Schüler mit mentaler Blockade vor/bei schwierigen Stellen im Musikstück

Ist sicher wieder kontrovers aber: Meist ist das kein technisches Problem sondern ein Psychologisches und auch versagen will gelernt sein.

Konfrontieren sollte klar sein. So oft wie möglich ab in die Situation wo er nicht liefern kann. Trotzdem immer positiv bestärken. ("ja, du hast verhuddelt, aber du kommst näher, das wird ...")

Das ganze kombiniert mit: Beim Fehler nicht aufhören. Weiterspielen. Dabei dem Schüler beibringen, dass er dabei keine Miene verzieht und weitermacht als wäre nichts, sich dafür auch nicht entschuldigen oder rechtfertigen. Wenn er darauf angesprochen wird gibts verschiedenes wie er reagieren kann. Nichts sagen, oder "Danke mir gehts gut", oder "das war nicht falsch, das war Kreativ". (das erzählt zB auch John Mayer in einem Clinic von Berklee)

Zugleich Aufbauen, dass es normal ist, dass man was verhaut. Wenn du an Grenzen gehst ist "Versagen" normal, das müssen viele aber erst mal lernen. Im Sport ist jeder ab dem 2.ten ein Verlierer, aber keiner wird von Anfang an nur erster. Beim Klettern hauts dich manchmal 50x ins Seil ... beim 51 kommst dann durch die Stelle. Damit können viele nicht umgehen. "Warum fallen wir Bruce? Damit wir lernen wieder aufzustehen."

Enthemmen ist das beste Thema. Kennt ihr die Bilder von Leuten mit Banane oder Kinderspielsachen an der Leine in der U-Bahn? Das macht man bei Management Training. Ich bin auch schon mit Spielente durch die Fußgängerzone ... die Theorie dahinter ist nach dem Motto. Wenn dir das gerede der Leute mit Banane am A**** vorbeigeht, juckt dich vor Leuten zu reden nicht mehr wirklich.

Es ist bewiesen, dass gelerntes auch mit Dingen verknüpft wird, die im ersten Moment nicht relevant sind. Sprich, ist der Raum ein anderer, ist es eine andere Tageszeit, eine andere Gitarre (auch wenn die Specs die gleichen sind), andere Fußpostition, ... das liegt natürlich am Schüler selber sich oft aus der Komfortzone rauszubewegen ...
 
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Also ich habe mit einer jüngeren Schülerin (10 Jahre) das "Gehirn ausschalten" geübt, weil sie immer alles perfekt haben will, zu sehr durchdenkt und dann aus dem Musizieren raus kommt. Das geht ganz gut. Sie hat verstanden, dass man für manche komplexe Dinge das "Gehirn" (also das aktive Denken) nicht braucht (Treppen gehen, etc.) und weiß, was ich meine, wenn ich "Gehirn ausschalten" sage. Das heißt von meiner Seite auch: Wenn sie das Gehirn ja ausschalten sollte, dann nicht kritisieren. Denn dann hätte die Schülerin natürlich jedes Recht, zu sagen: "Aber ich sollte doch das Gehirn ausschalten!"

Ansonsten hilft es, wenn man als Lehrperson die Sachen mit dem Schüler übt, ohne dass er es weiß. Also zum Beispiel zum Einspielen Tonfolgen aus dem Stück Vor- und Nachspielen ohne dass man das dem Schüler als "Jetzt kommen die schweren Stellen" mitteilt. Sobald es geklappt hat, weise ich darauf hin, was die Schwierigkeit war und wie toll das doch geklappt hat. Dann legt der Schüler die Noten vor sich und spielt genau das gleiche wie eben auswendig. Oft hilft das, die Hürde zu überwinden.
 
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Also ich habe mit einer jüngeren Schülerin (10 Jahre) das "Gehirn ausschalten" geübt, weil sie immer alles perfekt haben will
Hi Annino, hört sich interessant an. Könntest Du verraten, wie Du vorgegangen bist?
 
Ich habe viel daran gearbeitet, dass sie weiß, dass im Unterricht Fehler nicht schlimm sind. Und da arbeiten wir auch immer noch. Ich habe ihr zum Beispiel gezeigt, dass sie manchmal besser über Stellen rüber kommt, wenn ich sie mit anderen Aufgaben (Haltung, Bindungen beachten, etc.) quasi "überforder", weil sie dann ans eigentliche Problem nicht mehr denken kann. Und ich fordere sie auch immer mal wieder auf, extrem schnell oder extrem langsam zu spielen. Das bringt das Hirn ziemlich aus dem Konzept.

Das Problem sind ja erübte Denkmuster und da möchte ich gegenan. Das ist natürlich bei jedem Schüler sehr individuell. Bei meiner Schülerin hilft es sehr, sich die Zeit zu nehmen ihre Probleme auf ihre Art (nämlich sehr verkopft) zu diskutieren, damit sie sich ernst genommen fühlt. Dabei musste ich schon sonst was für schwere Themen erklären, die von anderen Schülern gar nicht nachgefragt werden (zum Beispiel, welche Muskeln in den Fingern genau das Problem sind und wie geführt werden. Das Kind ist 10.) Dann hole ich sie über Humor, Spielchen und witzige Herausforderungen da wieder raus, dass sie die Stellen entspannter angehen kann und in dem Moment gar nicht merkt, worauf ich hinaus will. Was ich immer empfehlen würde, ist viel loben. Aber das bringt bei ihr kaum was. Ihre eigene Bewertung ihres Spieles als schlecht, weil da ja ein kleiner Fehler drin war, ist so stark, dass sie Lob von mir kaum annehmen kann. Also, was ich sagen will, es gibt kein Erfolgsrezept.

Aber da die Problembeschreibung vom Anfang eher auf psychische als auf physiologische Hindernisse hinweist, sollte man dann auch genau die problematischen Denkmuster angehen, denke ich.
 
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Dabei musste ich schon sonst was für schwere Themen erklären, [...] zum Beispiel, welche Muskeln in den Fingern genau das Problem sind und wie geführt werden. Das Kind ist 10 ...

... und offensichtlich nicht auf den Kopf gefallen.
Und weil dem so ist, ergeben sich hier für mich noch einige Fragen, die man zur Bewertung der Situation nicht unberücksichtigt lassen sollte:
  • Entspricht ihr spielerische Niveau dem Niveau ihrer Fragen?
  • Ist etwas über ihr häusliches Übungspensum und ihre Übemethodik bekannt, und werden Fehler gemacht, die eher auf Übungsdefizite verweisen, denn auf "mentale Aussetzer"?
  • Bricht sie eigenständig im Spiel ab, nachdem ein Fehler passiert ist, oder antizipiert sie potentiell kritische Stellen, und unterbricht bereits vorher, z.B. mit Kommentaren wie "Die nächste Stelle schaffe ich noch nicht/sowieso nicht (usw.)"? Oder finden Abbrüche/Aussetzer bisweilen auch scheinbar grundlos, d.h. ohne faktische "Verspieler" statt?
  • Kann sie Lob nicht annehmen, weil sie objektiv betrachtet tatsächlich zu perfektionistisch ist (was bei vereinzelten Unsicherheiten in einer ansonsten tonlich, musikalisch und technisch tadellosen Darbietung anzunehmen wäre), oder weil sie ein Gespür für den "pädagogischen Beigeschmack" eines - nicht nur in ihren Augen- objektiv nicht wirklich gerechtfertigten Lobs hat?
  • Nimmt sie Kritik deutlich bereitwilliger an, fordert sie diese sogar heraus, oder kommentiert sie ihr eigenes Spiel überwiegend negativ ("Das war jetzt aber nichts")?
  • Unterbricht sie den Unterricht fast in jeder Stunde mindestens einmal, z.B. zum ausgiebigen Reinigen des Instruments, zum Händewaschen, Trinken, Toilettengang?
  • Und zuletzt: Gibt es einen Austausch mit dem Elternhaus, wenn ja: Wurden sowohl der Übungseinsatz, als auch der Hang zum Perfektionismus thematisiert?
Um eine möglichst objektive Betrachtung der genannten Aspekte zu gewährleisten, möchte ich mich hier zu eventuellen Schlussfolgerungen noch nicht äußern.
 
Entspricht ihr spielerische Niveau dem Niveau ihrer Fragen?
Nein, würde ich so nicht sagen. Aber das Niveau ihrer Fragen entspricht dem Niveau ihrer schulischen Leistungen. Manchmal fragt sie aber auch nur, um davon abzulenken, dass wir das ganze nochmal spielen wollen. An sich ist sie eine ganz Plietsche im Beeinflussen des Unterrichtsgeschehens. Sie findet gute Ausreden, wenn sie etwas nicht machen will, ohne das direkt zu sagen. Aber ich lass sie da auch. Sie hat Humor dabei und das ist eine gute Eigenschaft.

Ist etwas über ihr häusliches Übungspensum und ihre Übemethodik bekannt, und werden Fehler gemacht, die eher auf Übungsdefizite verweisen, denn auf "mentale Aussetzer"?

Sie übt regelmäßig, aber wenig. Die Übungsdefizite sind klar zu erkennen, wenn sie etwas gar nicht gemacht hat. Aber das ist ein anderer Faktor, der trägt meines Erachtens nicht zu Aussetzern bei, sondern nur dazu, dass diese Problemstellen auch nicht so schnell behoben werden können.

Bricht sie eigenständig im Spiel ab, nachdem ein Fehler passiert ist, oder antizipiert sie potentiell kritische Stellen, und unterbricht bereits vorher, z.B. mit Kommentaren wie "Die nächste Stelle schaffe ich noch nicht/sowieso nicht (usw.)"? Oder finden Abbrüche/Aussetzer bisweilen auch scheinbar grundlos, d.h. ohne faktische "Verspieler" statt?

Sie bricht oft vor der Fehlerstelle ab. Und sie bricht auch ab, wenn sie denkt, es könnte nicht so gut werden. Wenn sie das Gefühl hat, sie kann etwas nicht, muss ich sie oft überreden überhaupt erst anzufangen.
Kann sie Lob nicht annehmen, weil sie objektiv betrachtet tatsächlich zu perfektionistisch ist

Sie kommentiert sich selbst durchgängig negativ. Ich meine mein Lob meistens ernst. Aber ich sage ihr halt, dass ich toll finde, dass sie die Töne schon richtig hatte. Und dann kommt als Antwort: "Ja, aber der Ton hat gequietscht." Ich versuche ihr zu erklären, dass mir das in dem Moment nicht wichtig ist, sondern wir eins nach dem anderen üben. Aber ihr ist es wichtig, gleich alles zu können.

Unterbricht sie den Unterricht fast in jeder Stunde mindestens einmal, z.B. zum ausgiebigen Reinigen des Instruments, zum Händewaschen, Trinken, Toilettengang?
Nein. Ich glaube auch nicht, dass ihr der Unterricht zu viel ist oder sie aus der Situation raus möchte. Ich habe das Gefühl, sie kommt auf persönlicher Ebene auch ganz gut mit mir klar. Wir hatten auch schon, dass sie weinen musste, weil sie sich selbst total überfordert hat, da hat sie sich aber auch gut trösten lassen.

Und zuletzt: Gibt es einen Austausch mit dem Elternhaus, wenn ja: Wurden sowohl der Übungseinsatz, als auch der Hang zum Perfektionismus thematisiert?

Ich sehe sowohl Vater als auch Mutter regelmäßig vor oder nach dem Unterricht und wir tauschen uns aus. Zuhause zeigt sie ähnliches Verhalten, auch im schulischen Bereich. Sie ist aber auch in anderen Dingen belastet, traut sich generell wenig zu und ist in neuen Situationen leicht ängstlich. Das ist im großen und ganzen ihr Charakter, woran alle auch arbeiten, es ihr einfacher zu machen.


Ich weiß auch noch nicht, worauf du hinaus willst. Schüler haben eben unterschiedliche Charaktere und Arten mit Fehlern umzugehen. Sie ist so, wie sie ist und außer, dass ich ihr Wege aufzeige, möchte ich ihren Charakter ja auch nicht verändern. Also ich denke schon, dass ich sie gut einschätzen kann (auch ich bin studierte Lehrkraft), aber meine Einschätzung führt nur dazu, dass ich es ihr einfacher machen will, solange sie darauf eingeht. Schlimm finde ich ihr Verhalten nicht, da gibt es wesentlich nervigere Schülermacken o_O
 
Zunächst vielen Dank für deine ebenso ausführlichen, wie erhellenden Antworten. Erhellend v.a. dahingegehend, dass ich mir die Antworten in dieser oder ähnlicher Form fast schon gedacht habe!

Fassen wir mal zusammen:
  • Sie findet gute Ausreden, wenn sie etwas nicht machen will, ohne das direkt zu sagen.
Das Wesen jeglicher Vermeidungstaktik ist die implizite, stillschweigende Verweigerung.
  • Sie übt regelmäßig, aber wenig.
Dachte ich mir. Einerseits ist sie offensichtlich zwar intelligent - warum aber zieht sie dann nicht den naheliegenden Schluss, dass ihr "Perfektionsstreben" auch mit einem adäquaten Übungsaufwand einhergehen muss?
  • Sie bricht oft vor der Fehlerstelle ab.
Sie kontrolliert also auch hier das Geschehen, wobei die Kontrolle wiederum der Vermeidung dient - hier möglicherweise unter dem Aspekt, "mangelnde Perfektion" und/oder Übungsdefizite nicht als solche erkennbar werden zu lassen.
Außerdem ist Fehlerproduktion immer ein probates Mittel, um möglichst viel Unterrichtszeit auf einem möglichst niedrigen Anspruchsniveau zu "verballern". Das sind altbekannte Schülertaktiken, die man als "Spielchen" erkennen muss, und die man auf Dauer nicht durchgehen lassen kann - sofern man sich nicht auf kurz oder lang am Nasenring durch die Arena ziehen lassen möchte.
  • Ich sehe sowohl Vater als auch Mutter regelmäßig vor oder nach dem Unterricht und wir tauschen uns aus.
Das ist einerseits prinzipiell zu begrüßen, andererseits kann das Interesse der offenkundig "bildungsnahen" Eltern auch Ausdruck einer grundsätzlich hohen - vielleicht sogar zu hohen - Erwartungshaltung sein.
  • Zuhause zeigt sie ähnliches Verhalten, auch im schulischen Bereich.
Was darauf hindeutet, dass sie ihre Vermeidungstaktik bereits generalisiert hat.
  • Ich habe das Gefühl, sie kommt auf persönlicher Ebene auch ganz gut mit mir klar.
Dass ihr auf persönlicher Ebene klarkommt, sagt noch nichts über die restliche, offensichtlich in wesentlichen Punkten ungeklärte "Situation" aus. Außerdem ist sie jetzt in einem Alter, in dem man Sachverhalte und Personen trennen kann, d.h. das Fach XYZ ist nicht mehr allein deswegen "doof", weil man den Lehrer "doof" findet (und umgekehrt).
  • Schüler haben eben unterschiedliche Charaktere und Arten mit Fehlern umzugehen.
Das ist richtig, enthebt aber nicht von der äußerst schwierigen und unbequemen Aufgabe, auch "zwischen den Zeilen" zu lesen.

Und damit kommen wir zum Knackpunkt:
Mein "Fragenkatalog" beruht auf einer langen Unterrichtspraxis (die du mit deinem, auch im Berufsbild definitiv anders gelagerten Studienabschluss aus dem Jahr 2020 logischerweise noch nicht vorweisen kannst), zu der eben auch Erfahrungen mit zwar durchaus intelligenten, aber unmotivierten oder überforderten Schülern gehören, die fast allesamt in der einen oder anderen Form die beschrieben Symptome aufwiesen. Denn was du glaubst, ist eine Sache, was Schüler denken, eine andere:
  • Ich glaube auch nicht, dass ihr der Unterricht zu viel ist oder sie aus der Situation raus möchte.
Das Problem ist, dass du es zwar glaubst, aber es offensichtlich nicht weißt, und so wie die Schülerin tickt, wird sie auf eine direkte Frage zu ihrer Unterrichtsmotivation wahrscheinlich auch nur ausweichend antworten.
Hier ist also dein professionelles Fingerspitzengefühl gefordert - die Frage, ob hier das Interesse wirklich primär vom Kind ausgeht, wird aber auf kurz oder lang unvermeidbar sein.

Nach meiner Erfahrung spricht hier vieles für eine manifestierte Vermeidungstaktik, die aus einer inneren Abwehrhaltung resultiert, deren Gründe vielfältig sein können - im günstigsten Fall handelt es sich einfach um das falsche Instrument, im ungünstigsten um eine grundsätzliche, seitens des Elternhauses forcierte Überforderung. Da für Unterrichtende die Interventionsmöglichkeiten meist äußerst begrenzt sind, ist eine Beendigung des Unterrichtsverhältnisses oftmals die letzte, aber einzig verbleibende Alternative.

Auf jeden Fall solltest du dich aber nicht auf die Position zurückziehen, dass "Schüler eben unterschiedliche Charaktere haben" - das wäre ja auch eine Form der Verweigerung. Das Leben als MusiklehrerIn kann bisweilen auch unbequem sein, und eine klare Kante erfordern - auch wenn man das als Berufsanfänger oftmals noch nicht bezüglich aller sich daraus ergebenden Konsequenzen wahrhaben möchte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich verstehe deine Meinung und hier spricht definitiv sehr vieles für eine manifestierte Vermeidungstaktik. Nur bin ich bei der Schlussfolgerung ganz anderer Meinung. Ich kann bisweilen auch unbequem sein, aber ich entscheide, wann ich das bin und wann nicht. Aber ebenso wie Schüler/innen sind auch Pädagog/innen eben ganz unterschiedliche Charaktere, das kann ich durchaus akzeptieren.

Letztlich ist es aber auch nicht zielführend für die Frage des Threaderstellers, das hier zu diskutieren.
 
Letztlich ist es aber auch nicht zielführend für die Frage des Threaderstellers, das hier zu diskutieren.

Wer etwas als nicht zielführend empfindet, muss es sich ja nicht zu eigen machen. Er muss es nicht einmal lesen.
Aber das Fass der "psychischen" Dimension hast du ja selber aufgemacht (Post #24):

Aber da die Problembeschreibung vom Anfang eher auf psychische als auf physiologische Hindernisse hinweist, sollte man dann auch genau die problematischen Denkmuster angehen, denke ich.

Einige dieser "problematischen Denkmuster" habe ich anhand des von dir angeführten Beispiels versucht, exemplarisch aufzuzeigen:
Wenn es irgendwo in den Fingern klemmt, klemmt es eben nicht selten zunächst im Kopf. Und da kann man weder die Frage der intrinsischen Motivation ausklammern, noch möglicherweise hemmende Ursachen durch extrinsische Faktoren, wie z.B. überzogene Erwartungshaltungen. Auch Ignorieren und Aussitzen ist hier wenig zielführend.

Aber ebenso wie Schüler/innen sind auch Pädagog/innen eben ganz unterschiedliche Charaktere ...

Dass "auch Pädagog/innen eben ganz unterschiedliche Charaktere" sind und sogar sein müssen, liegt in der Natur der Sache.
Instrumentaler Einzelunterricht hat im Regelfall z.B. nichts mit deinem beruflichen Qualifikationsprofil der "Elementaren Musikpädagogik" zu tun, daher steht es dir auch frei, hier anders zu agieren, als z.B. ein Instrumentalpädagoge, der unter Umständen Entscheidungen vertreten muss, die berufliche Werdegänge potentieller musikalischer Nachwuchskräfte beeinflussen können - positiv wie negativ.

Gerade dort, wo die Förderung und Forderung auf Leistungsmaximierung ausgerichtet ist, ist es daher unerlässlich, die psychischen und sozialen Rahmenbedingungen im Auge zu behalten, denn Fehleinschätzungen, Fehlentscheidungen und das Aussitzen offenkundiger Probleme können hier fatale Folgen haben. Daher besteht hier oftmals bereits frühzeitiger und teilweise auch rigoroser Handlungsbedarf - das hat absolut nichts mit deiner Formulierung vom "unbequem sein" zu tun, sondern ist unabdingbarer Teil der beruflichen Ethik.
Aber wie gesagt - wer auf unterschiedlichen Baustellen agiert, darf auch unterschiedlicher Meinung sein, was die Statik seiner Konstruktionen betrifft.
 

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