"one microphone" challenge - Was ein Billigmikro alles kann

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Inspiriert vom "no budget recording"-Thread dachte ich mir:
Ich nehme einfach mal mein billigstes Mikrophon, nehme damit eine Rockband auf und schaue, wie weit ich komme (die "Rockband" bin ich halt selber).
Zuerst wollte ich auch komplett auf EQ und anderen Schnickschnack verzichten, das habe ich aber nicht ganz durchgehalten.
Das Ergebnis kann meines Erachtens aber als Beispiel dienen, wie wenig Gerät zum Aufnehmen nötig ist.

Hier ist also eine Aufnahme, jedes Instrument aufgenommen mit demselben "Billigmikro" einer Hausmarke eines bekannten deutschen Musikladens.
Kostet weniger als eine durchschnittliche Autotankfüllung.
Das Stück entstand recht spontan, während des Schlagzeugeinspielens ... :)

https://soundcloud.com/omnimusicus/one-microphone-challenge

Alles eingespielt in einen älteren Yamaha-Multitracker mit Harddisk.
Als Nacharbeitung (zuhause, Apple Logic) habe nur etwas Hall zugelassen und EQ bei den Drums und den Gitarren (die waren etwas scharf geraten, die mußte ich etwas abmildern)
Den Sperrholzbass habe ich direkt in den Instrumenteneingang des Multitrackers gespielt.

Ich will nun nicht wirklich eine weitere "Challenge" im Internet ausrufen, es war nur eine Challenge für mich.
Aber nachdem es besser ausgefallen ist, als zuerst erwartet, nehme ich es als Anlaß zu diesem Fazit:

Kümmert Euch nicht um neue, teure Mikros, Preamps und Kleinkram drumrum, sondern spielt und arbeitet mit dem, was da ist.
Wer weniger Mikros aufstellt, hat auch weniger Probleme mit der Abstimmung derselben :cool:
Vielleicht kann ich ja andere dazu animieren, auch mal Aufnahmen mit wenig Gedöns zu machen.


Zum Vergleich habe ich aber zusätzlich weitere Mikrophone aufgestellt (Shure Beta 52 an der Kick, AKG Overheads ...) und damit einen zweiten Mix gebaut.

https://soundcloud.com/omnimusicus/one-microphone-challenge-fully-recorded

Ich habe jetzt nicht viel Zeit in die Mixe gesteckt. Da ließe sich sicher noch mehr damit machen. Aber als Vergleich der Aufnahmebedingungen müßte es genügen.
Beide Mixe habe ich in der Summe bearbeitet (Mastern will ich es kaum nennen). Da ist dann auch etwas Kompression dabei.

Der zweite Mix klingt schon anders. Die Bassdrum setzt sich z.B. besser durch. Aber es ist meines Erachtens nicht grundsätzlich anders.
Andere Mikros alleine machen es noch nicht aus. Da müssten viele Faktoren passen.

Anbei noch ein Photo der Anordnung der (insgesamt fünf) Schlagzeugmikrophone und das Gitarren-Equipment: klapprige Melodymaker über Transistor-Randall.
Die Anordnung des Billigmikros ist wohl schnell erkennbar ...

Frohes Recorden,

der Omnimusicus

PS: Ich habe länger überlegt, in welches Subforum dieser Beitrag passen könnte, da es unterschiedliche Aspekte des Recordings enthält. Das Sub hier kam mir am besten vor. Wenn Ihr meint, daß es in ein anderes Subforum besser paßt, dann bitte verschieben.
 
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Grund: Infos zum Mastern nachgeschoben
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Ich höre jetzt, zumindest am Laptop, keine großen Unterschiede zwischen den beiden Versionen. Coole Idee und klasse Text. :great:
 
Ich höre jetzt, zumindest am Laptop, keine großen Unterschiede zwischen den beiden Versionen.
Mal ganz im Ernst jetzt - meinst du das Ernst?

Bitte versteh mich nicht falsch, ich will dich wirklich nicht beleidigen. Aber du hörst hier wirklich "keine großen Unterschiede"?
 
Mal ganz im Ernst jetzt - meinst du das Ernst?

Bitte versteh mich nicht falsch, ich will dich wirklich nicht beleidigen. Aber du hörst hier wirklich "keine großen Unterschiede"?

Also ganz im Ernst. Ich weiß, dass ihr "Götter der Musik" sicher mehr raushört, als so ein "blutiger Anfänger", wie ich. Hier an meinem billigen Laptop sind keine wirklichen großen Unterschiede erkennbar. Die Mixe klingen etwas anders, aber auf den Laptoplautsprechern würde ich jetzt nicht sagen, dass die "ein Mikro" Version auf Anhieb erkennbar schlechter wäre. ;)
 
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Hallo,
schöne Idee und ja, der Text ist sehr gelungen - vielschichtig, philosophisch und gesellschaftskritisch :)
An der Snare finde ich den Klangunterschied schon sehr dramatisch. Im oberen Sample (t-bone MB85beta?) klingt die nach "Flatsch", im zweiten Sample dann schon nach Snare.
Kümmert Euch nicht um neue, teure Mikros, Preamps und Kleinkram drumrum, sondern spielt und arbeitet mit dem, was da ist.
Wer weniger Mikros aufstellt, hat auch weniger Probleme mit der Abstimmung derselben :cool:
:great: Da will ich Dir gerne zustimmen.
Allerdings noch eine kleine Ergänzung: Wenn schon nur ein Mikro, dann ein vernünftiges!
In dem allseits beliebten Video mit Markus Born, wurde ein Drumset auch nur mit einem Mikro abgenommen. Das war aber ein MD421 und das ist definitiv eine andere Liga. Oder "wenigstens" ein SM57/58.
Grüße
Markus
 
Hallo Markus,

Wenn schon nur ein Mikro, dann ein vernünftiges!

klar, ausgerechnet das billigste auszusuchen hat schon etwas von Selbstkasteiung :D
Ein klein wenig provokativ war der Thread auch gemeint ...

Im Hinterkopf hatte ich typische Amateur-Proberäume, wo eben gerade mal ein paar klapprige Gesangsmikros stehen.

Mein eigentliches Credo lautet aber:
Wenn schon Geld ausgeben, dann lohnt es sich meist eher, z.B. dem Trommler zwei neue Felle zu spendieren und einen Workshop, wie diese denn zu stimmen seien.
Auch viele E-Gitarristen brauchen keinen neuen Amp, sondern eher einen Lehrer, der mal die Anschlagshand erklärt.

Jaja, ich weiß, ein zäher Kampf gegen Windmühlen :engel:
Aber ich will mich noch nicht von jeglicher Hoffnung lossagen ...

der Omnimusicus
 
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Also ganz im Ernst. Ich weiß, dass ihr "Götter der Musik" sicher mehr raushört, als so ein "blutiger Anfänger", wie ich. Hier an meinem billigen Laptop sind keine wirklichen großen Unterschiede erkennbar. Die Mixe klingen etwas anders, aber auf den Laptoplautsprechern würde ich jetzt nicht sagen, dass die "ein Mikro" Version auf Anhieb erkennbar schlechter wäre. ;)
Ach so, du hörst auf Laptop-Lautsprechern. Na dann wundert es mich eh nicht mehr :)

Wollte auch wirklich nicht arrogant wirken, mich interessiert es tatsächlich inwieweit "nicht ausgebildete" Ohren Klangunterschiede wahrnehmen können.

Und wie gesagt, auf Laptoplautsprechern würde ich mich auch nicht trauen, Unterschiede zu bewerten. Studiomonitore haben schon ihren Sinn.
 
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Auf meinen Monitoren habe ich mir das noch nicht angehört. Wie gesagt auf dem Laptop hört es sich anders an, aber nicht unbedingt besser oder schlechter. Allerdings muss ich mal auf die Snare achten wie von @mjmueller angesprochen.

Wollte auch wirklich nicht arrogant wirken, mich interessiert es tatsächlich inwieweit "nicht ausgebildete" Ohren Klangunterschiede wahrnehmen können.
Da habe ich ehrlich gesagt nach wie vor Probleme mit. Ich bin zwar schon seit vielen Jahren Musiker, aber Homerecording mache ich noch nicht so lange. Es gibt immer noch Plugins, an denen ich einen Regler erst auf 0 und dann auf 100 stelle und mir denke: :weird:
Manchmal höre ich da echt keinen Unterschied. Meinen Bandkollegen gefällt bisher alles (die hören noch schlechter als ich ;)). Allerdings würde ich mir nicht zutrauen jetzt eine EP zu mischen. Zumindest nicht ohne vorher einige Songs mal in ein Studio zu geben und mir den Vergleich anzuhören.
 
Subba, mit dem EQ hättest Du vielleicht noch mehr Schärfe rausnehmen können, ansonsten ist das ein Hit. ;-)
 
Dafür dass alles an einem Billigmikro aufgenommen wurde, ist die Mische schon echt klasse geworden, auch wenn ich bei der Variante mit mehreren Mikros schon deutliche Qualitätsunterschiede höre bzw. da find ich den Sound ausgewogener. Bin aber auch nicht grade ein Fachmann was das angeht. Übrigens eine sehr krasse Stimme, gefällt mir gut! :D
 
ausgewogener empfinde ich eher den Sound mit einem Mikro...
bin aber sicher, dass das Ergebnis mit 'klassischen' Billigmikros noch besser ausgefallen wäre
zB 2 Telefunken TD26 als overheads und ein Grundig GDM21 auf dem Boden vor der Kick
Uher M534 als SM57 Ersatz, Telefunken TD20 oder Sennheiser MD408 als Gitarrenmikros, etc

(preislich liegen die TDs bei 2-20€, das Uher um 10-30€, MD408 um 50€, das GDM 50-80€)

cheers,Tom
 
Naja, in der zweiten Aufnahme find ich das Ergebnis schon besser, auch wenn ausgewogen vielleicht das falsche Wort dafür war. Es klingt für mich einfach besser, man versteht den Text deutlicher, er geht im Gesamtklangbild nicht so unter. Dazu muss man aber wie gesagt sagen, dass ich nicht so trainierte Ohren hab wie die meisten anderen hier vermutlich. Ich sag nur, wie es für mich klingt bzw. wie es wirkt.
 
der Text sticht in der ersten Aufnahme sogar mehr heraus, weil der effektive Pegel deutlich höher liegt
in Aufnahme 2 zieht der Bassanteil des Schlagzeugs da einiges ab
die ist bei den Becken natürlich detaillierter, aber das Kit 'zerfällt' quasi...
während es im ersten Beispiel zwar trashig, aber homogener wirkt

cheers, Tom
 

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