Drum Recording: Gating oder Natürlich?

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Und den Aufwand solltest Du relativ betrachten: Du machst es ja auch für die Zukunft, wenn Du wieder vor dem Problem stehst. Dann hast Du die Samples ja schon.

Übrigens: ich würde gleich alle Mikro-Signale seperat mit samplen, falls Du auch das Blending bzw. den Raum gleich dabei haben willst. So machen es die professionellen Samplelibraries auch.
 
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Ja, jedoch würde das aufnehmen und herrichten der Samples eben mehr Zeit und Aufwand benötigen als einfach nochmal das gesamte Set neu aufzunehmen, mit einer praktikablen bzw. sinnvollen Lösung ohne Samplen sodass mein Problem gar nicht auftritt. Software oder Hardwareseitig. Würde auch für die Zukunft helfen um eben da einiges zu ersparen.

Alles mitzusamplen würde ich natürlich. Problem daran ist, wenn ich irgendwann mal wieder andere Felle aufziehe, evntl. was an der Stimmung ändere, oder eben sonstige Änderungen vornehme, ändert sich der Sound des Sets in den Overhead und RoomMics. Dementsprechend müsste ich dann wieder neu Samplen um denselben Pitch der Toms zu bekommen. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Stimmungen. Sonst klingt das merkwürdig, wenn ich die dann aktuellen Toms in den Room und Overheads höre, jedoch in den Samples einen anderen Pitch habe auf den ClosedMics. Samples habe ich schonmal erstellt mit 6 verschiedenen Velocities pro Tom/Snare/Kick. Hatte daraus auch mal was gebastelt vor einiger Zeit. Jedoch waren sehr dynamisch gespielte Tom-Parts dermaßen klanglich unnatürlich, sodass ich doch wieder die Closed-Mic Signale nutzen musste, bei denen das Bleeding drin ist.


Ich würde eben gerne ganz ohne Samples auskommen. Die Kick mit Samples hinterlegen zum anfetten bzw. cleanen geht ja. Bei Rock/Metalproduktionen ist da die Dynamik doch recht... sagen wir gering. Da ist es nicht so tragisch wenn es wie "getriggert" klingt (was es nebenbei gesagt nicht mal getan hat..). Aber bei den Toms gibt es bei mir meist größeren Dynamikumfang und dort zerstört mir der "getriggerte" Sound den gesamten Mix. Vor allem bei schnell gespielten Triplets bzw Flams o.ä. ist es doch sehr schwer zu realisieren.
 
Dein Ansatz, die Mikrofonierung nochmals zu verändern und dann neu aufzunehmen ist natürlich die beste Lösung. Wenn Du das machen kannst, würde ich das immer vorziehen:great:
 
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Ja, darum gehts mir ja, was kann ich da noch ausprobieren ausser die Trommel überdimensional weit vom Rest des Setups zu positionieren (was vermutlich noch schlimmere Auswirkungen haben könnte bzgl. Phasen)? Ist die Idee mit einem "Schirm" um das Mikrofon um die Nierencharakteristik zu verstärken bzw. die Abschwächung des von der Seite einfallenden Schalls zu vermindern, möglich, bzw funktioniert soetwas überhaupt? Habe das nur einmal gesehen, dass es verwendet wurde um die HiHat-Einstreuung ins Snaremic zu reduzieren und umgekehrt, jedoch nur mit mässigem Erfolg. Wenn ja, mit welchem Material und wie gehe ich das an? Normale Pappe wird da wohl kaum funktionieren. Soweit ich weiss sind die akustischen Eigenschaften davon nicht besonders berauschend :tongue:.

SN_06_SnareMic.jpg


Ist z.B. etwas, dass ich im Internet gefunden habe (Google Suche innerhalb von 2 sec), jedoch ist DAS doch wirklich ne etwas arg zusammengeknaubte Lösung. Sofern das überhaupt funktioniert.

Ganz abgesehen von den restlichen... nunja... Methoden :D :p
 
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Du könntest den Schlagzeuger auch noch einen Absorber-Anzug anziehen, dann kommt nicht so viel vom Körper reflektierter Schall ans Mikrofon :D
Von der "Schirm"-Lösung auf dem Bild halte ich nicht so viel. Wahrscheinlich ist das Rascheln des Absorbers störender als der Hi-Hat-Bleed. Besser wäre es einfach das Mikrofon auf der Verbindungslinie zwischen Hi-Hat und Snare, auf die Snare zeigend, zu platzieren. So kannst du es evtl. auch bei deinem Becken/Tom angehen.
Wobei es mich doch etwas wundert. Ich bin kein Schlagzeuger, aber die tiefe Tom, um die es dir geht steht ja recht weit rechts. Die schlägst du mit deinem rechten Arm an. Das Becken, welches du simultan anschlägst, muss ja dann irgendwo links liegen, also sollte es eigentlich gar nicht so viel Bleed geben. Kannst du vielleicht einen kurzen Mitschnitt vom Tom-Mikrofon reinstellen?
 
Komme morgen erst wieder zu meiner Workstation, versuche dann mal was hochzuladen.

Naja, ich habe in meiner Spieltechnik drin, dass meine rechte Hand durchläuft (sprich häufig 4tel bzw 8tel auf Crash/Ride/Crashride) durchspielt. Dabei ist die linke Hand recht flexibel und kann trotzdem zur Floortom reichen, was mir überraschenderweise öfter passiert als ich dachte.. Die Tom ist sozusagen Teil des Standardgrooves, nicht nur irgendeines Fills.

Mit Verbindungslinie meinst du die Nierencharakteristik des Mics ausnutzen wegen der Abschwächung bei 180°? Hatte ich schonmal versucht. Ich werde auch mal ein Foto hochladen von der Tom und den umliegenden Becken um die es geht.
 
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Ich habe mir jetzt mal noch die Frequency Response und die Charakteristik des Mikrofons näher angeschaut. Kann es eventuell damit zusammen hängen, dass im Frequenzgang eine deutliche Anhebung ab 2kHz bis 5kHz und zw. 5kHz und 10kHz vorliegt? Da spielt sich doch auch ein großer Teil der Beckenfrequenzen ab. Leider eben auch der Attack beim Schlag auf die Tom.

48c4ed6b3df56197_mb5k_freq.jpg


Mich würde die Charakteristik (Polare Darstellung) über verschiedene Frequenzbereiche interessieren, leider wird vom Hersteller nur bei 1kHz dargestellt. Aber eventuell kann mir hier jmd noch etwas mehr dazu sagen.

6512d106fd537cd3_mb5k_polar.jpg


Und bevor Fragen kommen, ich nutze das Audio-Technica MB 5k als Dynamisches Tom Mic.
 
Bei 2-5kHz liegt ja auch ungefähr die Attack-Frequenz deiner Toms. Das sollte eigentlich nicht so das Problem sein.

Zur Richtcharakteristik:
Für gewöhnlich wird die Richtcharakteristik "kugelförmiger" je niedriger die aufgenommene Frequenz ist.

Beispielhaft kannst du dir mal das Diagramm vom Sennheiser e-965 anschauen:
e-965-polar-pattern_cardioid_EN.jpg

Es stimmt wahrscheinlich nicht mit deinem Mikrofon überein, aber rein qualitativ könnte das schon hinkommen.
 
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Bei 2-5kHz liegt ja auch ungefähr die Attack-Frequenz deiner Toms. Das sollte eigentlich nicht so das Problem sein.

Zur Richtcharakteristik:
Für gewöhnlich wird die Richtcharakteristik "kugelförmiger" je niedriger die aufgenommene Frequenz ist.

Gut, und schon wieder wss gelernt!

Das bedeutet ja, dass durch die Charakteristik weniger Probleme mit den Becken entstehen.

Aber die Anhebung zw. 5-10kHz macht mich dann doch eher stutzig. Dort liegen große Anteile der Becken oder nicht?
 
So, ich habe zwar keine Ton-Spur oder Bilder gemacht (tut mir Leid, habe ich komplett vergessen..), aber ich habe nun eine für mich praktikable Lösung gefunden.

Auch wenn das bedeutet nochmal neu Aufnehmen zu müssen, dafür bringt es für zukünftige Projekte deutlich geringere Stresspegel und nervenaufreibenden Abend vor dem Mix.

Ich habe jetzt die Gesamthöhe aller Becken nach oben verschoben, die Mikrofonierung angepasst, und jetzt ein wesentlich saubereres Signal. Nun kann ich die Toms Gaten wenn ich das möchte, was ich allerdings meiner Meinung nach jetzt gar nich mehr brauche. Mit dem vorhandenen Signal kann ich nun besser Arbeiten und die Sitzposition und Spielweise habe ich auch nicht zu sehr beeinträchtigt.

Jetzt ist es nur noch reine Gewöhnungssache dass ich die Stöckchen etwas höher bringen muss um mein Ziel zu treffen. (Welch ein Ärger, dabei bin ich eigentlich faul und habe mein Setup dementsprechend angepasst.. Nunja, das ist vorrüber :p )

Trotzdem Danke für eure Hilfestellungen und Tipps!

Cheers

Ian
 
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@ian o field,
hast du es mal mit meinem De- esser versucht ? Wenn ich das Problem habe, versuche ich auf dem Tom-Spuren, mit einem De-esser die Becken leicht weg zu drücken. Wenn die Übersprechungen nicht zu krass sind, klappt das ganz gut.

Gruß der Pearl Flo
 
Die Überlegung hatte ich auch schonmal, aber nehme ich mit einem Deesser nicht auch mehr oder minder wichtige Frequenzen der Toms raus, wenn ich effektiv damit arbeiten will?
 
Ja, eventuell schon, meine erste Wahl wäre der Deesser auch nicht, ich würde wahrscheinlich versuchen den zu automatisieren, damit er die kurzen hohen Frequenzen am Anfang durchlässt...
In meinem Beitrag auf Seite 1 hab ich das schon erwähnt, aber man kann auch versuchen mit einem automatisierten HighCut zu arbeiten. Der wird dann auch so automatisiert, dass der Anschlag ungefiltert durchgelassen und danach quasi auf 0 runtergefaded wird. Man verliert dabei natürlich etwas an Obertönen, behält aber relativ lange den Ausklang des Grundtons und reduziert sehr deutlich die Übersprechungen. Wichtig ist dabei, dass man natürlich den Anschlag durchlässt und es im Kontext mit dem Drumset und dem Gespielten automatisiert, dann klingt es auch nicht unnatürlich.
 
Also müsste man die für jeden Hitpoint sozusagen die Automation schreiben? Oder würde das theoretisch mit einem Dynamischen EQ mit entsprechender Attack und Release-Zeit funktionieren? (ein DeEsser ist ja quasi nicht viel anders.. nur hat man beim Dyn. EQ mehr Einstellmöglichkeiten wenn ich mich nicht irre.) HighCut oder würde auch ein angepasster Bell gehen? (Wobei das ja eigentlich quatsch ist.. die noch höheren Frequenzen interessieren bei den Toms ja auch nicht..).
 
Wenn ich das mache, dann schreibe ich für jeden Hit die Automation. Dauert auch nicht viel länger als jeden Schlag per Hand frei zu schneiden. ;) Weswegen man das zu Fuß macht ist, dass man damit genau auf jede Stelle individuell eingehen kann. Auch abhängig vom restlichen Material. Vielleicht kann man das auch mit einem (oder vielleicht auch mehreren) dynamischen EQs eventuell in Verbindung mit Sidechain Funktionalitäten zusammenfriemeln. Letztlich muss man sich dann aber doch wieder eigentlich jede Stelle separat anhören und im Zweifelsfalls per Automation nachkorrigieren wenn irgendwas nicht passt. :) Ob das dann so viel Zeit gespart hat wage ich zu bezweifeln. Und wenn man erstmal seinen Workflow beisammen hat geht sowas schnell. Ich setze die Automation per Copy&Paste und passe sie dann einfach nur an.
Ein Bell ist eigentlich nicht zweckmäßig dafür, je länger eine Tom ausklingt desto mehr kommt das tieffrequente Material nach vorne und schwingt schön, wenn das Ding gut gestimmt ist. Das ist jetzt auch keine Technik, die ich bei filigranem Jazz oder zartem Folk einsetzen würde. Aber wenn man so schöne "voll auf die 12 Toms" hat, die eh zünftig bearbeitet wurden, dann wird es dadurch auch nicht unrealistischer. :)
Ein Tool was man auch testen könnte wäre Drumatom. Das ist tatsächlich in der Lage ein wenig Bleed zu entfernen. Allerdings nur wenn man es es nicht übertreibt. Dezent eingesetzt und dann mit anderen Techniken kombiniert ist das schon ziemlich mächtig. Aber auch ziemlich teuer. Ich hab's getestet und dann noch nicht gekauft, weil auch aktuell noch anders zum Ziel komme. Aber irgendwann schlag ich da vielleicht mal zu.
 
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Ich hab mir jetzt mal auf YouTube und auf der Drumatom Seite das PlugIn angeschaut. Kann mir nicht vorstellen, dass ich mich damit anfreunden könnte. Abgesehen davon bringt mir das ja recht wenig, wenn ich Tom und Becken auf dem gleichen Schlag habe.

Wie auch immer, die Automationsmethode gefällt mir besser.
 

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