Setup für Studio-Gesangsaufnahmen (Mikro inkl. Interface)

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Liebe Mitglieder,

ich bin aktuell auf der Suche nach einem guten Hardware-Setup für Studio. Ich habe bisher immer ein älteres T-Bone Mic und ein USB-Interface dafür genutzt, bin aber mittlerweile einfach mit der Qualität alles andere als zufrieden. Was ich im Prinzip benötige, ist ein ordentliches Studio-Mikrofon und ein passendes Interface, das mir das Signal zum einen sauber ins Adobe Audition einspeist, zum anderen sollte aber auch die Möglichkeit gegeben sein (und das is mir super wichtig), dass ich latenzfrei Gesang monitoren kann und gleichzeitig auch die Instrumentalspur hören kann.

Zusätzlich wäre es ganz interessant, ob man über Interfaces auch die Dynamik steuern kann (leise Stimme anheben, laute Stimme komprimieren) oder ob man das grundsätzlich komplett über die Software steuern sollte - dafür bin ich aber ehrlich gesagt zu grün hinter den Ohren.

Bezüglich des Budgets darf das ganze auch um die 1000 Euro kosten, Hauptsache es kommt was gutes bei raus. Das Mikrofon ist hauptsächlich für den Gesang gedacht.

Vielen Dank schonmal für eure Beratung und Hilfe,
viele Grüße,
Dani
 
Prinzipiell hört sich die Kombi T-Bone Mic und USB Interface nicht schlecht an - verrate uns doch bitte, welches Mic und welches Interface und wo Deine Probleme liegen. Vielleicht auch noch, was für ne Stilrichtung Du suchst. Möglicherweise hast Du schon, was Du brauchst und das Problem ist vor dem Mic und lässt sich lösen.
 
Ich für mich würde das Presonus Studio 26c Interface für 169€ und das Sennheiser MK8 für 689€ nehmen.

Ich habe selbst das MK8 und finde, es ist ein super Mikrofon mit 5 Richtcharakteristiken: Kugel, Breite Niere, Niere, Superniere, Acht. Damit denke ich, machst Du in keinem Fall etwas verkehrt.

Beim Interface kann man natürlich auch andere nehmen, aber ich habe mit meinem Presonus gute Erfahrungen gemacht.

Die Frage der besseren Vorverstärker und Wandler in dem Preisbereich ist auch ziemlich uneindeutig zu beantwortet worden.
 
Hallo, Dani,

...auch ich würde um genaue Angabe, WAS denn schon vorhanden ist, bitten ;) - wenn Du ein gut brauchbares Interface hast, hast Du ggfs. mehr Mittel für ein Mic frei...

Zum oben vorgeschlagenen Sennheiser MK8 würde ich bemerken wollen, daß für den normalen Homerecordler-Studio-Anwendungsfall von 5 Charakteristika meiner Ansicht nach 4 zuviel sind... :evil: - meist, sogar allermeistens, kommt man mit der normalen "Niere" bestens aus. Sofern nicht spezielle Aufnahmetechniken wie M/S, Faulkner, Blumlein... gewünscht sind, und dafür braucht man ohnehin zwei Mikrofone. Ansonsten ist das MK8 sicherlich kein schlechtes Teil... :D
Das Sennheiser MK4 hätte dann "nur" eine einfache Niere anzubieten, hat keinen Pad und keinen low cut mit mehreren Einsatzpunkten. Man kann aber prima damit auskommen :D

Gegebenenfalls könnte auch das Lewitt LCT440 einen Test wert sein:


Hier muß ich aber zugeben, zu diesem Mic keine belastbaren Erfahrungen zu haben...

Zum Thema "Aufnehmen mit Kompressoreinsatz" (das ist das, was Du mit "Dynamik steuern" umschreibst): Davon rate ich dringend ab, wenn Du nicht GENAU weißt, was Du tust. In der Software ist die Bearbeitung üblicherweise nicht-destruktiv, wenn Du also dort festgestellt hast, ein Kompressorplugin, was Du nutzt, bringt Dir nicht das gewünschte Ergebnis, kannst Du es entweder weglassen oder weiter rumprobieren (...und lernen ;) ), aber das Originalfile wird nicht zerstört.
Nimmst Du dagegen gleich mit Kompressor auf, versaust Du Dir möglicherweise die Aufnahme so, daß sie im Mix nicht mehr brauchbar ist.

Viele Grüße
Klaus
 
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Guten Morgen ihr lieben,

erstmal ein fettes Danke für euer Feedback und eure Einschätzung. Nun aber eins nach dem anderen.

Mein aktuelles Setup
besteht aus
  • the t.bone MicPlug USB Interface (Link)
  • the t.bone SC450 (Link)
  • Apple Kabel-Headset ;)
und habe ich mir vor knapp 10 Jahren mal gegönnt in den Anfangszeiten meiner mehr oder weniger erfolgreichen Gesangskarriere :) Das Problem ist tatsächlich, dass das Interface nicht monitort für sich (ich glaube einfach, dass es mittlerweile defekt ist, denn es ging mal) und wenn ichs versuche, über den PC zu monitoren, habe ich ne Latenz von 0,1 bis 0,2 Sekunden, das irritiert logischerweise massiv bei den Aufnahmen.

Stilrichtung
Wenn's darum geht, welche Songs ich aufnehme, dann ist das hauptsächlich Pop & Rock, von Balladen bis Uptempo-Nummern ist aber alles dabei (brandaktuell melodischer Gitarrenrock, viel Coverzeug von Gregor Meyle, aber das variiert von Zeit zu Zeit).

Budget
Nochmal hierzu eine Info: Es ist Budget vorhanden und man muss sich bei der Beratung nicht auf die 1000 Tacken festlegen. Wenns nachher 1500 sind, kann ich damit auch leben, es muss am Ende einfach passen.

Kompressor Hardware/Software
Good point mit dem non-destruktiven Workflow, da hast du definitiv recht Klaus. Was ich aber mit meinem bisherigen T-Bone feststelle, ist, dass der Dynamikumfang (und ich hoffe, dass ich hier die richtige fachliche Formulierung habe) zu gering ist. Bei den leisen Tönen verstärke ich mit der Software nicht nur die Töne sondern auch das Rauschen softwareseitig. Bei den lauten Tönen hab ich in den Spitzen Abrisse (also Peaks, oder wie man das auch immer nennt, bei denen der laute Ton abgeschnitten wird). In der Audio Software ist also am Ende oft viel nicht brauchbar.

Ich hoffe, damit konnte ich euch nochmal genaueren Input geben und ihr könnt mir damit weiterhelfen :)
 
Danke für die Infos - das hilft schon ungemein weiter.

Mit dem T-Bone _kann_ man auch vernünftige Aufnahmen erstellen. Ich hab hier (unter Anderem) das SC-1100 im Einsatz und nutze es ab und zu gerne. Das Interface dazu kenne ich nicht, ich nutze ein Steinberg / Yamaha UR 242 oder andere Interfaces ohne signifikante Latenz-Probleme. Ebenfalls kenne ich Audition nicht aus dem Einsatz, zweifle aber, ob das als DAW wirklich so geeignet ist. Der Haupt-Zweck von Audition ist Filmton, also die effiziente Bearbeitung von vorab aufgezeichnetem Material. Vielleicht kennt sich jemand hier besser damit aus. Wenn es in Audition ein Latenz-Problem gibt, das sich nicht lösen lässt dann Schritt 2:

Mit einer anderen Software experimentieren, die eher in die klassische DAW Schiene fällt. Hier seien nur mal beispielhaft Cubase, Logic (Mac), und ProTools genannt, oder eben auf Linux das mitgelieferte Ardour.

Was mir an Deinen Informationen noch auffällt ist das Thema Kompression. Du schreibst, dass Du leise Töne soweit verstärken musst, dass es rauscht und laute Töne zerren oder "abreißen". Das mag einen ganz anderen Grund haben. Zum Einen gibt es am Interface einen "Gain" Regler, der so eingestellt sein muss, dass Du bei Nähe zum Mikrofon und lautem Singen NICHT übersteuerst (clipping). Der zweite, ganz wichtige Punkt ist dann die Mikrofon-Disziplin. Wenn Du einen Track einsingst, darfst Du den Abstand zum Mikrofon nur sehr wenig (oder sagen wir sehr kontrolliert) ändern. Ich kenne sehr viele gute Sänger, die am Mikrofon leider wenig Disziplin haben und dadurch die Aufnahmen (oder auch Live) nicht deren Stimme entsprechen. Dranbleiben, maximal +- 10 cm Distanz ändern, dann sollten auch leise Passagen noch nicht so weit abgefallen sein, dass es rauscht.

Ich gehe davon aus, dass Du auch einen Pop-Filter hast, um die Plosiv-Laute im Griff zu behalten? Wenn nein, das sind gut investierte 20 Euro für Recording. (Klick)

Probiere mal an den genannten Parametern und ggfs. der Software, bevor Du Dein Budget für Equipment ausgibst. Sicher kann man mit den genannten Mikrofonen und Interfaces auch sehr gut arbeiten (ich find das vorgeschlagene Lewitt ganz toll), aber wenn's "davor" nicht stimmt, dann ist auch ein gutes Mikro nicht selig-machend.

Gruß, Nico
 
Wenn Du einen Schub beim Mikro haben willst, empfehle ich Dir das JZ Amethyst. Bekommst Du beim Thomann günstig.
 
meinem bisherigen T-Bone feststelle, ist, dass der Dynamikumfang [...] zu gering ist.

Ein Mikro sollte eigentlich von sich keine Eigendynamik haben. Das macht ggf. das Kompressor-Plugin. Viele VST-Plugins haben Presets mit "sprechenden Namen". Bei dem von REAPER mitgeliefertem ReaComp von Cockos zB "Modern Vocals", "Aggressive Vocals" oder "Rock Snare". Das ist für den Einstieg eine nützliche Hilfe.

btw empfehle ich als eventuelle DAW-Alternative auch gern REAPER. Ein Risiko gehst du nicht ein, weil die voll funktionsfähige Testversion zwei Monate gratis ist. Danach verzögert sich lediglich der Programmstart. Die Lizenz kostet um die 50 Euro.

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Also erstmal euch auch danke für die umfangreichen Beiträge und Hilfestellungen. Da kommen noch mehr Fragen bei mir auf :)

Ebenfalls kenne ich Audition nicht aus dem Einsatz, zweifle aber, ob das als DAW wirklich so geeignet ist.
Okay, was genau ist denn überhaupt ein DAW und warum eher Cubase und weniger Audition?

Dranbleiben, maximal +- 10 cm Distanz ändern, dann sollten auch leise Passagen noch nicht so weit abgefallen sein, dass es rauscht.
Und hier stoße ich nämlioch genau an das von mir geschilderte Problem: Wenn ich bei lauten Tönen dranbleibe bzw. nicht mindestens 20-30 cm weggehe, knallt mir der Ausschlag an die Decke bei der Aufnahme und ich bekomme diesen typisch-blechernen Ton wenn das Mikro übersteuert. Wenn ich die Lautstärke der Aufnahme aber so sehr reduziere, dass das nicht passiert, sind die leisten Aufnahmen so laut wie das Grundrauschen.

Ich gehe davon aus, dass Du auch einen Pop-Filter hast, um die Plosiv-Laute im Griff zu behalten? Wenn nein, das sind gut investierte 20 Euro für Recording.
Yes, da habe ich auch einen in meiner Ausstattung, der tut seinen Job gut.

Long story short, ich lese raus, dass ich a) die Software aktualisieren soll (ggf. auf Cubase, das hab ich jetzt schon n paarmal gehört) und b) meine Hardware (und hier bin ich noch n bisschen unschlüssig, was ich brauche)

Update
Eine weitere Frage hätte ich auch noch, die mir vllt hilft: Großmembran oder Kleinmembran?
 
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Long story short, ich lese raus, dass ich a) die Software aktualisieren soll (ggf. auf Cubase, das hab ich jetzt schon n paarmal gehört) und b) meine Hardware (und hier bin ich noch n bisschen unschlüssig, was ich brauche)

Cubase ist recht teuer. Beim Kauf eines neuen Interface gehört meistens eine Light-Version irgendeiner DAW zum Lieferumfang. Aber du kannst dir nicht aussuchen, welche.

Daher mein Hinweis auf REAPER. Du könntest es jetzt sofort runterladen und direkt anfangen.

warum eher Cubase und weniger Audition?

Für Audition wirst du hier wohl weniger Support bekommen, da die wenigsten das verwenden. Ob es deswegen schlechter ist, kann ich nicht beurteilen.

Bei meiner letzten Begegnung mit Audition gehörte es noch nicht zu Adobe und hieß "Cool Edit". Damals war es noch ein eher simpler (vielleicht sogar kostenloser?) Audio-Editor, keine DAW. Vermutlich hat es sich deswegen unter Musikern nicht so durchsetzen können. Zudem man eben auch Adobe-Kunde sein muss.

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Kleiner Nachtrag:

eher simpler (vielleicht sogar kostenloser?) Audio-Editor

Ich sehe gerade, Audition kostet aktuell im Abo 23,79 monatlich. Das macht es natürlich zusätzlich unattraktiv gerade für den Hobbybereich.

Ich habe selbst ein Adobe-Abo (PS und Lightroom), weil ich es beruflich brauche. Aber das sind nur knapp 10 Euro/Monat und zudem ist Grafik/Bildberarbeitung eben auch Adobes Hauptfeld. Mit Musikproduktion bringt man das Unternehmen weniger in Verbindung.

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Hallo, Dani,

...ich springe noch mal zurück zur vorhandenen Technik. In Sachen Interface fällt mir da eigentlich nur "mmpff" ein ;) - will heißen, das Teil funktioniert sicherlich irgendwie, und als absolute non-budget-Lösung erfüllt es wohl seinen Zweck, aber die Technik ist einfach mittlerweile ein wenig weiter ;)

Ich gehe mal davon aus, daß Du bis auf weiteres mit maximal zwei gleichzeitig aufnehmbaren Spuren auskommen wirst - und da gibt es schon im Einsteigerbereich wirklich solide Empfehlungen, von denen ich einfach mal einige verlinke:


Das UR22 von Steinberg ist schon länger eine sehr solide Einsteiger-Empfehlung - mittlerweile ist das UR22C die neueste Fassung - das Focusrite Scarlett 2i2 3rd gen ebenso:


Anmerkung zum Focusrite: Das 2i2 gibt es mittlerweile als "4th gen" mit den Wandlern der Focusrite-RedNet-Profigeräte, dann liegt es bei 259 € im Preis.

Wenn Du Dir alleine schon mal die Abbildungen anschaust, wirst Du sehen, daß so ein Interface Dir bereits viel mehr Bedienkomfort bietet als Dein bisheriges Mini-Interface. alleine schon die Möglichkeit, das Ausgangssignal problemlos nicht nur an Kopfhörer, sondern auch an Monitorboxen anschließen zu können... direct monitoring (also auf analoger Ebene, ohne Latenz) können die natürlich auch...

Selbstverständlich gibt's auch noch mehr Auswahl, hier im Board gibt es zahlreiche positive Stimmen zu den kleinen Interfaces von Audient, auch von MotU oder Presonus, Zoom und Tascam, um nur einige weitere zu nennen, tummelt sich schon im Bereich "2 Mic-Inputs" einiges,,,

Beim Mikrofon ist es qualitativ auch so ähnlich - mit 79 € wirklich an der alleruntersten Preisgrenze angesiedelt, es wird sicherlich auch aufnehmen, das sei unbestritten, aber da bist Du mit fast jedem höherpreisigen Mic besser bedient...

Bereits mit der derzeitigen Standard-Einsteigerempfehlung, dem Audio Technica AT2035, wärest Du dem bisherigen SC450 deutlich voraus:


Aber wir waren ja in unseren Vorschlägen auch durchaus preislich schon in höheren Regionen - Sennheiser MK4 bzw. MK8, Lewitt LCT440... :D ... auch diese könntest Du z. B. an einem kleinen Focusrite-Interface betreiben und würdest sicher zufrieden sein.

Da @Astronautenkost schon das "Faß" der wirklich hochwertigen Mikrofone mit seinem Vorschlag des JZ Amethyst aufgemacht hat ;) ...


...und Du Dir durchaus vorstellen kannst, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, mache ich jetzt mal einen ganz "ketzerischen" Vorschlag für ein gehobenes Interface :D


ACHTUNG 1: Da bewegst Du Dich natürlich in ganz anderen finanziellen Regionen - vielleicht schießen wir hier mit Kanonen auf Spatzen - es ist nur mal, um zu zeigen, was gehen könnte. Mit einem JZ Amethyst und einem RME Babyface wärest Du hardwaremäßig _verdammt_ gut aufgestellt.

ACHTUNG 2 Ich verweise dringend auf die von @scenarnick vorgeschlagene Vorgehensweise, nämlich erst mal zu schauen, ob mit dem Vorhandenen schon durch andere Handhabung Fortschritte zu erreichen sind. Dann vielleicht im ersten Schritt ein technisch besseres Interface anschaffen (Dein MicPlug "kann" ja auch nur 16 bit Wortbreite bei 44,1 bzw. 48 KHz Abtastfrequenz - 24 bit sollten es heute schon sein ;)

Und nochmal in Richtung Software: Auch ich empfehle eine "echte" DAW (= Digital Audio Workstation, also: Aufnahmesoftware), denn Audition scheint mir da nicht so die beste Lösung zu sein. Bei vielen Interfaces, wie ja auch schon von anderen gesagt, sind light-Versionen der bekannten "Platzhirsche" dabei, und das von @antipasti genannte Reaper lohnt unbedingt das Antesten. Es kann mit den Großen ohne weiteres in Sachen Funktionalität und Qualität mithalten, und die Lizenz für 50 $... das ist eigentlich ein Witzpreis für das Gebotene.
Kleine eigene Erfahrung: Aus technischen Gründen muß ich von meinem geliebten Nuendo 4.2 (stammt aus 2004...) weg und arbeite mich gerade selber mal auf Reaper ein. Gefällt mir bislang sehr gut, zur aktuellen Version 7.01 gibt's auch eine ganz aktuelle Anleitung und sowohl auf der Reaper-homepage wie auch bei youtube usw. gibt es viele Video-Tutorials.

Ach so, beinahe vergessen: Deine Frage "Groß- oder Kleinmembraner". Das kann man beantworten wie in den guten alten Witzen um Radio Eriwan: "Im Prinzip ja, aber..."
Im einzelnen - aufnehmen können beide :D (wer hätte das gedacht?? ;) ) Bauartbedingt gibt es aber einige Unterschiede.

Von "Großmembran" spricht man üblicherweise ab einem Membrandurchmesser von 1 Zoll und größer. darunter sind es "Kleinmembraner"
Eine kleine Membran kann natürlich schneller auf Impulse reagieren, weil die Masse geringer ist. Dafür nimmt sie aber auch weniger der Schallenergie ab und muß deshalb höher verstärkt werden, was in der Theorie auch die Gefahr des Rauschens erhöht.
Eine große Membran wiederum nimmt mehr Energie vom Signal auf, ist aber in der Theorie träger in der Impulswiedergabe und anfälliger für Partialschwingungen. Aber gerade dadurch ;) haben Großmembraner eher den "bigger-than-life-Effekt" im Vokalbereich, der Stimme tun in der Aufnahme solche systembedingte Verfärbungen durchaus gut.
Die Faustregel sagt, Großmembraner für die Stimme, Kleinmembraner für Instrumente...
Und jetzt ACHTUNG 3: Das darf man alles nicht so knallhart absolut sehen. Wenn jemand behauptet, ein Schoeps CMC6/MK4 würde rauschen oder ein Neumann U87 könne keine Impulse wiedergeben - denjenigen würde die Realität Lügen strafen (beide Mics gehören zur absoluten Spitzenklasse)

In der Realität ist erlaubt, was klingt und gefällt. Auf Rock-Bühnen wird man keine Großmembraner für Gesang sehen (...aber schon mal vor Gitarrenamps), andererseits sind im Klassik-Bereich bevorzugt Kleinmembraner im Einsatz, gerade auch für Chorabnahme.
Konkret für Deinen heimischen Studiobedarf: Da kannst Du problemlos zunächst mit einem Großmembran-Mic starten, das kannst Du im Aufnahmebetrieb durchaus universell für Gesang über akustische Gitarre bis zur verzerrten E-Gitarre (am Amp) einsetzen. Es spricht aber auch nichts dagegen, vielleicht später einmal, falls Du viel mit einer akustischen Gitarre machst, auch ein gutes kleinmembraniges Mikrofon nachzurüsten...

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich habe übrigens beide (1st Generation) und bis auf den Hi-Z-Schalter beim UR22 sind die Unterschiede eher marginal bzw für mich kaum wahrnehmbar.

Das Focusrite wird mit Ableton Live Lite geliefert, das Steinberg mit Cubase AI, also Kompaktversionen der großen DAWs. Dann hätte man schon mal einen Vergleich zu Reaper.

Beim RME scheint keine DAW dabei zu sein. Aber in der Liga ist das vermutlich auch nicht mehr relevant.

Und nochmal hierzu:

warum eher Cubase und weniger Audition?

Wie schon gesagt, kann ich nicht mit eigenen (aktuellen) Erfahrungen dienen, aber hier gibt es eine noch halbwegs frische Diskussion zum Thema, die vielleicht etwas Licht in Dunkle bringt:


Zusammengefasst: Audition kommt überwiegend in der Film-/Videobranche in Kombination mit anderen Produkten aus dem Adobe-Kosmos zum Einsatz, was in Sachen Schnitt und Daten-Kompatibiltät ja auch Sinn macht. Die Funktionalität einer "echten" DAW erfüllt Audition nur teilweise oder weniger komfortabel, daher wird es in der Musikbranche so gut wie nicht verwendet. Und für eine provisorische Übergangslösung ist es streng genommen zu teuer. Also auch von mir die Empfehlung: Lieber an eine DAW gewöhnen, deren Kernaufgabe die Musikproduktion ist.

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Hallo,

Beim RME scheint keine DAW dabei zu sein. Aber in der Liga ist das vermutlich auch nicht mehr relevant.
...genau - das mit den Softwarezugaben hört gefühlt so etwa ab einer Preisklasse von 500 € aufwärts auf, einige Ausnahmen bestätigen die Regel ;) Es macht auch in der Einsteigerklasse eigentlich mehr Sinn, eine light-Version einer "großen" DAW zum Start beizulegen, denn wer ganz neu im Hobby "Recording" ist, kann so wenigstens gleich anfangen und erste Projekte starten. Und meist ist ja dann auch noch mehr beigepackt, wie etwa Plugins oder weitere Programme - sowas ist dann schon ein tolles Paket. Als ich in den 1990ern ins Recording eingestiegen bin, gab's sowas noch nicht, da mußte man noch suchen... und auch die Interface-Lösungen waren lange nicht so erschwinglich wie heute. Dafür wird man heute von der Vielfalt der Möglichkeiten schier erschlagen...

Viele Grüße
Klaus
 
Als ich in den 1990ern ins Recording eingestiegen bin, gab's sowas noch nicht

Mein erstes mehrspuriges Aufnahmegerät war 1989 ein 8-Spur-Kassettenrekorder für 3000 DM. Daran habe ich lange abbezahlt :)

EDIT:

die Software aktualisieren soll (ggf. auf Cubase, das hab ich jetzt schon n paarmal gehört)

Um das ein wenig zu relativieren: Die bekannten DAWs machen ihren Job alle gut. Welche man bevorzugt, ist letztendlich Gewöhnungs- und Geschmacksache (und natürlich eine Frage des Geldbeutels).

Dass Cubase so weit verbreitet ist, hat auch historische Gründe. Als MIDI in den 80ern Einzug ins Tonstudio hielt, war Steinbergs Cubase über längere Zeit der dominierende Software-Standard für digitale Musikproduktion und m.W. auch konkurrenzlos. Cubase wurde ursprünglich für den sehr preisgünstigen ATARI ST-Computer entwickelt, der auch für Normalverdienende erschwinglich war (ein besonders leistungsstarker Mac kostete damals etwa soviel wie drei Neuwagen). Zudem hat Steinberg in den 90ern VST eingeführt. Mehrere Musikergenerationen sind praktisch mit Cubase aufgewachsen und treu geblieben. Aus diesen Gründen ist (besonders für reifere Semester) Cubase eine Art Synonym für DAW. Gut ist es natürlich auch, aber eben nicht mehr einzigartig.

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Cubase ist recht teuer. Beim Kauf eines neuen Interface gehört meistens eine Light-Version irgendeiner DAW zum Lieferumfang. Aber du kannst dir nicht aussuchen, welche.
Cubase gibt es in verschiedenen Ausführungen:
von den kostenlos mitgelieferten Versionen (Cubase LE/AI) über Cubase Elements für € 99,- (Upgrade von den kostenlosen € 49,-) über Artist bis zu Cubase Pro um € 579,-
Es auch hier gibt es eine kostenlose 60 Tage Testversion. Sowohl von Elements, wie auch von Pro.
Näheres auf der Homepage von Steinberg.

lg Thomas
 
Cubase gibt es in verschiedenen Ausführungen:
von den kostenlos mitgelieferten Versionen

Na klar, die AI erwähnte ich ja auch.

Also genauer: Die Pro Version ist verhältnismäßig preisintensiv.

Es auch hier gibt es eine kostenlose 60 Tage Testversion. Sowohl von Elements, wie auch von Pro.

Die meisten Anbieter bieten Testversionen von mindestens 30 Tagen an. Insofern muss theoretisch niemand die Katze im Sack kaufen.

Ein obligatorisches Problem bleibt natürlich übrig: Der Funktionsumfang einer DAW ist so groß und anfangs unüberschaubar, dass man als Einsteiger in einer Testphase noch gar nicht wissen kann, welche Features man irgendwann mal für unverzichtbar halten wird.

Ein wesentlicher Unterschied zu Reaper ist, dass es bei Reaper nur eine (Voll)-Version zu einem Preis gibt, keine Preisstaffelung mit mehr oder weniger Leistung/Features. Ob das ein Vor-oder Nachteil ist, kann ich nicht beurteilen. Daher nur am Rande: Je mehr man sich an die Logik eines Produktes gewöhnt hat, umso schwerer könnte ein Wechsel auf ein anderes Produkt fallen, sobald man an die Grenzen der "kleinen" Version stößt. In dem Fall wäre man genötigt, eben doch die deutlich teurere Pro-Version zu kaufen.

Aber das ist natürlich alles rein spekulative Zukunftsmusik. Erst mal anfangen und dann weitersehen.

...
 
Ein obligatorisches Problem bleibt natürlich übrig: Der Funktionsumfang einer DAW ist so groß und anfangs unüberschaubar, dass man als Einsteiger in einer Testphase noch gar nicht wissen kann, welche Features man irgendwann mal für unverzichtbar halten wird.
Mein Notensatzprogramm ist das selbe, dass ein Freund von mir verwendet. Meine DAW ist die selbe, die ein anderer Freund einsetzt. So können wir uns gegenseitig helfen (anfangs war das natürlich nur eine Einbahnstraße :cool:).

Meiner Erfahrung nach, kann man mit jeder halbwegs bekannten DAW so ziemlich alles machen. Manches geht bei der Einenn einfacher, manches bei der Anderen. Dafür muss man für andere Funktionen halt wieder Umwege in Kauf nehmen. Und da man Anfangs ja nicht weiß, was einem wichtig ist und was nicht, wird man sich später wohl oder übel mit dem Programm arrangieren. Umsteigen ist immer sehr aufwendig.
 
Wenn ich die Lautstärke der Aufnahme aber so sehr reduziere, dass das nicht passiert, sind die leisten Aufnahmen so laut wie das Grundrauschen.
Die Lösung hierfür ist die bereits erwähnte sample Auflösung. Dein Interface kann nur 16 Bit. Das ist ok für fertige , ggf komprimierte Produktionen , aber Rohsignale sollte man schon mit 24 Bit samplen.
 
So einfach ist das nicht...
Das MicPlug Interface ist zwar mit 16bit angegeben, aber wieviel bit‘s davon „gültig“ sind, steht nirgends.
Was sinngemäss allerdings für jedes Interface gilt. Auch wenn 24bit draufsteht, kommen da idR weniger als 20bit heraus, der Rest ist Rauschen.
„Rauschen“ ist auch eine entscheidende Komponente der Vorverstärkung, dh dem Wandler sollte ein möglichst gutes, rauscharmes Signal zugeführt werden.
Bei einem Rauschpegel von -60dB wäre selbst ein 16bit Wandler „unterfordert“, weil alles jenseits von 10bit im Rauschen untergeht.

Mit anderen Worten: die reine bit-Angabe sagt für sich genommen rein gar nichts über die zu erwartende Klangqualität aus. Da muss man leider mehr in‘s Detail gehen.
Beim MicPlug ist das einfach: Grösse und Preis lassen wenig Spielraum für Erwartungen. ;)
 
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