Hilfe gegen meine Disharmonien

SyIvia
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Hallo,
ich bin erwachsener Spaeteinsteiger, lerne seit zwei Jahren mein Instrument (Akkordeon) und schreibe auch
selbst sehr viel eigene Stueckchen auf. Mein restliches Leben lang habe ich Musik nur passiv konsumiert.
Nun habe ich das Problem, dass meine Begleitstimmer(die ich auf der Bassseite spiele) oder eine zweite Stimme,
die ich dazu schreibe, oft (ca 50%)disharmonisch ist und ich es nicht hoeren kann.
Ich glaube, ich kann es nicht hoeren, weil ich mich ganz schnell an das Falsche gewoehne und es dann eben
harmonisch finde, oder weil ich mich beim Hoeren zu sehr auf die
Melodiestimme konzentriere, aber so konzentriert ich hinhoere, ich bekomme es eben oft nicht mit.
Wenn nicht die Melodie, sondern die Basseite die Grundlage fuer ein Stueck ist (kommt selten vor), dann
habe ich das Problem nicht. Ansonsten ist es ein elendes Gefrickele: ich suche mir die Tonart heraus und
bemuehe mich, in anderen Noten Hinweise fuer Akkorde zu erhalten. Bei manchen Stuecken scheitere ich
auch komplett.
Ich hoere mir meine Stuecke dann als Midi mit verschiedenen Instrumenten und in verschiedenen Oktaven an
oder ich spiele es natuerlich selbst (was ich meist ganz schlecht kann, weil ich es ja erst lernen muss) und
spiele die Melodieseite auch in verschiedenen Oktaven oder mit verschiedenen Registern - und erkenne die Probleme
eben meistens nicht, oder ich hoere sie und finde aber keine Loesung.
Ich habe schon oft versucht, es von der technischen Seite anzugehen, scheietere aber ganz schnell an diversen
Abhandlungen ueber Harmonielehre, die ich so im Internet gefunden habe. "Musiktheorie fuer Dummies" ist
grad vergriffen - aber wenn es sie gibt, bekomme ich sie sofort und dann koennte ich mir "ausrechnen" was
passt und was nicht passt. Aber was ist, wenn ich es eben nicht hoere, weil sich mein Gehoer schon an den
krummen Sound gewoehnt hat??
Das "Ohren-Buch" habe ich jetzt hier und will damit versuchen, dass ich mein Problem loesen kann (aber ich gehe
davon aus, dass ich dazu Jahre brauche, was mache ich mit meinen aktuellen Problemen?)
Koennt Ihr mir Methoden empfehlen, mit denen ich wenigstens die Probleme hoeren kann? Ich bin der Meinung, ich
habe alles erdenkliche versucht.
Oder soll ich mal meine Stuecke hier immer zur Korrektur einstellen? Aber das waere ja viel Arbeit fuer die, die
das machen wollen wuerden %-} Am liebsten waere mir, ich haette so einen kleinen Taschenkorrekteur, den ich
immer befragen koennte...
Also ich weiss nicht weiter.
Gruss,
Sylvia
 
Eigenschaft
 
Zumindest für mich ist Dein Text nicht ganz klar. Woher "weisst" Du denn, dass 50% "disharmonisch" ist, obwohl Du es nicht hören kannst? Betrifft das Problem nur die selbst geschriebenen Titel - anders gefragt, was passiert, wenn Du z.B. was ganz Banales (Kinder- oder Weihnachtslied) ohne Noten zu spielen versuchst? Wird das auch "disharmonisch"?
Soweit ein paar konkrete Fragen. Etwas allgemeiner: Lässt sich das Problem so formulieren, dass es Dir nicht gelingt, zu Stücken passende Begleitakkorde zu finden? Wenn ja - wie gehst Du vor? Hast Du irgendwelche Anhaltspunkte be der Suche?
 
Zumindest für mich ist Dein Text nicht ganz klar. Woher "weisst" Du denn, dass 50% "disharmonisch" ist, obwohl Du es nicht hören kannst?
Weil mir das diverse Leute mitteilen: mein Leherer, andere Musiker. Aber ich habe diese Zuhoerer eben nicht staendig. 50% war geschaetzt.

Betrifft das Problem nur die selbst geschriebenen Titel
ja

- anders gefragt, was passiert, wenn Du z.B. was ganz Banales (Kinder- oder Weihnachtslied) ohne Noten zu spielen versuchst? Wird das auch "disharmonisch"?
nein, das klappt, solange ich keine Begleitung dazu spielen muss.

Soweit ein paar konkrete Fragen. Etwas allgemeiner: Lässt sich das Problem so formulieren, dass es Dir nicht gelingt, zu Stücken passende Begleitakkorde zu finden?
ja: Akkorde und zweite Stimmen

Wenn ja - wie gehst Du vor? Hast Du irgendwelche Anhaltspunkte be der Suche?

ich versuche es mit der Tonart: Tonart finden, in anderen Noten gucken, ob dieser oder jener Akkord passt
oder ob ich im Internet Akkorde zur Tonarten finde oder ich gucke in meinen Noten, ob dort diese Tonart schonmal vorkommt und orientiere
mich dann an den dort notierten Akkorden. Ein D-Moll zum Beispiel, in welchem kein Bes vorkommt, wuerde ich u.U. nicht als solches identifizieren
und aber schon bemerken, dass keine C-Dur Akkorde dazupassen - dann wuerde ich herumprobieren... Sehr muehsam. Und beim Testen und
Anspielen passiert es wohl dann oft, dass ich einen Akkord finde, der passt, weil sich mein Ohr dran gewoehnt hat, der aber fuer andere Musiker
ganz unschluessig und disharmonisch ist.

Gruss,
Sylvia
 
Sorry, noch drei Fragen. Sind Dir Begriffe/Ausdrücke wie Tonika, Dominante und Subdominante bzw. I/IV/V geläufig? Hast Du mit Deinem Lehrer nie über dieses Problem gesprochen und nach möglichen Lösungen gesucht? Was muss ich mir beim Akkordeon unter zweite Stimme vorstellen: zur Melodie (mehr oder weniger) passende Einzeltöne?
 
Sorry, noch drei Fragen. Sind Dir Begriffe/Ausdrücke wie Tonika, Dominante und Subdominante

Gehoert, ja. Verstanden, nein. Anwenden, nicht moeglich. Ich habe mich schon mehrfach bemueht,
diese musiktheoretische Basis zu lernen, zu verstehen. Ich hoffe, dass ich mit "Musiktheorie fuer Dummies" weiterkomme
(wenn ich das Buch dereinst einmal habe) Es ist wie frueher als ich Chemie in der Schule lernen musste:
ich peile das nicht und kann es nicht anwenden, auch wenn ich es fuer einen Augenblick uzu verstehen glaube.

bzw. I/IV/V geläufig?

nein.

Hast Du mit Deinem Lehrer nie über dieses Problem gesprochen und nach möglichen Lösungen gesucht?
Doch schon, aber grundasaetzlich bringt mir mein Akkordeonlehrer Akkordeon spielen bei, nicht Musiktheorie.
Hoeren bringt er mir auch ein bisschen bei, was eben so der Musikunterricht als solches alle zwei bis drei Wochen
mit sich bringt.
Er bespricht auch hin und wieder solche Themen mit mir anhand von Stuecken oder auch mal anhand von
meinen Stueckchen. Das verstehe ich dann kurzfristig auch. Aber eben nur sehr temporaer :-{
Ich quasi Musiktheoriedumm, obwohl ich mich schon oft bemueht habe, das zu aendern: ich bin immer gescheitert.
Sonst bin ich bewiesenermassen nicht dumm (diesen Satz schreibe ich hier eher nur fuer mich hin)

Was muss ich mir beim Akkordeon unter zweite Stimme vorstellen: zur Melodie (mehr oder weniger) passende Einzeltöne?

Zweite Stimme ist, dachte ich, eigentlich klar: das ist eine zweite Melodiestimme, welche die erste begleitet, unterstuetzt, verstaerkt
oder entgegenlaeuft oder Spannung erzeugt, die von einem zweiten Instrument gespielt wird oder auf der Bassseite, wenn der ein
Melodiebass ist, evtl.

Gruss,
Sylvia
 
Du solltest wissen in welchem "Tonalen Raum" du dich bewegst und welche Akkorde (Dreiklänge) auf dieser Tonleiter aufgebaut werden können.

Prinzipiell bauen mehrstimmige Sachen immer auf Akkorden auf bzw. können darauf zurückgeführt werden.

Bach ist gut um dafür mehr Verständnis zu bekommen. (also für mehrstimmige Sachen zb. die Choräle) Auch sehr einfach.


Eine Disharmonie ist ja gut wenn sie entsprechend aufgelöst wird.


Musiktheorie und Gehörtraining kann auch helfen.
 
Also vorhin ist es wieder passiert. Ich ziehe meine Noten raus, um nur den _Fingersatz_ durchgehen zu wollen, also ich zu hoeren bekomme:
Moment mal, was ist das denn; wer schreibt denn sowas; woher hast Du das; was soll das denn sein... bis ich irgendwann dazwischen sagen konnte,
dass das ja leider von mir selber ist und ich weiss dass ich Defizite habe, um genau zu sein: scheinbar null Harmonieverstaendnis.
(komme mir dann gleich vor als betreibe ich eine Art "fishing for proofreading" und fuehle micht entsprechend unwohl und bin aber
um jeden Hinweis hocherfreut, auch wenn nicht nachvollziehbar fuer meine Ohren)
Siehe pdf: http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/herbst_print.pdf (naja: also ich hoere da keine Unstimmigkeiten, glaube aber sofort,
dass es nur so davon wimmelt)
Jetzt hatte ich nun heute so viel Dusel, dass ich das Angebot bekam, dass mir die Grundlagen beigebracht werden, am Instrument,
mit Anwendung von einem, der es studiert hat.
Da hab ich gleich zugesagt und bin voller Vorfreude und Hoffnung, dass ich das auch irgendwann lerne und meine Beschraenktheit ueberwinde.
 
So langsam rundet sich das Bild ab. Ich finde, dass ein Lehrer mehr tun sollte als Leuten zu zeigen, wann welche Knöpfe oder Tasten zu drücken sind, und ich fürchte, dass Du versuchst den 2. (oder dritten oder vierten) Schritt vor dem ersten zu machen - aber das nur nebenbei.
Der erste Schritt könnte in etwa so aussehen: Ausgangspunkt C-Dur Tonleiter. Also die weissen Tasten auf einem Piano-Akkordeon, die das bilden, was oskopik als tonalen Raum bezeichnet hat. Du kannst Melodien spielen, ohne diesen Raum zu verlassen. Und Du kannst diese Melodien mit Dreiklängen (Akkorden) begleiten, die sich ebenfalls auf diesen Raum beschränken. Diese Dreiklänge sollen zur Melodie passen - konkret aber zu den wichtigsten Tönen, nicht unbedingt zu allen. In unseren Breiten sind wohl Dur-Dreiklänge am verbreitetsten, die aus 1. einer Grundnote, 2. der großen Terz (4 Halbtöne, also weisse und schwarze Tasten zusammen darüber) und 3. der kleinen Terz (3 Halbtöne) über der kleinen Terz (siehe 2.) bestehen.
Wenn Du nun eine Dur-Melodie ohne Disharmonie begleiten willst, brauchst Du für jeden Ton Deines tonalen Raums einen Dur-Dreiklang, in dem dieser Ton - natürlich zusammen mit anderen - vorkommt (der Dreiklang darf, wie gesagt, ersma nur aus Tönen desselben tonalen Raums bestehen). Frage also: Wieviele solcher Dreiklänge brauchst Du, um alle in Frage kommenden Töne - also die gesamte C-Dur-Tonleiter - "abzudecken", und welche Akkorde sind das (=welche 3 Noten enthalten sie)?
Ist das jetzt zu einfach?
EDIT: Na, da hast Du ja eine Perspektive :great:
Versuche aber vielleicht trotzdem, die Frage zu beantworten. Und dann guckst Du Dir den 3. und/oder 7. Takt mal an - ist zwar nicht C-Dur, aber was ich geschrieben habe, lässt sich aber sinngemäß übertragen - oder hörst beim Spielen genau hin, ob diese Takte harmonisch klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das jetzt zu einfach?

eher nicht zu einfach. Ich schaue mir das eben an und melde mich dazu gleich.

- - - Aktualisiert - - -

In unseren Breiten sind wohl Dur-Dreiklänge am verbreitetsten, die aus 1. einer Grundnote, 2. der großen Terz (4 Halbtöne, also weisse und schwarze Tasten zusammen darüber) und 3. der kleinen Terz (3 Halbtöne) über der kleinen Terz (siehe 2.) bestehen.
Wenn Du nun eine Dur-Melodie ohne Disharmonie begleiten willst, brauchst Du für jeden Ton Deines tonalen Raums einen Dur-Dreiklang, in dem dieser Ton - natürlich zusammen mit anderen - vorkommt (der Dreiklang darf, wie gesagt, ersma nur aus Tönen desselben tonalen Raums bestehen). Frage also: Wieviele solcher Dreiklänge brauchst Du, um alle in Frage kommenden Töne - also die gesamte C-Dur-Tonleiter - "abzudecken", und welche Akkorde sind das (=welche 3 Noten enthalten sie)?
Ist das jetzt zu einfach?

ich habe das jetzt auf dem Papier abgezaehlt und komme auf folgende Kombinationen:
CEG, FAC und GHD also Antwort: drei
Mit allen anderen Kombinationen (D Fis A, E Gis H, A Cis E, H Dis Fis) habe ich jeweils Toene in den Dreiklaengen enthalten, die ausserhalb
meines tonalen Raums sind (C-Dur)
Wenn diese Antwort jetzt stimmt, saitentsauber, dann haette ich zum erstenmal etwas tatsaechlich verstanden.

EDIT: Na, da hast Du ja eine Perspektive :great:
Versuche aber vielleicht trotzdem, die Frage zu beantworten. Und dann guckst Du Dir den 3. und/oder 7. Takt mal an - ist zwar nicht C-Dur, aber was ich geschrieben habe, lässt sich aber sinngemäß übertragen - oder hörst beim Spielen genau hin, ob diese Takte harmonisch klingen.

Das mache ich jetzt auch gleich.

Melde mich dann gleich.

- - - Aktualisiert - - -

Und dann guckst Du Dir den 3. und/oder 7. Takt mal an

aeh, zaehlt der Auftakt als erster Takt?
%-}
 
Auftakt hab ich nicht mitgezählt.

Ansonsten: Die 3 Akkorde - D-Dur, F-Dur und G-Dur hast Du. Damit kannst Du dann schon eine Menge Lieder begleiten. Nimm mal versuchshalber "Muss i denn" (bzw. "Wooden Heart" - dasselbe auf Englisch). Anfangston ist C. Summs oder sings vor Dich hin, klopf dabei evtl. den Takt, und versuche herauszufinden, welche Töne "wichtig" sind, soll heissen, stärker betont werden (wenn Du das Lied nicht kennst, findest Du jede Menge Versionen im Netz). Dann suchst Du einen Akkord, der diesen Ton enthält, und spielst den, bis ein anderer "wichtiger" Ton kommt, der nicht mehr in diesem Akkord enthalten ist. Dann suchst Du den passenden Akkord usw.

Bin gespannt!

Sorry, hat was gedauert, weil ich erst ein passendes Lied suchen musste. :redface: Das Beispiel ist vielleicht nicht ideal, sollte aber funktionieren. Weiter ggf. morgen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auftakt hab ich nicht mitgezählt.

Angenommen, es handelt sich bei meinem Stueckchen um D-Moll, dann kann man hier nachschauen (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Quintenzirkel_modale_Skalen.png), dass es sich dabei um F G A Bes C D handelt, damit kaemen folgende Dreiklaenge in Frage:
CEG, FAD und Bes-D-F (ich habe das genauso abgezaehlt wie vorher) (wobei mich das "Moll" irritiert, weil CEG=C-Dur und FAD=F-Dur und ich frage mich, wie das zu Moll passt?) Was ist Bes-D-F, bzw Hb-D-F (ich finde "Bes" eindeutig)
...hier bin ich einigermassen ueberfordert und braeuchte Hilfe.

Ansonsten: Die 3 Akkorde - D-Dur, F-Dur und G-Dur hast Du. Damit kannst Du dann schon eine Menge Lieder begleiten. Nimm einfach mal dieses. Summs oder sings vor Dich hin, klopf dabei evtl. den Takt, und versuche herauszufinden, welche Töne "wichtig" sind, soll heissen, stärker betont werden. Dann suchst Du einen Akkord, der diesen Ton enthält, und spielst den, bis ein anderer "wichtiger" Ton kommt, der nicht mehr in diesem Akkord enthalten ist. Dann suchst Du den passenden Akkord usw.
Bin gespannt!

Das schaue ich mir an, ich glaube, damit komme ich erstmal besser zurecht.
Melde mich gleich wieder.
 
Also vorhin ist es wieder passiert. Ich ziehe meine Noten raus, um nur den _Fingersatz_ durchgehen zu wollen, also ich zu hoeren bekomme:
Moment mal, was ist das denn; wer schreibt denn sowas; woher hast Du das; was soll das denn sein... bis ich irgendwann dazwischen sagen konnte,
dass das ja leider von mir selber ist und ich weiss dass ich Defizite habe, um genau zu sein: scheinbar null Harmonieverstaendnis.
(komme mir dann gleich vor als betreibe ich eine Art "fishing for proofreading" und fuehle micht entsprechend unwohl und bin aber
um jeden Hinweis hocherfreut, auch wenn nicht nachvollziehbar fuer meine Ohren)
Siehe pdf: http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/herbst_print.pdf (naja: also ich hoere da keine Unstimmigkeiten, glaube aber sofort,
dass es nur so davon wimmelt)
Jetzt hatte ich nun heute so viel Dusel, dass ich das Angebot bekam, dass mir die Grundlagen beigebracht werden, am Instrument,
mit Anwendung von einem, der es studiert hat.
Da hab ich gleich zugesagt und bin voller Vorfreude und Hoffnung, dass ich das auch irgendwann lerne und meine Beschraenktheit ueberwinde.

Das h beim G-Moll Akkord ist eine Disharmonie (6ter Takt) aber passt trotzdem ganz gut

und das c beim A-Dur auch.(Takt 12)

Das G beim D-Moll Akkord auch (Takt 19)

Nimm einfach nur Töne die im Akkord auch vorhanden sind (also prime, terz und quinte)

Also das Stück ist in D-Moll (paralleltonat zu F-Dur) aber der A-Dur fungiert als subdominante und hat deshalb einen "fremden" ton der in D-Moll nicht vorhanden ist (das cis eben)

Der A-Dur ist sozusagen der Spannungsakkord der wieder zurück zum D-Moll will.

Ziehe dir mal die Gymnopedie no.1 von Erik Satie rein. Mich hat diese "Moll Harmonik" bischen daran erinnert.
 
Zuletzt bearbeitet:
..hier bin ich einigermassen ueberfordert und braeuchte Hilfe.
Ich wollte bewusst ersma beim C-Dur bleiben (Du erinnerst Dich: nicht 2., 3. oder 4. Schritt vor dem ersten) :rolleyes:
Bleiben wir mal beim Beispiel, wo ich jetzt mit "Muss i denn" wohl was gefunden habe, das funktioniert. Sorry - aber ich bin kein Musiklehrer, der sowas sofort abrufen kann (bzw. können sollte), und musste länger suchen. Dafür isses hier halt umsonst ;)

Trotzdem kurz zu "Herbst", damit Du eine Vorstellung davon bekommst, worauf es ersma rausläuft: Im dritten Takt spielt die Melodie ein C. Der begleitende Akkord hat kein C, sondern besteht aus D-F-A. Houston, wir haben ein Problem: kein C im Begleitakkord. Wenn Du nun die einzelnen Töne dieses Akkords jeweils mit einem C spielst, wirst Du vielleicht was merken - eine Kombination klingt disharmonischer als die beiden anderen. Und wegen dieser Disharmonie "passt" der Akkord nicht so besonders.
Bitte beachten, dass wir hier kleinschrittig vorgehen. Abweichungen von den Regeln - und damit Erweiterungen des tonalen Raums - machen einen großen Reiz der Musik aus, sind aber ersma nicht erwünscht. :redface:
 
"Muss i denn"
(..)
Bin gespannt!

ich haette schwoeren koennen, dass hier erst was von http://de.wikipedia.org/wiki/Hänschen_klein stand?
Zu "Hänschen klein" hab ich mal die Betonungen (GROSS-) und die Nebenbetonungen(kleingeschrieben)
und dann 1:1* die Akkorde dazu:
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/haenschen.pdf
(vorsicht, klingt misserablig!)

* das war ein Fehler :-]

siehe:

Dann suchst Du einen Akkord, der diesen Ton enthält, und spielst den, bis ein anderer "wichtiger" Ton kommt, der nicht mehr in diesem Akkord enthalten ist.

das muss ich (morgen) nochmal genauer anschauen. Bitte nicht korrigieren!


Viele Gruesse!
Sylvia
 
Angenommen, es handelt sich bei meinem Stueckchen um D-Moll, dann kann man hier nachschauen (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Quintenzirkel_modale_Skalen.png), dass es sich dabei um F G A Bes C D handelt, damit kaemen folgende Dreiklaenge in Frage:
CEG, FAD und Bes-D-F (ich habe das genauso abgezaehlt wie vorher) (wobei mich das "Moll" irritiert, weil CEG=C-Dur und FAD=F-Dur und ich frage mich, wie das zu Moll passt?) Was ist Bes-D-F, bzw Hb-D-F (ich finde "Bes" eindeutig)
...hier bin ich einigermassen ueberfordert und braeuchte Hilfe.
Dafür ob ein Akkord in die Tonart/den tonalen Raum passt ist es nicht entscheidend ob es sich um Dur oder Moll handelt, sondern welche Vorzeichen es hat. In einem Lied in C-Dur oder A-Moll kann man problemlos die Akkorde des jeweils anderen verwenden, da beide die gleichen Töne verwenden. Bei C-Dur und A-Moll spielt man nur auf den weißen Tasten, sie haben beide kein Vorzeichen. Im Fall von D-Moll hat man ein b, genauso wie bei G-Dur. B-D-F wäre dann der B-Dur-Akkord (Bes würde man in dem Fall nicht sagen).
Dass Lieder, die in Dur stehen Moll-Akkorde verwenden (oder andersrum) ist keine Seltenheit, vor allem wenn sie die gleichen Vorzeichen haben.
 
das muss ich (morgen) nochmal genauer anschauen. Bitte nicht korrigieren!

ach, jetzt bin ich aufgewacht mit folgendem Ohrwurm: naeh naeh NAEH, naeh naeh NAEH...
*stirnklatsch*

Das ist schon etwas besser:

http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/haenschen1.pdf


:)

- - - Aktualisiert - - -

Hallo oskopik, Hallo Yocker,

vielen Dank Euch. Aber ich denke, ich braeuchte da noch kleinere Schritte um ganz zu begreifen was Ihr schreibt.


Hallo saitentsauber,

Tausend Dank Dir! Ich denke, ich habe jetzt C-Dur und andere Durs tatsaechlich verstanden und kann das auch
anwenden *hurra!*
Koenntest Du mir Moll auch erklaeren als sei ich 3 bis 4 Jahre alt, bitte? ;-)


So, jetzt muss ich aber ins Bett

Viele Gruesse,
Sylvia

.oO(vermutlich kann ich nun nicht schlafen, weil ich mir ueberlege, wie ich dann, wenn ich dereinst einmal alles
harmonisieren kann, die Dissonanzen herfummele, weil die wollen wir doch? Die macht doch die Musi aus?
Und was ist mit den sieberner Akkorden? Wo nehme ich die? Und was, wenn ich wiedermal osteuropaeisches,
fernoestlisches harmonisieren moechte???... Fragen ueber Fragen. Gute Nacht!)
 
Hi Silvia,
als ich in Thüringen dieses Stück von Dir anspielen durfte (oder waren es mehr?), sind mir leichte Dissonanzen zwar aufgefallen, ich habe sie aber durchaus als gewollt empfunden.
Das soll natürlich nicht heißen, dass Du Dich nicht mit Harmonielehre beschäftigen sollst und bei neuen Stücken auch darauf achten - aber an den bereits fertigen Stücken würde ich nicht zu viel rumfummeln!

Gruß,
INge
 
Du hast Recht, da stand "Hänschen klein". Ich habe das geändert, weil mir (zu spät...) aufgefallen ist, dass (schon) der 2. Takt aus dem Rahmen fällt, sprich: ein anderer Begleitakkord besser passt, der nicht zu den Drei von Dir gefundenen Akkorden gehört (sondern eine Abwandlung von einem der Drei ist). Wie angedeutet, sind wir noch auf der Ebene der Fundamente - Aussenwände, tragende Wände, Trennwände und das Dach kommen später.
Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll ist, noch ein bißchen auf dieser Ebene zu bleiben. Du kannst "Muss i denn" hier kontrollieren, wobei Du das C7 mal ausklammerst und C spielst. Dann könntest Du noch dasselbe Spiel in einer ungeraden Taktart probieren, und zwar mit "The Wild Rover" (deutsch: "An der Nordseeküste"), aber ersma ohne den Refrain. Eine Lösung - wenn auch in G - findest Du hier.
Noch motiviert? Noch ein deutsches Volkslied, u.zw. "Horch was kommt von draussen rein". Die Kontrollmöglichkeit ist hier, wobei die Akkorde nicht ganz an der richtigen Stelle stehen.
Mit dem Lied, das Dir am besten gefällt, könntest Du dann Folgendes versuchen: In einem ersten Durchgang reduzierst Du die Begleitung auf den Grundton des jeweiligen Akkords, also C, F oder G.
Vielleicht ist dann auch der Zeitpunkt gekommen, an dem Du überprüfen kannst, ob Dir die Bezeichnungen Tonika, Subdominante und Dominante jetzt mehr sagen... :gruebel:
Schließlich würde ich dann noch vorschlagen, weiter mit links den Grundton zu spielen und rechts den dazu gehörigen Dreiklang. Dabei solltest Du aber variieren und den C-Dur-Akkord nicht immer nur C-E-G, sondern auch mal als E-G-C und als G-C-E zu spielen.
Meine Hoffnung ist, dass Dein Ohr Dir "sagt", wann zu wechseln ist - und Dir generell mehr hilft. Falls Du das Gefühl hast, dass das funktioniert, kannst Du die Übung ruhig öfter wiederholen...

Nun sind die drei Dur-Akkorde - die Du ja in anderen Dur-Tonarten entsprechend findest - nicht das Ende der Fahnenstange. Eine Möglichkeit, über den Tellerrand hinaus zu gucken, findest Du, wenn Du Dir vor Augen führst, dass wir gestern eine Abkürzung gegangen sind. Der Weg von den weissen Tasten zu C-Dur ist nämlich nur einer von vielen - Du kannst von jeder weissen Taste aus eine Tonleiter spielen C bis C, D bis D usw. Diese Tonleitern klingen aber unterschiedlich - versuchs :) . Das hat vor allem damit zu tun, dass die Halbtonschritte an anderen Stellen der Tonleiter liegen: von C ausgehend zwischen der 3. und der 4. und zwischen der 7. und der 8, von D ausgehend zwischen der 2. der 3. sowie der 6. und der 7. Note usw. (die Ausgangsnote jeweils mitgezählt). Diese Tonleitern werden unterschiedlich fremd klingen; vermutlich wird die am vertrautesten klingen, die auf A anfängt. Das hat seinen Grund darin, dass Lieder und Melodien in dieser Tonart hier und heute häufiger sind als Lieder und Melodien in Tonarten, die z.B. auf F oder H beginnen.
All diese Tonarten/-leitern bilden einen tonalen Raum, wie dies auch D-Dur tut, und für alle gibt es eigene Bezeichnungen. Die, die Dir vermutlich und hoffentlich am bekanntesten vorkommt, heisst "Moll" ;)
Willkommen auf der A-Moll-Tonleiter! Sie umfasst, wie Du nun weisst, genau dieselben Töne wie die C-Dur-Tonleiter; diese Verwandtschaft lässt sich auch so verdeutlichen, dass von einer parallelen Tonleiter gesprochen wird. Selbstverständlich haben alle Dur-Tonarten eine "parallele" Moll-Tonart. Wöhrend aber der "tonale Raum" von C-Dur und A-Moll identisch ist, unterscheidet sich der "harmonische Raum". In C-Dur gebildet durch Dur-Akkorde (bis jetzt also C, F und G), muss dieser harmonische Raum in A-Moll anders strukturiert sein. Warum?
Wenn Du aufbauend auf A einen Dreiklang analog zum C-Dur-Akkord bildest, ist die 2. Note ein Cis. Damit würde der tonale Raum verlassen; Ziel ist aber, wie bei Dur Akkorde zu finden, die innerhalb des tonalen Raums verbleiben und gleichzeitig alle Töne beinhalten, die in der Tonart vorkommen. Dass und wie Molldreiklänge anders konstruiert sind, habe ich ja schon geschrieben. Und so kommen wir dann - mit kleiner Terz und großer drauf - zum A-Moll Akkord. Wie die beiden anderen Mollakkorde aussehen und heissen, die den genannten Anforderungen genügen, kannst Du selbst herausfinden.
Damit ersma genug. Als Ausblick nur soviel: Weil in den parallelen Tonarten derselbe tonale Raum enthalten ist, wird es Dich nicht überraschen, dass in einer Dur-Melodie auch mal ein Mollakkord auftauchen kann (z.B. der A-Moll-Akkord in C-Dur, wenn in der Melodie die Töne E und A "getragen" werden müssen, was keiner der drei Akkorde C, F und G so richtig hinbekommt). Wie gängig das ist, kannst Du an diesem Beispiel - einer Zusammenstellung sogenannter 4 chord songs - feststellen. Viel Spaß!
 

Na klar!
(aber ich brauch grad bissl Zeit, und kann mir das erst wieder heute Nacht anschauen)

Gruss,
Sylvia

- - - Aktualisiert - - -

Hallo INge,

dieses Stueck war nicht in Thüringen (auch kein aehnliches) :)
Falls in meinen bisherigen Stueckchen Akkorde passen, dann sind das Zufallstreffer.
Dagegen muss ich dringend was unternehmen...

Viele Gruesse,
Sylvia
 

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