Wann war "die" Zeit für Lagerfeuerlieder und wo findet man das noch: Singen am Lagerfeuer?

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Kashra
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Hallo,

ich wollte mal fragen, wann die Hauptzeit für das gemeinsame Singen von Liedern (mit Gitarre) am Lagerfeuer war? Mitte 60- bis Mitte 80-er des letzten Jahrhunderts? Ich bin Ende der 70-er geboren und habe das nicht mehr wirklich mitbekommen. Es gab in den letzten 10 Jahren mal so einzelne Seminarveranstaltungen, wo ich dann abends mit Gruppenteilnehmern mal am Lagerfeuer gesessen und gesungen habe, würde es aber gerne öfters machen. Hat jemand eine Ahnung, wo man das heutzutage noch findet? Manchmal denke ich, bin mit meinen Ü40 für so etwas "zu jung" (eben, weil ich die Zeit damals, als das wohl öfters gemacht wurde, nicht wirklich mitbekommen habe). Ich selber kann nicht (mehr) Gitarre spielen (ist zu lange her), aber mitsingen, Stockbrot drehen und Smal-Percussion bedienen, bekomme ich hin! ;)

Schönen Samstagabend noch,

Kashra.
 
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Dass ich heute relativ gut Gitarre spielen und dazu singen kann, habe ich dem Umstand zu verdanken, dass ich am Lagerfeuer die Mädels beeindrucken wollte. :D
Das war Anfang der 80er Jahre.
Aus dem Lagerfeuer wurde eine Feuerschale und aus den Mädels wurden Kolleginnen aus dem Chor, in dem ich jetzt singe - das war vor 2 Wochen und es war ein sehr schöner und langer Abend. :great:

LG, Anderl
 
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Mitte 60- bis Mitte 80-er des letzten Jahrhunderts? Ich bin Ende der 70-er geboren und habe das nicht mehr wirklich m
ich bin Jahrgang `56, auf dem Dorf gross geworden. Am Lagerfeuer singen hab ich nicht mitgekriegt. Irgendwie waren mehr E-Gitarren,
Blues, Beatmusik, später Rock angesagt. Vielleicht haben andere ja doch Erfahrungen gemacht, aber ich denke da mehr an die "Wandervögel", die waren Ende des 19Jahrhundert bis zur Nazizeit aktiv:rolleyes:.
 
Beim einem Lagerfeuer-Singen hab ich mich zum ersten Mal in das Instrument "Gitarre" verknallt ... eine hübsche kleine Höfner Wandergitarre in dunkel Sunburst ;)
Anfang der 1960er Jahre war das, bei einem Jugendzeltlager :opa:.
Die Liebe hält bis heute ... :)

Während der Schulzeit meiner Kinder gabs auch immer wieder mal Lagerfeuer-Singen, in den frühen 90ern.
Und ich höre immer wieder von Musikerkollegen, in Foren oder auch privat, dass sie eine zusätzliche Akustikgitarre "als Lagerfeuergitarre" haben oder suchen ... gibt es wohl bis heute, auf unterschiedliche Art, bekannt sind z. B. die Baggersee-Partys ... wird halt nicht groß Aufhebens darum gemacht ;)
 
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Oh, hallo, schon drei Antworten! Danke! :)

..und der Thread wurde verschoben, weil es kein reines A-Gitarren-Thema ist. Nun ja, ich dachte schon, weil ja an Lagerfeuern meistens Gitarre gespielt wird und wurde. Naja, so lange der Thread hier trotzdem gefunden wird, ist es ja gut.

Dass ich heute relativ gut Gitarre spielen und dazu singen kann, habe ich dem Umstand zu verdanken, dass ich am Lagerfeuer die Mädels beeindrucken wollte. :D
Das war Anfang der 80er Jahre.
Oh, dann hast Du die Kenntnisse gut beibehalten. ...Wobei ich damals auch nur Saiten gezupft habe (nach Noten). Mit Akkorden Lieder zu begleiten, habe ich nie gelernt und wo nochmal genau die Noten auf dem Bund sind,...habe ich verlernt (wobei das mit Sicherheit aufzufrischen ist!!!).
Aus dem Lagerfeuer wurde eine Feuerschale und aus den Mädels wurden Kolleginnen aus dem Chor, in dem ich jetzt singe - das war vor 2 Wochen und es war ein sehr schöner und langer Abend.
Das glaube ich Dir. So etwas hätte ich auch mal gerne wieder. Was für eine Art Chor ist das? Das mit der Feuerschale habe ich auch schon öfters gehört und auch mal live gesehen.
ich bin Jahrgang `56, auf dem Dorf gross geworden. Am Lagerfeuer singen hab ich nicht mitgekriegt. Irgendwie waren mehr E-Gitarren,
Blues, Beatmusik, später Rock angesagt.
Ja, das kann natürlich auch sein, dass man einfach mit anderer Musik groß geworden ist. Ich glaube, das mit dem Gitarren-Spiel am Lagerfeuer, waren auch eher Leute aus der alternativen Szene und eben Pfadfinder-/Innen etc. .
Die Liebe hält bis heute ... :)
👍
Und ich höre immer wieder von Musikerkollegen, in Foren oder auch privat, dass sie eine zusätzliche Akustikgitarre "als Lagerfeuergitarre" haben oder suchen ... gibt es wohl bis heute, auf unterschiedliche Art,
Seufz. Wo ich das wohl wieder finde?
 
Das Singen am Lagerfeuer wurde kultiviert, spätestens mit dem Aufkommen der Wandervogelbewegung, ab etwa 1900, wie oben bereits schon mal erwähnt. Ich kenne das auch, bereits aus meiner Kindheit. Das ist heute noch üblich, z.B. in den verbliebenen Jugendbünden.
Ich habe auch eine Lagerfeuergitarre, u. sie kommt manchmal zum Einsatz. Auch kenne ich noch viele der alten Fahrtenlieder ...
 
Lagerfeuergitarre:
Nicht hochwertig, darf jeder drauf spielen, muss Hitze, Feuchtigkeit, Wein, Bier u. Umfallen aushalten.
 
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:) mein erster Auftritt mit Gitarre war "Lady in Black" am Lagerfeuer in unserem Ferienlager 1990 (bin Jahrgang 75), als ich nach großer Überwindung merkte, was mit Em und D möglich ist, wars ziemlich um mich geschehen.
Also in meiner Jugend war das "Lagerfeuersingen" mit Akku-Klampfe noch sehr präsent...war aber auch ne kirchliche und konservative Umgebung*
*nein es war nicht die Viking-Jugend oder der Club der Königstiger....:tongue:
 
h ne kirchliche und konservative Umgebung*
spielt dann wohl das soziale Umfeld eine grosse Rolle:rolleyes:. Wobei die "Wandervögel" eher nicht konservativ waren.
Die suchten wohl ihre Freiheit abseits von städtischen und industrialiserten Gegenden. Allerdings kann man das heute wohl, angesichts der Krisen, auch wieder beobachten, denke ich, (allerdings immer mit dem I phone in der Hand, oder?). Ob die dann Lagerfeuermusik machen,
keine Ahnung.
 
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kirchliche und konservative Umgebung ... ich denke da mehr an die "Wandervögel", die waren Ende des 19Jahrhundert bis zur Nazizeit aktiv ... eher Leute aus der alternativen Szene und eben Pfadfinder-/Innen
ich würde da mal nicht zu sehr spekulieren - das ist doch kulturell eher eine übergreifende Sache. An jedem Strand, jeden Sommer, in jedem Land, finde ich.
(Gugel mal nach camp fire, guitar oder feu de camp guitare chanson.)

Das ist wahrscheinlich ne soziale Frage, in welcher Bubble du dich bewegst, Lagerfeuer werden ja selten "organisiert".
Imho sind das immer noch eher Schüler und Studenten, es kostet nichts, einer hat vielleicht ein paar Noten/lead sheets/Texte dabei, und los geht's.
 
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was mit Em und D möglich ist
jaja, das wird heute ziemlich unterschätzt, daß man mit wenigen, einfachen Akkorden wunderbare Lieder spielen kann.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ich würde da mal nicht zu sehr spekulieren
das ist jetzt keine Spekulation, die Nazis haben sie schon in den Untergrund getrieben, bis hin, siehe "Edelweisspiraten", zu deren Hinrichtungen.
Das ist wahrscheinlich ne soziale Frage, in welcher Bubble du dich bewegst
sagten wir ja schon, das ist wahr.
 
jaja, das wird heute ziemlich unterschätzt, daß man mit wenigen, einfachen Akkorden wunderbare Lieder spielen kann.
Ich behaupte mal, mit wenigen, einfachen Akkorden wunderbare Lieder zu spielen, ist das Wesentliche am Lagerfeuer.
 
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denke ich, (allerdings immer mit dem I phone in der Hand, oder?). Ob die dann Lagerfeuermusik machen,
keine Ahnung.

...sehr romantischer Gedanke...:rolleyes: Lieder werden 100% bis zum Ende gespielt, es ist sehr leicht, sich auf ein Stück zu einigen, Verspielen gibt es nicht, höchstens Netzaussetzer, endlich sind alle Styles möglich und das beste: Alle können mitmachen, sogar gleichzeitig, sogar jeder gleichzeitig sein Lieblingsstück...super, was für eine Atmosphäre...
 
das ist jetzt keine Spekulation, die Nazis haben sie schon in den Untergrund getrieben ...
gemeint war: nicht überspekulieren beim Thema Singen am Lagerfeuer. Das ist kein deutsches Ding.
 
Wenn man's mal bedenkt, "singend am Feuer sitzen" ist vermutlich eine richtig ur uralte Sache... 🐵🔥
 
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Jedes Jahr Pfingstzeltlager in Lathen an der Ems, so späte 70er bis Anfang der 90er. Es war wildes Camping im Wald und am Ufer. Kleinere Gruppen mit wechselnden Teilnehmern, zusammen bis zu 100 Leute, meistens von Donnerstag bis Sonntag. Der harte Kern hielt auch noch bis Montag durch. Bier und Rotwein und alles, was man rauchen konnte. Am letzten Abend waren dann die "Opfergitarren" dran, die am Ende ebenfalls in Rauch aufgingen. Wirklich virtuos spielen konnten nur ganz wenige, aber tatsächlich gespielt haben doch erstaunlich viele und mitgesungen haben alle. Nights In White Satin, Am Tag, Als Conny Kramer Starb, aber auch gerne Cat Stevens, Hannes Wader, Reinhard Mey tbc.

War eine tolle Zeit!

Dann wurde ganz in der Nähe ein kommerzieller Campingplatz gebaut und der örtliche Angelverein bestand immer mehr darauf, dass ihm das Ufer gehört. Da war es irgendwann vorbei.
 
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Ja, das kann natürlich auch sein, dass man einfach mit anderer Musik groß geworden ist. Ich glaube, das mit dem Gitarren-Spiel am Lagerfeuer, waren auch eher Leute aus der alternativen Szene und eben Pfadfinder-/Innen etc. .
Und beide "Stilrichtungen" selbst am gleichen Ort, ja nicht immer ganz reibungsfrei. Wie in den 60ern an der Burg Waldeck im Hunsrück...
 
Am Lagerfeuer ist es sehr viel schöner, wenn ich nicht singe. ;-)

Aber es gibt einige liebenswert durchgeknallte Akustiker, die sich gelegentlich in kleinen oder größeren Truppen irgendwo zusammerotten und dann selbst vor Gesang, Harp, Fidel und/oder auch Banjo nicht zurückschrecken.

Vielleicht wäre ja die Bluegrass- -Ecke etwas für Dich @Kashra?

Dieses Jahr ist es ja schon rum, aber fahr z.B. mal zum Grevengrass Festival und beib abends dort...im Camp. ;-)
 
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Ich war ab den späten 70-ern (als Kind, Jugendlicher), bis in die frühen 90-er hinein (als Betreuer) in einer Kinder- und Jugendorganisation unterwegs, bei der das Singen in unserer "Ortsgruppe" eine sehr stark ausgeprägte Sozialtraditon war.
Auf Wochenend-, Pfingst- und Sommerlagern habe ich/haben wir in dieser Zeitspanne in Summe bestimmt ungefähr 50 Nächte komplett bis zum nächsten Morgen durchgesungen, bzw. durchgespielt (ich war ab einem bestimmten Alter der Gitarrist). Ich will damit sagen: Das zu tun war bei uns kein Einzelfall, sondern die Regel.
Nicht immer mit Feuer, aber in vielen Fällen tatsächlich schon.

Als Liedgut dienten: Die damals üblichen 3 Folk-Liederbücher, uralte Liederbücher deutscher Provenienz (à la "Wir lagen vor Madagaskar" ...), und Pop- bzw. Radiosongs, die aber schon damals Oldies waren (Simon & Garfunkel, Beatles, ... etc.). Um damals "aktuelle" Popmusik machten wir einen großen Bogen. Warum auch immer.

Abgesehen davon, daß das durchwegs sehr schöne Erlebnisse waren, an die ich gerne zurückdenke, hat mich das auch musikalisch enorm weitergebracht, bzw. die Grundlage für mein späteres musikalisches Tun gelegt:

Ich lernte dabei:

- Improvisiertes mehrstimmiges Singen
- Das spontane Transponieren von Songs auf der Gitarre
- Die Basics der Harmonielehre durch das Auschecken während des Spielens, welche Akkorde man durch welche anderen Akkorde ersetzen, uns so mehr Abwechslung in sein eigenes Spiel bringen kann.
- Lieder per Ohr begleiten, die ich noch gar nicht kannte.
- Wert auf das rhythmisch variantenreiche Spiel zu legen (es sollte ja nicht jeder Song gleich klingen, und das Spiel sollte die anderen Sänge ja mitreißen ...)
- und vieles, VIELES mehr !

Es war eine unschätzbar wertvolle musikalische Schule für mich, weswegen ich jedes mal milde in mich hineinlächeln muß, wenn ich hier in diesem Forum mal wieder vom - abschätzig gemeint - "Lagerfeuergitarristen" lese.

LG
Thomas
 
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