!ch lese immer wieder mit großem vergnügen die schriften E.T.A. Hoffmanns zur musik. "Der musikfeind", die "Kreisleriana" sind köstliche satiren, "Klein Zaches" ist sehr aktuell, wenn es da auch weniger um musik geht, und da ich den "Goldenen Topf" , diese künstler-utopie, in grauer vorzeit (ich 19) in gemeinschaftsarbeit mit einem reizenden mädchen (sie 17) ins italienische übersetzte, habe ich dazu ein persönliches verhältnis.
Romane um komponisten nerven mich, man weiß es anders, und gestelzte dialoge machen die sache nicht besser. Werfels "Verdi" ist tiefgründiger, auch nicht nach meinem geschmack, aber lesbar. Der "große" roman zur musik ist freilich Thomas Manns "Doktor Faustus". Er schildert typische begebenheiten aus dem musikerleben und -betrieb, hat sich auch weidlich dabei helfen lassen, aber auch hier überwiegt bei mir persönliches, vieles habe ich in ähnlicher form erlebt, ähnliche typen gekannt, selbst den stotternden theorielehrer, dessen sätze wir fröhlich beendeten.
Hesses "Glasperlenspiel" mag ich auch nicht, obwohl die idee, töne wie perlen aneinanderzureihen und klangmuster zu bilden, mich noch heute fasziniert. Von der idee zur praxis ist oft ein weiter weg.
Querlesen führt zu überraschenden ergebnissen: ich hatte eine biografie über Hahnemann, den homöopathen in händen und erfuhr so die krankengeschichte von Paganini, der zeitweilig dessen patient war, aber ich hülle mich in schweigen.