Wie lernt ihr Gehörbildung?

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Hallo zusammen,

hatte mir letzte Woche das Programm Earmaster runtergeladen und eine Woche getestet. Ist halt schon ein gutes Programm aber irgendwie nicht so das richtige für mich, oder doch? Die Klänge waren nicht so berauschend. Kann ich mein PSR E 413 als Klangerzeuger einsetzen (nur USB to Host)? Hab es leider vergessen zu testen :( . Im Gehörbildungsforum hab ich mich auch mal umgeschaut. Mich interessiert es halt, wie es andere Keyboarder/Pianisten es machen. Wär natürlich schön, wenn das noch jemand lernen möchte und man es zusammen machen könnte.

Viele Grüße
Musicanne
 
Eigenschaft
 
Was möchtest du denn machen? Akkorde eines Liedes rausfinden, ganze Klavierstücke nach Gehör nachspielen??
Egal was du machen willst es geht immer nach der gleichen Art und Weise - also ich kenne zumindest keine andere - Grundtöne herausfinden - Tonart bestimmen - sobald du die Tonart hast weisst du aus welchen 6 Akkorden das Lied zu 95% besteht - mal vom Jazz abgesehen - danach die Akkorde/Struktur des Liedes herausfinden... wenn du dann den exakten Klavierpart bestimmen möchtest und die Akkorde hast und das Lied nicht gerade allzu schwierig ist und du ein wenig Ahnung vom Klavierspielen und Harmonielehre hast, dann Loopst du einen Teilabschnitt des Parts und probierst solang rum in der Rechten bzw. Linken Hand (du weisst ja den Akkord) bis dus hast - so mach ich das zumindest...
 
Es gibt viele Wege - welcher am sinnvollsten ist, hängt davon ab welcher Lerntyp Du bist, und wie Du selbst hörst. Jeder hört anders - die Erfahrung mache ich immer wieder mit Schülern und anderen Musikern.
Der erste Schritt sollte wohl immer sein, die Intervalle innerhalb einer Oktave zu unterscheiden und in Gruppen zu unterteilen:

reine Intervalle: Oktave, Quarte und Quinte => kaum Reibung
konsonante Intervalle: Terz und Sexte - groß und klein => harmonische Reibung
dissonante Intervalle: Sekunde und Septime - groß und klein und Tritonus => starke Reibung

Der zweite Schritt ist die Unterscheidung ist die Unterscheidung der Intervalle innerhalb einer Gruppe.
Schwierig wird es oft bei der Unterscheidung zwischen Quarte und Quinte oder zwischen groß und klein bei konsonanten und dissonanten Intervallen, da die Reibungen ähnlich sind und der Abstand sich nicht stark verändert.
Spiel diese Intervalle abwechselnd und mach Dir den Unterschied klar.

Testen kann man sich selbst, indem man sich z.B. blind zwei Töne auf dem Keyboard sucht.

Ich selbst habe nie systematisch gelernt sondern nur durch Hören und Nachspielen von Stücken.
 
@Basty

Bin ja vorkurzem erst mit dem Klavierunterricht angefangen. Möchte halt schon Klavierstücke raushören können, aber Akkorde wären auch schon nicht schlecht. Zumal die Begleitstimme ja hin und wieder aus gebrochenen Akkorden besteht wie z.B. Comptine d'un autre été: l'apres midi (siehe Seitenvorschau), oder? Bis ich auf deine Weise Stücke raushören kann, wird's wohl noch dauern. Aber danke für deine Tipps :).

Wenn ich nu Klavierstücke höre, versuche ich genau hinzuhören aber noch nicht getraut es nachzuspielen. Irgendwie wird mir nu so richtig bewusst wo überall Klavierklänge eingesetzt werden :D (Werbung, Filmmusik) Versuche rauszufinden, ob es Intervalle oder Akkorde sind. Aber welche es sind, fehlt mir halt noch einiges an Wissen. Bei den ersten Tests bei Earmaster hatte ich den Eindruck ich versteh garnichts, einzig die Primen hab ich zu 100% erkannt :( Nach gewisser Zeit hab ich bei den Intervallen überhaupt kein Unterschied mehr gehört, besonders wenn die nur 1 Halbtonschritt auseinander waren, meine Ohren waren doch recht schnell müde.


@Funkeybrother

Der erste Schritt sollte wohl immer sein, die Intervalle innerhalb einer Oktave zu unterscheiden und in Gruppen zu unterteilen:

reine Intervalle: Oktave, Quarte und Quinte => kaum Reibung
konsonante Intervalle: Terz und Sexte - groß und klein => harmonische Reibung
dissonante Intervalle: Sekunde und Septime - groß und klein und Tritonus => starke Reibung

Also erst rausfinden in welcher Gruppe das Intervall gehört und dann welches es ist?

Spiel diese Intervalle abwechselnd und mach Dir den Unterschied klar.

Danke für deine Tipps :).

Viele Grüße
Musicanne
 
Also eins vorweg ich hab nie geübt irgendwelche Intervalle zu erkennen xD solang ich die Tonart und die Akkorde rauskrieg reicht mir das vollkommen, der Rest ist dann nur noch loop und so lang probieren bis ichs hab... ok ich versuch auch keine allzuschweren Sachen rauszuhören...

@Musicanne
letztlich besteht jedes Klavierstück in der rechten Hand aus gebrochenen Akkorden... wobei das natürlich nicht immer der Grundakkord sein muss, der da gebrochen wird sondern ein maj7 - 7 - 6/9 oder sonstwas daher geht es, also soweit ich weiß als allererstes immer darum die Tonart und die Akkorde zu bestimmen - so machs ichs immer auf jedenfall.
 
Wie bestimmst du die Tonart (wie z.B. C-Dur, G-Dur oder F-Dur bzw. a-Moll, e-Moll oder d-Moll)? Kenn mich in der Richtung noch gar nicht aus. Halt nur soviel, dass Moll sich traurig anhört und Dur fröhlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja in dem ich mir den Refrain zum Beispiel schnappe und eben durch hören/probieren einige Grundtöne und dazugehörige Akkorde herausfinde - Standardmäßig also im Pop/Rock-Bereich ist das Easy-going wennde das 3 mal gemacht hast dann weisste wies läuift. So wenn du jetzt 2 Akkorde herausgefunden hast, dann hast du praktisch schon die Tonart (Harmonielehrekenntnisse vorausgesetzt), zudem kommt noch das eben im Pop/Rock zu 90% der letzte Akkord auch gleichzeitig die Tonart ist.... Naja und sobald du die Tonart dann hast dann weißt hast du eben die 8 Akkorde (Tonika Subdominante Dominante Dur bzw. Moll dann noch die Moll-Dominante In Dur, wie in der Klassik kommt manchmal noch vor und die Doppelte Dominante gibts auch manchmal im Pop/Rock und vielmehr Akkorde können da nich sein bei der meisten 0815 Mukke. In C-Dur/A-Moll wären das die Akkorde C F G Am Dm Em E und D. Wie gesagt bisschen Harmonielehrekenntnisse und bisschen Übung und du kannst auch ohne Internet, wo ja eh meist alles schon steht, die Akkorde eines liedes heruasfinden.
 
hmm also ich würde gehörbildung schon noch ein bisschen weiter definieren als du das so sagst basty. für das raushören der akkorde aus stücken ist das sicherlich (einer) der beste(n) weg(e), aber wenn man es wirklich darauf anlegt seinem gehör mehr oder weniger fehlerfrei vertrauen zu können sollte man sich an die uni begeben und ne gasthörerschaft für das fach gehörbidung beantragen, sofern man nicht schon student ist. gibts natürlich nur da wo es auch ein musikalisches institut gibt, an ner tu wird man also weniger glück haben :p
 
Da ich ja noch nicht lange Klavierspiele (12.01.10), ist es schon noch recht schwierig. Meine Ohren sind noch nicht so musikalisch wie ich das möchte. Lt. meines Lehrers kommt das wohl mit der Zeit, soll mal fleißig weiterüben.

aber wenn man es wirklich darauf anlegt seinem gehör mehr oder weniger fehlerfrei vertrauen zu können sollte man sich an die uni begeben und ne gasthörerschaft für das fach gehörbidung beantragen, sofern man nicht schon student ist.

Aus dem Studentenalter bin ich längst raus. Mal schauen vielleicht gibt es noch ne andere Möglichkeit.
 
man es wirklich darauf anlegt seinem gehör mehr oder weniger fehlerfrei vertrauen zu können sollte man sich an die uni begeben und ne gasthörerschaft für das fach gehörbidung beantragen,

Das halte ich eigenlich für etwas übertrieben und ferner auch nicht wirklich sinnvoll. Ich glaube, wenn man als Laie an so einer Veranstaltung teilnimmt ist doch die Gefahr sehr groß, daß man nur Bahnhof versteht. Außerdem lernt man eher durch Widerholung da ist es wohl am wichtigsten, daß man genau die richtigen Impulse bekommt - frag einfach Deinen Lehrer. Wenn er gut ist, kann er Dir mit Sicherheit Tipps geben.
Ich bin kein Experte, aber ich glaube man muß grundsätzlich das Hören von einzelnen Intervallen, Melodien und harmonisches Hören - also Akkorde hören trennen.

Bei Melodien ergibt sich vieles aus dem Kontext (harmonischer Rhythmus, Kadenzen, Akkordklischees) und angelernten Hörgewohnheiten. Bei Kinderliedern denkt man eher nicht an Moll. Fängt z.B. "Hänschen Klein" oder "Kuckuck" mit einer kleinen Terz an, z.B. G und E, hört man nich zwangsläufig Em heraus sondern C-Dur, da es die oberen Töne des C-Dur-Dreiklangs sind - auch wenn der Ton C zunächst gar nicht vorkommt.
 
Hallo
Schau mal unter www.musicians-place.de, da kannst Du deinen musiktheoretischen Hintergrund aufpeppen und Intervalle, Akkorde usw. raushören lernen.
Funktioniert ganz gut und macht Spass.
Gruss
doctorb33
 
Hallo doctorb33,

ich wollte gerade mal diese Seite ausprobieren wollen, funktioniert aber irgendwie nicht mit Firefox 3.0 und mit Safari 4.0.4 leider auch nicht :(.

Habe letztens diese Seite gefunden, dort gibt es nette Videos in denen es erklärt wird und es gibt auch die Möglichkeit sich zu testen. Bin damit angefangen Primen, Sekunden, Terzen und Quarten herauszuhören. Klappt mal mehr mal weniger gut. Ich hab garnicht mehr dran gedacht, dass bei lehrklaenge.de auch Gehörbildungsübungen gibt. Hier kommt die passende Theorie gleich mit. Aber irgendwie haben die Seiten versch. Methoden, z.B. erst Primen, Quarten und Quinten bei anderen erst die kl. und gr. Sekunden, Terz... . Dann noch die Möglichkeit die Intervalle nacheinander oder gleichzeitig zu hören. Da dann die richtige Methode für mich zu finden :gruebel:

Viele Grüße
Musicanne
 
Hallo Musicanne
Stimmt, das funktioniert nur mit IE, warum weiss ich auch nicht. Ich selbst versuche mich seit einiger Zeit - mehr oder weniger erfolgreich - bei musicians-place.de.
Ich finde die Seite halt nett gemacht und man kann sich die Übungen eben selbst raussuchen. Ich würde damit anfangen die einzelnen Intevalle aufwärts, also zuerst den tiefen, dann den hohen Ton, anzuhören und zu bestimmen. Das klappt nach kurzer Zeit ganz gut. Prinzipiell wichtig sind die Terzen und die Quinten für die Akkordbestimmung. Dazu muss man aber die Intervalle erkennen, wenn beide Töne gleichzeitig erklingen, was schon schwerer ist. Mein Klavierlehrer hat mir für den Anfang folgenden Tip gegeben - den gibt´s auch bei Musicians-place - : Such dir Liedanfänge, die du dir merkst, dann gehen einige Intervalle schon ganz leicht. Z.B. "Somewhere over the rainbow" , Some - where ist eine Oktave, over ist dann die grosse Septime. Die alte Raumschiff Enterprise Erkennungsmelodie beginnt mit einer kleinen Septime. Ein Prosit der Gemütlichkeit beginnt mit einer grossen Sexte, Die Erkennungsmelodie von Winnetou mit einer Quarte. Eine Quarte ist z.B. auch das Tatü Tata des Martinshorns. Hänschen klein ist eine kleine Terz - allerdings abwärts. Solche Eselsbrücken machen den Anfang leicht. Du wirst sehen, dass klappt nach kurzer Zeit schon ganz gut. Und ganz wichtig: die Intervalle immer singen, nicht nur anhören. Dadurch wirst du sie mit der Zeit selbst reproduzieren können und dann hast du sie schon quasi verinnerlicht. Und falls du Klavierunterricht hast, sprich deinen Lehrer mal drauf an, er soll mit dir am Ende jeder Stunde noch 10 min Intervalle "raten" veranstalten. Und später dann Dur, moll, Septim akkorde bis hin zu vermindert und übermässig. Es dauert halt schon einige Zeit, aber trotzdem immer dranbleiben und IE installieren, damit du auf musicians-place schön üben kannst :great:
Viel Spass und viel Erfolg!
Gruss
doctorb33

Ach ja, noch was... "Für Elise" von Beethoven fängt mit einer kleinen Sekunde an ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mich interessiert es halt, wie es andere Keyboarder/Pianisten es machen.

Durch (bewußtes) Zuhören und NachSINGEN. Und zwar weniger der Melodien, als vielmehr Nachsingen der Bass-Figuren, und insbesondere aller vorkommenden Stufen-Drei- und Vierklänge. Bei jedem Harmoniewechsel den "neuen Dreiklang" singen. Das kann man den ganzen Tag nebenbei machen ... beim Kochen, beim Autofahren, ... und zu allem, was aus dem Radio so kommt. Wenn man das eine ganze Zeit lang macht kriegt man ganz automatisch und intuitiv ein Gespür für Stufen und harmonische Zusammenhänge. Und wenn etwas neu ist und aus dem gewohnten Raster fällt, dann fällt einem das sofort auf und man kann dem gezielt nachgehen ... war jedenfalls meine Methode in diesem Bereich ... und hat ganz leidlich funktioniert, glaube ich ...

LG und viel Erfolg,
Thomas
 
Durch (bewußtes) Zuhören und NachSINGEN. Und zwar weniger der Melodien,
als vielmehr Nachsingen der Bass-Figuren,

Was sind Bass-Figuren? Wie singt man diese nach?

und insbesondere aller vorkommenden Stufen-Drei- und Vierklänge. Bei jedem Harmoniewechsel den "neuen Dreiklang" singen.

Dann werde ich mir mal die Akkorde vornehmen, die ich aus dem Keyboardunterricht kenne. Aber was sind Stufen-Drei und Vierklänge? Kenn mich mit der Stufentheorie noch garnicht aus. Was brauch ich an Harmonielehrekenntnissen, um Akkorde in Liedern zu erkennen?

Viele Grüße
Musicanne
 
Na, wenn der Bass so kleine melodiöse Motive/Riffs hat, dann kann man die Nachsingen. Die werden in der Regel auch alle notwendigen GRUNDTÖNE beinhalten.

Beschränkt sich der Bass auf die Harmoniegrundtöne, dann ist er auch schon der Lieferant für die Grundtöne der Stufenakkorde.

Angenommen C-Dur: Geschätzte 90 % der Popularmusik werden mit den Akkorden C, Am7, Dm7, F, G7 für einen Song in C Dur auskommen. Das sind die II, IV, V und VI Stufe in C Dur. Jedesmal, wenn sich der Akkord=die Harmonie ändert, also bei jedem Harmoniewechsel, der durch ein Zuhören zum BASS vielleicht leichter erkennbar wird, kann man den "neuen" Akkord, die neue Harmonie dazusingen, indem man auf dem neuen AkkordGrundton, den der Bass in der Regel spielt, einen passenden Dreiklang oder gar Vierklang singt.

Für nähere Details zur elementaren Harmonielehre gibt´s, glaube ich, in diesem Forum unzählige Links, aber auch sonstwo im Internet ...

LG, Thomas
 
Ich versuche mal hin und wieder was rauszuhören und nachzuspielen (macht mehr Spass als reines Intervalltraining) nur leider klappt es noch nicht so recht. Dafür ist aber was eigenes (Motiv?) :D rausgekommen, was ich nu versuche aufzubauen.

Habe mir heute Earmaster Pro bestellt, da ich noch einen Gutschein hatte, hat dies die Entscheidung erleichtert. Da kann man ja so einiges mit trainieren, nicht nur Intervalle.

Viele Grüße
Musicanne
 
Do Re Mi Fa Sol La Ti Do
Also die relative Solmisation...bin recht erfolgreich damit.
 
Da hab ich nu mit angefangen, da ich mit den reinen Intervalltest nicht recht weitergekommen bin, und nach ca 1 Woche wenig Training fast wieder von vorne anfange :(. Die Silben muss ich mir nu richtig verinnerlichen, sonst wird das wohl nichts. Gut, dass ich kein Zeitdruck habe ;).

Aber danke für den Tipp.

Viele Grüße
Musicanne
 
turko
  • Gelöscht von Distance
  • Grund: Auf Wunsch
Da hab ich nu mit angefangen, da ich mit den reinen Intervalltest nicht recht weitergekommen bin, und nach ca 1 Woche wenig Training fast wieder von vorne anfange :(. Die Silben muss ich mir nu richtig verinnerlichen, sonst wird das wohl nichts. Gut, dass ich kein Zeitdruck habe ;).

Aber danke für den Tipp.

Viele Grüße
Musicanne

Im Idealfall wird die Solmisation durch Intervallsingen ergänzt. Ear Master ist gut, insbesondere die Intervallübungen...welche die Intervalle in tonalen Kontext stellen können. EM kennt auch die Tonsilben.

Ich war nach 2 Monaten so weit, dass ich diatonische klassische Themen nach Gehör recht schnell notieren konnte.
 

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