"In-the-Box" Mischungen weniger Digital klingen lassen

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Hey,

Es geht darum, Mischungen die ohne weiteres Outboard-Equipment entstehen, einen "analogeren" Charakter zu verpassen.

Von Slate Digital gibt es in der Richtung ja mehrere Plugins. Das "VCC" simuliert z.B. 6 verschiedene Konsolen von API bis SSL. Das "Virtual Tape Machines" versucht sich an der Emulation einer Bandmaschine...
Habt ihr schon Erfahrungen mit diesen oder ähnlichen Plugins gemacht und wenn ja, welchen Eindruck habt ihr von diesen gewonnen?

Wie ich letztens in meinem Pluginfolder wieder über das Plugin "Vinyl" von Izotope gestolpert bin, kam mir folgende Idee.
Neben diversen Einstellmöglichkeiten wird hier auch das Hinzufügen von mechanischen und elektronischen Geräuschen/Rauschen angeboten. Hier zu hören
Müllt man sich dadurch nur den Mix zu oder kann es auch positive Aspkete mit sich bringen? Dass das Summieren von Rauschen normalerweise eher zu vermeiden ist, ist mir bewusst, aber wie sieht es mit anteiligem hinzumischen aus?

Gibt es evtl. mixtechnische Tricks mit denen man die Mischung weniger Harsch klingen lassen kann? Wie sieht es z.B. mit den Höhen/Air Bereich aus?
Sollte hier darauf geachtet werden, mit welchem EQ man welche Mixentscheidungen trifft oder gibt es die sogenannten China-Höhen nur im Mikrofonbereich?
Kann das generieren von Obertönen positive Aspekt mit sich bringen oder ist es in diesem Zusammenhang schlicht sinnlos?

Welche Möglichkeiten gibt es also um einen ItB-Mix weniger digital klingen zu lassen oder ist das vlt. alles nur Voodoo?
 
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Ich habe quasi als Slate Plugins und mag die sehr, aber jetzt zu sagen, dass es ohne pauschal Schlecht wird, ist totaler Blödsinn.
Obertöne generieren ist gut. Im Grunde ist das subtile Verzerrung. Lohnt sich damit zu experimentieren (wie auch immer ... letztlich machen die Slate Plugins alle irgendwelche Verfremdungen/Verzerrungen)

Ich persönlich sehe das auch so: Die Chancen einen Mix natürlich klingen zu lassen, steigen mit der Anzahl an echten Instrumenten. Wenn man einen Popsong macht und alles aus DVTis holt wird es vielleicht gut klingen, aber es wird sicher nicht so lebendig klingen wie eine gute Bandleistung. (das ist natürlich vom Musikstil abhängig, für Hardcore Techno z.B. gilt das jetzt nicht umbedingt)
Also viel mirkofonieren, echte Percussions verwenden, echte Drums benutzen wo geht (oder auch mal ein Cajon wenn machbar) usw...
Generell gegen Trends gehen. (z.B. Metal mit einer vintage Singlecoil Gitarre einspielen statt mit EMG Humbuckern oder als Vocalmikro einen Kopfhörer nehmen, einfach mal was anderes machen...)
und am wichtigsten: immer Performance über "glatten" Sound setzen. Eine geile Performance wird immer besser sein, egal wie der Sound ist als eine mittelmässige die dann total getuned wird.

Harsche Höhen: einfach versuchen Boosts zu vermeiden ;)
 
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ist doch ganz einfach...
such dir zwecks akustischer Illustration ein paar (von der Qualität) halbwegs gute YT Clips von analogen Bandmaschinen/Kassetttenrekordern... klingt 'analog'...
ist aber digital, weil in bits und einen stream gepackt
ergo kommt der 'digitale' Sound wohl gar nicht von der Digitaltechnik selbst... :gruebel:
imo entsteht er durch viele, viele kleine Prozesse auf dem Weg den das Signal nimmt
Kleinvieh macht hier im Wortsinn Mist :D
reduziere die Plugins (beim Eq angefangen) auf die 15%, die du wirklich brauchst
die sollten dann natürlich klanglich auf der Höhe sein - und die 'Wundermittel' sind Vergangenheit

cheers, Tom
 
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Wie ich letztens in meinem Pluginfolder wieder über das Plugin "Vinyl" von Izotope gestolpert bin, kam mir folgende Idee.
Neben diversen Einstellmöglichkeiten wird hier auch das Hinzufügen von mechanischen und elektronischen Geräuschen/Rauschen angeboten. Hier zu hören
Müllt man sich dadurch nur den Mix zu oder kann es auch positive Aspkete mit sich bringen? Dass das Summieren von Rauschen normalerweise eher zu vermeiden ist, ist mir bewusst, aber wie sieht es mit anteiligem hinzumischen aus?
Ich benutz das Plugin eigentlich fast permanent auf dem Drumbus.
Mit den Einstellungen der Jahreszahlen hat man ja auch schonmal ein "Voicing" des Rauschens. Je nach Beschaffenheit ist es z.B. sehr ungünstig, wenn man da zuviele Tiefmitten hat.
Rauschen ist ja eigentlich sogar angenehm und gut wenn es passend eingesetzt ist. Grade wenn man sehr saubere Drums hat durch die Samples und/oder das jeweilige Editing die kurze Release-Zeiten haben, ist das in meinen Augen eine nette Möglichkeit die Drums "aufzufüllen" und anzuwärmen.
Manchmal benutze ich das Plugin auch über den kompletten Track... jenachdem wie stark es verranzen soll.


Gibt es evtl. mixtechnische Tricks mit denen man die Mischung weniger Harsch klingen lassen kann? Wie sieht es z.B. mit den Höhen/Air Bereich aus?
In meinen Augen genau wie in allen anderen "Frequnzenbereichen" -> aufräumen. Grade wenn man die höchsten Frequenzen nur durch sehr wenige Elemente hat (z.B. Blech & Vocals) lässt sich das ganze dann beim Mastering gut kontrollieren.


Welche Möglichkeiten gibt es also um einen ItB-Mix weniger digital klingen zu lassen oder ist das vlt. alles nur Voodoo?

In meinen Augen sind da einfach mehrere Faktoren entscheidend.

z.B. der richtige Einsatz von Sättigung und Verzerrung. In meinen Augen kann sehr vieles anteilig das eine oder andere bzw. beides gebrauchen. Man darf es nur nicht übertreiben. Im Interesse eines stringenten Sounds kann man da z.b. auch mit Sättigung auf den jeweiligen Gruppen arbeiten und einzelne Elemente soweit einzeln zerstören wie es gefällt.

Dann seh ich es als wichtig an, dass man Kompression musikalisch nutzt und mit Kopfhörern genau auf entsprechende Attack und Releasezeiten achtet, damit sich alles rhythmisch entsprechend zusammenfügt.

Dann kommt natürlich als wichtigster Faktor hinzu, dass man versucht möglichst "organisch" zu arbeiten. Wenn man z.B. Synthis und Drums programmieren will, ist es immer zu bevorzugen sie einzuspielen. Selbst wenn man (so wie ich) kein Pianist ist, ist das Ergebnis am Ende doch realistischer, wenn das ganze aus "jammen" heraus entsteht statt durch rumklicken. Die fehlenden musikalischen Fähigkeiten kann man ja durch Quantisierung/Editing in entsprechendem gewünschten Maße kompensieren... oder bei Synthie/Piano-Sachen Hände/Lagen getrennt voneinander aufnehmen etc.

Experimentieren schadet natürlich auch nicht.
Nen Synthie über die Monitore abspielen und mit dem Mikro aufnehmen.... Elemente durch analoge Verzerrerpedale schicken.... das ganze auf Tape aufnehmen und zurückschicken etc. etc. etc.

oder gibt es die sogenannten China-Höhen nur im Mikrofonbereich?
Kann das generieren von Obertönen positive Aspekt mit sich bringen oder ist es in diesem Zusammenhang schlicht sinnlos?

Da kann man in meinen Augen mit Bit-Crushing und White Noise noch einiges machen. Genau wie das Layern mit Sinus-Geschichten für tiefe Sounds wie Bass und Kick, kann man so künstlich auch noch obenrum Dinge herbeiholen. Allerdings find ichs da immer einigermaßen heikel das dezent hinzukriegen. Normalerweise hat man ja immer irgendwelches Material im Mix was einem Frequenzen liefert... man muss sie nur entsprechend freilegen.


In meinen Augen frags du aber grade nach dem heiligen Grahl. Ob eine Produktion lebendig klingt hat in meinen Augen auch nicht notwendigerweise was mit "echten Aufnahmen" und "in-the-box" zu tun.....
 
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Habt ihr schon Erfahrungen mit diesen oder ähnlichen Plugins gemacht und wenn ja, welchen Eindruck habt ihr von diesen gewonnen?

Ich habe einige Kandidaten ausprobiert und gute aber auch schlechte gefunden. SInd sie gut, machen sie das, was man sich davon verhofft. Einen analogen Klang. Ich habe mir darauf hin ein Liquid Mix von Focusrite gekauft:

http://www.soundonsound.com/sos/sep06/articles/liquidmix.htm

das spielt ganz hervoragend und die Simulationen sind wirklich gut. Wobei es sicher nicht notwendig ist, so viele Emulationen zu haben. Schon die Standard Einstellung die glaube ich einen Focusrite Channel emuliert würde ausreichen.

Wirklich sehr gut ist die CL Serie von ArtsAcoustic:

http://www.artsacoustic.com/artsacoustic_clseries.php

kein Channel aber ein astreiner Kompressor der Sättigung und harmonische Verzerungen in "alten analog Stil" erzeugen kann. Hier:

https://www.musiker-board.de/thread...sound-zum-einspannen-in-die-werkstatt.613234/

habe ich einige klangliche Experimente mit verschiedenen Teilen festgehalten. Da ist auch eins drunter mit einem Hardware Kandidaten. Eine Art Röhren Channel. Den habe ich wieder zurückgeschickt. Der kann Liquid Mix oder Artsacoustic nicht annähernd das Wasser reichen. Gute Sachen in der Richtung gibt es auch bei Plugin Alliance. Zur Zeit sogar einen umsonst:

https://www.plugin-alliance.com/en/products/bx_opto_pedal.html

das Okto Pedal spielt sehr gut und macht das, was versprochen wird. Analogen Sound. Der geht auch prima für parallel Kompression. Den Drumbus abzweigen und auf das Okto Pedal. Dann eher extreme Einstellungen für Sättigung und Drive und dezent wieder dazu gemischt gibt das ein überzeugendes Ergebnis. Ganz ohne zusätzliches Rauchschen dazu zu mischen. Das finde ich übrigens eher suboptimal. Generationen von elekrto Ingenieuren haben versucht, das verdammte Rauschen endlich weg zu bekommen und nun wird es wieder dazugemischt. Das braucht nun wirklich niemand.

Ich habe mir die grosse Version gekauft:

https://www.plugin-alliance.com/en/products/bx_opto.html

gab es für 49 im Sonderangebot.

Fazit: analoger Touch geht. Und es gibt viele Plugins, die das können. Eins, mit dem man richtig umgehen kann, reicht aber völlig aus. Wobei das "richtig umgehen" das wichtigste Kriterium ist. Wenn ich nicht weiss, wie ich es einsetzen soll und kann, dann kann man damit mehr kaputtmachen als verbessern.......
 
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Hey, hier tut sich ja doch noch was. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. ^^
Danke erstmal an alle Beteiligten, für die interessanten Posts.

imo entsteht er durch viele, viele kleine Prozesse auf dem Weg den das Signal nimmt
Kleinvieh macht hier im Wortsinn Mist :D
reduziere die Plugins (beim Eq angefangen) auf die 15%, die du wirklich brauchst
Das hab ich mir zum Glück schon vor einiger Zeit angewöhnt. ^^ Wenn gut produziert wurde, ist das Maß an Plugins die man wirklich braucht ja meistens auch eher gering.
Den Weg des Signals, hab ich mir in dem Zusammenhang auch schon mehrmals durch den Kopf gehen lassen. Viel zu Optimieren gibt es ja aber bei "ItB" eigentlich nicht...
Und die analoge Signalkette aus "vergangen" Tagen nachzubauen, könnte sicher richtig Teuer werden. ^^

Dann seh ich es als wichtig an, dass man Kompression musikalisch nutzt
Sry, ist es jetzt etwas an deinem Post vorbei und auch iwie Off-Topic, aber...
Der Kompressor als solches, ist ja eigentlich ein Audioprozessor. Welche Möglichkeiten, habe ich denn eigentlich das Signal auf kreative Weise zu Formen? Mal abgesehen, vom Pumpenden/Sidechain Effekt bei EDM-Produktionen.

Ganz ohne zusätzliches Rauchschen dazu zu mischen. Das finde ich übrigens eher suboptimal. Generationen von elekrto Ingenieuren haben versucht, das verdammte Rauschen endlich weg zu bekommen und nun wird es wieder dazugemischt. Das braucht nun wirklich niemand.
Paradox, oder? ^^
Diese "Philosophie" bzw. Idee, hab ich jetzt aber schon auf mehren Seiten(oder in Video-Tuts) zu hören bekommen.
Ich stehe dem Ganzen aber auch nicht abgeneigt gegenüber, da ich Rauschen auch nicht unbedingt als unangenehm empfinde. Ausser vlt. es handelt sich um brüllend lautes, weisses Rauschen...^^

Kann man das also dahingehend zusammenfassen, dass
...es also Plugins gibt, die einen "Analogen" Charakter emulieren und diese auch wirklich überzeugen.
...das Erzeugen von Obertönen/harmonischer Verzerrung & Sättigung dem Sound in Einzel- oder Gruppenspuren ein besseres Klangbild verschaffen kann.
...gut Produziert werden muss, um am Ende auch ein Überzeugendes Ergebniss zu erzielen. Ok, der Punkt, sollte sowieso klar sein...^^

Mit gehts in diesem Thread ja vorallem um die kleinen Helfer beim Aufnehmen und Mischen, die in der Summe eben doch den Unterschied ausmachen.

PS:
Was ich in meinem Eingangspost vergessen hatte, war den Thrillseeker-VBL anzusprechen.
Der findet in letzter Zeit immer öfter den Weg in Recording- oder Mixingphase.
Macht sich nicht nur gut auf Einzel- oder Gruppenspuren sondern auch z.B. als "Preamp" vor dem virtuellen Amp.
 
Sry, ist es jetzt etwas an deinem Post vorbei und auch iwie Off-Topic, aber...
Der Kompressor als solches, ist ja eigentlich ein Audioprozessor. Welche Möglichkeiten, habe ich denn eigentlich das Signal auf kreative Weise zu Formen? Mal abgesehen, vom Pumpenden/Sidechain Effekt bei EDM-Produktionen.

Der Ducking-Effekt lässt sich ja nicht nur für bei EDM/House etc. nutzen sondern nahezu überall sofern gewünscht.

Mit "musikalisch" nutzen meine ich, dass man genau hinhören sollte wie man mit den jeweiligen Attack und Release-Zeiten umgeht.

Mal angenommen meine Snare klingt mir zu kurz. Dann kann ich eben über die Release-Zeit gehen und genau hinhören wie lange ich den Kompressor arbeiten lasse, ehe der nächste Schlag des nächsten Elements wieder einsetzt bzw. wie es auf den Takt passt.

Oder ich möchte einen sehr weichen Bassgitarrensound haben und kille über sehr kurze Attackzeiten die Anschläge...

Genauso kann ich mich bei einem Gitarrensolo fragen wie weich ich das Ganze haben möchte... möchte ich dreckige und perkussive Anschläge oder doch eher einen sehr weichgebügelten stehenden Sound?

Mit extremen Einstellungen kommt es eben dann noch dazu, dass man einen gepressten Klang bekommt. Der hat wenn man ihn hört den psychologischen Effekt wie das natürliche "Zumachen" des Ohrs bei extremer Lautstärke. Nur dass man diesen Effekt so auch ohne extreme Lautstärken simulieren kann um Spannung aufzubauen.... z.B. wenn man in einem Break Drums/Percussion/irgendwas hat und die vll mit LH/HP, Verzerrung und extremer Kompression "zusammenpresst".

(Das hab ich mir jetz mal so aus Erfahrung hergeleitet... wenn das Blödsinn ist, lass ich mich gerne korrigieren. Aber auf mich wirkt es jedenfalls so... @Captain-P : Was meint der Hörschädigungsexperte dazu? ;) )

Ich finds immer lohnend nicht aus Prinzip EQs und Kompressoren und alles auf Spuren zu packen, sondern sich das Signal erstmal in Ruhe anzuhören und sich dann zu überlegen was man damit überhaupt anstellen will... und erst dann die Plugins öffnen bzw. ggf. auch einfach sein lassen.

Ich glaub dass viele Mixe öfter mal daran scheitern, weil sich zuviel Kompression (unbeabsichtigt) summiert. Da haben dann Leute auf ner Einzelspur teilweise nen EQ, nen Kompressor, irgendwelche Effekte und nochmal nen Kompressor. Dann geht das Ganze in irgendne Gruppe die auch nochmal komprimiert wird und beim Mastering wird dann auch nochmal gelimited/komprimiert wie blöd.... Wie sich solche Effekte dann "stapeln" sollte man vll auch überdenken und dann z.b. auch mal einzelne Elemente ausmachen und schauen was passiert.
Und natürlich zum "Vergleich" immer schauen, dass man den Pegel an die Grundlautstärke des Signals (sofern halbwegs sinnvoll) anpasst...

(Achja.. und man sollte bedenken, dass meistens in den jeweiligen Klangerzeugern auch schon Effekte enthalten sind.)

Ich mags auf jeden Fall, wenn es rhythmisch kontrolliert kracht und drückt.... wenn allerdings das Master einer Aufnahme so überheftig komprimiert in allen Belangen ist, dass man permanent diesen psychologischen "Ohrzumach"-Effekt bei höheren Lautstärken hat.... auch ohne dass es zwangsläufig pumpen muss... dann is das für mich der Moment wo eine Aufnahme stirbt :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ganz ohne zusätzliches Rauchschen dazu zu mischen. Das finde ich übrigens eher suboptimal. Generationen von elekrto Ingenieuren haben versucht, das verdammte Rauschen endlich weg zu bekommen und nun wird es wieder dazugemischt. Das braucht nun wirklich niemand.

Den Ansatz find ich ehrlich gesagt extrem bescheuert. Was interessieren mich Elektroingenieure?
Es geht um Kunst und um Klangästhetik.... du würdest einem einem Maler auch nicht sagen, dass er sein Ölgemälde lieber animieren und drucken soll, weil Generationen von Technikern und Informatikern an der absolut mathematisch präzisen Abbildung der Realität gearbeitet haben.
 
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...
Genauso kann ich mich bei einem Gitarrensolo fragen wie weich ich das Ganze haben möchte... möchte ich dreckige und perkussive Anschläge oder doch eher einen sehr weichgebügelten stehenden Sound?

Mit extremen Einstellungen kommt es eben dann noch dazu, dass man einen gepressten Klang bekommt. Der hat wenn man ihn hört den psychologischen Effekt wie das natürliche "Zumachen" des Ohrs bei extremer Lautstärke. Nur dass man diesen Effekt so auch ohne extreme Lautstärken simulieren kann um Spannung aufzubauen.... z.B. wenn man in einem Break Drums/Percussion/irgendwas hat und die vll mit LH/HP, Verzerrung und extremer Kompression "zusammenpresst".

(Das hab ich mir jetz mal so aus Erfahrung hergeleitet... wenn das Blödsinn ist, lass ich mich gerne korrigieren. Aber auf mich wirkt es jedenfalls so... @Captain-P : Was meint der Hörschädigungsexperte dazu? ;) )

Ich kenne diesen Effekt. bes. mein linkes Ohr macht das gerne mal. Aber das ist für mich kein gutes Zeichen, weil ich das nicht als angenehm empfinde. Bisher habe ich noch nicht herausgefunden was genau dafür verantwortlich ist bzw, wie man das auch bewusst schaffen könnte. Habe mich damit aber auch nie groß beschäftigt, sondern es stets zum Anlass genommen es weg zu bekommen.
Einzig eine Ausnahme habe ich mal bewusst gelassen:
beim solo bei : 2:50 ca ...
Der Effekt ist vermutlich auch nicht immer der gleiche. Es kann einmal rein physiologisch sein - das ist der sog. Stapediusreflex https://de.wikipedia.org/wiki/Stapediusreflex
Es kann aber auch zu gefühlt wahrgenommenen Verzerrungen. Da bin ich mir nicht sicher ob dafür der Stapediusreflex verantwortlich ist.

Ich vermute dass sowohl Kompression als auch Verzerrung und Obertöne dafür verantwortlich sind. Beim meinem Soundbeispiel ist aber beides nur ganz zahm zum Einsatz gekommen. wenn man das mal mit einem Analyzer betrachtet sieht man aber dass es "natürlich" recht krasse harmonische Verzerrungen hat. Das ist ein echter Amp real mikrofoniert.

Spannendes Thema aber vielleicht doch auch etwas offtopic.
 
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Thrillseeker kenne ich. TesslaPRO mkII ebenso. Die Sachen von varietyofsound sind alle gut. Und leisten einen Beitrag zum analog Feeling.

die analoge Signalkette aus "vergangen" Tagen nachzubauen, könnte sicher richtig Teuer werden. ^^

Nicht unbedingt. Sachen wie Thrillseeker und Teslsa erzeugen analog Feeling mit Algorithmen und das wird dazu gemischt. Andere Plugin Hersteller gehen andere Wege. Da wird reales Equipment gemessen und analysiert und darauf wird dann eine Emulation aufgebaut. Eventuell vorstellbar als Pedant zum Faltungshall, der ja auch echte Klangereignisse verwendet um dann entsprechende Hallverläufe auf das Audio Signal drauf zurechnen. Da werden auch Impedanzen und ähnliches berücksichtigt.

Ich finde, das gelingt ganz gut. Und erzeugt durchaus das, was man analog feeling nennt. Auch ohne dass man die Hardware kauft. Die "virtuellen Audiowelten" bilden die sehr gut nach. Für einen Bruchteil der Kosten. Also der "analog chain wie früher" liegt zum Greifen nahe......
 
Die Sachen von varietyofsound sind alle gut.
Würd ich so unterschreiben, mit Ausnahme des epicVerb. Die Hallräume klingen einfach grausam. imo
Ansonsten nutz ich die VoS Plugins aber sehr gerne. Im Freewarebereich sicher mit das Beste was es gibt.

Mit "musikalisch" nutzen meine ich, dass man genau hinhören sollte wie man mit den jeweiligen Attack und Release-Zeiten umgeht.
Mir war schon klar, wie das gemeint war. Ich hab mich da wahrscheinlich auch nicht genau genug ausgedrückt.
Ich wollt nurmal die Frage in den Raum stellen, welche kreativen Effekte man mit dem Kompressor so machen kann.
Der Ducking-Effekt war nur als Beispiel gedacht, da er ja am eigentlichen Zweck eines Kompressors, also dem Einschränken der Dynamik, vorbeigeht.
 
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Ist zwar jetzt auch wenig kreativ, aber mit einem Kompressor lässt sich auch die Dynamik vergrößern.
 
:gruebel: Wenn ich jetzt den Attack so einstelle, dass er die Transienten durchlässt, das Nutzsignal leiser macht und ich im nachhin kein MakeUp-Gain dazugebe?
Oder wie ist das gemeint? Sry, so rum hab ichs bisher noch nie betrachtet...:redface:
 
Erstmal Schande auf dein Haupt, weil Du Transienten quasi als Nicht-Nutzsignal bezeichnest. :D

Das hat mit der Aufholverstärkung erstmal nichts zu tun. Wenn ich deine Frage richtig verstanden habe.
 
Whoops, das war natürlich Blödsinn...^^ Gibts denn für den komprimierten Teil des Signals nen extra Namen? Naja, egal...
Jedenfalls ... Transienten durchlassen, den Rest komprimieren = mehr Dynamik oder obs doch anders gemeint war. Darauf wollt ich jedenfalls hinaus. ^^
 
Oder mit einem Upward Expander? (Hat halt nichts mit einem Kompressor zu tun)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Transienten durchlassen, den Rest komprimieren = mehr Dynamik oder obs doch anders gemeint war. Darauf wollt ich jedenfalls hinaus. ^^
In wie fern habe ich dann die Dynamik vergrößert?
 
OK...die Dynamik, wenn man jetzt den Abstand zwischen lautestem Peak und Grundrauschen nimmt ändert sich dadurch ja nicht.
Aber der Unterschied zwischen lautestem Peak und "Wurstanteil" ja schon. --> Es wirkt dynamischer. So stell ichs mir zumindest grad vor.
 
Ach Jungens, macht es einem doch nicht so schwer.

Spitzenpegel
Durchschnittspegel
Signal-Rauschen-Abstand
Dynamik

Erklärungen zu diesen Begriffen existieren reichlich, muss doch nicht von grundauf durchgekaut werden, oder?
 
Ja so Kompressoren sind schon verdammte Dinger. Was die alles machen, wenn man mal so rumdreht.

Die hier haben es auf die Spitze getrieben:

http://plugin-alliance.com/en/products/elysia_mpressor.html

der kann auch negatives Ratio:

Negative Ratios – was genau ist das? Um diese Funktion richtig zu verstehen, sollte man sich zunächst noch einmal vergegenwärtigen, was der Ratio-Wert bei einem ‚normalen’ Kompressor bewirkt:
• 1:1 Das Signal bleibt linear; es findet keine Kompression statt.
• 1:2 Ab dem eingestellten Threshold wird ein Anstieg des Eingangssignals um 2 dB auf einen Anstieg des Ausgangssignals um 1 dB komprimiert.
• 1:∞ Ab dem eingestellten Threshold wird das Ausgangssignal unabhängig vom Eingangssignal konstant auf dem Threshold-Level gehalten (Limiter).
Bei einer negativen Ratio (z.B. -3:1) knickt die Kennlinie vom Threshold an ab und kehrt wieder nach unten zurück. Je lauter bei einer solchen Einstellung das Eingangssignal wird, desto leiser wird das Ausgangssignal

Gibt es auch als Trial. Also wer mal Lust auf jede Menge kreative Kompression mit analog Touch hat, da wird er fündig.....
 

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