Brauche Hilfe bei Bestimmung von Kirchentonarten

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Wir haben von unserem Musiklehrer 6 Notenbeispiele bekommen und sollen nun anhand der Noten der Lieder die Kirchentonart bestimmen.
Wie das funktioniert habe ich allerdings gar nicht verstanden und versuche nun schon seit 2 Stunden es ohne Erfolg herauszufinden. Über Hilfe wäre ich also sehr dankbar

Im Beispiel ist e der letzte Ton (also die Finalis?)
und das Stück hat 3 b´s als Vorzeichen, ist also in Es
achja und der letzte Ton ist nicht der tiefste, handelt es sich also um eine "hypo-"-Tonart?

Woher weiß ich nun um welche Kirchentonart es sich handelt?
 
Eigenschaft
 
Am besten erkennst Du es daran wo der Notentext von den Generalvorzeichen abweicht, also da wo auflösungszeichen, b und # stehen.

Steht eine Melodie in der Generalvorzeichnung in Es und die Finalis ist ebenfalls Es, dann schau wo die Vorzeichen stehen. Steht kein Vorzeichen ist es ionisch oder im Falle Finalis H äolisch, da diese beiden Modi Dur und Moll entsprechen. Hat eine zu Es geführte Melodie in der Vorzeichnung Es keine weiteren Vorzeichen, so entspricht sie Dur. Ich glaube das war jetzt etwas kompliziert ausgedrückt.

Du musst im Prizip nur schauen wo die Melodie im Tonmaterial von Dur oder Moll abweicht.
Steht bei Generalvorzeichen Es und Finalis Es ein b vor dem D... bzw haben wir in der Melodie ein Des vorkommend, dann musst Du nur herausfinden auf welcher Stufe der "fremde" Ton steht. In diesem Fall ist es die siebte Stufe, die im Vergleich zur Tonart (Es) ernidrigt wurde.
Das heißt in diesem Beispiel haben wir Es Dur mit kleiner Septe. Das ist der Modus Myxolydisch.
Merke:
Ionisch = Dur (1. Stufe)
Dorisch = Moll mit großer 6 (2. Stufe)
Phrygisch = Moll mit kleiner 2 (3. Stufe)
Lydisch = Dur mit ü4 (4. Stufe)
Mixolydisch = Dur mit kleiner 7 (5. Stufe)
Äolisch = Moll (6. Stufe)
Lokrisch = Moll mit kleiner 2 und verm 5 (7.Stufe)

Nochmal: Schau Dir die Melodie an und gehe Schritt für Schritt die Intervalle, die vorkommen durch. Grundton, dann die Sekunde. Ist sie klein?, dann kann es sich nur um Phrygisch oder lokrisch handeln. Ist sie groß gehts weiter zur Terz. Kleine Terz bedeutet es kann nur Dorisch, Phrygisch, lokrisch oder äolisch sein. Die Quarte ist in allen Modi rein, außer bei Lydisch. Die Quinte ist nur bei lokrisch vermindert. Eine kleine Sexte haben nur phrygisch und lokrisch und äolisch. Die Septe ist nur bei Ionisch, Lydisch und Mixolydisch groß.

So kannst Du nach dem Auschlussverfahren recht schnell den Modus bestimmen.


Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die ich komplizierter finde:

Tonart Es, Finalis Es.
=> Es steht auf der 1. Stufe der Tonart => Es Ionisch

Tonart Es, Finalis Des:
=> Des steht auf der 7. Stufe von Tonart Es => Des lokrisch

Dieses System kann man auch umkehren wenn die Kirchentonart bekannt ist und mann die Vorzeichen ermitteln will:
Modus Dorisch, Finalis F
=> von was aus gesehen ist F die 2. Stufe? => F-Dorisch braucht die Vorzeichen von E Dur

Die Hypo-Modi spielen laut meinem Theorielehrer auch an den Hochschulen eigentlich keine Rolle. Konservative Lehrer scheinen das aber zu mögen. Mir hat sich der Sinn um die Hypos nie erschlossen.
 
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Vielen Dank, das hat mir sehr geholfen, die Antwort für die Aufgabe ist demzufolge also hypoionisch.
Danke für die schnelle und ausführliche Erklärung,
ich habe übrigens den zweiten Weg besser verstanden ;D
 
Sorry ein Fehler oben. Bei den Stufen immer reine und große Intervalle.
Dieses System kann man auch umkehren wenn die Kirchentonart bekannt ist und mann die Vorzeichen ermitteln will:
Modus Dorisch, Finalis F
=> von was aus gesehen ist F die 2. Stufe? => F-Dorisch braucht die Vorzeichen von E Dur
F ist die verminderte 2. Stufe von E - kleine Sekunde. Wir brauchen aber eine große Sekunde. Demnach ist F die 2. Stufe von Es nicht von E.

Die Vorzeichen von E bei Finalis F führen zu einem Widerspruch, da die Vorzeichen schon ein Fis beinhalten => der Grundton der Tonleiter ist Tonartfremd.
 

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