DI-Ausgang unabhängig vom Master Volumen machen

Kond
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Hallo E-Spezialisten!
Ich habe einen kleinen Akustik-Verstärker (Transistor) , den ich u.a. gerne als Monitor auf der Bühne benutze. Er hat allerdings ein Manko:
Der DI-Out ist nicht unabhängig vom Master Volumen, so daß das DI-Signal, wenn es an die PA geht sich jedesmal ändert sobald ich meine Volumeneinstellung am Amp verändere.
Meine Frage lautet jetzt: Lässt sich die Elektronik des Verstärker überhaupt grundsätzlich so bearbeiten/modifizieren, dass der DI-Out unabhängig vom Master Volumen wird. Und wenn ja, wie aufwendig, und damit sinnvoll, wäre es wohl?
Und wenn der Aufwand akzeptabel wäre, gäbe es hier jemand, der das machen könnte/würde?
Gruss, Kond
 
Hier bräuchte man erstmal den Schaltplan um zu sehen, wo das DI-Signal abgegriffen wird und wo man es hin verlegen müsste, so dass es Pre-Master wird.
Theoretisch sollte es dann wahrscheinlich schon möglich sein, hängt eben vom Aufbau des Gerätes ab, wie einfach oder kompliziert das in der Praxis machbar ist.
Um welchen Verstärker handelt es sich?
 
Ohne das Modell des Verstärkers zu kennen kann man nur raten.
Hat er eventuell einen vom Master unabhängigen Line-Out oder einen Effekt Send, an den man eine DI-Box anschließen könnte?
 
Hallo Luparo!
Ich habe mir schon gedacht, dass der Schaltplan erforderlich sein wird. Den habe ich aber leider nicht und weiß auch nicht ob er überhaupt zu beschaffen ist.
Es handelt sich um den kleinen Tanglewood T3 A-Amp. Den größeren Bruder T6 habe ich auch und bei dem wurde die Sache so geregelt wie es sein sollte, also Pre-Master.
Dummerweise gefällt mir der kleine vom Sound her besser als der große Bruder. Deshalb hier meine Überlegung bzgl. einer Modifikation. ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hat er eventuell einen vom Master unabhängigen Line-Out oder einen Effekt Send, an den man eine DI-Box anschließen könnte?
Ja, einen Line-Out hat er auch, aber der ist ebenfalls vom Master abhängig.
Ich frage mich als Nutzer dieseres Produkts, ob der Hersteller so eine unprofessionelle Lösung aus Kostengründen wählt, weil der Mehraufwand so hoch ist, oder ob man dem Musiker nur das Leben schwer machen will. ;(
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne diesen Amp jetzt nur von Bildern und wie ich gesehen habe, so hat er einen Tuner-Ausgang. Ist dieser womöglich Pre-Master?

Zu einem möglichen Umbau: So 'ne Modifikation wäre sicher auch ohne Schaltplan hinzubekommen. Kann man aber blind so jetzt nicht beurteilen.

Schreib hier doch mal rein voher du kommst und ob sich hier jemand aus deiner Region findet, der sich wirklich gut mit Elektronik dieser Art auskennt und bereit wäre, sich das Gerät mal direkt anzuschauen, um das zu beurteilen. Ich denke anders macht das wenig Sinn da ran zu gehen.
 
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Mein Standort ist Koblenz/Rhein. Ich wäre aber auch bereit, den Amp zu verschicken.
Ein Schaltplan wäre natürlich von Vorteil. Wüsste aber jetzt nicht wo ich den bekommen kann.
Es wäre auch schon geholfen, wenn jemand mir sagen könnte ob es sich überhaupt lohnt die Sache weiter zu verfolgen oder nicht. Dann könnte mich mich darauf einstellen und würde evtl. eben mit der Einschränkung leben. ;)
 
Wie gesagt, so läßt sich das leider nicht beurteilen.

Was ich machen würde, beim Hersteller oder Vertrieb anfragen, ob so ein Umbau unkompliziert machbar wäre und ggf. auch mal nach einem Schaltplan fragen. Habe ich schon mal bei einer anderen Amp-Firma gemacht und dann auch einen Schaltplan von denen bekommen.

https://www.tanglewoodguitars.co.uk/

Deutscher Vertrieb:
https://www.gknauermusik.shopdriver.de/
 
Danke für die Hinweise und Links. :)
Auf https://www.tanglewoodguitars.co.uk/ findet man zwar noch einen Link zum Manual, aber der funktioniert nicht mehr. Die Amps werden werden offenbar auch nicht mehr produziert.
Ich werde mir wohl einen anderen Amp besorgen (müssen). ;(
Gruss
Kond
 
Ich kann mir das gerne mal anschauen ob das möglich ist. Ich entwickle Hauptberuflich spezial Elektronik für Bühne und Theater.
Kommst Du zufällig mal im Ruhrgebiet vorbei?
 
Hallo Frederic!
ZUfällig eher nicht! ;) Aber es gäbe evtl. Möglichkeiten das zu arrangieren.
Schick mir doch mal eine PN. Dann können wir Einzelheiten klären und die ganze Koversation, die für andere hier eher uninteressant ist muss nicht über das Board laufen.
Gruss, Kond
 
Hallo zusammen,

nun hab ich mich extra hier registriert, da ich exakt den gleichen Wunsch habe, wie der Thread-Ersteller Kond. Da ich meinen T3 reparieren durfte, hab ich freundlicher Weise den Schaltplan von Tanglewood bereitgestellt bekommen. Den DI-Out sieht man oben. Wie müsste man denn "umverdrahten", um diesen unabhängig vom "Master" zu bekommen?

2023-07-13_20h34_03.png


Vielen Dank an die Profis :)

Schöne Grüße aus Mittelfranken

Stefan
 

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  • T3 schematic.pdf
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Hallo Stefan,

R34 links im Schaltplan rauslöten (also den Pin / das Bein des Widerstands, das mit dem Ausgang von U3B, dessen Pin7 verbunden ist) und das offene Ende von R34 an das linke Bein von R33 (das Richtung C29 weist) anlöten.
Allerdings ist dann noch die Frage, ob der DI-Out noch genug Pegel hat, könnte aber passen.
Zu beachten ist auch, dass die Phase des DI-Out dann im Vergleich zum jetzigen Zustand gedreht ist, weil U3B, der das Signal in der Phase invertiert, umgangen wird, was ein Problem sein kann. Das lässt sich aber beheben, indem man DI- und DI+ am symmetrischen Ausgang, vermutlich eine XLR-Buchse vertauscht anlötet.
Traust Du Dir das alles zu?

Gruß Ulrich
 
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Wenn du es symmetrisch beibehalten möchtest, dann ähnlich wie @elkulk vorgeschlagen hat, nur ein Bauteil mehr trennen und neu verbinden und das Signal direkt am Ausgang von U2B abgreifen. Siehe hier ...
T3 schematic_mod1.png
 
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Sollte nicht doch besser an C29/R33 angeschlossen werden wegen Gleichstromentkopplung zur Stufe mit U2B (wozu ja C29 dient)?
An dem Punkt wird das DI-Signal aber noch nach der Klangregelung ausgekoppelt, was vielleicht ungünstig sein könnte wenn diese nicht am DI wirksam sein soll.
Dann müsste die Auskopplung noch eine Stufe früher gemacht werden, z.B. am Knotenpunkt R13/C16, der auch am Contour-Schalter angeschlossen ist (dessen Anschluss 6 - der komplette Schaltplan ist im ersten Post angehängt). Dann wäre das Signal auch nicht invertiert, denn der invertierende U2B wäre ja nicht mehr in der Signalkette.

Am Pin 6 des Contour-Schalters ist allerdings wiederum stets der Contour-Filter im DI-Signal präsent (ist ja dessen Ausgang). Gänzlich neutral wäre das Signal an Pin 1 des Contour-Schalters (auch Knotenpunkt C9/R9), da kommt es direkt von der Gain-Vorstufe von Q1.
 
Sollte nicht doch besser an C29/R33 angeschlossen werden wegen Gleichstromentkopplung zur Stufe mit U2B (wozu ja C29 dient)?
Theoretisch schon. Praktisch kann man das auch ohne machen. Einige Hersteller machen das auch so, also ohne Koppelkondensatoren zwischen jeder OP-Stufe.
Der DI-Ausgang ist am Ende ja ohnehin durch C36 und C37 nach aussen gleichspannungs-entkoppelt.

In dem Fall wie ich das vorgeschlagen hatte, sollte man das Signal deshalb nicht nach C29 abgreifen, da hier 470nF zu klein sein dürfte, um den DI-out ausreichend zu versorgen (hierbei würden wahrscheinlich tiefe Frequenzen verloren gehen), da beim unteren DI-out kein weiterer OP zwischengeschaltet ist.
 
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Hi :hat:

Ich denke die einfachste Lösung wäre mit der Gitarre direkt in ein Signalsplitter, und von da her weiter in den Amp und die PA.
 
Guten Morgen und vielen Dank für die vielen Ideen und Lösungen.

Also ich favorisiere gerade die Lösung von Luparo im Thread #14. Das sieht für mich logisch aus und bestimmt auch machbar - wie das auf der Platine aussieht, wird sich zeigen. Ich hatte da nur kurz drauf geschaut und war erstaunt, wie wenig in der Kiste drin ist. Ich glaube (bin mir aber nicht sicher), dass sogar mehrere OPs in einem Gehäuse untergebracht waren.

Da ich den Verstärker am Wochenende beim Gig brauche, will ich erst nächste Woche noch mal rein schauen. Dann bau ich die Platine noch mal aus und löte das auf Arbeit entsprechend um - ist ja alles SMD und dementsprechend ziemlich spaßbefreites Arbeiten
:sneaky:


Vermutlich wird es am Einfachsten, wenn ich C37 und R34 komplett raus nehme und dafür "normale Bauteile mit Beinchen" reinlöte - oder würdet Ihr lieber die originalen weiterverwenden?

Falls der Pegel am DI-Out zu niedrig ist, könnte man doch den R34 auf 4,7k reduzieren, oder?


Grüße...

Stefan

Hi :hat:

Ich denke die einfachste Lösung wäre mit der Gitarre direkt in ein Signalsplitter, und von da her weiter in den Amp und die PA.
Dann hast aber weder die Effekte noch Klangeinstellungen im Signal!
 
Noch ein Hinweis:
Wenn du schon lötest, dann würde ich C36 und C37 durch Typen mit höherer Spannung (63V) verwenden und umpolen. Sollte da nämlich versehentlich Phantompower (+48V von rechts) anliegen, sind die durch und eventuell ein Teil vom Amp gleich mit.
Noch besser wären bipolare Kondensatoren.
So wie es jetzt ist, werden die Kondensatoren nämlich auch jetzt schon bipolar betrieben (Versorgung +/- 15V) und die halten nicht beliebig viel Rückwärtsspannung aus. So 1V kann klappen aber über 5V in Rückwärtsrichtung kann sich die isolierende Oxidschicht auflösen.
Der "DI" Ausgang liefert übrigens Line Pegel. Sollte man auch wissen.
Das ist eher nicht zu niedrig, sondern eher zu viel für einen Mikrofoneingang.
 
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Falls der Pegel am DI-Out zu niedrig ist, könnte man doch den R34 auf 4,7k reduzieren, oder?

Der Verstärkungsfaktor von U4B sollte schon bei 1 bleiben (Verstärkung U4B = R28/R34), sonst hast du hier ein Ungleichgewicht am symmetrischen Ausgang, weil dadurch ja nur das Signal am oberen DI-out verstärkt wird.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass das Signal am Ausgang U2B ausreichen sollte. U3B (welcher nach der Mod. für den DI-out wegfällt) verstärkt das Signal bis zu 3,3-fach (Verhältnis VR7 zu R33), aber nur, wenn der Master entsprechend ausgedreht ist.

Probiere es doch einfach aus. Der Master ist hier ein lineares Poti, d. h. 1/3tel aufgedreht entspricht in etwa dem Signal, welches am Ausgang von U2B anliegt.
 
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Super, vielen Dank! Bin echt begeistert von Eurer Fachkompetenz! Das mit den Kondensatoren mach ich gleich mit, bietet sich eh an! Mal schauen, wo ich da welche mit entsprechend hoher Spannungsfestigkeit herbekomme.

..Der Master ist hier ein lineares Poti, d. h. 1/3tel aufgedreht entspricht in etwa dem Signal, welches am Ausgang von U2B anliegt

Aktuell hab ich den Master meistens irgendwo bei "11 Uhr" - sollte also genug rauskommen :)
 
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