Einstieg in den Blues als Gitarrist - wie fange ich an? ODER "Ein weiter Weg"

Ich bleibe halt bei der simplen These: Wenn man BLUES spielen (und verstehen) will, dann sollte man eben auch BLUES hören und (nach)spielen. Dass man nicht Blues spielen muss, ist auch klar - aber ich meine eben auch, dass man mit Blues bei der Suche nach dem Blues am weitesten kommt.

Mein "Abstieg" und die Blues-Untiefen war in etwa: Heavy Metal - Led Zeppelin - Rolling Stones - Howlin' Wolf - Robert Johnson ... und ab da halt weiter und breiter.
 
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Also mit "Heavy Metal" habe ich mich selbst noch nicht bestraft. :tongue:

DerZauberer, das macht Sinn. Genau aus diesem Grunde nenne ich es auch "Die Philosophie des Blues".

Der Blues ist ein Bewegungsraum. Für diejenigen die zuhören, dazu tanzen und sich dabei vergnügen, genauso wie für Musiker die ihn spielen.
Sich loszulösen, vom Moment der menschlichen Schwerkraft, ist ein Ur-Element des Blues.
Die Antwort auf die Frage der Resonanz, der Wahrnehmung ist eben sehr individuell.

Ja, wir befinden uns im Einsteiger Bereich des E-Gitarren Forums. Es gehören aber auch die anderen Faktoren dazu. Rhythmik, Lyrik, Ton & Gestalt.

Ja, ich bekenne mich zum "Ewig Schuldigen" :evil: Den Blues in "Unterrichts Form" zu erlernen ist für mich undenkbar. :ugly:
Man muss dem folgen was einen anzieht. In anderen Worten: es soll ja auch Spass machen. :D

Noch einen, dann halt ich mich auch wieder raus. ;)

 
Ich bleibe halt bei der simplen These: Wenn man BLUES spielen (und verstehen) will, dann sollte man eben auch BLUES hören und (nach)spielen.
Sehe ich auch so, man sollte sich mit dem Blues beschäftigen und genau zuhören.
 
Ich hatte das Glück ungefähr zur selben Zeit als ich mit der Gitarre anfing auf Chuck Berry zu stehen und wie er spielen zu wollen.
Da war es bis zum Blues natürlich nur ein Katzensprung.
Die gängigen Blues-Künstler, die die Allgemeinheit kennt und auf die man als Interessierter zuerst stößt, sind Gitarristen wie B.B.King und Johnny Lee Hooker.
Diese werden dann meistens als sehr authentisch empfunden, sie sind im Grunde aber auch schon postmodern und haben "die" Blues Zeit bestenfalls als Kinder mitbekommen.
Die Zeitenwende des Blues hat mit dem Aufstieg des Chess-Labels in den 1950ern angefangen.
Auf einmal war Blues Hit-Material - zumindest in seinem kulturellen Milieu.
Chess vereint zusätzlich die letzten der alten Blueser, wie Muddy Waters oder Howling Wolf, mit den ersten der neuen, z.B. der schon genannte Chuck Berry.
Die weißen Blueser wie Clapton, Beck, Page, SRV, Winter usw. sind eine zusätzliche Kategorie und sie sind für mein Empfinden eher die sehr theoretisch
orientierten Kopisten, teils ein bisschen verkopft - aber natürlich auch auf ihre Weise großartig.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Platte "Riding With The King" von Eric Clapton und B.B. King aus dem Jahr 2000.
Hier hört man sehr gut die Unterschiede: Clapton, der versierte Techniker, King, der intuitive Gemütsmensch.
Hört mal in die Platte rein, euch fällt sofort auf, was ich meine.
Hendrix ist nochmal eine ganz eigene Nummer für sich. Eine Art Grenzgänger, den man nur schwer einsortieren kann.
 
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1) was hat den das mit der Ausgangsfrage genau zu tun ?
und 2) auch wenn du in vielen Sachen Recht hast , finde ich deine Schlüsse für MICH z.T. so nicht stimmig ......
Ausserdem kommt mir das Posting etwas wie ein Schulaufsatz über den Blues rüber -
sorry
 
Ich hatte das Glück ungefähr zur selben Zeit als ich mit der Gitarre anfing auf Chuck Berry zu stehen und wie er spielen zu wollen.
Da war es bis zum Blues natürlich nur ein Katzensprung.
Die gängigen Blues-Künstler, die die Allgemeinheit kennt und auf die man als Interessierter zuerst stößt, sind Gitarristen wie B.B.King und Johnny Lee Hooker.
Diese werden dann meistens als sehr authentisch empfunden, sie sind im Grunde aber auch schon postmodern und haben "die" Blues Zeit bestenfalls als Kinder mitbekommen.
Die Zeitenwende des Blues hat mit dem Aufstieg des Chess-Labels in den 1950ern angefangen.
Auf einmal war Blues Hit-Material - zumindest in seinem kulturellen Milieu.
Chess vereint zusätzlich die letzten der alten Blueser, wie Muddy Waters oder Howling Wolf, mit den ersten der neuen, z.B. der schon genannte Chuck Berry.
Die weißen Blueser wie Clapton, Beck, Page, SRV, Winter usw. sind eine zusätzliche Kategorie und sie sind für mein Empfinden eher die sehr theoretisch
orientierten Kopisten, teils ein bisschen verkopft - aber natürlich auch auf ihre Weise großartig.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Platte "Riding With The King" von Eric Clapton und B.B. King aus dem Jahr 2000.
Hier hört man sehr gut die Unterschiede: Clapton, der versierte Techniker, King, der intuitive Gemütsmensch.
Hört mal in die Platte rein, euch fällt sofort auf, was ich meine.
Hendrix ist nochmal eine ganz eigene Nummer für sich. Eine Art Grenzgänger, den man nur schwer einsortieren kann.

Dieser "Aufsatz" bedürfte eigentlich einiger Kommentare und notwendiger Richtigstellungen, aber ich habe ja versprochen, mich nicht mehr streiten zu wollen.
Es hat außerdem, das stimmt, mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun.

Eins muss jedoch undedingt gesagt werden: der Gegensatz zwischen "versierten Techniker" Eiric Clapton und dem "intuitiven Gefühlsmenschen" B.B.King besteht einfach nicht, wenn man einmal B.B.King in einem ganz stino Konzert in etwas jüngeren Jahren erlebt hat. Ich kann dazu nur sagen: der hat es technisch so dermaßen drauf gehabt, dass ich heute noch staune, wenn ich dran zurückdenke, wie der plötzlich aus dem Nichts losge"shreddert" hat, dass manchem Metal - Fan die Augen aus dem Gesicht gefallen wären!

Das Schöne an ihm war eben immer seine unglaubliche "technische Versiertheit" in Verbindung mit seiner Fähigkeit, sich nicht darauf verlassen zu müssen, sondern da, wo andere 100 Töne spielen, einen einzigen Ton so zu modellieren, dass sich einem die Nackenhaare sträubten. Vielleicht nennt man das "Feeling" oder "intuitives Gefühl".

Egal, aber ihn nur auf diese Fähigkeiten zu reduzieren, wird ihm nicht gerecht.
 
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wenn man einmal B.B.King in einem ganz stino Konzert in etwas jüngeren Jahren erlebt hat.

Egal, aber ihn nur auf diese Fähigkeiten zu reduzieren, wird ihm nicht gerecht.

Völlig richtig !!

Und das 1. Mal das ich bei einem Blues wirklich Gänsehaut bekommen habe war bei BB King - Live in Cook County Jail
Und zwar als er gesungen hat ! :opa:

Der Man war viel mehr als nur intuitiver Gemütsmensch und Gitarrist.
Der war ein Top Sänger und Entertainer and the hardest workin man in the blues !!!!!!!!!
 
Ich bin quasie auch "Neueinsteiger" und interessiere mich seit erst 10 Jahren intensiv mit dem Thema Blues.
Sicher ist, es gibt jede Menge Lehrbücher, Videos, CD,s und anderes Material um den Blues einigermaßen
spielen zu können,,,aber, wer es, sagen wir mal professioneller haben möchte, sollte sich vielleicht eine
Musikschule aussuchen, die speziell solches Lehrmaterial anbieten. Und da gehts schon los, eine Unterichts-
stunde, eigentlich nur 45 Min. kostet durchschnittlich 85 €.

Ich bin auch nicht so der Theoretiker, der Noten, oder Tabs kennt, das mag ich auch nicht so.
Sicher ist, Blues kommt vom Herzen und meine Wenigkeit, den Blues einigermaßen auf der Gitarre
wieder zu geben, kann sich hören lassen, ist allemal besser als Heavy Metal.

Ein Zitat von ,,Toscho'' Todorovice (Blues Company) auf einem Konzert: man muss keine schwarze
Hautfarbe haben und auch nicht im Misissippi Delta, oder in Alligator verseuchten Gebieten geboren sein,
um Blues spielen zu können.

l.G. Franky
 
Moin,

ist es nicht so, daß wenn man(n)/(Frau) Musik hört (sieht) es manchmal unter die Haut geht.

Ich begann in den 60gern mit der Seefahrt und kam das erste mal rüber über den großen Teich, natürlich per Schiff. Alle, besonders die ein Radio mit UKW hatten warteten sehnsüchtig darauf in die Nähe der Küste zu kommen um Musik zu hören. Ich hatte vorher schon mal was vom damaligen Blues gehört, war aber noch nicht richtig angekommen. Dies änderte sich schlagartig als der Empfang besser wurde. Da ging mir die Musik zum ersten mal richtig unter die Haut und es ward geschehen um mich. Im 1. Hafen versuchte ich gleich nen Plattenspieler (es war irgendein Kennwood) zu kaufen, von meiner damals mühsam zusammengesparter Heuer (127,-DM inkl. 50 Überst. im Monat) und natürlich auch ein paar Scheiben.

Das Problem war, wenn man abgeheuert hatte, konnte man meist den Dreher nicht mitnehmen. Mit den Platten war es auch nicht so einfach, aber für meine Musik nahm (nehme) ich es in Kauf und zahlte schon mal drauf , wenns mit dem Flieger zum nächsten Dampfer ging.

Musik hören von der Platte war natürlich nur möglich bei gutem Wetter oder im Hafen, also brannte man darauf endlich seine Lieblingsmusik zu hören.

Heute (mit 65J) ergeht es mir manchmal noch so, daß wenn ich diese alten Stücke höre, ich Gänsehaut bekomme und mir auch schon mal die Tränen in die Pupillen schießt.

Ich habe für mich seit damaliger Zeit den Blues gefunden und ihn auch nie wieder losgelassen. Heute ist es mir egal aus welcher Stielrichtung der Blues kommt. Ich muss mich aber auch bekennen das ich zu einem Liebhaber des British Blues geworden bin, eben die härtere Gangart.

Ich gestehe auch ein das ich die Musik von B.B.King gar nicht mehr so gut/schön finde, wenn das ganze Drumherum mit Streichern, Blech und sonstigen Instrumenten den Raum brachial erfüllt.


Jeder hat nun mal so seinen Weg zum Blues und der ist nun mal nicht nur im Raum, sondern tief unter der Haut.

Ich sage dennoch nicht von mir "Ich habe den Blues".
 
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Blues ist irgendwie wie Rap. Das hat was mit Credibility zu tun. Oder, wie Schwoißfuaß (oder waren es Grachmusikoff?) mal in einem Lied sagten: "An Schwôb isch halt koin Neger". Was ich sagen will: Viele Blues-Musiker spielen den Blueser, anstatt den Blues zu spielen. Oft übercoole Männer im Motorrad-Midlife-Crisis-Alter mit teuren Gitarren und Effekten, die sich nicht entscheiden können, ob sie in ihren Träumen lieber Jake, Elwood, Jimi oder Mick sind… Vielleicht kann man als deutscher Weißer gar nicht all diese Blues-Stile spielen, die es gibt, sondern nur seinen eigenen Blues.

Ich habe früher sehr viel bei Blues-Sessions gespielt, das war für mich nach meiner ersten eigene Band der nächste Schritt. Irgendwann wurde mir das alles irgendwie langweilig, und auch die meisten Bluesbands im Umfeld sind mir etwas langweilig geworden. Zeitgleich fingen wir in meiner Coverband, die auch viel Blues spielt, damit an, uns zu fragen, was es eigentlich für uns ausmacht, dieses Blues-Gefühl. Und wie wir es nach und nach hinbekommen, das zu spielen. Es ist vielleicht so eine Art Aufgabe fürs Leben, aber wenn es gelingt, wenn wir es schaffen, in unserem eigenen Blues zu baden, dann ist es richtig gut und das merkt auch das Publikum.

Ist mir dann auch egal, was John Lee Hooker oder Buddy Guy dazu gesagt hätten.
 
Für mich war und ist der Zugang zu diese Musik eigentlich viel weniger spektakulär, wenn ich es versuche zu analysieren:

Letztlich hat jede Form von Kunst oder vielleicht noch besser gesagt "Unterhaltung" für mich viel gemeinsam mit einem schmackhaften Essen. Ein gutes Essen schmeckt mir dann besonders gut, wenn die Zutaten und Gewürze in einer Kombination, in der richtigen Dosierung zusammengestellt sind, die einerseits für "Reibung" (Spannung) sorgen, aber keine der Zutaten "nervend" heraussticht.

Übertragen auf Blues Musik habe ich da mein eigenes kleines Weltbild, das ich nicht als "wahr" oder allgemeingültig hinstellen möchte, aber ich sehe es so, dass -sehr verallgemeinert- die Kombination von Simplizität und Rohheit mit Gefühl und Virtuosität beim Blues immer wieder eine besondere Melange ergibt, die mir einfach besonders gut gefällt.

Wie beim Essen ist dass alles natürlich vollkommen Geschmackssache, wie viel von welcher der genannten Zutaten dabei sein sollte: Zu wenig ist fade; zu viel "versalzt" den Genuss.

Um nun zum Thema zurück zu kommen: Wenn man nun also zur Erkenntnis kommt, das einem die Chinesische Küche (als Metapher für Blues Musik) besonders gut schmeckt, kann man sich überlegen, welche der Zutaten in welcher Dosierung besondere Hörfreude bereitet und welche weniger.
So gefallen mir persönlich die Rezepturen z.B. von BB King, Albert King, Jimi Hendrix, aber durch aus von einem Joe Bonamassa sehr gut. Andere Vertreter sind mir dann doch zu "roh" (z.B. Jack White) oder die Simplizität wird (in meinen Ohren) zur Monotonie (z.B. John Lee Hooker), oder aber Virtuosität und/oder Komplexität machen die Musik "schwer" hörbar oder killen gar das "Gefühl".

So kann IMO jeder sich sein eigenes Blues Rezept zusammenstellen oder suchen.

(...noch ein Wort zur Abgrenzung der Virtuosität eines Eric Clapton und BB King: IMO ist und war Clapton nie ein in außergewöhnlichem Masse technisch virtuoser Gitarrist. Dieses Attribut wurde ihm vielleicht mit dem "Clapton is God" - Graffiti direkt mit verliehen.
Fakt ist aber für mich -leider, leider-, dass er einen Großteil seiner, nichtsdestotrotz sehr erfolgreichen Zeit, durch Drogen buchstäblich vernebelt war. BB King dagegen ist wahrlich auch kein "Shredder", aber er hat aber sein Instrument immer im Vollbesitz aller seiner Sinne bedient und das letztmögliche da auch immer herausgeholt.
Eric Clapton ist für mich in sofern ein herausragender Musiker, als dass es ihm immer wieder gelungen ist, sich selbst neu zu erfinden und damit auch immer wieder aufs Neue "gut" war. Der Mann kann schon was, das ist aber viel mehr, als nur unverwechselbar eine Gitarre bedienen können. Discaimer: Das ist auch nur meine bescheidene Sicht!!!!)
 
Ich bin auch nicht so der Theoretiker, der Noten, oder Tabs kennt, das mag ich auch nicht so.
Sicher ist, Blues kommt vom Herzen und meine Wenigkeit, den Blues einigermaßen auf der Gitarre
wieder zu geben, kann sich hören lassen, ist allemal besser als Heavy Metal.

Hm das ist dermaßen unverständlich formuliert ,das ich schätze mit der Grammatik magst du das auch nicht so ??
Ich bin da auch absolut nicht fehlerlos, aber hier kann ich keinen Sinn mehr rauslesen.


Ansonsten ist mein Rat wenn jemand Moll-,Dur- und Dominant Akkorde kann, und evtl die Moll- und Durtonleiter =>

Wenn man BLUES spielen (und verstehen) will, dann sollte man eben auch BLUES hören und (nach)spielen.
Dass man nicht Blues spielen muss, ist auch klar - aber ich meine eben auch, dass man mit Blues bei der Suche nach dem Blues am weitesten kommt.
Zack besser gehts kaum (ausser man spielt/probt mit besseren Leuten) :opa:

Und ansonsten nicht zuviele Gedanken machen über Theorie, Akkorde und Tonleitern.
Achtet mehr auf die rechte Hand denn hier passieren die Sachen die einen sexy klingen lassen -
Rhythmus und Groove !!!!!!

Es ist nicht unbedingt nötig tausend Licks und Tonleitern auf Geschwindigkeit, drauf zu haben.
Aber z.B. 2-3 Songs rhythmisch festzunageln, zum grooven zu bringen, ist irre cool !!!!
 
Sorry - nee, eigentlich nicht Sorry. Ich muss mal kurz:

Die gängigen Blues-Künstler, die die Allgemeinheit kennt und auf die man als Interessierter zuerst stößt, sind Gitarristen wie B.B.King und Johnny Lee Hooker.
Und worauf basiert diese Erkenntnis? Ich halte sie für total falsch und sehe das ganz anders. Verallgemeinerungen sind schwierig, wenn sie nicht belegbar sind, daher mach ich gleich weiter...

Die Zeitenwende des Blues hat mit dem Aufstieg des Chess-Labels in den 1950ern angefangen.
Auf einmal war Blues Hit-Material - zumindest in seinem kulturellen Milieu.
Das ist schlichtweg Quatsch. Lies vielleicht meinen Artikel nochmal durch. Blues war seit den 1920er Jahren ein sehr erfolgreiches Genre mit hohen Verkaufszahlen. Richtig ist vielleicht, dass Chess für den Chicago Blues wichtig war, der mit der Zeit des Folk-Revivals populär wurde, und das hat wiederum dazu beigetragen dass die Musik auf einmal auch bei einem breiteren weißen Publikum Interesse fand. Es gab Cross-Over-Hits von den schwarzen in die weißen Charts, auch das stimmt... aber dass Chess Blues zu Hit-Material gemacht hat, ist halt einfach falsch.

Chess vereint zusätzlich die letzten der alten Blueser, wie Muddy Waters oder Howling Wolf, mit den ersten der neuen, z.B. der schon genannte Chuck Berry.
Auch wieder Kappes. John Lee Hooker war nicht bei Chess, er hat unter falschem Namen ein paar Platten für sie rausgebracht - aber die "Hits" waren eher bei "Modern". Son House hat ein Album bei Columbia rausgebracht. "Alte" wie Fred McDowell oder Skip James waren bei Capital oder Vanguard. Chess war wichtig, keine Frage, aber es war bei weitem nicht wie von Dir dargestellt der einzige Dreh- und Angelpunkt der Blues-Szene. Und ob man Muddy und Wolf als "alte" Musiker klassifiziert, halte ich auch für fragwürdig - sie sind ja mit elektrifiziertem Delta-beeinflusstem Chicago Blues gross rausgekommen, nicht mit traditionellem Kram aus den 1930ern.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Platte "Riding With The King" von Eric Clapton und B.B. King aus dem Jahr 2000.
Hier hört man sehr gut die Unterschiede: Clapton, der versierte Techniker, King, der intuitive Gemütsmensch.
Hört mal in die Platte rein, euch fällt sofort auf, was ich meine.
Mir fällt das nicht auf, weder sofort noch irgendwann. Ich höre zwei wirklich gute Musiker, die keinem mehr irgendwas beweisen müssen, die offensichtlich Spaß an der Arbeit hatten.

Ich bin ja auch schon wieder still. Ich mag aber auch nicht alles stehen lassen, was ich für falsch halte. Dürft gerne wieder draufhauen und auf die Breite und Weite und künstlerische Freiheit hinweisen, meinetwegen.

Aber nochmal: Wer Blues spielen will, sollte Blues hören.
Und ergänzt: Wer was über Blues wissen will, sollte die Chance auf richtige Informationen haben.

Wie hier wohl üblich versuche ich diesen Rant mit einem versöhnlich gemeinten Blues-Track abzuschließen:
 
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Dürft gerne wieder draufhauen und auf die Breite und Weite und künstlerische Freiheit hinweisen, meinetwegen.
Die von dir kritisierten Details haben aber nichts mit künstlersicher Freiheit zu tun, sondern mit offensichtlich unrichtigen Fakten und sonstigem technischen Krimskrams.
Dieser Anmerkung hätte es nicht bedurft. Soweit meine Kritik an deiner Kritik.

Ich verstehe auch nicht warum es so oft wiederholt werden muss, dass wenn man Blues spielen will, man auch Blues hören sollte oder umgekehrt. Das ist doch selbstredend.
Wenn ich Äpfel oder Orangen möchte, dann hol' ich mir doch keine Bananen.
 
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Ich hätte es nicht besser sagen können, aber es nicht gewagt.... aus bekannten Gründen.
Ach komm schon. Wer A sagt, der muss auch Blues sagen.

Du kannst doch nicht einfach jeden vierten Kommentar mit einem herzlichen "Dazu sage ich jetzt nichts" erwidern. Hau in die Tasten und lass uns diskutieren, mal mehr oder weniger sachlich, mal mehr oder weniger impulsiv, aber - und darauf kommt es schlussendlich an - jederzeit respektvoll.

Also: Baby come back!
 
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Ich hätte es nicht besser sagen können, aber es nicht gewagt.... aus bekannten Gründen.
Du hättest es nicht besser sagen können, aber hast es nicht gewagt?
Das liest sich wie eine der seltenen Begebenheiten, bei der eine doppelte Verneinung zu einem positiven Ergebnis führt. Gehe ich richtig in der Annahme?

Hey, check this one out:



Ja, die Lyriks. ;)

Es gilt eben auch die Tatsache, das Blues in einem Bandgefüge, von 4 oder mehr verschiedenen Instrumenten, ein bisschen anders klingt als in einer "One-Man Formation".
 
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Hm das ist dermaßen unverständlich formuliert ,das ich schätze mit der Grammatik magst du das auch nicht so ??
Ich bin da auch absolut nicht fehlerlos, aber hier kann ich keinen Sinn mehr rauslesen.

tja, ich hatte eine schlechte Kindheit und die Schule konnte ich auch nicht regelmässig besuchen, weil ich
die meißte Zeit in irgend welchen Krankenhäusern verbrachte,,,immer diese Vorurteile über Menschen, die
man überhaupt nicht kennt finde ich einfach............................................................................................
Das meißte habe ich mir selbst bei gebracht, genau wie das Gitarre erlernen.

Ich bin weder perfekt, noch fehlerfrei und das ist auch gut so,
denn Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben nur
einen Fehler----sie sind uninteressant.
 
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ich hatte eine schlechte Kindheit
und die Schule konnte ich auch nicht regelmässig besuchen,
weil ich die meißte Zeit in irgend welchen Krankenhäusern verbrachte,
Das gibt einen guten Blues, wenn man noch einen schönen Ref findet.;)

sorry, wolltte nicht unhöflich sein, bot sich aber an.....
 

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