Erfahrungen Pitch Bending mit dem Fuß (Expression Pedal?)

D
dees
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.06.24
Registriert
29.10.20
Beiträge
235
Kekse
696
Hallo zusammen,

ich stehe vor folgender Herausforderung, für die ich eigentlich 3 Flossen bräuchte:

Als Keyboarder in einer Coverband arbeite ich gerade an „Skandal im Sperrbezirk“ und habe dafür einen Mix aus Organ-/Synth-Sound mit LPF Cutoff-Modulation via LFO programmiert, mit dem ich die > 180 bpm schnellen 8-tel-Stakkato-Akkorde mit der linken Hand hämmere. So weit, so fein. Aber zusätzlich gibt es im Song noch den Synth-Solosound mit den prägnanten Pitch Bendings, während das Stakkato weiter läuft.

Hierfür habe ich einen passenden Solo-Synth-Sound mit Pitch Bend über eine volle Oktave kreiert.

Um den Song zu spielen, muss ich …
1) mit der linken Hand die Stakkato-Chords ins Key Bed nageln,
2) mit der rechten Hand das Synth-Solo spielen und gleichzeitig
3) mit der nicht vorhandenen dritten Hand das Pitch Bend-Rad bedienen :eek:

Kreativ wie ich bin, habe ich mir gedacht, kaufste dir ein Expression-Pedal und mapst das auf die Tonhöhe (ich habe einen JUNO DS 88; dort ist das mit der Controller-Matrix über einen „Umweg“ möglich, indem man den vorhandenen Continues-Pedalanschluss auf z. B. CC01/Modulation einstellt und in der Matrix MIDI CC01 auf den Pitch mit +63 routet).

Jetzt meine Frage ans Forum: Hat schon mal jemand mit dem Fuß „gepitchbendet“ und kann jemand ein Expression-Pedal empfehlen, mit dem man einen ausreichenden Pedalweg hat, um ein zeitlich recht langes (über max. 2 Takte) Pitchbend zu erreichen, das noch dazu möglichst geschmeidig ablaufen soll?

Ich bin schon drauf und dran, die relevanten modulierten Solo-Anteile abzusamplen und mit den PADs abzufeuern, möchte aber eigentlich gern live die Tonhöhe modulieren…

Herzlichen Dank an euch vorab!
Dirk
 
Eigenschaft
 
Wo hast du denn diese Erkenntnis her, dass der Keyboarder die Stakkato Chords während des Solos weiter spielt?
Wenn überhaupt, dann von einer Studio Version.
Ich hatte bei uns in der Band oft die Diskussion "auf der original CD ist das aber anders". Als Cover Band spielt man doch live, also höre ich mir immer die verscheidenen live Auftritte der original Band an, dann bekommst du oft viele Anregungen was man wo lebendiger gestalten kann.
Um auf Spider Murphy zurück zu kommen: Die haben live einen Keyboarder (hatte schon live Auftritte selbst mit erlebt) und der spielt das Stakkato auf dem Keyboard und dann ohne Stakkato nur den Synth Sound auf dem Keyboard oder oft auch mit Umhängekeytar während die Gitarristen die Akkorde weiter hacken.

Dann entspannt sich deine Situation und du sparst dir das Pedal dafür.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke, Pauly :)
Ich hatte mir das YT Video von Silvester 2017 reingezogen. Dort hört man parallel zum Solo die Chords. Zudem haben wir nur einen Gitarristen. Das könnte mglw. etwas dünn werden. Ich guck mir mal intensiver ein paar Live Gigs an. Meine Idee mit dem Expression-Pedal gefällt mir dennoch. Die Frage ist nur, ob das mit dem Fuß und einem sicher nicht großen Regelweg vernünftig umsetzbar wäre.

Grüße
Dirk
 
Wir haben ab und an auch nur einen Gitarristen, der schafft es aber, dass da nichts fehlt.
Ich denke, dass man mit dem Fuß nicht so sauber regeln kann???
 
Ungeachtet dessen, wie viele Gitarristen mitschrammeln, habe ich mir gestern Abend ein YAMAHA FC-7 bestellt. Das hat augenscheinlich einen recht großen Regelweg. Ich probiere das mal aus, zumal ich mir (für "sinnvollere" Aufgaben) eh ein Exp-Pedal holen wollte.

Ich werde hier berichten, inwieweit das Pitchbenden mit einem Pedal funktioniert oder ob das eine total doofe Idee war :-D
 
Kannst du die konkrete Aufnahme mal verlinken, die du nachspielst?

Pitch Bend kann man theoretisch mit dem Fuß steuern, aber treffsicher ist das nicht. Ich habe damit mal herumprobiert, aber es dann sein gelassen. Stattdessen gibt es drei andere bessere Möglichkeiten: #1 Portamento, und zwar ggf. schnell ein- und ausgeschaltet und #2 Aftertouch, der auf Pitch Bend geroutet ist sowie #3 Vorschläge, d.h. man ersetzt Pitch Bend durch gegriffene Chromatik.

#3 ist die schlechteste Lösung, aber vielleicht die einzig realistische. #2 kann funktionieren, wenn dein Keyboard das kann. Du spielst dann die Tonhöhe, auf der das Pitch Bend startet und gibst Aftertouch, bis die Zieltonhöhe erreicht ist. Um konkrete Zieltonhöhen zu treffen, muss man an die Maximalgrenze des Aftertouch gehen, was wiederum das Pitch-Bend-Intervall beschränkt: wenn z.B. der maximale Aftertouch ein Pitch Bend von einer Quinte(+7 Tasten) bewirkt, musst du immer eine Quinte tiefer greifen und dann maximalen Aftertouch geben. Du hast dann also keine unterschiedlichen Pitch-Bend-Intervalle, Vielleicht ist die Einschränkung okay.

Ich würde, wenn irgendwie möglich, #1 Portamento nutzen. Auf meinem Fantom G7 gibt es Synthleads als Preset, die bei Einzeltönen kein Portamento haben, aber dafür bei gleichzeitig gespielten Tasten. Man muss seine Spieltechnik anpassen, aber das ist okay, finde ich.
 
Kannst du die konkrete Aufnahme mal verlinken, die du nachspielst?

Pitch Bend kann man theoretisch mit dem Fuß steuern, aber treffsicher ist das nicht. Ich habe damit mal herumprobiert, aber es dann sein gelassen.

Es ist wie alles eine Übungssache. Unter Gitarristen sind die Whammy-Pedale von DigiTech zum Beispiel recht populär:


Es gibt einige Gitarristen, die so ein Teil regelmäßig einsetzen und damit auch gut dosieren können mit dem Fuß. Wenn man diese Technik also regelmäßig in sein Spiel einbauen will, dann könnte man es sicher lernen per Pedal. Wenn man es nur für einen Song braucht, sind andere Optionen mit weniger Übungsaufwand vielleicht besser geeignet.
Ein Expression-Pedal ist auf der anderen Seite aber auch nie verkehrt, da es sehr flexibel einsetzbar ist.
 
Hallo Dees,

das FC7 hat eine Besonderheit. Ich nutze mehrere solcher Pedale für die Steuerung meiner Keyboards und Orgelclones. Man kann es nicht nur ganz zurück nehmen oder ganz aufdrehen, sondern man kann durch zwei Schrauben auch eine Stellung einstellen, von der man gegen einen Federwiderstand auf max treten kann und nach loslassen kehrt es in diese Stellung zurück, also wie auch ein Pitch bend Hebel. Damit solltest du mal experimentieren und dann natürlich das min oder max Bend (wieviel Töne rauf oder runter) in den jeweiligen Sounds am Synth einstellen (bei Skandal wäre eine Oktave)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...also die Stelle im Original ist definitiv nicht gebendet - das ist sicher ein Portamento oder (wahrscheinlicher) gleich eine Pitch-Hüllkurve in den Sound programmiert. Da würde ich ansetzen statt zu versuchen den mit dem Fuß zu benden. Ich hab ein ähnliches Problem tatsächlich beim Kronos gelöst, indem ich eine solche Hüllkurve mit einem Pedal lediglich triggere.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Herzlichen Dank für euren Input! Mit dem Fuß die Tonhöhe möglichst smooth zu pitchen gebe ich auf :-D
Das FC7 behalte ich dennoch, weil ich zum einen bislang kein Exp-Pedal hatte und das Teil zum anderen wirklich ordentlich ist (Verarbeitung, Neigung einstellbar für sitzende sowie stehende Keyboarder und die bereits erwähnte "Kick-down-Funktion").

Ich verwende für die Stellen eine Kopie des programmierten Leadsounds mit Pitch-Hüllkurve. Aber die (mglw. bequemere) Variante, nur den Lead-Synth ohne die Stakkato-Chords zu spielen und mit der linken Hand den Pitch Bend-Lever zu bedienen, probiere ich ebenfalls aus. Mal sehen, welche Variante im Zusammenspiel mit den Bandkollegen besser ist.

Viele Grüße
Dirk
 
Vielleicht die coolste Möglichkeit - ein Breath Controller, der auf Pitch Bend geroutet ist:

 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben