Heile Welten

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Nach einer langen reimlosen Phase, mal wieder auch auf reimigen Gleisen. Aber der freie Vers verschiebt den Blickwinkel auf die Zeilen von Tag zu Tag mehr …

Heile Welten

Sie öffnet Tür und Herz für ihn
Er fliegt nicht auf, sie gern herein
auf Blütenduft vom Wiesenrand
Er gibt sich zu, sie gibt sich hin

Wie viele Engel solln Teufel sein
Ihr Bett ist groß, ihr Herz ist klein

Sie liebt er, doch lieber lügt er
Verbringt den Tag, wie im Roman
Sie liebt er, doch lieber lügt er
Kurzweile macht sein Leben lang


Gern geht er, verlässt sie nie
Wo er auch ist, dort ist auch sie
Hängt wie Stein um seinen Hals
Das ist der Preis, den beide zahln

Wie viele Engel solln Teufel sein
Ihr Bett ist groß, ihr Herz ist klein

Sie liebt er, doch lieber lügt er
Verbringt den Tag, wie im Roman
Sie liebt er, doch lieber lügt er
Kurzweile macht sein Leben lang


Sie sieht sich stumm als Publikum
verlässt es oft und nie zu spät
Die heile Welt, sein Bühnenstück,
schaut stets nach vorn und nie zurück

Wie viele Engel solln Teufel sein
Ihr Bett ist groß, ihr Herz ist klein

Sie liebt er, doch lieber lügt er
Verbringt den Tag, wie im Roman
Sie liebt er, doch lieber lügt er
Kurzweile macht sein Leben lang


SOLO

Sie liebt er, doch lieber lügt er
Verbringt den Tag, wie im Roman
Sie liebt er, doch lieber lügt er
Kurzweile macht sein Leben lang

Sie liebt er, doch lieber lügt er
Verbringt den Tag, wie im Roman
Sie liebt er, doch lieber lügt er
Kurzweile macht sein Leben lang


Sie öffnet Tür und Herz für ihn
Er fliegt nicht auf, sie gern herein
Auf Blütenduft, vom Wiesenrand
Er gibt sich zu, sie gibt sich hin
 
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Er fliegt so gern, lässt sie herein
er gibt sich zu und sie sich hin

Er fliegt nicht auf, lässt sie herein
er gibt sich hin sie gibt sich auf

..fände ich netter im Hinblick auf den Gesamttext.
Die ersten Zeilen, das passt irgendwie nicht finde ich. Aber vielleicht
verstehe ich es auch nicht richtig und muß Morgen früh nochmal in Ruhe drüber lesen... 🤔
 
Eine symbiotisch deprimierend heile Welt ohne Ausweg. Liebe lügt lieber als die selbstgeschaffene Blase zu verlassen - oder habe ich die positive Seite der Geschichte übersehen? Ich weiß gar nicht, wie häufig ich den Text gelesen habe, immer auf der Suche nach Positivem. Kaum meinte ich etwas gefunden zu haben (großes Bett, Engel, Liebe), wird es flugs konterkariert(kleines Herz, Teufel, Lüge). Nur der erste Vers ließ hoffen, um dann in Hoffnungslosigkeit zu enden. Und im Hintergrund singt Charles Aznavour - zumindest in meinem Ohr.
 
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Eine symbiotisch deprimierend heile Welt ohne Ausweg.
In diesem Text ist allerdings die Rede ist von mehreren Welten! Jede dieser heilen Welten kann man sicher einer (wenigstens vorübergehend) stabilen Interessengruppe zuordnen.

Gerade der heutige internationalen Frauentag erinnert mich an eine sehr große Interessengruppe. Zu der ich mich eigentlich lebenslang zugehörig fühlte. Bis ich mich in den letzten Jahren gelegentlich zu fragen begann, ob ich als Mann manche Konflikte zu romantisch bewerte.

Und schon sagt mir eine innerliche Stimme: VORSICHT!! Schon könnte die beste Freundin plötzlich einen heimlichen Unterdrücker in mir vermuten… wann endet bei solchen Gesprächen die Diplomatie? Wann beginnt sich ein fürchterlicher Verdacht zu regen, den man nicht einmal andeuten möchte? Wann wird aus einer einfachen Freundschaft eine „symbiotische“ Beziehung? :unsure:

Also entschloss ich mich für ein Thema, wo mir vielleicht von allen Seiten Zustimmung und Ablehnung droht. Was man natürlich auch als ordentliche Resonanz (miss)verstehen kann! Weil ja die Suche nach Ordnung scheinbar in die Tiefe strebt, und somit meist positiv bewertet wird.

Es gibt genügend viele Abschiedslieder, die von plötzlicher Klarheit erzählen. Und wiederum gibt es viele Beziehungen, die sich lebenslang eine halbwegs heile Welt einreden. Darunter auch Menschen, die abwechselnd mal Liebeslieder , mal Abschiedslieder singen… :unsure:

Und vergessen wir nicht, dass ein Lied auch aus Musik besteht. Mir schwebt hier eine festliche Kulisse mit Wiener Walzer vor. Wie du vermutlich weißt, (be)schreibe ich singend lieber spannende Rätsel statt fader Lösungen. Ist das nicht positiv? Ich habe jedenfalls meistens ein gutes Gefühl dabei. Auch, weil ich als Künstler besonders gern mehrdeutig schreibe…

Soviel fürs Erste. Bin sehr gespannt auf deine Antwort.
 
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Wann wird aus einer einfachen Freundschaft eine „symbiotische“ Beziehung? :unsure:
Das ist eine spannende Frage.
Sie öffnet Tür und Herz für ihn
Er fliegt nicht auf, sie gern herein
Overtüre, Aufforderung zum Tanz, in deiner Vorstellung ein Wiener Walzer. Beschwingt, fröhlich, voller Nähe und Versprechen, doch schon mit Regeln und klar verteilten Rollen - er führt, sie folgt. Beide kennen die Choreographie und lassen sich auf sie ein. So eine Lebenschoreografie kann sehr erfüllend und für beide Partner beglückend sein. Der Tanz beginnt, wirbelndes Leben, Rausch der Sinne, doch irgendwann schweigen die Geigen, der Tanz ist zu Ende. Noch einmal? Das müssen die Partner entscheiden. Es kann eine endlose Reihe wiederholter Entscheidungen dafür geben, aber auch eine Verabschiedung, wenn einem z.B. der Partner zu sehr auf den Füßen herumgetrampelt ist oder man keinen gemeinsamen Körperrhytmus fand. Zwei selbständige Individuen treffen Entscheidungen. Doch dann verändert sich etwas - warum? Wann und warum wird aus Selbständigkeit Abhängigkeit? Was bringt Menschen dazu, unentwegt weiter mit einem Partner zu tanzen, obwohl der Tanz sie nicht mehr beglückt? Was bekommen sie stattdessen? Platt getretene Füße, aber.... Sicherheit, Geld, Anerkennung, Ausleben eigener Träume usw.usw....Das kann nur jeder für sich beantworten.
VORSICHT!! Schon könnte die beste Freundin plötzlich einen heimlichen Unterdrücker in mir vermuten…
Könnte sie. Sie könnte alles mögliche vermuten; das ist spannend und beängstigend zugleich. Und schon summt es in meinem Kopf "Der die das, wer wie was, wieso weshalb warum?" Kinderlieder beinhalten so oft viel Lebensweisheit und Fragen sind unglaublich hilfreich.
wann endet bei solchen Gesprächen die Diplomatie? Wann beginnt sich ein fürchterlicher Verdacht zu regen, den man nicht einmal andeuten möchte?
Wenn man sich in der Situation zunehmend unwohl und vielleicht auch bedroht fühlt. Möglichst zu einem Zeitpunkt, bevor man nur noch Falco`s "Jeanny" hört: "Wer hat verloren? Du dich? Ich mich? Oder, oder wir uns?"
LG
 
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Sie liebt er, doch lieber lügt er
Verbringt den Tag, wie im Roman
Sie liebt er, doch lieber lügt er
Kurzweile macht sein Leben lang
Anspruchsvolle Zeilen, wie aus einem Roman. Und man kann die Charaktere des Songs vor sich sehen. Erinnert mich ein wenig an JOHN & MARY von Robert Palmer. Da gings auch nicht um einer perfekte Beziehung aber eine authnetische (soweit ich den Text verstanden habe)

Kann mir aber zu diesem Text eine luftig leichte Musik vorstellen, wie beispielsweiseTHE KILLING KIND von Shelby Lynne.

Ich mag den Text!

LG
 

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