Wie ich meine Geschwindigkeit entwickelt habe:
Tonleitern rauf und runter, Spinne ohne Fingerliegenlassen rauf und runter. Und dabei mit 16teln bei 40bpm anfangen und im Laufe von einer Stunde immer mal wieder das Tempo anziehen, bis man nach viel Zeit bei seinem Endtempo angelangt ist. Dann noch ein Stück weiter gehen, ein paar Mal spielen, dann wieder einen deutlichen Sprung zurückmachen und wieder langsam nach oben tasten. Und das über Monate oder Jahre regelmäßig machen. Wirklich langsam und konzentriert zu spielen kann dabei auch ungemein helfen, später dann aufwärts zu gehen.
Was auch sehr hilft, ist dabei nicht nur 16tel spielen, sondern auch Sextolen und Triolen einfügen.
Also 5-6-7-8-5-6-7-8-5--7--9--5--7--9--5-6-7-8-5-6-7-8-579579579579-5-6-7-8-5-6-7-8 und so weiter. Und das natürlich über das gesamte Griffbrett und alle Saiten, aufwärts und abwärts, ohne String-Skipping und mit. Parallel zu den chromatischen Übungen natürlich die Tonleitern nicht vergessen. Drei-Ton-Skalen sind dabei schön und gut, aber die Wechsel zwischen drei Tönen auf einer Seite und zwei Tönen auf der anderen wollen natürlich auch geübt werden.
Man muss dabei wirklich am Anfang schon eine gute Pickhaltung einüben (exakt parralel zu dein Saiten, so wenig Bewegung wie möglich, nicht so tief zwischen die Saiten eintauchen, vor allem kein zu dünnes oder weiches Plektron verwenden! Ein Freund von mir hat diese
Stylus-Plektren benutzt und für gut befunden, um eine ausbaufähige Haltung einzuüben, aber ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll), damit man die auch bei Geschwindigkeit beibehält, sonst blockiert man sich selbst.
Das braucht wirklich einiges an Zeit und konzentrierter Übung. Auch ein guter Trick ist, einen Ton mit 16teln anzuschlagen, dann zu 32teln wechseln für eine Zählzeit, dann wieder 16tel, 32tel und so weiter. Also wirklich nur die rechte Hand zu bedenken. Und das immer mit langsamem Steigern des Metronoms, zurückfallen, wieder steigern und so weiter und so fort.
Geschwindigkeit liegt vor allem nicht nur in der rechten Hand (da auch schon sehr deutlich!), sondern in der Koordination zwischen linker und rechter. Alle Übungen, die die Koordination betreffen, sind also auch hilfreich und müssen garnichtmal wirklich auf Geschwindigkeit gebracht werden, um fürs schnellere Spielen zu nützen.
In Geschwindigkeit steckt ein bisschen grundsätzliche Begabung, aber vor allem viel Übung und Disziplin.