Voraussetzung um Prog-Rock/Metal zu spielen?

  • Ersteller IchBinsNur
  • Erstellt am
I
IchBinsNur
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.07.06
Registriert
20.01.04
Beiträge
57
Kekse
3
Kann man auch als Band mit begrenzten (ich meine jetzt nicht "unter-aller-Sau" sondern eben nicht 100%ig virtuos) intrumentalen Fähigkeiten Prog-Band nennen? Oder ist diese Sparte Musikern vom Kaliber eines Portnoy/Petrucci vorbehalten?
 
Eigenschaft
 
Ja klar!

Dream Theater und Konsorten sind doch nur Vertreter einer Spielart von Prog. Selbstverständlich ist eine gewisse musikalische Komplexität Teil von proggigem Sound, aber kein Bereich der alá DT ins Extrem getrieben werden MUSS. Es geht um Fortschritt in der Musik. Geht neue rhytmische und tonale Wege macht den Sound interessant. Dazu muss man kein Portnoy, Petrucci oder Myung sein.
 
Es ist wesentlich schwieriger, guten Prog-Rock zu komponieren als ihn zu spielen. Auf kreative Ideen kommt es an.
 
C~H schrieb:
Es ist wesentlich schwieriger, guten Prog-Rock zu komponieren als ihn zu spielen. Auf kreative Ideen kommt es an.

Da stimme ich zu! Prog lebt von guten Ideen und neuen Wegen, diese können auf verschiedenstem Wege umgesetzt werden. Frickeln mag ein Weg sein, aber auch das Erzeugen einer speziellen, intensiven Athmosphäre zählt für mich dazu!
 
Wenn "normale" Rockmusik dir keine Befriedigung mehr verschafft, dann haste den 1. Schritt zum Prog schon geschafft. :)
 
also ich denke nicht dass man en virtuose sein muss ... ich bezeichne die musik die wir machen auch als sehr progressiv (jetzt als wörterbuch-progressiv - das hat mit *metal* oder so nix zu tun!)

ich hab allerdings absolut 0 ahnung von piano-theorie ... hab aber shcon ein paar stücke *kompomiert* . . .hört sich gut an, is was neues aber ich habs trotzdem net wirklcih drauf .. .jeder keyboarder vonner popband könnte mir was vormachen ... wahrscheinlcih sogar der schlechteste .... prog is halt ... so ne art ANTIPOP ... jkann man auch nich genau definieren weil musik in vielerlei hinsich progressiv sein kann ... entweder eher in die psychedelic richtung oder .. halt ... njaa .. was armseligerweise oft als prog bezeichnet wird so new metal gedrissen ...
 
man denke da z.B. an die alten Genesis-Sachen. Das Album "Lamb lies down on Broadway" ist für mich nach wie vor DAS Progrock-Album obwohl viele Kompositionen einen verhältnissmäßig einfachen Aufbau haben.

Ich würde mich aber dennoch nicht nach einer bestimmten Musik-Richtung ausrichten wollen. Klar wiß man was man mag und man weiß was man kann. Mit dieser Grundlage und mit dem Wunsch sich weiter zu entwickeln Musik zu machen die einem gefällt ist viel wichtiger. Das Ergebnis ist dann vielleicht Prog-Rock... und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm solange es einem gefällt :)
 
Intruder, du sprichst mit Genesis einen guten Punkt an. Genauso ist es aber!

Ein noch krasseres Beispiel wäre das YES-Album "Tales from topographic oceans". Spieltechnisch absolut simpel - aber musikalisch in diesem Genre eines der anspruchsvollsten Alben, die es überhaupt gibt. Die Arrangements sind sehr weitläufig und atmosphärisch, haben sehr viel Luft; die harmonischen Strukturen wirken anfangs teilweise derartig "unübersichtlich", dass man selbst nach zigmaligem Hören wieder neue Dinge entdeckt und sehr spät beginnt, die Kompositionen wirklich zu "verstehen".

Bei Dream Theater ist das genau umgekehrt - deren Musik ist vergleichsweise leicht verdaulich, während die Musiker versuchen, den Hörer mit ultraschnellen Gitarrenläufen und Drumfills zu beeindrucken, anstatt mit außergewöhnlichen, charakteristischen Sounds und Melodien die Erzählung umzusetzen und zu verdeutlichen.
 
jup ... genau so ist das.
Man denke da z.B. auch an Peter Hammill (Van der Graaf Generator). Er ist ein großes Vorbild für viele Musiker aus dem Progrock-bereich wie z.B. Fish (ex Marillion) oder Peter Gabriel. Nicht wegen der Musik ... oder nicht in erster Linie, da diese nichts herausragendes ist. Sie bildet lediglich eine Bühne für seine theatralen Texte.

So gesehen, kann Musik alleine schon durch die Texte und die Art wie man sie vorträgt als Progressiv bezeichnet werden.

DT ist eine Mutation des ProgRock. Wenn man also Prog-Musik machen will, sollte man sich schnell von der konventionellen Denkweise "ich mache ProgRock" oder "ich mache Rock" verabschieden und beginnen einfach quer zu denken. Man sollte sich mit jeder Art von Musik beschäftigen. Wer sagt "ich höre nur ProgRock" hat den Gedanken der dahinter steht nicht begriffen.
 
Ihr sprecht hier simpel gebaute Songs im Progressive Stile an - könntet ihr da auch Liedbeispiele nennen? Ich kenne Genesis und Yes eigentlich nur vom Namen her, würde gerne mal was davon hören :).
 
Bleiben wir also bei Genesis. Das Album "The Lamb Lies Down on Broadway" ist ein Konzeptalbum. Auf eine geniale Art und Weise schlupft Peter Gabriel im Laufe des Albums in die Rolle des Puertoricaners Rael, einem Stricherjungen und erzählt seine fantastische Geschichte.

Persönlich finde ich das Stück "The Chamber of 32 Doors" absolut genial. Es ist einfach so atmosphärisch, daß es einen in eine ganz andere Welt entführt. Einfach sagenhaft.

Dann ist da natürlich auch noch "The Grand Parade of Lifeless Packaging" zu erwähnen. Ich liebe das Stück. Das "Victory"-Piano wie ich das hier bezeichnen will, erinnert mich stark an die alten Amiga Spiele. Es ruft einfach viele Erinnerungen wieder zutage ;)

Dennoch sollte man das Album als eine einheit betrachten ... so gesehen solltest du dir entweder das Album kaufen (da kannst du nichts falsch machen) oder sich das teil irgendwo mal borgen und mal komplet reinziehen.

Dann sei dir aber noch das "Selling England By The Pound"-Album ans Herz gelegt. Es ist ebenfalls absolut genial. Hier ist gleich das erste Stück "Dancing With The Moonlit Knight" besonders schön.

Bei Yes kann man eigentlich überhauptnichts falsch machen. Mein Lieblingsalbum ist "Relayer". Das album beinhaltet ca. 40 Min abgefahrenster Musik und besteht dabei aus lediglich drei Stücken.

Auf diesem Album wurde in einem Stück auch ein Stück eingebunden, daß etwas später als Single erschienen ist. Das Stück heißt "Soon" und ist meinermeinung eines der schönsten Stücke der ProgRock-Geschichte.

Yes, Genesis und King Crimson haben extrem viele Musiker geprägt.
Auch DT - und das geben die Jungs offen zu - auch wenn sie in ihren Kompositionen die Instrumente vor die Idee stellen ... leider ... aber da sind die Meinungen ja sehr unterschiedlich :)
 
Ihr sprecht hier simpel gebaute Songs im Progressive Stile an
Nicht ganz. Im Gegenteil: Bei Genesis und Yes (vor allem letztere) gibt es durchaus sehr komplexe Kompositionen, deren Reize jedoch nicht in erster Linie - wie beispielsweise bei DT - in spieltechnischen Höchstleistungen liegen, sondern bei denen eher Dinge wie Sound, Atmosphäre, Melodien/Harmonien usw. eine große Rolle spielen.

Das oben von mir genannte Yes-Album "Tales from topographic oceans" ist diesbezüglich natürlich ein Extrembeispiel, da die Musik hier wirklich geradezu verschwenderisch viel Luft zum Atmen hat (das Werk besteht, ganz nach dem Vorbild großer Symphonien, aus 4 Sätzen von je 20 Minuten Spieldauer.). Dieses Album ist in jedweder Hinsicht extrem: entweder man hasst es oder man liebt es. Und selbst wenn man es über alles liebt, ist man entweder 80 Minuten gefesselt oder man schläft bereits nach 5 Minuten auf dem Sofa ein - je nach körperlich-seelischer Verfassung. ;-)

Hör' dir mal den Yes-Klassiker "Close to the edge" an. Das Stück beginnt zunächst mit einem zerfrickelten, bizarren, knapp 3 Minuten langen Intro. Erst danach (bei 2:57) wird das Hauptthema eingeleitet. Von nun an klingt die Musik kompakt, klar, mal groovig, mal atmosphärisch, mal bombastisch - trotz der aufwendigen, polyphonen Instrumentierung wirkt die Musik nie überladen oder zugepflastert. Das liegt natürlich auch am (vor allem für diese Zeit!) überaus guten Mix des Studio-Albums.


@ intruder: du hast vergessen, das göttliche "The Lamia" zu erwähnen... ;)
 
C~H schrieb:
@ intruder: du hast vergessen, das göttliche "The Lamia" zu erwähnen... ;)

wie konnte ich nur "The Lamia" vergessen ... ich werde auf meine alten Tage irgendwie senil ;)

"Close to the edge" ist ein fabelhafter Start :) da sitimme ich C~H natürlich zu. Da war ja noch Bill Bruford an den Drums dabei :) deswegen ist es ja auch so groovy :)
 
Da war ja noch Bill Bruford an den Drums dabei deswegen ist es ja auch so groovy
Auweia... nicht, dass hier noch Missverständnisse aufkommen - aber CTTE ist eine der wenigen Einspielungen, bei denen ich Bruford ein halbwegs gelungenes Schlagzeugspiel attestiere. Sicherlich ist das in gewisser Weise auch Geschmacksache, aber z.B. bei den beiden Vorgängeralben "Fragile" und "The Yes Album" rollen sich meine Fußnägel auf, wenn ich an dieses schleppende, schlampig-stopslige Getrommel denke, welches (im negativen Sinne) eigentlich nur noch Carl Palmer überbieten konnte. Da gefällt mir Phil Collins als Drummer wesentlich besser; er spielt mit viel mehr Dynamik und Feeling, seine Grooves haben mehr Flow, gehen mehr nach vorne und fügen sich besser ins musikalische Bild, finde ich.
 
Ach wie schön, daß Musik Geschmacksache ist, so kann man immer schön in Frieden miteinander auskommen :D
 
Schwammkopf schrieb:
also ich denke nicht dass man en virtuose sein muss ... ich bezeichne die musik die wir machen auch als sehr progressiv (jetzt als wörterbuch-progressiv - das hat mit *metal* oder so nix zu tun!)

ich hab allerdings absolut 0 ahnung von piano-theorie ... hab aber shcon ein paar stücke *kompomiert* . . .hört sich gut an, is was neues aber ich habs trotzdem net wirklcih drauf .. .jeder keyboarder vonner popband könnte mir was vormachen ... wahrscheinlcih sogar der schlechteste .... prog is halt ... so ne art ANTIPOP ... jkann man auch nich genau definieren weil musik in vielerlei hinsich progressiv sein kann ... entweder eher in die psychedelic richtung oder .. halt ... njaa .. was armseligerweise oft als prog bezeichnet wird so new metal gedrissen ...

In meiner Band hat keiner so richtig was drauf, aber trotzdem haben wir schon oft zu hören bekommen dass unsere Musik progressiv sei. Uns ist es auch egal ob uns andere Musiker was vormachen, wir ziehen unser Ding einfach durch.
 
eben genau das mien ich :)
 
Entschuldigt mal...Genesis?
Jene, wir nerven auf jeder 30. Geburtstagsfeier mit unseren Top Hits aus den 80ern Genesis?
Jene, Genesis mit dem Phil-alle Frauen um 40 lieben mich- Collins?
Die sind zwar ganz nett, aber progressiv?
Hab ich da was übersehen?
 
mit der progressiven band genesis meint man die phase , in der phil collins glücklicherweise noch HINTER seinem schlagzeug war, also die phase mit peter gabriel als sänger !!!!was dann in den 80ern passierte ist eine andere sache.
auch wenn die alben "a trick of the tail " und vielleicht noch "wind and wuthering" mit collins als sänger ganz gut waren ;aber danach gings bergab.
 
Voll geil, dass ihr alle genauso über "progressiv sein" denkt, wie ich. Ich finde man muss hauptsächlich verrückt sein, neue Ideen haben, und diese Ideen unangepasst exentrisch umsetzen. Wie z.B. Kraan, die find ich total progressiv, die hatten keine Vorbilder,l nach denen sie sich richteten und ihr Sound ist total unkonventionell und nicht vergleichbar.

Aber nochwas zu meiner Lieblingsband Genesis: Ich find alles von Genesis geil. Ab Trick vielleicht kein Art/Prog Rock mehr, aber zumindest Prog-Pop. Denn vergleichbare Genialität in eingängigen kurzen Radiosongs kenn ich sonst nicht.
Beispiele: Wind und Trick sind ja sowieso noch geil mit Steve, aber Down and Out und andere der Attwt sind absolut stark. Die Abacab ist auch gut, find ich. Die hör ich sowas von oft...-aaah, blödes Geschwärme.
Ich finde, ob prog-Rock oder Pop oder gar kein prog, ich mag alles von genesis und finde, dass sie NUR super Musik gemacht haben, die einfallsreich ist. -Und so was beklopptes wie "Who dunnit" ist absolut prog!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben