Zum hier angesprochenen Czakan (6 Löcher ohne Daumenloch plus Klappen) fand ich den überhaupt sehr interessanten Beitrag von Peter Thalheimer erhellend.
Demnach müsste es sich um einen Schul-Czakan oder Vogtländer Czakan handeln, der von Barth m.E. eher gehandelt als gefertigt wurde.
Genau, das ist ein
Schul-Czakan aus dem Vogtland und Barth fertigte als ausgebildeter Instrumentenbauer so manche Instrumente, aber keine Blockflöten/Czakane. Die bezog er von div. Werkstätten, wie z.B. der Werkstatt
Martin Kehr.
Zur Griffweise, ein sogenannter Czakan ist eigentlich von der Bauart "dasselbe" wie eine Tin Whistle und man kann eine Grifftabelle für Whistles benutzen. Natürlich kann es auch geringe Abweichungen geben und man muss damit rechnen, dass sie nicht immer so intonationssauber waren wie moderne Flöten. Dazu war der Stimmton in dieser Zeit um 435 Hz und die Stimmgabeln alles andere als geeicht... Ich habe Czakane welche da z.T. enorme Schwankungen aufweisen.
Bei Csakan fällt mir vor allen Dingen Mollenhauer ein. Wenn ich mich recht erinnere, hat Nik Tarasov (Teil der Geschäftsführung von Mollenhauer ) Workshops in Fulda zum Thema Csakan durchgeführt.
Und auch Berhard Mollenhauer, der sich ausgefallenen Projekten verschrieben hat, hat sich einem modernen Csakan zugewandt. Dort könnte man evtl. auch fragen:
https://www.csakan.de/de/csakan-modell-cs2
Da gibt es etwas Sprachverwirrung, denn es wurden zwei unterschiedliche Instrumente etwa zur gleichen Zeit gebaut, welche beide denselben Namen trugen. Herr Mollenhauer baut einen Wiener Csakan, welcher von Nik Tarasov in dem Video präsentiert wird.
Als Erstes wurde der sogenannte Wiener Csakan gebaut, so ab ca. 1800. Einige Zeit darauf wurde der Vogtländische Czakan gebaut, welcher ein Nachfolgeinstrument des Flageolets war, man aber die lästige Windmütze wieder wegließ... Der Wiener Csakan hat 7 oberständige Tonlöcher und ein Daumenloch und ist ähnlich der heutigen barocken Griffweise zu greifen. Der Vogtländische Czakan hingegen hat meist nur 6 oberständige Tonlöcher, Ausnahmen bestätigen die Regel ;-) aber das würde jetzt zu weit gehen hier.
Um beide Instrumente sprachlich beim Beschreiben auseinanderzuhalten, hat oben erwähnter Herr Thalheimer in seinem Buch:"Die Blockflöte in Deutschland 1920-45" die Schreibweise "Csakan" für den Wiener und "Czakan" für den Vogtländischen empfohlen und verwendet sie auch seit dem konsequent bei seinen Schriften.