Geige schätzen lassen?

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philumi
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Guten Tag, ich hoffe, ich befinde mich im richtigen Forum.

Der Klassiker: Dachbodenfund von Opa, eine alte Geige, "Marke" Stradivari.

Natürlich gibt es davon Millionen Nachbauten, aber scheinbar haben auch diese einen Wert. Auf Kleinanzeigen werden mit hohe dreistellige Beträge geboten.

Was machen wir denn nun mit der alten Geige?
 

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Ab zum Geigenbauer damit und dort beurteilen lassen.

Anhand der Fotos würde ich sagen dass es sich schon um ein etwas höherwertiges Instrument handeln könnte.

Ich würde mehrere Geigenbauer fragen.

*
 
Dachbodenfund von Opa
Das lässt darauf schließen, dass es noch kein China-Bau ist, sondern ein europäischer. Sieht ganz ordentlich gemacht aus, und wenn sie strukturell intakt ist, dann ist ein höherer 3stelliger Wert nicht unwahrscheinlich. Eine neue ordentliche Schülergeige kostet beim Geigenbauer auch aus chinesischer Produktion und hier eingestellt locker 500€, tendenziell jetzt wohl mehr.
Ansonsten hat @Bassturmator schon den nächsten Schritt beschrieben... Der kann dann feststellen, ob es evtl. mehr als nur 3 Stellen vor dem Komma sein sollten.
 
Ähhhm....wenn ich mal einen dreisten Vorschlag machen darf....
Geh zu einer Versicherung und sag du möchtest sie für 10.000€ versichern lassen. Dann schicken die dich zu einem Gutachter, bevor sie dir ein Angebot machen, was du dann immer noch ablehnen kannst.

Zumindest befindet sie sich nicht mehr im Originalzustand, falls es wirklich eine alte ist. Saitenhalter mit Feinstimmern gab es 1729 noch nicht.
Ich würde eher auf eine günstige mit gefaketem Zettel im Body tippen

Der Bogen ist auch nicht alt, das Gigbag erst recht nicht und auf dem Griffbrett sieht man keinerlei Spielspuren
 
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Natürlich gibt es davon Millionen Nachbauten, aber scheinbar haben auch diese einen Wert. Auf Kleinanzeigen werden mit hohe dreistellige Beträge geboten.

Ja, so zwischen 50 und 200 Euro hab ich die Stradi-Nachbauten auch schon gesehen.
Ich tendiere momentan eher zum Fuffi, aber schreib doch mal, was der Geigenbauer oder Gutachter schätzt.
 
Der Vorteil bei der Versicherung ist, dass die Gutachter haben, die sich auch wirklich auskennen. Streichinstrumentenbauer gibt es nicht mehr viele, und ob ein Musikladeninhaber, der das irgendwann mal gelernt hat zweifelsfrei beurteilen kann ob es ein altes Instrument, oder ein gut gemachter Nachbau ist, das wage ich zu bezweifeln
 
Ich würde eher auf eine günstige mit gefaketem Zettel im Body tippen

Es gab früher durchaus sehr viele solcher Nachbauten aus deutschem Handwerk, bei denen solche Zettel angebracht wurden. Das sind aber dennoch "historische" Instrumente, die überhaupt nicht schlecht sein müssen. Aber eben natürlich keine echte Stradivari.
 
Interessanter Thread und kreative Antworten, looking at you @KlampfenTom :D.
Unsere Familie hat vor einiger Zeit auch eine Geige vererbt bekommen und wir haben keine Ahnung, was das gute Stück wert ist. Mein Opa war allerdings auch lebenslang Berufsmusiker und mit diesem Instrument auch professionell unterwegs. Die Idee mit dem Versicherungsgutachter finde ich schon sehr attraktiv zur reellen Werteinschätzung, da sind wir auch noch nicht darauf gekommen :).

LG
 
@edrumssuck gerne, und nur für den Fall, dass ich mich da undeutlich ausgedrückt hab... es geht nicht darum ein paar Euronen zu sparen, die eventuell der Gutachter haben will. Ich denke nämlich nicht, dass die Versicherung den zahlt, aber die schicken dich zu einem von dem sie wissen, dass er sich auskennt.
 
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Aus welcher Ecke von Deutschland kommst du denn @philumi ?
Sollte Heilbronn nicht weit sein, könnte ich sie mir anschauen, auf Risse untersuchen, sie stimmen, ein paar Töne spielen und dann wüsste man auf jeden Fall ob sie in Ordnung ist und gut klingt.
Auch meine alte Geige war laut @fiddle aus sächsischer Manufaktur-Produktion und wurde von ihm in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts eingeordnet. In ihr ist ebenfalls ein Zettel mit "Antonius Stradiuarius Cremonenfis Faciebat Anno 1717". Das ist keine Fälschung, sondern lediglich eine "Modelbezeichnung" und war damals eine übliche Vorgehensweise. Sie wurde also nach dem Vorbild einer Stradivari von 1717 gebaut.
 
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Ähhhm....wenn ich mal einen dreisten Vorschlag machen darf....
Geh zu einer Versicherung und sag du möchtest sie für 10.000€ versichern lassen. Dann schicken die dich zu einem Gutachter, bevor sie dir ein Angebot machen, was du dann immer noch ablehnen kannst.

Zumindest befindet sie sich nicht mehr im Originalzustand, falls es wirklich eine alte ist. Saitenhalter mit Feinstimmern gab es 1729 noch nicht.
Ich würde eher auf eine günstige mit gefaketem Zettel im Body tippen

Der Bogen ist auch nicht alt, das Gigbag erst recht nicht und auf dem Griffbrett sieht man keinerlei Spielspuren

Ich vermute ja eher, die Versicherung wird die gewünschte Versicherungssumme zur Kenntnis nehmen und Dir eine entsprechende Beitragsrechnung senden. Wirkliche Gutachten sind erst bei höheren Beträgen relevant. Bis in die Größenordnung von 10.000EUR wird einfach versichert, was der Kunde angibt. Wenn du zum Geigenbauer gehst, musst du klar sagen, was du wissen möchtest.
- Willst du das Instrument so wie es ist verkaufen?
- Willstu das Instrument herrichten lassen und dann verkaufen?
- Willst du das Instrument herrichten lassen und selbst spielen und auch versichern?
Jedes der genannten Szenarien führt potenziell zu einem anderen Betrag. Der wird im dritten Szenario am höchsten sein. Dazu muss man aber wissen, dass der Wert eines Streichinstruments sich in erster Linie am Klang bemisst und dieser ist im nicht spielbaren Zustand nicht einzuschätzen.
 
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Ich klinke mich hier mal ein, weil ich auch zwei Geigen aus Familienbesitz habe. In die eine ist innen auf den Boden sogar ein Zettel eingeklebt "Andreas Amati fecit Cremonae anno 1682. Die 82 ist mit Tinte geschrieben.

Ich hatte sie vor Jahren mal bei einem Geigenauktionator in Aachen begutachten lassen und er meinte "italienische Provenienz", 18. Jahrh. 2000-3000 DM. Es gibt auch ein Begutachtungsblatt dazu.

Nachtrag: er schrieb sogar in das Gutachten: "Schnecke offensichtlich nicht dazugehörend".

Ich weiß nicht,


a) woran man das erkennen kann?
b) wer und warum jemand eine Schnecke an einer Geige auswechselt?

Ist das ein Verschleißteil? Oder was für einen Grund kann es geben, eine Schnecke auszuwechseln?
 
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Ja, das war im 18. Jahrhundert durchaus üblich.
Leider blieb @philumi bisher ein "Musiker-Board-Eintagsfliege" und hat sich bisher nicht wieder gemeldet. :nix: Schade
 

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