Eine eigene Barock-Fughetta schreiben...

Bernnt
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Liebe Musiktheoretiker,

ich bin dabei, mich selbst so langsam in der Welt des Barock umzusehen. Da kann man einiges spielen. Ich glaube aber auch, dass es Sinn macht, selber eigenen kompositorische Gehversuche zu unternehmen:

Bernnt - Fughetta Nr.1_4.png





Ich bin mir fast sicher, dass die von mir geschriebene Fughetta nach musikwissenschaftlichen Gesichtspunkten Probleme intus hat, weil sie der reinen Lehre vom doppelten Kontrapunkt nicht entspricht. Könntet ihr mal über das einseitige Werk drüber schauen und mich korrigieren? Danke im Voraus und viele Weihnachtsgrüße

von Bernnt

P.S. Ich bin übrigens kein Musikstudent, sondern Amateur. Es könnte darum sein, dass grobe Schnitzer drin sind.
 
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der reinen Lehre vom doppelten Kontrapunkt


Moin Bernnt und gleich vorab gleichfalls ein besinnliches Weihnachtsfest,..

interessant... also , ääh, das ist doch jetzt Neo-Barock, oder wie bitte? Die Literatur und Lehren aus damaliger Zeit sind ja noch vorhanden, aber die jetzige Zeit hat doch ganz andere gesellschaftliche Sitten und Möglichkeiten. Weisst du, ob die heutigen Lehren sich von den damaligen unterscheiden? Ich frag, weil ich schonmal mich damit beschäftigt hab, aber nur sehr sporadisch und ausserhalb institutioneller Schulung.

Drübergeschaut und angehört habe ich es, selber gespielt aber noch nicht. Eine damalige Einstiegsguillotine war das Quint- und Oktavparallelenverbot in gerader Bewegung. Die Richtlinien können aber mit Absicht und zunehmender Komplexität vernachlässigt werden. Korrigieren kann ich dich nicht, weil mir dazu das Wissen ums Besser machen fehlt . Wenn du gestattest, schreibe ich dazu, was mir beim Drüberschauen und anhören aufgefallen ist.

Ist fluffig. Was daran liegt , dass du von der ganzen Note, die Hälfte, das Viertel und die Achtel nimmst. Dein Motiv aus dem 1. T verweilt bis zum 8. T im Tenor/Sopran dann wird es vom Alt/Bass aufgenommen und bleibt bis zum Schluss auch dort. Variation davon ist die Änderung der Länge. Aus 2 Viertel wird eine halbe. aus 1 Viertel zwei 2 Achtel. Du bewegst dich vertikal, hast aber horizontal kaum Veränderung. Wenn du das Motiv z.B. gespiegelt hättest, also die auffällige 2. Zählzeit zur 3. geworden wäre, kommt es zu "Druckänderungen". Wenn ich das mal so salopp schreiben darf.

Du beginnst im 5. Takt mit einer Gegenbewegung, die bis zum 13.T fortschreitet. Dann wechselst du in Seiten- und gerader Bewegung. Dort könnte es dann zu Konflikten kommen. T16 z.B.: Die Stimme, die mit den anderen in Gegenbewegung ist, lasse ich unbetrachtet und die anderen ( C->H, A->G, F->D wäre für ein C-Dur als I ein Wechsel IV -> V. ) sind nicht beide in Grundstellung, sodass ein mögliches Parallelenverbot nicht greifen kann. An sich habe ich eh nur geschaut ob Quint- oder Oktavparallele anzukreiden wäre, aber nicht wirklich etwas gefunden, was mich stört. Wenn ich es hätte spielen könnte, wäre mir vielleicht beim Griffwechsel etwas aufgefallen. Dazu fehlen mir aber die Möglichkeiten ( Kein Klavier ). Und wie schon geschrieben, habe ich davon noch weniger Ahnung.

Meine 5 Cents.

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in der damaligen Zeit als verbotene Oktav- und Qunintfortschreitung deklariert:
https://soundcloud.com/user-54473003/fortschreitung-8-5
(zuerst linke Box die Oktav-, dann die rechte Box die Quintfortschreitung)

Fughetta ist doch eine Anlehnung an Fuge. Fuge bedeutete irgendwie etwas wie Flucht. Mit dem Gehörten verband ich eher fröhliches Rumgehopse. Wichtig sind Führer und Gefährte und das sie sich umkehren. Ein Anhaltspunkt war mal, das der 1.Gefährte mit der Dominante beginnt.

Ich fand es o.k.
 
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