Warum nicht Muttersprache?

  • Ersteller totalunwissender
  • Erstellt am
Wow, zuweilen schreibst du schon einen seltsamen Kram zusammen....
Es geht hier im Thread nicht um den Song Californication, sondern um Sprache. Du hast mehrfach angemerkt, daß dessen Text sinnloses Geschreibsel sei und da habe ich dir widersprochen und erklärt warum.

Genau diese Erklärung fehlt mir etwas. :redface:


Ich schrub, wenn ein Text aus sinnlosem Wortsalat besteht, muß er deshalb noch lange nicht schlecht sein. Dies trifft aber auf Californication nicht zu.

Warum?


Aber hinter diesem Song steht eine Bedeutung - mehr wollte ich gar nicht sagen.

Jetzt wo Du es sagst ... :rolleyes:
 
Wie jetzt, anhören? Ist doch nur etwas zum Lesen :p

Komme leider erst jetzt dazu zu antworten. :(

Habe vorher nur kurz reingeschaut und das Abspielsymbol gesehen.

Dass es um einen Abgesang der westlichen Wertvollstellungen (Jugend, Showbiz, etc.) geht habe ich natürlich verstanden, allerdings sind mir etliche Passagen unklar.

http://www.songtexte.com/songtext/red-hot-chili-peppers/californication-bde258e.html

Dem Übersetzer scheint es hierbei aber ähnlich zu gehen.:tongue:

http://www.songtexte.com/uebersetzung/red-hot-chili-peppers/californication-deutsch-63d6bac7.html

Ich mag den Song, wir spielen den auch in meiner Coverband. Allerdings glaube ich auch, dass das Lied wegen dem Song, und weniger wegen den Lyrics bekannt ist. ;)
 
Ich "schrub" - also ich behaupte mal, diese Formulierung würde jedem "non native speaker" um die Ohren gehauen werden - und eben deshalb hat man so viele Möglichkeiten mehr in der eigenen Sprache - in der eigenen Sprache du über Grammatik hinwegsetzen dich kannst
 
Ich "schrub" - also ich behaupte mal, diese Formulierung würde jedem "non native speaker" um die Ohren gehauen werden - und eben deshalb hat man so viele Möglichkeiten mehr in der eigenen Sprache - in der eigenen Sprache du über Grammatik hinwegsetzen dich kannst

Das *Hinwegsetzen* ist somit nur Nativen gestattet. *grübel*

Je mehr ich hier schreibe umso mehr isses mir egal.

Krieg es musikalisch ja nicht hin, wenn interessiert da noch der Text? *grübel*
 
Ich würde es so sagen: Es kommt mal wieder auf den Kontext an. "Ich schrub" ist ja eine bewusste Verbalhornung der komplizierten deutschen Sprachregelungen.

Damit sie als solche identifiziert werden kann, muss der Rest stimmen. Das hat weniger mit Native und Nicht-Native zu tun, als damit, wie sicher jemand insgesamt mit der jeweilgen Sprache umgeht. Bei jemandem, der viele Fehler macht, würde "schrub" einfach nur als weiterer Fehler wahrgenommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist schon klar, und eine falsche Präposition wird einen i.a. sofort als Fremdsprachler verraten.

Ob sich aber jeder englische Songtextschreiber auch ernste Gedanken macht, ist bei manchen Texten echt zu bezweifeln.
 
Ich bin bei Vincent Stone und antipasti, es geht darum, wie gut man mit der Zielsprache umgehen kann. Um gute englische Texte zu schreiben, muß man (meiner Meinung nach) auf einem Level sein, daß man mit der Sprache spielen kann - dazu gehören Wortwitze, Veräppelungen, absichtliche Falschformulierungen, eigene Wortschöpfungen und so fort. All das sind Werkzeuge mit denen man umgehen können sollte, sonst gibt es auch keinen kreativen Umgang mit der Sprache. Aus Schulbuchenglisch wird kein guter Songtext, egal wie korrekt es auch sein mag.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das *Hinwegsetzen* ist somit nur Nativen gestattet. *grübel*
Nein.

Es gibt einen guten Spruch aus der Kunst: "Man muss die Regeln beherrschen, um sie wirksam zu brechen." Das macht den Unterschied zwischen den Strichmännchen eines Picasso, der sehr wohl anatomisch korrekt Menschen zeichnen konnte, und denen eines Kindergartenkindes. Der eine zeichnet Strichmännchen, weil er es so will und damit etwas ausdrückt und der andere, weil er es nicht besser kann. Nicht anders ist es mit der Sprache.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@reisbrei und @Foxx

Ich bin ja durchaus bei euch (und habe eben auch einen Anspruch an meine Lyrics). :)

Anderseits drehen sich bei Rocklyrics gefühlte 80% um Sex and Drugs and Rock n' Roll.

Viele sind einfach primitiv ("Squeeze me baby until the juice runs down my leg"), manchmal wird noch etwas umschrieben ("I'll stay with you till my seas are dried up.").

Bei den Bluesern wird gerne der Doktor und die Potatos der Mama besungen, das "brand new car" was man sich nicht leisten kann, oder man schielt auf 16 Jahre Schoolgirls.

Das es auch anders geht beweist Skin Deep von Buddy Guy.

Kurzum, ich lese Rocklyrics eigentlich nicht bewusst, bin hierbei froh manche Texte gar nicht so genau zu verstehen. Bin aber auch angenehm überrascht wenn diese Inhalt haben. :)

Ich spreche Deutsch, und meine Tochter versteht mich trotzdem nicht. Und es wäre albern, wenn ich mich am "Türkisch für Anfänger - Jugend Slang" beteiligen würde, ganz einfach weil ich es nicht bin.

Habe ich erst gar nicht versucht, hier der bescheidene Versuch dieser Tatsache Rechnung zu tragen: https://www.musiker-board.de/threads/metamorphosis.590199/
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Anderseits drehen sich bei Rocklyrics gefühlte 80% um Sex and Drugs and Rock n' Roll.
Das macht ja nichts. Texte müssen ja keine literarischen Ergüsse sein. Es ist aber ein Unterschied ob man einen primitiven Text schreibt, weil es das Thema und der Song erfordern (AC/DC, ZZ-Top, Steel Panther z.B.) oder weil man aufgrund fehlender Sprachkenntnis sein Anliegen einfach nicht besser ausdrücken kann.
Man kann es ja einfach mal mit Büchern vergleichen. Es müssen keine Kleist'schen Monstersätze sein. Die wären bei einem Buch wie "Der Minusmann" (aus dem Stegreif) auch völlig unangebracht. Manchmal braucht man ein Skalpell und manchmal eine Abrißbirne. Ich kann aber nicht alles mit der Abrißbirne bewerkstelligen, weil sie mein einziges Werkzeug ist.
 
Hallo @all

Ich vermisse das wichtigste Argument: das Handwerk. Wer sein Handwerk halbwegs beherrscht, wird vermutlich von ganz allein SEINE Sprache finden.

Wer Texte schreiben will, muss texten können. Das ist mMn mindestens genauso schwer, wie ein Instrument zu erlernen. Jeder kann auf einem Klavier klimpern. Aber damit das SPIEL das Ohr schmeichelt oder die Seele bewegt, muß man Kontraste wechseln können: nach Belieben das Timing, Emotionen, Settings, Darsteller usw. austauschen können. Man muss etwas von Zäsuren verstehen oder - allgemein gesagt - den Rhythmus einer Sprache beherrschen. Das beginnt natürlich bei der Grammatik. Mit geschickt eingebauten Imperativen oder Satzabbrüchen kann man sehr knapp formulieren. Um nur zwei Beispiele zu nennen.

Einige schrieben hier, ihnen würde es gelegentlich an Themen mangeln. Ich bezweifle das. Die Themen sind i.d.R. nicht das Problem. Die DARSTELLUNG ist das Problem. Zu Beispiel die Beherrschung von Ironie oder Glaubwürdigkeit. Die intellektuelle Orchestrierung. Das ist wie beim Erlernen eines Instrumentes. Der eine hat unbewußt gute Voraussetzungen. Der Andere muß ab einem bestimmten Niveau intensiv üben.

Ich war auch mal der Meinung, dass Englisch weniger Silben braucht. Dann habe ich eine Menge Welthits mit möglichst korrektem Rhythmus, Reim und Sinn nach gedichtet (und genehmigt veröffentlicht) und festgestellt, daß sie sich recht einfach ins Deutsche übertragen ließen. Allerdings habe ich eben langjährige Erfahrung.

Entgegen kam mir, daß der dt. Syntax - entgegen allen Vorurteilen - besonders elastisch ist. Im Deutschen ist praktisch kaum eine echte INVERSION möglich, also eine falsch klingende Satzumstellung.

Ich finde es immer wieder peinlich, wenn dt. Musiker in einem TEXTER-Forum fast unwidersprochen behaupten dürfen, dt. Texte würde nicht klingen. In den allermeisten Fällen meinen sie damit ldiglich, daß ihr dt. Publikum leicht heraus hört, wie klischiert oder gar dümmlich manche Musiker mit ihrer Muttersprache umgehen, nur um sich selber vormachen zu können, sie seien "Künstler".

Zu einem feinen Textgespür zählt neben sprachlichen Fertigkeiten auch eine feine Gedankenführung. Der Eine handhabt seine Themen mit einem ironischen Unterton, der Andere beherrscht die Andeutung, ein Dritter läßt den Gedanken ihren assoziativen Lauf. Wie auch immer: Dazu gehört gestalterischer Mut (!) und ein feines Händchen.

Nach meiner Beobachtung haben Engländer und Amis im Popbereich an Feinsinnigkeit einen (vielleicht mental bedingten) kleinen Vorsprung, wie den die Deutschen in der geschriebenen Lyrik Jahrhunderte hatten. Aber das wechselt in dem Maße, wie die Künstler anderer Nationen das studieren, nachahmen und schließlich toppen. :)

Fazit: Gute Lyrics sind eher darstellende oder klug abstrahierende Literatur und eben nicht gereimten Vorurteile oder Meinungen. Je besser man eine Sprache beherrscht, um so mehr bietet sie sich als Songtextsprache an.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ja natürlich. Habe ich nirgends das Texten als Handwerk bezeichnet? Zumindest war es von mir so gemeint. Naja, dann danke ich für deinen Beitrag, der es deutlicher ausdrückt :)
Der sog. Mangel an Themen ist mir auch aufgefallen. Ich wollte aber nicht darauf eingehen, weil es in eine andere Richtung führt - da kommen wir ganz schnell zum Thema Kreativität und entsprechende Kreativitätstechniken. Daß Leute vor'm leeren Blatt Papier sitzen (oder Monitor) und sich überlegen was/worüber sie nun schreiben sollen, liegt nämlich ebenfalls an mangelhaftem - oder gar nicht erst vorhandenem - Handwerk. Aber hier geht es ja um Sprache und die Frage ob deutsch oder englisch. Aber mit der Darstellung liegst du mAn völlig richtig. Die Begriffe Handwerk und Kunstform, sowie deren Bedeutung, sind mittlerweile wohl ziemlich in Vergessenheit geraten, was das Schreiben von Songtexten angeht...
 
Hi Jongleur,

ich schätze der Stellenwert von Lyrics ist bei dir höher als bei mir.

Wer Texte schreiben will, muss texten können.

Wer Melodien singen will muss einen Text haben. Natürlich will ich gute Lyrics schreiben, geht halt nur so gut wie ich es eben kann.

Ich finde es immer wieder peinlich, wenn dt. Musiker in einem TEXTER-Forum fast unwidersprochen behaupten dürfen, dt. Texte würde nicht klingen.

Das habe ich nie behauptet, TPHBD ist ein sehr gutes Gegenbeispiel.

Bei mir sind meisten irgendwelche Englisch-Kauderwelsch-Textpassagen der "Stein des Anstosses". Und Englisch reimt sich halt gut. Deswegen schreib ich Englisch.


In den allermeisten Fällen meinen sie damit ldiglich, daß ihr dt. Publikum leicht heraus hört, wie klischiert oder gar dümmlich manche Musiker mit ihrer Muttersprache umgehen, nur um sich selber vormachen zu können, sie seien "Künstler".

Da war sie wieder, die "Künstler" Anspielung. Ich bin kein Künstler, will auch keiner sein, das überlasse ich anderen.

Fazit: Gute Lyrics sind eher darstellende oder klug abstrahierende Literatur und eben nicht gereimten Vorurteile oder Meinungen. Je besser man eine Sprache beherrscht, um so mehr bietet sie sich als Songtextsprache an.

Da gebe ich dir recht, wie gesagt der Anspruch ist unterschiedlich.
 
Ja natürlich. Habe ich nirgends das Texten als Handwerk bezeichnet?.
Sorry, lieber reisbrei, ich sprach keinen direkt an.
Der sog. Mangel an Themen ist mir auch aufgefallen... Aber hier geht es ja um Sprache und die Frage ob deutsch oder englisch. Aber mit der Darstellung liegst du mAn völlig richtig. Die Begriffe Handwerk und Kunstform, sowie deren Bedeutung, sind mittlerweile wohl ziemlich in Vergessenheit geraten, was das Schreiben von Songtexten angeht...
Ich glaube, Idee und Sprache liegen eng beieinander. Wer eine gute Idee ausreizen will, brauch mMn seine Muttersprache. Manchen "Textern" genügt allerdings ein englischer Slogan, um den zigsten Aufguss draus zu machen.
Hi Jongleur,

ich schätze der Stellenwert von Lyrics ist bei dir höher als bei mir.
Ja, ich auch ;-)

Wer Melodien singen will muss einen Text haben. Natürlich will ich gute Lyrics schreiben, geht halt nur so gut wie ich es eben kann.
Ja, das sehe ich wie Du.

Bei mir sind meisten irgendwelche Englisch-Kauderwelsch-Textpassagen der "Stein des Anstosses". Und Englisch reimt sich halt gut. Deswegen schreib ich Englisch.
Englisch reimt sich eigentlich nicht besser als Deutsch. Ich vermute sogar, die deutsche Sprache besitzt mehr Reim-Möglichkeiten. Vielleicht bietet die englische Sprache mehr einsilbige Reime mit offenen Vokalen. - Aber das ist zugleich auch Geschmackssache. Ähnlich dachten unsere Vorfahren auch, als sie die italienische Oper bevorzugten, bevor sie sich an die eigene Sprache in ihren Libretti...ähm..Texten ;-)... heran trauten. Heute läuft die angeblich ideale Gesangssprache "Italienisch" im Pop unter ferner liefen. - Englisch ist vor allem eine Macht- und Modesprache. Manche Argumente gegen die deutsche Sprache sind für mich sachlich kaum haltbar, reine Geschmackssache.

Da war sie wieder, die "Künstler" Anspielung. Ich bin kein Künstler, will auch keiner sein, das überlasse ich anderen.
Was Du denkst ist das Eine. Das Andere ist, worauf sich dein Publikum einlassen soll. Auf einen Flickschuster?

Bitte nicht boshaft verstehen. Ich will etwas Schärfe in die Diskussion bringen, weil beispielsweise viele Engländer/Amis uns mit unseren zusammengeschusterten Texten etwas...ähm...putzig finden. Ich sehe das auch so. Und deshalb bringe ich etwas vorweihnachtliche Polemik in die Sache. Bitte nicht ärgern darüber. Von mir aus einfach frech und vergnügt gegen halten. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich würde das Feld "Themen, worüber man schreibt" etwas erweitern.
Für mich beinhaltet das nicht nur, keine Themen zu finden, sondern auch, immer oder überwiegend über die gleichen Themen zu schreiben in einer ähnlichen Art und Weise. Sozusagen thematischer und stilistischer Tunnelblick.

Ich stelle bei mir fest, dass die meisten meiner Texte um ein bis drei Grundthemen kreisen. Ähnlich ist es bei Metaphern oder Bildern oder auch generell die Perspektive, ein ähnliches Personal meiner Lyrischen Ichs etc.

Zum einen kann ich das akzeptieren, denn es kommt halt aus mir, umkreist mich, beschäftigt mich. Zum anderen möchte ich mich aber auch befreien, weiter entwickeln, mich weg vom monothematischen oder unistilistischen zu bewegen. Um ein Bild zu nehmen: natürlich gibt es Maler, die Künstler ihres Fachs sind und in vorwiegend einem Stil malen: von Van Gough wird man keinen Kandinsky erwarten und auch kein Bild im Stil der neuen Sachlichkeit oder eine Marie mit Jesuskind. Ich respektiere das auch, höhere Achtung habe ich aber vor Künstlern wie Picasso, die gleich mehrere Epochen losgetreten oder entwickelt haben und zusätzlich zur Malerei auch Skulpturen oder Kollagen geschaffen haben und sich quasi ständig neu entdeckt haben. Das hat etwas mit Lust auf die Welt, mit Entdeckertum, wenn man will mit positiver Unzufriedenheit zu tun.

Was ich beim Texten mache - das hat allerdings auch damit zu tun, wie viel Zeit ich dem widmen kann, zumal es ein Hobby ist und bleibt und ich ja auch Musik mache - ist, beispielsweise bewußt in einem bestimmten Stil zu schreiben: realistisch oder assoziativ, beschreibend oder dramatisch, lyrisch oder prosaisch, aus einer Perspektive oder mit Perspektivwechseln etc.

Was ich eine gute Übung finde, auf mehreren Ebenen ist folgendes: Sich eine story auszudenken und dann verschiedene Texte aus der Sichtweise jeweils einer Person der story. Kennt man auch von Filmen, die so ähnlich aufgebaut sind. Finde ich sehr reizvoll und anregend.
Oder eine story mit mehreren alternativen Ausgängen - der Film Lola rennt spielt ja sowas durch.
 
Leider hat sich Esperanto nie durchgesetzt - muss man deshalb dem Kulturimperialismus Vorschub leisten?
Mich beschleicht der Eindruck, das wir eine Nation von Feiglingen, bar jeglichen Selbstvertrauens sind. Wenn Laibach, deren Muttersprache wohl serbo-kroatisch ist, auf deutsch singen, dann hat das Stil. Wenn Deutsche auf polynesich rappen ebenso. Allein die Tatsache das sie ein Muster durchbrechen, macht sie interessant. Das ist für sich genommen natürlich noch kein Qualitäts-Indikator, aber wer in einem Gesangswettbewerb als einziger bellt, bekommt Aufmerksamkeit. Auf der Wiese der schönen Stimmen, grasen viele Kühe - wer abseits davon seine Futternische sucht ist wahrscheinlich erfolgreicher, auch wenn die Alm auf den ersten Blick nicht so saftig erscheint.

Die meisten Musiker, Sänger, Liedschreiber... sind genau das: Musiker, Sänger, Liedschreiber... Künstler sind nur die allerwenigsten. Denn dazu bedarf es 2er Grundvorrausetzungen: Originalität und den Mut seine Einzigartigkeit auch gegen Allerwelt-Klischees, Zeitgeistnormen und vor allem dem eigenen, inneren Zensor zu behaupten.
Echte Künstler bleiben "kommerziell" oft auf der Strecke, aber sie bleiben immer eines: echte Künstler. Und echten Künstlern genügt das auch. Sie suchen die Bestätigung in sich selbst, nicht im Applaus einer normierten Menge.

Die meisten von uns dürften so wenig polyglot sein, das sie sich in einer Fremdsprache besser als in ihrer Muttersprache ausdrücken könnenIch bspw. werde selbst in meiner Muttersprache dem eigentlichen Ausdruckswunsch nicht mal näherungsweise gerecht. Ich beneide alle, die dergleichen sogar fremdscprachlich aus den Ärmel schütteln.

Kleine Frage: Welche deutschen Bands/Musiker kennt ihr, die englisch singen und trotzdem jenseits der Maars und der Memel bekannt sind? Stellt die mal unseren internationalen Bekanntheiten, die sich muttersprachlich ausgedrückt haben, entgegen. Da brauch man keinen Rechenschieber.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben