Es ist scheiß egal, wer was wann und wie kann! Denn es hat niemand die selben Voraussetzungen!
Natürlich ist es im Prinzip für einen selbst egal was man kann. Das gilt allerdings nur für den, der Hobbymäßig in seinem Keller sitzt und vor sich hin trommelt. Denn wenn du mit anderen Musikern zusammen spielen möchtest, siehst du dich sofort Erwartungen ausgesetzt. Je nachdem, ob du diese erfüllst oder nicht oder sie übertriffst wird doch auch dein eigenes Empfinden geprägt. Grundsätzlich gibt es je nach Stil und Niveau andere Ansprüche, die man nicht selber aufstellt, sondern die "von aussen" festgelegt sind, und darum ist es weiss Gott nicht egal was man kann. Ich finde man muss durchaus gucken was andere die in einem Bereich erfolgreich sind machen, um sich selbst zu kontrollieren und zu motivieren. Wenn alle mir mit meinem wirklich unterdurchschnittlichen Können sagen würden mein Schlagzeugspiel wäre perfekt und super, hätte ich dann noch große Lust mich weiter zu schinden für die Kunst?
Wohl kaum. Man hat selbstverständlich auch einen eigenen Maßstab, an dem man messen kann in wie weit man sein Potenzial ausgeschöpft hat, d.h. ob man seinen Möglichkeiten nach gut oder schlecht gespielt oder viel oder wenig geübt hat, aber was ist das Wert? Nichts, denn die eigene Wahrnehmung trübt ganz gewaltig. Ich bin schon todtraurig von Bühnen gegangen in der festen Überzeugung völlig versagt zu haben, bis ich Tage später in Ruhe ne Aufzeichnung gehört habe und dachte dann "Mhhhmm, doch ganz ok eigentlich." Ich (aus dem Punkrock kommend) wahr auch bis vor ein paar Jahren der Meinung, ein gutes Timing zu haben, was für den Punkrock auch stimmte. Bis ich dann mit Jazz begonnen habe und von den Jazzdozenten erstmal klar gemacht bekommen habe das mein Timing für diese Zwecke so schlecht ist das es zu Beginn unmöglich war in Ensembles zu spielen, da musste ich monatelang Sonderschichten in Timing schieben bis das halbwegs ging.
Deshalb, wenn man nix können will, ja dann ist es wirklich egal was man macht, aber sobald man ein Ziel hat, meinetwegen in Hobbybands zu spielen, zu Unterrichten oder sogar Jobs zu kriegen (auf welchem Level auch immer) muss man sich auch an anderen orientieren die genau das können, um davon dann zu lernen. In dieser Hinsicht finde ich die Einwände vom Metaljünger auch gut.
Aber ich beschränke mich im Ernstfall lieber auf das Wesentliche, bevor in der Aufregung ein eigentlich hammergeiles Fill zur LAchnummer wird. Und wer mir jetzt erzählt, dass er/sie beim Gig nicht aufgeregt ist, lügt. Ich habe nach 12 Jahren vor anspruchsvollem Publilkum immer wieder Lampenfieber.
Es gibt auch die Möglichkeit hammergeile Fill-Ins so lange zu üben bis sie sitzen, dann braucht man sich auch nicht beschränken. Und warum muss jeder andere aufgeregt sein nur weil du es bist?