Aber langsam frage ich mich ob ich in diesem Forum richtig bin. Träumen ist zwar ein äußerst „romantischer“ Ausdruck, allerdings sollte jeder Musiker, ja sogar jeder Mensch sein ganzes Leben dafür geben, dass sein Traum in Erfüllung geht. Mein Traum ist es nun mal - so doof und naiv es klingt - Rockstar zu werden. Eine Größe wie Beispielsweise Elvis, Elton John oder Mick Jagger.
Ein Traum, der in Erfüllung geht, ist kein Traum mehr. Fragt sich nur, wann er in Erfüllung geht. Aber Träumen ist selbstverständlich nicht nur erlaubt, sondern schön, und eine wichtige mögliche Quelle für Inspirationen.
Deine Eingangsfrage "ob man ohne Musikstudium eine Musikkarriere anstreben sollte" ist ja mittlerweile von vielen hinlänglich mit "ja" beantwortet worden und richtig verneint hat es auch niemand.
In dem Genre, das dir vorschwebt, ist da sicher vieles möglich. Aber ob nun mit oder ohne Studium, was du machst - Instrument spielen oder Stücke komponieren - musst du
professionell machen um auf dem Markt eine Chance zu haben Ich nehme aber an nach allem, was du hier geschrieben hast, dass dir das klar ist. Was Professionalität ist, lernt man am besten (auch hier mit oder ohne Studium), wenn man sich viel in dem Umfeld bewegt, in dem man tätig sein will. Als Vorbilder hast du ja einige große Namen aufgezählt. Professionell waren/sind die alle, ob sie es aber planen konnten,
so berühmt zu werden wie sie waren/sind, darin habe ich keinen Einblick.
In jedem Fall war das,
was sie gemacht haben/machen und die Art,
wie sie es gemacht haben/machen
sehr gut verkäuflich!
Letztlich bestimmt der
Markt, wie berühmt jemand schließlich wird.
Also egal, was du machst, es muss
professionell gemacht sein und es muss
verkäuflich sein um damit Berühmtheit zu erlangen (je besser sich deine Sachen verkaufen, desto reicher kannst du damit werden). Das gilt ganz besonders, wenn du
eigene Stücke auf den Markt bringen willst. Nur professionell reicht dafür nicht.
Ich will ja bekanntlich einen neuen Stil schaffen, der hoffentlich auch der Menschheit gefällt. Mir geht es in erster Linie nicht ums Geld oder meinen Status, sondern um meine Musik. Ich glaube aber, jeder der eine Musikkarriere starten will weil er denkt danach würde es der Menschheit und sich selbst besser gehen will berühmt werden.
Vergiss erst mal das "berühmt werden". Mache deine Sachen und präsentiere sie der Öffentlichkeit, dann weißt du, ob sie ankommen oder nicht.
Aber auch wenn die Stücke nur bei wenigen ankommen, wirst du damit
diesen Menschen ein gutes Gefühl geben. Aber wenn es nur wenige sind, dann wird der Traum von Berühmtheit ein Traum bleiben. Gut ist es aber trotzdem.
H. Fischer ist ein gutes Beispiel. Sie ist sehr berühmt und sehr professionell, das ist unbestreitbar. Aber ist irgendetwas von der Musik, die sie macht "ein neuer Stil". Definitiv nicht! Im Gegenteil, es ist mehr oder weniger alles simpelstes Schlager-Klischee (wobei vom Arrangement und dem Können der Band etc. her auch auf jeden Fall professionell). Aber es verkauft sich wie frische Brötchen.
Wenn du dir etwas Neues ausdenkst (oder sogar schon ausgedacht hast), dann nur her damit! Rockmusik ist nicht mein Genre und ich habe keinen nennenswerten Überblick darin, aber ich würde sagen, dass es dort schon lange nicht wirklich etwas neues mehr zu hören gibt. Also bitte, mach etwas neues.
Wenn du feststellen solltest, dass sich deine neuen Sachen auf dem Markt nicht gut verkaufen lassen, dann wirst du damit sicher nicht berühmt. Wenn du aber so viel Geld damit verdienen kannst, dass es dir ausreicht (je nach dem Grad der Bescheidenheit), dann wäre das auch gut (soweit kommt durchaus nicht jeder, auch nicht jeder studierte Profi).
Wenn es aber nicht reicht, weil die glücklichen Abnehmer/Hörer zu wenige sind, dann brauchst du einen anderen Brotberuf.
Das ´berühmteste´ Beispiel, das mir dazu einfällt, ist Charles Ives. Als Komponist ein absoluter Neuerer und ein großer Experimentierer. Der hatte als Einnahmequelle (eine sehr gute zudem) eine eigene Versicherungsgesellschaft. Das gab ihm für das Komponieren der größtmöglichen Freiraum und er brauchte deshalb auf keine Konventionen Rücksicht zu nehmen. Seine Stücke waren zu seinen Lebzeiten auch eher ziemlich unverkäuflich. Heute gilt er als einer der wichtigsten Neuerer der amerikanischen modernen (E-)Musik. Ist ganz sicher nicht dein Genre, aber der Typ war schon sehr interessant, schau mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Ives