Anleitung für eine Hochglanzlackierung

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Hi Leute,
Ich war heute wegen meinem Eigenbau (siehe Signatur)
bei einem Schreinerbedarfladen, um eine gute Grundierung zu kaufen.

Ich hatte davor keine Ahnung, wie viele Schichten ich spritzen muss, welche Düse ich auf meine Spritze stecken muss, wie lange ichs trocknen lassen muss und wie ich schleifen muss.

Der Typ am Tresen hatte saumäßig Ahnung vom Lacken.
Er hat mir genau aufgeschrieben, wie ich es machen muss, und weil ich den Lackierern unter uns das nicht vorenthalten will, ist das hier jetz das, was er mir aufgeschrieben hat:

Equipment:
-Auf jeden Fall ein einigermaßen gutes Sprühsystem,
-Guten Lack (Grundierung, Farblack, Klarlack, am besten 2K lack, mit passendem Härter und Verdünnung)
-Eine möglichst staubfreie Lackierkammer, bzw einen Raum, wo keine Insekten rumschwirren
-GEDULD!!

"Rezept für eine Hochglanzlackierung"

* Grundierung
1.mal Grundieren: Verhältnis Porenfüller 5:1 Härter, 20% Verdünner.
Auftragen mit einer Düse mit Stärke 2-2,5.

Das muss richtig dünn sein, dass das nicht nur das Holz bedeckt, sondern in das Holz eindringt, dass das Holz nicht mehr arbeiten kann. 4-6 Stunden warten, mit einen 320er Schleifpapier abschmirgeln, dann direkt weitermachen mit dem

2.mal Grundieren: Verhältnis Porenfüller 10:1 Härter, 10% Verdünner.

wieder 4-6 Stunden trocknen lassen, dann mit nem > 500er nass Schleifpapier penibelst gut schleifen, dass kein einziger Kratzer oder Kerbe mehr sichtbar ist,
Das ist der Allerwichtigste Schliff beim ganzen Lacken. Wenn nach diesem Schliff ein Kratzer auf dem Holz sichtbar ist, wird man den für immer sehen können.
Dann wieder 4-6 Stunden warten (Weiß auch nicht warum), dann gehts weiter mit dem

* Farblack:
Düse max. 1,6mm, am besten 3 bar Druck.
Verhältnis wie der Hersteller angibt. In meinem Fall Lack 2:1 Härter, Verd. 10%

Dann gehts los mit der ersten Schicht. Nach ca. 30 min. die nächste Schicht, und dann wieder nach ner halben stunde die nächste und letzte Schicht.
Das hat den Grund, dass der lack unten getrocknet ist, aber oben noch nicht, und wenn man einen schönen Hochglanzlack erreichen will, müssen die Lackschichten sich vernetzen.
Also, wie gesagt, immer eine halbe stunde warten, insgesamt 3 Schichten lack.

Den Punkt einfach immer wieder wiederholen, wenn man wie in meinem Fall mehrere Farben hat, ABER zwischen den Farben den Lack richtig durchtrocknen lassen, d.h. ca. 5 Tage in einem warmen und staubfreien Raum ruhen lassen, und dann erst die nächste farbe. Wenn man damit fertig ist, gehts weiter zum Schleifen, diesmal mit 1500er Schleifpapier, nass, und dann gehts zum nächsten Kapitel, dem

* Klarlack:
Genauso wie beim Farblack, auch 3x spritzen, Abstand 30 min, dann 5 tage warten zum Durchtrocknen,
Dann nacheinander mit 1500, 2000, 4000er schleifen (auch Nassschliff)

Jetz hammas fast: Jetz kommt noch das endfinish, das

*


Polieren
Man nimmt ein Lammfell (Schaf schlachten nicht nötig ;), gibts im Baumarkt)
zu Anfang mit grober Polierpaste rubbeln, dann mit feiner.

Das sollte man beachten, dann sollte es ein schöner Lack werden.
Grüße
Fabi
 
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Dein Engagement und deine Hilfsbereitschaft sind lobenswert!:great:

ABER:
Ich nehme stark an, dass sich die Hinweise des Fachmanns, insbesondere die Zahlenwerte (Mischungsverhältnisse, Wartezeiten, Düsengrößen usw.) auf ein bzw. mehrere genau definierte Produkte beziehen.
Daraus eine allgemeine Anleitung zu erstellen kann bei Verwendung anderer Produkte auch böse in die Hose gehen.

Deshalb nenne uns bitte noch, auf welche Produkte sich die Tipps beziehen und editiere sie ggf. noch in die Anleitung!:)
 
Hi Dude,
Danke erstmal,
Also zu den Wartezeiten, da muss man sich halt erkundigen wie lang der lack braucht zum Antrocknen,
bzw. Der Härter.man muss halt schauen ab wann die Oberfläche trocknet, und dann gleich mit der nächsten Schicht anfangen, da hast du recht das kann man nicht wirklich verallgemeinern (Also diese Zeiten sind für einen Kurzen härter)

Zu den Mischungsverhältnissen:
Einfach drauf hören, was der Hersteller sagt, ABER beim ersten Füllern MUSS man unbedingt mehr verdünner dazugeben, sonst wird der Lack später rissig.

Zu den Düsenstärken kann ich sonst auch nix sagen.

Ich kann morgen gerne noch dazu schreiben, welche Fabrikate ich gekauft hab, is jetz schon zuspät dafür und ich will pennen ;)
 
Zu den Mischungsverhältnissen:
Einfach drauf hören, was der Hersteller sagt, ABER beim ersten Füllern MUSS man unbedingt mehr verdünner dazugeben, sonst wird der Lack später rissig.

Jetzt weiß ich endlich wie die Jungs diese Heavy Relics lackieren, es wird am Verdünner gespart *hrhr*

Gute Nacht :great:
 
Guten Morgen,

nette Anleitung, danke :great:
Vielleicht noch zwei kleine Anmerkungen dazu:

wieder 4-6 Stunden trocknen lassen, dann mit nem > 500er nass Schleifpapier penibelst gut schleifen, dass kein einziger Kratzer oder Kerbe mehr sichtbar ist,
Das ist der Allerwichtigste Schliff beim ganzen Lacken. Wenn nach diesem Schliff ein Kratzer auf dem Holz sichtbar ist, wird man den für immer sehen können.
Dann wieder 4-6 Stunden warten (Weiß auch nicht warum), dann gehts weiter mit dem...

wegen dem Nass- Schleifen. Sicherheitshalber nochmal dazugesagt: alle Schliffe müssen nass erfolgen, um ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen. ich habe schon gesehen, wie Leute total enttäuscht waren von Riefen und Kratzern in der Oberfläche und dabei "...hab´ich eh so ein Nass- Schleifpapier genommen"- "Hm, vielleicht zu wenig Wasser?"- "Äh- Wasser...?"

Zum Polieren: ab wann man mit der Poliermaschine ran kann, hängt ebenfalls stark vom verwendeten Lack ab. 5 Tage Trocknungszeit sind jedenfalls ein absolutes Minimum. Ich halte es persönlich immer so wie bei fabrikneuen Autos. Die soll man im ersten Jahr nicht polieren, weil der Lack noch nicht vollständig gehärtet ist. Das mag übertriebene Vorsicht sein, aber wenn ich eines zum Thema Finish gelernt habe, dann ist das, dass Ungeduld verlässlich bestraft wird.

LG
Chris


PS:
Also diese Zeiten sind für einen Kurzen härter
Äh, na,...was?... Öh...:gruebel: :confused: :ugly: :D
 
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Also du machst dir ganzschön Stress. Du musst kein 2K Lack nehmen das sparste dir den ganzen Kram beim Mischen. Wichtig ist grünlich das Holz schleifen am Ende so fein wie möglich. Dann gut grundieren so 5-6 Schichten Holz schluckt wie ein Musiker^^. Je nachdem welche Farbe du willst mit weißer, grauer oder farblosen Grundierung. Warte nach dem Grundieren min 24 Stunden. Danach Grundierung anschleifen wieder so fein wie möglich. Und die erste Farbschicht leicht antrocknen lassen und die 2 wieder antrocknen lassen und die 3 bis du so 5-6 schichten hast. Wieder min 24h warten. Danach wieder fein anschleifen und nochmal 3-4 schichten sicher ist sicher. Danch wieder 24 Stunden warten. Jetzt kommt der Klarlack^^. Klar lack das selbe 4-5 schichten 24 Stunden warten vor dem Polieren 1 Woche warten. Und das wichtigste keine Nasen. Ich weiß nicht ob du eine Selbstschrauber Werkstatt in der nähe hast die haben dort meist eine Lackierkabine mit Compressor usw dort gibt es so eine Art Ofen wo du deine Gitarre "backen" kannst.
 
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@Saul:

Du hast schon mal eine Gitarre lackiert?
Wenn ja, würde ich gerne das Ergebnis sehen, bevor ich hier evtl. vorschnell deinen Beitrag auseinandernehme...:cool:

Und BTW:
Ein Zeitgewinn gegenüber der Methode, die Fabi hier beschreibt, ist bei deiner Vorgehensweise, ein gutes Ergebnis vorausgesetzt, sicher nicht zu erwarten.
 
Vor dem ersten Grundieren das Wässern nicht vergessen.
 
@Saul:

Du hast schon mal eine Gitarre lackiert?
Wenn ja, würde ich gerne das Ergebnis sehen, bevor ich hier evtl. vorschnell deinen Beitrag auseinandernehme...

Dude, da schliesse ich mich an.

Vor dem ersten Grundieren das Wässern nicht vergessen.

Das musst Du mir erklären.
 
Dude, da schliesse ich mich an.

Na dann...;)
Saul, du merkst, die Spannung steigt ins Unermessliche...:D

Das musst Du mir erklären.

Ich denke er meint, dass man das Holz nach dem Feinschliff nochmals befeuchten sollte, damit sich die Fasern aufstellen. Anschließend nochmal schleifen und dann kann man mit der Lackiererei anfangen....
Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du das bereits auch schon vermutet hast...:gruebel:;)
 
Ich denke er meint, dass man das Holz nach dem Feinschliff nochmals befeuchten sollte, damit sich die Fasern aufstellen. Anschließend nochmal schleifen und dann kann man mit der Lackiererei anfangen....
Genau.
Aber nicht nur zaghaft befeuchten, sondern richtig nass machen.
 
Mein Tipp:

Nimm 150€ und bring Deine Gitte zu einem Lackierer. Der hat sowas gelernt und arbeitet mit professionellem Equipment unter optimalen Bedingungen. Dort hast Du eine Gewährleistung auf Mängel.
Rechne nur mal die Zeit, die Du für die Schleiforgie brauchst. Das rechnet sich niemals!
 
Als Maler und Lackieren kann ich dir das auch raten. Aber 150-250 musste je nach deinen Vorstellung bezahlen aber das bezahlst fast auch, wenn du es selber machst, wenn man überlegt was du alles kaufen musst.
 
Hi,
erstmal danke für eure Feedbacks,
zum Polieren, ja da sollte man schon mehr warten! War einfach falsch geschrieben ;)

Nimm 150€ und bring Deine Gitte zu einem Lackierer. Der hat sowas gelernt und arbeitet mit professionellem Equipment unter optimalen Bedingungen. Dort hast Du eine Gewährleistung auf Mängel.
Rechne nur mal die Zeit, die Du für die Schleiforgie brauchst. Das rechnet sich niemals!

Mosher, das ist eingentlich ne anleitung für die Leute, die die Lackierung selber machen wollen, ich hab ja auch geschrieben, mann muss ne gescheite sprühanlage haben.
Außerdem kannste dann eigentlich nicht mehr sagen, die Gitarre hab ICH gemacht von A bis Z!

ich hab jetz 100 € gezahlt für den Lack...
Spritzsystem hatt ich schon.

Ach, Die Grundierung ist die Hausmarke von diesem Fachmann.
(Alles, was Holz braucht, HD Cryl Compact Füller. Härter und Verdünnung sind auch von ihm)
Farbe is Südwest Acryllack, Klarlack is auch von Südwest.
Härter ist kurzer von Südwest und verdünnung auch
 
Ich denke er meint, dass man das Holz nach dem Feinschliff nochmals befeuchten sollte, damit sich die Fasern aufstellen. Anschließend nochmal schleifen und dann kann man mit der Lackiererei anfangen....
Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du das bereits auch schon vermutet hast...

Das habe ich mir allerdings schon gedacht. Aber aus Rücksicht auf die "Anfäger" in Sachen Lackierung sollte man nicht so einen Satz ohne konkrete Beschreibung posten.

Ich sehe sonst schon die "nass in nass" - Lackierungen...

Grüsse und lernt lackieren!
 
Einfach drauf hören, was der Hersteller sagt, ABER beim ersten Füllern MUSS man unbedingt mehr verdünner dazugeben, sonst wird der Lack später rissig.
Mit Verdünnern zu lackieren ist Heute eigentlich nicht mehr SOTA ... Mittlerweile ist es üblich mit Wasserlacken zu lackieren.

Der Lack wird übrigens brüchig, da durch Zugabe von Hitze (gute 70°) nach dem Lackieren der Verdünner oder (im Falle von Wasserlack) das Wasser beim Trockenvorgang verdunstet. Nur durch das richtige Mischverhälnis kann ein optimales Ergebnis erzielt werden. Das ist von Lackhersteller zu Lackhersteller total untschiedlich ... Hierbei muss man genau die Angaben des Herstellers befolgen!
 
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Mit Verdünnern zu lackieren ist Heute eigentlich nicht mehr SOTA ... Mittlerweile ist es üblich mit Wasserlacken zu lackieren.

Der Lack wird übrigens brüchig, da durch Zugabe von Hitze (gute 70°) nach dem Lackieren der Verdünner oder (im Falle von Wasserlack) das Wasser beim Trockenvorgang verdunstet. Nur durch das richtige Mischverhälnis kann ein optimales Ergebnis erzielt werden. Das ist von Lackhersteller zu Lackhersteller total untschiedlich ... Hierbei muss man genau die Angaben des Herstellers befolgen!

Hmm....da widerspreche ich aber, bzw. bezeichne es als irrelevant was diese Thematik für unsere Belange angeht.
Zum einen sind auch heute noch lösungsmittelhaltige Lacke Gang und Gäbe, beispielsweise in Schreinereien und zum zweiten wird es für einen nicht gewerblichen Käufer schwierig überhaupt einen passenden Wasserlack zu finden.
Darüberhinaus ist dessen Verarbeitung nicht ohne, für den Laien absolut nicht zu empfehlen.

Was die Hitze angeht, magst du recht haben, was industrielle Lackierungen angeht, aber ich kenne nur wenige bis keine Leute, die zu Hause eine Lacktrocknungskammer haben.
Übrigens ist das auch einer der Gründe, warum ich seit Jahr und Tag predige, dass Geduld die wirksamste Waffe im Kampf um eine saubere Lackierung ist.
So ein Nitrolack beispielsweise braucht bei Zimmertemperatur einfach sehr lange, bis er wirklich ausgehärtet ist. Dass sich das ein Unternehmer nicht leisten kann erscheint logisch und dann können wir uns auch gerne über Trocknungskammern mit Temperaturen jenseits der 70°C-Marke unterhalten.;)
 
Gut ... da hast Du recht! Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich die industrielle Art der Lackierung hier vertrete ;)

Ich will nicht behaupten Wasserlack ist der Standard für jedwede Art zu lackieren. Aber gerade in Fragen zur Umwelt sollte man gerade für Insdustrieanwendungen (Wozu wir nun mal als KFZ-Betrieb auch gehören) auf die umweltfreundlichere Art zu lackieren umstellen. Wir lackieren jedenfalls (wenn Du es genau wissen willst) seit dem 02.04.2003 mit Wasserlacken ;)

Für die meissten Lack-Anwendungen @ Home - also sprich jetzt z.B ein Diy FX Gehäsue - reicht eine Dose Acryl-Lack vollkommen aus. Richtig wie Du auch schon sagtest: Das wichtigste dabei ist viel Geduld mitzubringen, da der Lack tatsächlich viel zeit benötigt um richtig auszuhärten!

Lackieren ist (egal mit welcher Methode) trotzdem kein Kinderspiel. Da gehört eine Menge Erfahrung, Können und Routine dazu. Wer professionelle Ergebnisse erziehlen möchte, dem rate ich immer sich in professionelle Hände zu begeben!
 
Wer professionelle Ergebnisse erziehlen möchte, dem rate ich immer sich in professionelle Hände zu begeben!

Grundsätzlich der wohl sicherste, aber auch teuerste Weg.;)
Gut Ergebnisse kann man durchaus auch mit kleinem Equipment und ein paar Grundkenntnissen erzielen.
Wenn ich es selbst nicht wüsste, bzw. probiert hätte, würde ich das nicht schreiben und sollte es von Bedeutung sein; hier habe ich es auch ein bisschen ausführlicher zu Papier gebracht:

https://www.musiker-board.de/vb/bastelecke/225082-lackieren-kleiner-do-yourself-guide.html

Eine gute Lackierung ist kein Kinderspiel, da gebe ich dir vollkommen recht. Allerdings ist es auch keine unknackbare Nuss.
Guck dir die Sebstbaugitarren und Bässe hier im Board an, die Ergebnisse sprechen teilweise für sich.:)
 
HeHe ... das habe ich auch nie angezweifelt. Da sind wirklich herausragende Arbeiten dabei ;)

Nein ... aber manche nehmen Lackprojekte einfach auf die leichte Schulter und gehen nicht mit der nötigen Ernsthaftikeit und Gewissenhaftikeit an so ein Projekt heran - aber das weisst Du ja sicher selber.
 

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