Lakewood vs. Maton

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Hallo Freunde,

ich bin seit Sommer begeisterter Fingerpicker. Ich spiele schon länger Gitarre, aber ich habe diese Art und Weise zu spielen, besonders Tommy Emmanuel, neu für mich entdeckt. Nun geht es um das passende Werkzeug und ich stehe vor der Frage: Lakewood oder Maton.
Genauer gesagt gefallen mir die folgenden Modelle: Lakewood M-18 CP und die Maton EBG808TE. Bei ersterer mag ich das breite Griffbrett, was meinen langen Fingern sehr entgegen kommt, bei letzterer mag ich einfach die Höhen, die machen einfach nur Spaß und den perkussiven Sound. Gegen die Maton spricht eigentlich nur, dass sie unplugged nicht ganz so toll ist, wobei sie mir definitiv sehr viel Spaß gemacht hat und mir der Sound für zuhause mehr als genügt. Andererseits wäre ich durch die Lakewood nicht direkt ein TE Abklatsch, ich glaube auch, das man bei Lakewood mehr für das Geld bekommt, die Matons scheinen mir vom Preis her doch recht hochgegriffen zu sein. Andererseits habe ich den Eindruck, dass die Lakewood absolut keine Blues-Shuffle Gitarre ist, irgendwie scheint mir das mehr eine Klampfe für ruhige, ausgearbeitete, eher klassische Stücke zu sein. Ich habe noch keinen gesehen, der auf einer Lakewood einen guten Boogie hinlegt, aber vielleicht könnt ihr mich eines besseren belehren. Ich würde eher zur Lakewood tendieren, wenn da nicht eben dieser Zweifel an der Eignung für nen groovenden Blues ist, dafür klingt sie vielleihct nen bisschen zu Crispig?
An Songs kann ich bislang von Tommy: The Man with the green thumb, those who wait, blue moon, When I'm Sixty Four, Amy, Rubys Eyes, Somewhere Over The Rainbow, und den Guitar-Boogie so gut man es eben hinbekommt.

Ich habe beide Gitarren bereits angespielt, konnte sie aber nicht direkt vergleichen. Ich kann mich einfach nicht entscheiden.....:gruebel:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung?
bis ___2000 €



(2) Wie schätzt du dich spieltechnisch ein? Also eher Anfänger, Fortgeschrittener, erfahrener Gitarrist oder sogar Profi (Berufsmusiker)?

erfahrener Gitarrist



(3) Suchst Du eine Gitarre für einen bestimmten Stil ? (z.B. Fingerpicking, Schlagbegleitung (Strumming), überwiegend Plektrum)

Fingerpicking (Tommy Emmanuel), Blues-Shuffle



(4) Wo setzt du das Instrument primär ein? (nur zuhause, auf der Bühne, im Studio...)

Zuhause, Proberaum, evtl. Kneipen-Gigs



(5) Soll es eine Westerngitarre, Klassische (Nylon) Gitarre, 12-String, oder sonstiges sein?

Western 6-string



(6) Welche Griffbrettbreite würdest du bevorzugen? (42-43mm entsprechen am ehesten einem E-Gitarrengriffbrett, 43-45mm sind die Standardbreiten bei Stahlsaitengitarren, 46mm ist ein nicht so häufiges breites Stahlsaitengriffbrett. ab 48-52mm beginnen Griffbretter von klassischen Gitarren.)
max. 46



(7) Eher einen dicken Hals oder einen schlanken? (hier geht es nicht um die Breite sondern das Volumen des Halses)
mittel



(8) Hast Du schon eine Vorstellung, wie Deine Gitarre klingen soll? (silbrig, knackig, percussiv, weich, hell, dunkel, verschwommen, definiert)
knackig in den Bässen, singend in den höhen



(9) Bei Steelstrings oder auch "Western"gitarren: welche Korpustypen kommen für dich in Frage?
Lakewood M-Form/Maton EBG


(10) Welche Features sind dir besonders wichtig?
[x] Massive Decke
[x] Massiver Boden
[ ] Massive Zarge
[x] hochwertige Mechaniken
[ ] Cut-Away (um bei Soli die Lagen jenseits des 15.(!) Bundes greifen zu können. Beispiel ohne / Beispiel mit)
[x] Pickup/Preamp System (also ein Tonabnehmersystem für das optionale Spielen über einen Verstärker)
[ ] sonstiges: ________________________________________

(11) Hast Du Wünsche bezüglich der Holzsorten??

Decke: _
Boden&Zargen: __________


(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? __________________________________________________


(13) Sonst noch was? Extrawünsche?
_______________________________________________


Vielen DAnk für Anregungen, Anstupser, etc :)
 
Eigenschaft
 
Ich hab natürlich längst nicht alle Lakewoods und Matons ausprobiert, aber im Schnitt hat sich mir folgendes Bild ergeben:

Lakewoods klingen tendenziell unverstärkst feiner, obertonreicher und erlauben einem erfahrenen Spieler ein breiteres Spektrum an Klangnuancen.
Matons sind nach meinem Geschmack eher für den verstärken Betrieb ausgelegt, und haben sehr gute Abnehmer/Preamp Systeme. Unverstärkt kommen sie in meinen Ohren eher etwas derber und zurückhaltender. Das kann man aber auch mögen. :)

Ich denke, wenn man sie die beiden bekanntesten Endorser der jeweiligen Marke anschaut und mal die Sachen von Uli Bögershausen und Tommy Emmanuel vergleicht, spiegelt sich das auch ein bisschen darin wieder. Der UB mag es eher etwas "zart", der TE eher etwas "hart". :)
Beide können natürlich auch anders, aber ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass die ruhigen Sachen vom TE auf einer Lakewood noch schöner wären.
 
Tja...dann bin ich wohl doch eher im Maton-Lager richtig, ich mags nämlich dann doch gerne etwas schroffer...ich gebe dir aber recht, die langsamen Songs würden mit einer Lakewood noch besser klingen....letztendlich müsste man sowieso beide zuhause stehen haben :)

Beim Beyers ist keine EBG808TE mehr im Katalog, sonst hätte ich die beiden mal im Guitar Center Cologne direkt vergleichen können. Beim Musicstore gibt es die Maton für 1999, aber der Koffer ist nur optional....und ich mag den Musicstore einfach nicht....
 
Wie kommt denn diese Vorauswahl zustande?

Ein breiteres Griffbrett ist kein besonders lakewood-spezifisches Argument. Der perkussive Sound der Maton wiederum kommt eben vom Pickup, nicht von der Gitarre. Die Gitarren selbst liegen soundmäßig vermutlich nah beieinander, wobei ich von Lakewoods nur Dreadnoughts selbst gespielt habe.

Ich würde dir empfehlen, soundtechnisch auch mal was ganz anderes anzuspielen (12-bündige Martin vielleicht) und dabei auf den Unterschied sowohl bei den Höhen als auch den Bässen zu achten. Ich habe momentan das Problem, eine Lakewood Dreadnought und eine Maton Michael Fix zu haben; denn beide verhalten sich da recht ähnlich: Straffe Bässe und klare Höhen, letztere vertragen aber keinen starken Anschlag - weder mit Fingern noch mit Pick. Daher werde ich wohl die Lakewood gegen was 'amerikanisches' eintauschen. Die Maton bleibt wegen der Halsform (auch da liegen beide Firmen weit auseinander) und des besseren Pickup-Sounds.

Gruß
Pida
 
Wie kommt denn diese Vorauswahl zustande?[...] Die Gitarren selbst liegen soundmäßig vermutlich nah beieinander...

Da gibst du dir eigentlich schon selbst die Antwort. Ich habe beide Modelle angespielt, beide sagen mir zu. Dass ich die Lakewood angespielt habe, ist jedoch schon ein wenig länger her.
Martins gefallen mir nicht, da sind die Bässe zu dominant. Eine von den beiden oben genannten soll es werden...ich weiß einfach bloß nicht welche....werde morgen nochmal beide anspielen...
 
ok, das sah für mich zunächst anders aus (Stichwort 'Boogie vs. klassisch'). Dem, was du dazu im ersten Posting schriebst, würde ich nämlich widersprechen: Auch die Maton liefert einen eher feinen akustischen Ton, für festen Anschlag sind beide Gitarren nicht das Optimum. Gerade Tommy Emmanuel spielt sehr soft, das 'unklassische' an seinem Stil sind ja die perkussiven Elemente, der Einsatz des Daumens und natürlich Harmonien und Melodien. Live formen Maton-Pickups und AER-Amps TEs Sound, abseits der Bühne greift er auch nicht nur zu seinen Matons mit Briefmarken-Saitenlage.

Für mich geht ja Bespielbarkeit über Sound, und da's die Lakewood halt ohne Aufpreis mit breitem Griffbrett gibt, würde ich an deiner Stelle eher die nehmen. Matons sind m.E. zu teuer, wenngleich man für den verstärkten Sound so halt ein gutes Komplettpaket erhält. Such' dir am nur schon vor dem Kauf ein passendes PU-System für die Lakewood aus.

Gruß
Pida
 
...habe ich den Eindruck, dass die Lakewood absolut keine Blues-Shuffle Gitarre ist...
Volle zustimmung. Ich habe eine M-32cp, die klanglich eine wunderbare schönheit ist, aber eben eher eine schneewittchenhafte schönheit; die feurige jungle-queen im lendenschurz, die man sich für den blues wünscht, kriegt zumindest meine Lakewood nicht hin, sie mag das nicht und beginnt rumzuzicken. Wenn mir der sinn nach blues steht, bleibt meine Lakewood im koffer.
Matons kann ich leider nicht beurteilen, es ist schon zu lange her, dass ich davon eine in der hand hatte.

Gruss, Ben
 
Eine Regel bleibt wohl immer bestehen, trotz YouTube, Ebay, etc.: Am schlausten wird man durch anspielen.

Heute war ich zunächst im Musicstore, dort hatten sie die Maton EBG808TE vorrätig. Habe sie angespielt und ich muss sagen, dass ich nicht mehr so begeistert bin. Vielleicht war es ein Montagsmodell, jedenfalls war der Klang nicht so toll, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Klar, mit nem Amp klingt die Gitarre gut, aber ohne Amp war die Gitarre auch von einer 1400 Euro Gitarre noch sehr weit entfernt. Außerdem war der Verkäufer im Musicstore der wohl unfreundlichste, der mir jemals in meinem ganzen Leben begegnet ist.

Ab ins Guitar Center und Lakewood gespielt und dieses Mal besonders auf Groove geachtet. Siehe da, auch mit einer Lakewood kann man wunderbar grooven! Die Entscheidung ob Lakewood oder Maton ist also zugunsten der Lakewood ausgefallen. Aber ich habe auch mal die M-32CP in die Hand genommen. Was für eine tolle Gitarre! Aber wie du, BenChnobli, schon richtig geschrieben hast, es ist eine Gitarre, für langsame Songs, oder sagen wir, für Songs, die halbwegs im dynamischen Rahmen verlaufen. Ich muss mich jetzt zwischen der M-32CP und der M18-CP entscheiden...die M18-CP klingt schön nach Holz, jedoch sind die Höhen etwas blechern...bei der M-32 sind die höhen wunderschön, aber der Bass ist nicht so schön holzig...hmm... so steht man wieder vor einer neuen Aufgabe^^
 
Hey Stevie-Ray,

wenn Du die Lakewood M-32 favorisierst, schau doch mal beim Beyers in Bochum. Die haben ein Second Hand im Angebot, laut Marcel einwandfrei für 1099,- Euro inkl. B-Band Pickup.

Vielleicht wäre das was für Dich. Ist zwar ne modifizierte Vollakustik, aber der Preis ist heiss.

So long
Lars
 

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