Mechaniken: 6 mm mit 35 mm Abstand vs. 5,5 mm mit 33,5 mm Abstand

Michael Burman
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Hallo Leute! Ich habe eine akustische klassische Gitarre auf dem Sperrmüll aufgesammelt. Ich konnte sie da einfach nicht liegen lassen.
Nur noch zwei Saiten waren drauf und ein Flügel-Knopf war weg. Die anderen Flügel-Knöpfe sehen auch nicht vertrauenswürdig aus.
So dachte ich, kaufe ich die günstigsten Mechaniken bei Thomann. Sie haben 6 mm Achsen mit Abstand von 35 mm.
Bei der Gitarre haben die originalen Mechaniken aber 5,5 mm Achsen mit Abstand von ca. 33,5 mm.
Nun könnte ich z.B. die Löcher etwas ausbohren und die Mechaniken jeweils in 3 Teile zersägen und anschrauben.
Wäre das eine akzeptable Lösung, oder sollte ich lieber nach anderen Mechaniken mit 5,5 mm Achsen suchen?
 
Eigenschaft
 
Ich würde wohl erst noch suchen etwas passendes zu finden. Wenn das nicht zum Erfolg führt musst du eben improvisieren.
Hängt auch vom Instrument ab, wie vielversprechend das ist.
 
Naja, das Instrument war bemalt und voller Dellen. Die Dellen insb. am Hals, aber auch z.B. Einkerbungen von Fingernägeln im Griffbrett habe ich mit Holzpaste ausgebessert. Werde noch Hartwachsöl drauf tun.
Die Mensur scheint 628 mm zu sein. Es scheint keine 08/15-Gitarre gewesen zu sein. War wohl von einem Gitarrenbauer erbaut. Ähnliche Mechaniken mit 5,5 mm und Abstand 33,5 mm (bzw. 33,8 mm) habe ich im Bereich "Vintage" gefunden. Framus hat z.B. ähnliche verbaut. Preise habe ich im Bereich von ca. 50 € gefunden – nicht für absolut identische Mechaniken. Ich denke, ich werde doch auf 6 mm aufbohren und entweder Einzelmechaniken einbauen oder diese 3er zersägen. Ich habe schon einmal bei einer E-Gitarre eine "Vintage"-6er-Reihe montiert, wo benachbarte Mechaniken jeweils mit einer gemeinsamen Schraube befestigt werden. Ich könnte es hier auch so machen. Zwar zersägt, aber benachbarte Mechaniken jeweils mit einer gemeinsamen Schraube befestigen.
 
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Hallo,
das ist ein altes Problem ..
33,5 wird schon lange nicht mehr hergestellt und gebraucht wirst du kaum was finden. Die Lösung des Problems sind Einzelmechaniken. Leider bei Th.... nicht mehr im Sortiment aber bei Ali ab 3€ zu bestellen. Falls es eine durchbrochene Kopfplatte ist, müssen die Achsen 2 Bohrungen haben. In diesem Fall kann man auch einfach auf 6mm aufbohren. Bei flacher Kopfplatte sollte auf jeden Fall eine passende Buchse rein, sonst hast du nicht lange Freude an den Mechaniken. Bevor du allerdings loslegst, schau erstmal, wie die Saitenlage aussieht, damit sich der Aufwand lohnt
 
33,5 wird schon lange nicht mehr hergestellt und gebraucht wirst du kaum was finden.
Es gibt schon Angebote neu und alt, aber zu teuer. Und sehr lange suchen, um hohen Preis zu finden, möchte ich dann doch nicht.

Die Lösung des Problems sind Einzelmechaniken. Leider bei Th.... nicht mehr im Sortiment
Es gibt bei Thomann schon welche, sogar ganz günstige:

https://www.thomann.de/de/dixon_mechanik.htm

Bevor du allerdings loslegst, schau erstmal, wie die Saitenlage aussieht, damit sich der Aufwand lohnt
Daran dachte ich auch, aber ich bastele einfach los, und mal schauen. Die Materialkosten sind bzw. halte ich gering, und den Arbeitsaufwand sehe ich dann einfach als "Spaß" an der Sache und als "Übung". ;)
 
Beim Aufbohren von 5,5 auf 6mm bitte nicht mit einer Handbohrmaschine und einem 08/15 Bohrer drangehen, das ist der Garant für Holzausbrüche auf beiden seiten der Kopfplatte. Entweder mit einem schnelllaufenden Kegelfräser durchgehen oder gemütlich mit der Rundfeile...
 
Ich habe hier "zufällig" einen 6 mm Fräser mit Kugelkopf... Ich habe den mal gekauft, weil ich eine Nut für einen Halsstab fräsen wollte. Das habe ich noch nicht gemacht. Der Fräser ist noch neu. Den könnte ich in eine Bohrmaschine einspannen...

radiusfraeser-vhm-r300mm.jpg
 
Wäre auch gut, wenn Du die Kopfplatte spannen könntest.
 
"Überraschung"! :eek: Die Achsen von Mechaniken waren zwar 5,5 mm, die Löcher waren aber 6 mm und mussten gar nicht aufgebohrt werden! :rofl:
Fragt mich bitte nicht, warum ich die Löcher nicht ausgemessen habe, sondern nur die Achsen von Mechaniken.
selfhammer.gif

Ich also den Fräser in die Bohrmaschine eingespannt und vorsichtig in das Loch. Der Fräser geht aber gerade so durch ohne Material abzunehmen. Ich so, "Hmm...". :eek: Dann waren die Löcher also schon mit 6 mm gebohrt. :w00t:
Nur die Abstände waren eben nicht 35 mm, sondern etwas kleiner.
 
Ich habe die Mechaniken doch zersägt. Hatte keinen Bock auf einen Umtausch. Die Schrauben habe ich die alten verwendet, obwohl den Mechaniken welche beilagen. Hals, Griffbrett und auch die Decke habe ich mit Holzpaste zugespachtelt – ich habe sie hier in zwei Farben: Schwarz und Mahagoni. Hartwachsöl drauf, neue Saiten für 2,50 € von Thomann drauf. Die Gitarre ist ganz gut spielbar. Vor allem die Oktavreinheit stimmt. Dass die Substanz gut war, hatte ich schon von Anfang an vermutet. Naja, mit meinen bescheidenen Fähigkeiten halt wieder spielbar gemacht. Keine Ahnung, was mit der Gitarre passiert wäre, wenn ich sie nicht mitgenommen hätte.

180828_800x990_front&back_98.jpg
 
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Die Gitarre scheint übrigens eine 7/8 zu sein. Die Mensur ist ca. 62 cm. Dass sie einen Nullbund hat, ist mir natürlich von Anfang an aufgefallen. Das habe ich aber wohl vergessen als ich in der Dunkelheit ca. 628 mm mit einem einfachen zusammenklappbaren Zollstock gemessen habe. Ich muss wohl vom "Sattel" her gemessen haben. 628 mm wäre aber wohl auch eine zu sehr untypische Mensur für eine klassische Gitarre.
 
Das ist doch ein sauberes, vorzeigbares Ergebnis, umgesetzt mit moderatem finanziellem Aufwand, finde ich gut!
 
Das ist doch ein sauberes, vorzeigbares Ergebnis, umgesetzt mit moderatem finanziellem Aufwand, finde ich gut!
Auf den verkleinerten Fotos mit vorteilhaftem Lichteinfall sieht es sauberer und vorzeigbarer aus als es ist. ;) Da wäre noch viel Potenzial nach oben. Könnte man aber immer noch machen. Wichtig war mir halt, dass der Hals keine Dellen beim Umfassen und Gleiten hat (könnte man noch glatter schleifen usw.), das ebefalls zugespachtelte Griffbrett könnte man auch noch glatter schleifen usw. Aber die Gitarre ist trotzdem schon jetzt ganz gut spielbar, und die Oktavreinheit ist besser als z.B. bei meiner neuen Yamaha SLG200N. Was aber nicht mein Verdienst ist – war halt so. Bei der Yamaha SLG200N ist außerdem der Hals porös. Man hat sich den Arbeitsschritt gespart die Poren zu füllen. Ich mag halt glatte Hälse. Es muss keine glitschige Lackierung sein, aber glatt geschliffen und geölt sehr gerne. Das wusste ich aber vor dem Kauf, weil auf der MusikMesse FFM ausgiebig ausprobiert, und ich habe für die Zukunft vorgehabt die Poren irgendwann zu schließen. Ich spiele die SLG200N aber eher selten. Beim Aufnehmen ist sie praktisch, da man keine Mikrofonierung braucht und man zu jeder Zeit aufnehmen kann, da sie sehr leise ist. Und es klingt sehr gut bzw. ausreichend gut. Das mit der Oktavreinheit der SLG200N ist für mich letztendlich nicht ganz so schlimm, weil ich sowieso in mehreren Takes aufnehme, und manchmal sogar einzelne Noten. Da kann ich dann auch nachstimmen, ohne den Pitch nachträglich korrigieren zu müssen. Wenig Übung kompensiere ich dann mit der Audiomontage auf dem PC. ;) Im dritten Teil meines "Track 180615" zu hören. Den Bass habe ich z.B. auch 4-mal nacheinander eingespielt und zusammengeschnitten. Die Gitarre hat noch mehr Takes gebraucht, weil ich Gitarre in letzter Zeit noch seltener gespielt habe. Wichtig sind aber Ideen. Mit Sequencer und Audiomontage kann man sich dann immer noch einen Track hinbasteln. Das "Synth-Solo" (im zweiten Drittel des Stücks) habe ich auch lange auf der MIDI-Ebene editiert – inkl. Pitchbend und Modulation, und dann nochmal auf der Audioebene. Bei mehrmaligem Hören möchte man da immer noch die eine oder andere Note etwas verschieben oder in der Lautstärke anpassen usw.
 
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Die Gitarre war mir für Zuhause zu laut und in den unteren Mitten zu dominant. Jetzt ist sie immer noch ziemlich laut, aber die Dominanz der unteren Mitten ist komplett weg. :D

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Ach so, Materialien: Pappe, schwarze Klebefolie, etwas Kleber. Alles, was eben da war. :D
 

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