Czakan - Blockflöte Grifftabelle gesucht

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Zenebona
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Guten Morgen, ich bin zum erstenmal bei euch ....vielleicht etwas noch "hölzerig" in der Formulierung.
ich habe eine tolle czakan-flöte (Barth, Stuttgart) mit 6 Löchern und 6 Klappen bekommen. Würde soooo gerne sofoert anfangen zu spielen, aber finde nirgendwo eine Grifftabelle dazu. Könnt ihr mir helfen?
 
Schon mal gegooglet? Da finden sich massenweise Grifftabellen für Blockflöte
 
@Deltablues Und wo genau hast die für den Csakan gefunden? :nix:

@Zenebona Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:
Nachdem es ein eher exotisches Instrument ist, das in einigen Variationen gebaut wurde und gebaut wird, wären weitere Angaben sinnvoll.
Schön wären Bilder, die das ganze Instrument und interessante Details zeigen, wie die Klappen und auch Angaben zu Holzart, Lange und Stimmung (Tonhöhe, Tonbezeichnung) wären hilfreich.

Gruß Claus
 
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Danke!
Jetzt müssten wir noch wissen, ob diese Tabelle zur Flöte von @Zenebona passt, denn die Beschreibung liest sich halt nicht danach. :gruebel:
Ebenso wäre interessant zu erfahren, ob es überhaupt praktische Erfahrung mit Flöten gibt. Nach "Anfängerinstrument" sieht das nicht gerade aus, was ich zum Czakan nachgelesen habe.

Gruß Claus
 
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@Deltablues Und wo genau hast die für den Csakan gefunden? :nix:
Ok, ich habe nur Blockflöte gelesen. Somit kann mein Post ruhig ignoriert werden. Ich sollte wohl nicht in Threads posten wo ich keine Ahnung habe. 🙈
:embarrassed:
 
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Danke für eure schnelle Antworten - ich bin ganz gerührt und fühle mich super empfangen in euren Kreisen. Technisch bin ich nicht es " As"...hoffe, die Bilder kommen gut an.
Ich bin Musiklehrerin, also es wäre gar kein Problem....aber dann doch.
Das Instrument habe ich, als Geschenk bekommen: Barth- Stuttgart, ohne Daumenloch, 6 Löcher, 6 Klappen. Tiefste Ton ( von mir ermittelt) cis'.
.....Grundtöne habe ich...so- la-la....Aber weiter komme ich leider nicht. Viel recherchiert...nichts gefunden.
 

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Kann man nicht theoretisch eine Grifftabelle selbst erstellen mithilfe eines Stimmgeräts?

Sorry, blöde Frage, ich weiß es nämlich wirklich nicht!
 
Ja, klar. Mit einem anständigen Gehör erübrigt sich auch das Stimmgerät. Muss man nur alle denkbaren Fingerkombinationen durchprobieren. Inklusive halb geöffneten Löchern. Ein paar hundert dürften das sein. Ist also nicht der pragmatischste Ansatz - eher was für Experimental-Archäologen im übernächsten Jahrhundert.
 
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Ein Csakan ist schon ziemlich ausgefallen. Ich selbst kenne ihn nur aus Artikeln der Zeitschriften von Moeck und Mollenhauer.

Ein ehemaliges Forenmitglied, ein passionierter Sammler hatte glaube ich auch Csakan und Flageolets, aber der hat das Forum leider verlassen.


Bei Csakan fällt mir vor allen Dingen Mollenhauer ein. Wenn ich mich recht erinnere, hat Nik Tarasov (Teil der Geschäftsführung von Mollenhauer ) Workshops in Fulda zum Thema Csakan durchgeführt.

Und auch Berhard Mollenhauer, der sich ausgefallenen Projekten verschrieben hat, hat sich einem modernen Csakan zugewandt. Dort könnte man evtl. auch fragen: https://www.csakan.de/de/csakan-modell-cs2
 
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Viel recherchiert...nichts gefunden
Kurz zu Robert Barth, ein seit 1878 als Musikinstrumentenmacher und Händler firmierendes Unternehmen in Stuttgart, seine Geschichte war schon einmal Thema im Board.
https://www.musiker-board.de/threads/instrumentenbau-barth-stuttgart.600529/post-7309417
https://www.facebook.com/RadioMusikhausBarth/
Aus der Werkstatt Robert Barth habe ich eine in den 90ern gebraucht erworbene, auch damals schon alte Tuba.
Barth_Tuba_Emblem.jpg

Zum hier angesprochenen Czakan (6 Löcher ohne Daumenloch plus Klappen) fand ich den überhaupt sehr interessanten Beitrag von Peter Thalheimer erhellend.
Demnach müsste es sich um einen Schul-Czakan oder Vogtländer Czakan handeln, der von Barth m.E. eher gehandelt als gefertigt wurde.
http://peterthalheimer.de/data/uploads/tibia-2000-4.pdf

Gruß Claus
 
Zum hier angesprochenen Czakan (6 Löcher ohne Daumenloch plus Klappen) fand ich den überhaupt sehr interessanten Beitrag von Peter Thalheimer erhellend.
Demnach müsste es sich um einen Schul-Czakan oder Vogtländer Czakan handeln, der von Barth m.E. eher gehandelt als gefertigt wurde.
Genau, das ist ein Schul-Czakan aus dem Vogtland und Barth fertigte als ausgebildeter Instrumentenbauer so manche Instrumente, aber keine Blockflöten/Czakane. Die bezog er von div. Werkstätten, wie z.B. der Werkstatt Martin Kehr.

Zur Griffweise, ein sogenannter Czakan ist eigentlich von der Bauart "dasselbe" wie eine Tin Whistle und man kann eine Grifftabelle für Whistles benutzen. Natürlich kann es auch geringe Abweichungen geben und man muss damit rechnen, dass sie nicht immer so intonationssauber waren wie moderne Flöten. Dazu war der Stimmton in dieser Zeit um 435 Hz und die Stimmgabeln alles andere als geeicht... Ich habe Czakane welche da z.T. enorme Schwankungen aufweisen.

Bei Csakan fällt mir vor allen Dingen Mollenhauer ein. Wenn ich mich recht erinnere, hat Nik Tarasov (Teil der Geschäftsführung von Mollenhauer ) Workshops in Fulda zum Thema Csakan durchgeführt.

Und auch Berhard Mollenhauer, der sich ausgefallenen Projekten verschrieben hat, hat sich einem modernen Csakan zugewandt. Dort könnte man evtl. auch fragen: https://www.csakan.de/de/csakan-modell-cs2
Da gibt es etwas Sprachverwirrung, denn es wurden zwei unterschiedliche Instrumente etwa zur gleichen Zeit gebaut, welche beide denselben Namen trugen. Herr Mollenhauer baut einen Wiener Csakan, welcher von Nik Tarasov in dem Video präsentiert wird.

Als Erstes wurde der sogenannte Wiener Csakan gebaut, so ab ca. 1800. Einige Zeit darauf wurde der Vogtländische Czakan gebaut, welcher ein Nachfolgeinstrument des Flageolets war, man aber die lästige Windmütze wieder wegließ... Der Wiener Csakan hat 7 oberständige Tonlöcher und ein Daumenloch und ist ähnlich der heutigen barocken Griffweise zu greifen. Der Vogtländische Czakan hingegen hat meist nur 6 oberständige Tonlöcher, Ausnahmen bestätigen die Regel ;-) aber das würde jetzt zu weit gehen hier.

Um beide Instrumente sprachlich beim Beschreiben auseinanderzuhalten, hat oben erwähnter Herr Thalheimer in seinem Buch:"Die Blockflöte in Deutschland 1920-45" die Schreibweise "Csakan" für den Wiener und "Czakan" für den Vogtländischen empfohlen und verwendet sie auch seit dem konsequent bei seinen Schriften.
 
Dazu war der Stimmton in dieser Zeit um 435 Hz und die Stimmgabeln alles andere als geeicht...
Hallo und willkommen zurück im Board! :hat:
Vielen Dank für die weiteren Erläuterungen, hast Du auch eine Idee zum Grundton "cis" des Instruments von @Zenebona?

Gruß Claus
 
Hallo und willkommen zurück im Board! :hat:
Dankeschön :giggle:

hast Du auch eine Idee zum Grundton "cis" des Instruments von @Zenebona?
Eigentlich nur die, dass sie ein schlecht intoniertes Instrument erwischt hat. Ich hab auch welche mit gruseligem Stimmton dabei. In oben erwähntem Buch von Thalheimer stehen auch Originalzitate aus der Zeit, welche an den damals in großer Stückzahl gebauten Czakanen kein gutes Haar lassen deswegen. Sie wurden viel in der noch weit verbreiteten Volksmusik verwendet, aber wehe, wenn mehrere zusammen spielten... Auch beim Überblasen werden sie als "schreiend" bezeichnet. Dazu kommt tatsächlich auch noch das Problem der Stimmgabeln, welche in den Betrieben genutzt wurden. Hier hat sich jemand mal die Mühe gemacht, mit modernen Methoden alte Stimmgabeln von ca. 1700 bis 1900 aus dem Klavierbau zu messen, das spricht für sich:

https://www.mozartpiano.com/en/articles/pitch.php

Oder hier übersetzt von Google Translater:

https://www-mozartpiano-com.transla...tch.php?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de

Um 1923-25 entwickelte auch ein Schullehrer namens Otto Schneider aus Magdeburg aus dem Czakan ein "neues Instrument" mit verbesserter Bohrung und Grifflochpositionen, die klappenlose "Schneidersche Schulflöte" in D. Diese waren deutlich besser intoniert, aber leider nur recht kurz in Verwendung, denn alsbald eroberte die neu entdeckte Blockflöte mit 7 oberständigen und einem Daumenloch den Markt und die Sechslochflöten verschwanden von der Bildfläche in Deutschland. Nur in einem kleinen Dorf... ähh Land 🤭 wurde sie noch in Ehren gehalten unter dem Namen Tin Whistle.
 
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