Elixir Stainless Steel 50-105 (aka Medium - Nr. 14702)

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Hintergrund

Das Musiker-Board hat mal wieder ein Gewinnspiel veranstaltet und ich gehöre zu den glücklichen Gewinnern. :juhuu: Dieses Mal gab es gleich zwanzig Sätze beschichteter Saiten von Elixir zu gewinnen – unter anderem auch Sätze, die es überhaupt nur deshalb gibt, weil sie sich von den Usern des Boards in einer Umfrage vor einiger Zeit gewünscht wurden. Einen solchen neuen Satz habe ich mir ausgesucht und werde deshalb heute die „Stainless Steel Medium“ Saiten (Stärke 50-105) unter die Lupe nehmen.

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Lieferumfang

Die Saiten befinden sich in einer üblichen Pappschachtel und stecken jeweils in einzelnen Papiertüten. Aufgrund der Beschichtung konnte wohl auf ein Einschweißen in Plastikfolie verzichtet werden – schließlich werden die Saiten ja damit beworben, dass sie aufgrund der Schutzschicht etwa 3-5 mal länger halten, als vergleichbare, unbeschichtete Saiten. Inwiefern das stimmt werden wir später noch klären.

Neben den Saiten hat Elixir zudem ein T-Shirt und einen Brief beigelegt, in dem jedem User zu dem Gewinn gratuliert wurde. Leider bin ich für das Shirt (Größe: L) „etwas“ zu schmal gebaut, aber die Geste zählt. Das nur als kleine Info am Rande. :hat:

Verarbeitung/Konstruktion

Was soll man da schon groß zu sagen? Die Saiten liegen angenehm schwer in der Hand und sind frei von Verarbeitungsfehlern – bei dem Preis kann man das ja auch erwarten. Die Ballends glänzen silbern vor sich hin, was für eine edle Optik sorgt und eigentlich zu jedem Bass passen sollte.

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Das Ende der Saiten verjüngt sich schrittweise, damit man die dicken Drähte überhaupt vernünftigt auf die Mechaniken wickeln kann. Das letzte Stück besteht nur noch aus dem freiliegenden Kerndraht, ohne Umwicklung. Hier gibt es also keine großen Überraschungen. Warum sollte man auch von einem bewährten System abweichen?

Sound

Kommen wir nun endlich zum wirklich interessanten Teil: wie klingen die Saiten denn nun?

Wie der Namen schon sagt, bestehen die Saiten aus rostfreiem Stahl, der für einen klaren Sound bekannt ist. Der Anschlag lässt sich gut herausstellen und auch beim Ausklingen fällt die Brillianz der Saiten auf.

Da Worte jedoch nur bedingt in der Lage sind, etwas so komplexes wie Klänge zu beschreiben, habe ich ein paar Soundbeispiele vorbereitet. Dabei werden die neuen Elixir Saiten mit meinen alten Black Label Saiten von Warwick verglichen. Der Ablauf in der folgenden Soundcloud-Datei sieht wie folgt aus:

1. Basslauf 1 → Warwick Black Label (Finger)
2. Basslauf 1 → Elixir Stainless Steel (Finger)
3. Basslauf 2 → Warwick Black Label (Finger)
4. Basslauf 2 → Elixir Stainless Steel (Finger)
5. Basslauf 1 → Warwick Black Label (Plek)
6. Basslauf 1 → Elixir Stainless Steel (Plek)
7. Basslauf 2 → Warwick Black Label (Plek)
8. Basslauf 2 → Elixir Stainless Steel (Plek)

https://soundcloud.com/rudi-mentaire/elixir-bass-strings

Für jede Aufnahme wurden die exakt gleichen Einstellungen am Bass (Ibanez Soundgear 300) und am Verstärker genutzt. Eine Nachbearbeitung hat nicht stattgefunden.

Es wird recht schnell deutlich, dass die Black Label Saiten alt und dumpf klingen – insofern macht dieser Vergleich nur bedingt Sinn und ist eigentlich auch ziemlich unfair (zumal die Warwick Saiten keine Stainless Steels sind), aber vielleicht ist es ja doch ganz interessant, im Vergleich zu hören, wie brilliant die Elixir Saiten sind.

Spielgefühl

Auf meiner Westerngitarre verwende ich schon seit längerem Elixir Saiten mit Beschichtung und hatte deshalb eine gewisse Erwartungshaltung an das Spielgefühl der neuen Saiten. Die Westerngitarrensaiten von Elixir fühlen sich nämlich im Vergleich mit herkömmlichen Saiten wesentlich weniger rau und glatter an. Vor allem bei den umwickelten Saiten merkt man recht deutlich, dass eine zusätzliche Schicht aufgetragen wurde. Doch bei den Basssaiten ist dieser Eindruck weit weniger stark. Die Saiten fühlen sich glatter an, als beispielsweise die Warwick Black Labels, ohne jedoch rutschig zu sein. Meiner Meinung nach ist das Spielgefühl immer noch recht natürlich und erfordert keine Umstellung der Spieltechnik.

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Langlebigkeit

Ich habe mit meinem Review ja absichtlich ein bisschen gewartet, da ich gerne ein paar Worte über die Haltbarkeit der Saiten verlieren wollte. Elixir bewirbt sie schließlich damit, dass sie wesentlich länger halten, als herkömmliche Saiten, da sich keine Schmutzpartikel zwischen den Wicklungen ablagern und den Ton schneller dumpf werden lassen.

Soweit ich das ohne weitere technische Hilfsmittel beurteilen kann, stimmt die obige Behauptung tatsächlich. Der Klang der Saiten ist auch jetzt noch sehr klar und deutlich definiert. Eventuell könnte man Unterschiede erkennen, wenn man das Frequenzbild von Aufnahmen von älteren Saiten mit dem Klangbild vergleicht, das die Saiten direkt nach dem Aufziehen hatten. Wir müssen aber mMn auch nicht übertreiben, denn im Bandkontext oder auch auf Platte hört das im Zweifelsfall eh niemand heraus. ;)

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich lediglich bezüglich der Beschichtung. Ich spiele meinen Bass gerne mit Plektrum (ja ja, echte Basser nutzen nur die Finger), aber ich bin halt eigentlich Gitarrist – da kann man mir diesen Frevel wohl verzeihen. Was jedenfalls nach recht kurzer Zeit auffällt, ist, dass sich die Beschichtung im Anschlagsbereich auf- bzw. ablöst. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn durch den Plek-Einsatz kommt es nunmal zu einer reibenden Bewegung. Auf den Klang hat dieser Umstand allerdings keinen Einfluss – es sieht halt einfach nur nicht so schön aus.

Fazit

Ich tue mich wirklich schwer, an dieser Stelle ein Fazit zu ziehen. Auf der einen Saite (hahaha) sind die Elixirs einwandfrei verarbeitet und haben einen tollen Sound, der auch noch nach längerem Einsatz frisch und klar ist. Außerdem fühlen sie sich keinesfalls künstlich, sondern ausgesprochen gut an.

Andererseits sind 45 Euro (Stand Juli 2015 bei thomann) für einen Saitensatz eine ganze Menge Geld. Für mich würde sich dieser Deal lohnen, denn ich wechsel meine Bass-Saiten sehr selten. Gerade aufgrund der verlängerten Haltbarkeit, würde ich wahrscheinlich nur noch alle paar Jahre mal einen Satz kaufen. Für andere Bassisten, die eventuell auch mehrere Instrumente besaiten wollen und intensiver spielen als ich, sehe die Lage schon anders aus.

Im Endeffekt muss jeder für sich selber wissen, ob er/sie so viel Geld für ein paar Stahldrähte ausgeben möchte. Aus qualitativer Sicht kann ich jedoch keine Vorbehalte äußern. :great:
 
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