
Stratspieler
Helpful & Friendly User
Hallo,
meine provokant gestellte Frage stammt nicht von ungefähr, sondern ich beziehe mich auf Äußerungen von Larry Cragg, nachzulesen in der neuesten Ausgabe der "G&B".
Larry Cragg ist ein offenbar sehr gefragter Gitarren-Guru von Neil Young, Carlos Santana, u.v.a.m. Überdies sammelt und vermietet er alte Gitarren, hat Unmengen alter Amps, spielt auch in einer eigenen Band.
Die Hintergründe eines leicht konkav einzustellenden Halses sind hinreichend bekannt, darauf möchte ich gar nicht eingehen (Rockinger-Einstellvorschrift z.B.).
Larry Cragg meint nun folgendes, ich zitiere auszugsweise sinngemäss:
"Die Theorie, dass eine Saite in einem Bogen vibriert und dass man den Hals dementsprechend einstellen muss, ist...in meinen Augen reinster Bullshit. Vor allem in den höheren Lagen, wo sonst die Noten bei Bendings gern mal absterben und somit der Ton verschwindet, hilft ein gerader Hals sehr. Auch die Intonation in der Mitte des Halses ist besser. Außerdem ist ein gerader Hals auch stabiler als ein gebogener, und weil die Saiten den Hals weniger nach vorn ziehen, bekommst Du auch eine viel bessere Resonanz und mehr Sustain... Je konkaver der Hals ist, desto mehr Hebelwirkung haben die Saiten, um ihn zu verbiegen... Leider passiert diese Krümmung oft in der Nähe des Hals-Korpus-Ansatzes und der Trussrod funktioniert am effektivsten vom Sattel aus bis ungefähr (nur) zum zehnten Bund. Haltet also den Hals möglichst gerade, bevor die sache außer Kontrolle gerät." (Zitat Ende)
Mich würde hierbei folgendes interessieren, auch, weil ich dem Empfinden nach hinsichtlich schneller und leichter Bespielbarkeit schnurgerade Hälse wesentlich mehr mag als gebogene:
Wie stabilisiert ein Trussrod den Hals bzw. biegt er ihn nicht gleichmässig über seine gesamte Länge durch? Oftmals habe ich nämlich das Gefühl, dass das speziell bei dene Fenderhälsen nicht so ist, dass nämlich ab etwa dem 14. Bund Schluss ist mit Biegen. bei Gibsonhälsen empfinde ich das anders.
Und es leuchtet mir auch ein, dass eigentlich ja die Saiten in den hohen Lagen schnarren müssen, wenn man sie mittig auf einen konkav gebogenen Hals drückt, wenn sie zu flach eingestellt sind (von der Tonhöhenänderung, die minimal ist, einmal abgesehen).
Stellt man einen schnurgeraden Hals ein, so muss man doch hinten am Steg die Saiten höherdrehen, sonst schnarrt es. Also mal ganz grob gesagt, eher wie ein Dreieck, wobei der rechte Winkel den Steg darstellt und der spitzeste Winkel der Sattel ist. Offenbar kompensiert man dann somit erfolgreich das eben Geschriebene bei konkaven Hälsen. Ist also eigentlich ein schnurgerade eingestellter Hals doch besser als ein konkav eingestellter, auch in Bezug auf Bendings?
Ich war der Meinung, das ist abhängig vom Griffbrettradius.
Sind die Griffbrettradien nicht unmittelbar an der Halseinstellung in Bezug auf die Halskrümmung beteiligt, oder ist das egal?
Kann man das wirklich so verallgemeinern, dass ein gerader Hals weniger Hebelwirkung durch den Saitenzug mit sich bringt, als ein gekrümmter (was ich erst einmal bejahen würde)?
Hm, ich glaube, man müsste sich zur ganzen Thematik mal ein biegsames Modell basteln, um Anschaulichkeit zu gewinnen.
Also in Summe: Wieviel Wahres ist dran an den oben zitierten Ausführungen oder ist das eher (selbstherrliches) Gerede, welches zu sehr verallgemeinert?
Gruß Michael
meine provokant gestellte Frage stammt nicht von ungefähr, sondern ich beziehe mich auf Äußerungen von Larry Cragg, nachzulesen in der neuesten Ausgabe der "G&B".
Larry Cragg ist ein offenbar sehr gefragter Gitarren-Guru von Neil Young, Carlos Santana, u.v.a.m. Überdies sammelt und vermietet er alte Gitarren, hat Unmengen alter Amps, spielt auch in einer eigenen Band.
Die Hintergründe eines leicht konkav einzustellenden Halses sind hinreichend bekannt, darauf möchte ich gar nicht eingehen (Rockinger-Einstellvorschrift z.B.).
Larry Cragg meint nun folgendes, ich zitiere auszugsweise sinngemäss:
"Die Theorie, dass eine Saite in einem Bogen vibriert und dass man den Hals dementsprechend einstellen muss, ist...in meinen Augen reinster Bullshit. Vor allem in den höheren Lagen, wo sonst die Noten bei Bendings gern mal absterben und somit der Ton verschwindet, hilft ein gerader Hals sehr. Auch die Intonation in der Mitte des Halses ist besser. Außerdem ist ein gerader Hals auch stabiler als ein gebogener, und weil die Saiten den Hals weniger nach vorn ziehen, bekommst Du auch eine viel bessere Resonanz und mehr Sustain... Je konkaver der Hals ist, desto mehr Hebelwirkung haben die Saiten, um ihn zu verbiegen... Leider passiert diese Krümmung oft in der Nähe des Hals-Korpus-Ansatzes und der Trussrod funktioniert am effektivsten vom Sattel aus bis ungefähr (nur) zum zehnten Bund. Haltet also den Hals möglichst gerade, bevor die sache außer Kontrolle gerät." (Zitat Ende)
Mich würde hierbei folgendes interessieren, auch, weil ich dem Empfinden nach hinsichtlich schneller und leichter Bespielbarkeit schnurgerade Hälse wesentlich mehr mag als gebogene:
Wie stabilisiert ein Trussrod den Hals bzw. biegt er ihn nicht gleichmässig über seine gesamte Länge durch? Oftmals habe ich nämlich das Gefühl, dass das speziell bei dene Fenderhälsen nicht so ist, dass nämlich ab etwa dem 14. Bund Schluss ist mit Biegen. bei Gibsonhälsen empfinde ich das anders.
Und es leuchtet mir auch ein, dass eigentlich ja die Saiten in den hohen Lagen schnarren müssen, wenn man sie mittig auf einen konkav gebogenen Hals drückt, wenn sie zu flach eingestellt sind (von der Tonhöhenänderung, die minimal ist, einmal abgesehen).
Stellt man einen schnurgeraden Hals ein, so muss man doch hinten am Steg die Saiten höherdrehen, sonst schnarrt es. Also mal ganz grob gesagt, eher wie ein Dreieck, wobei der rechte Winkel den Steg darstellt und der spitzeste Winkel der Sattel ist. Offenbar kompensiert man dann somit erfolgreich das eben Geschriebene bei konkaven Hälsen. Ist also eigentlich ein schnurgerade eingestellter Hals doch besser als ein konkav eingestellter, auch in Bezug auf Bendings?
Ich war der Meinung, das ist abhängig vom Griffbrettradius.
Sind die Griffbrettradien nicht unmittelbar an der Halseinstellung in Bezug auf die Halskrümmung beteiligt, oder ist das egal?
Kann man das wirklich so verallgemeinern, dass ein gerader Hals weniger Hebelwirkung durch den Saitenzug mit sich bringt, als ein gekrümmter (was ich erst einmal bejahen würde)?
Hm, ich glaube, man müsste sich zur ganzen Thematik mal ein biegsames Modell basteln, um Anschaulichkeit zu gewinnen.

Also in Summe: Wieviel Wahres ist dran an den oben zitierten Ausführungen oder ist das eher (selbstherrliches) Gerede, welches zu sehr verallgemeinert?
Gruß Michael
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