Leistungsreduzierer - Sinnvoll? Hat jemand Erfahrung damit?

  • Ersteller jacker88
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Hi, vielleicht sollte ich nicht so früh in Foren lesen aber einige Antworten regen mich einfach auf. Da posten Leute die einen Silencer nur vom Hörensagen kennen aber meinen sie hätten den totalen Durchblick...

Und nochmal für die ganzen Nasen die denken sie wüssten alles: Postet gefälligst nur wenn ihr Praxiserfahrung habt... würde viel Zeit sparen. Schönen Tag noch.
:confused: Kommt mir nicht so vor, als ob hier Leute ohne Praxiserfahrung posten.
 
Power Soaks sind irgendwie zwar Sowas wie ein Modethema, aber es ist schon eine Mode die sich hält. Und weil wir Jungs in gewisser Weise dazu verdammt sind auf ewig neue Spielsachen ausprobieren zu wollen ist eben irgendwann ein Soak fällig, es sei denn es geht wirklich um den Sound, weniger ums Geld ausgeben.

Ich bin in den meisten Punkten bei Myxin. Wirklich gute Endstufenzerre kenne auch ich in erster Linie aus ohnehin leistungsschwachen Tweed Amps. Das was in der Hinsicht aus modernen Topteilen kommt ist recht "klobig" und schwer zu kontrollieren.

Auch in Sachen Speaker gehöre ich nicht zu jenen, die wenig Wirkungsgrad als Antwort auf bessere Soundentfaltung sehen, im Gegenteil: Ein Speaker mit gutem Wirkungsgrad hat zumeist guten satten Punch und klare transparente Artikulation. Da würde ich eher die Einstellung der Vorstufe optimieren.

Einen Soak allerdings einzusetzen um dem Sweet Spot näher zu kommen, also dem Punkt wo der Amp in "Sparkle" Gefilde kommt finde ich schon nachvollziehbar. Das "gebundene" Spiel, bzw. die Modellierbarkeit des Tones wird einfacher, man kann dadurch "inspirierter" aufspielen. In diesem Zusammenhang werden auch gern die Tone Bones eingesetzt, Oktal-Adapter welche die Leistungsreduktion über EL84 Endstufenröhren in Class A realisieren. Die Frage ist, ob es damit weit genug in den Keller geht und ob die Tubes die klanglichen Präferenzen des Amps nicht zu stark verwässern......

Bessere Soaks lassen bei starker Bedämpfung immer noch genug Höhen durch, bzw. lassen diese reinregeln, ein Feature auf das man achten sollte.

Ich spiele einen 10 Watt Cornell Romany Plus Tweed Amp, also einen der schon von Haus aus geeignet ist für Endstufenzerre. Weil er aber als Home- und Recording Amp ausgelegt ist hat er eine vierstufige Leistungsanpassung an Bord. Ich kann ihn mit 10, 1,5, 0,3 und 0,05 Watt betreiben. Dieser Amp ist der einzig mir Bekannte der eine wirklich kultivierte Endstufenzerre bei Zimmerlautstärke auf die Füsse bekommt. Ich nutze dieses Faeture aber nur recht selten. Weit öfter suche ich den bereits erwähnten Sweet Spot um ihn einfach nur schön singen zu lassen im Grenzbereich zwischen Clean und Crunch. Das Sahnehäubchen hierzu ist wie bereits erwähnt ein Speaker mit gutem Wirkungsgrad ;).
 
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der 6505er hat wie die 60W leider keinen Master Regler, würde an deiner Stelle versuchen per FX Return das ganze zu drosseln, notfalls nen master Regler einbauen lassen, das sind aber nur tips wende mehr aus den vorstufen raushaben willst.

Ich würste nun keinen Grund warum man gerade bei dem Amp der seine Zerre gerade aus den Vorstufen zieht noch mit der Endstufe die hierbei nur zum verstärken da is rumspielt
 
ich hab meinem amp jetzt ein powerscailng einbauen lassen....bin schon ganz gespannt....bekomm den amp nächste woche zurück
 
Einen 120-Watter bis zum Endstufenclipping aufzureissen und dann per Power-Soak auf eine erträgliche Lautstärke zu drosseln, halte ich für ein fragwürdiges Vorhaben - das u.U. auch mal mit dem Tod des Amps enden kann. Power-Soaks, die das betriebssicher durchhalten, sind aber auch so teuer, daß man dafür einen kleineren Amp bekommt. Ich glaube auch nicht, daß das wirklich befriedigend klingen kann. Ich habe im Laufe der Jahre diverse Versuche mit Power Soaks gemacht - irgendwie klingt das immer "anders", insbesondere, wenn die Dinger wirklich arbeiten müssen.

Bei so einer Amp-Abrissbirne helfen evtl. mehrere Maßnahmen. Erstens kann man m.W. gefahrlos 2 Endstufenröhren entfernen ( die beiden aussen oder die beiden innen ), zweitens die Box auf 16 Ohm verkabeln und entsprechend anschliessen ( mit halbierten Röhren m.W. am 8-Ohm Ausgang ). Da ich das Theam "Röhren ziehen" nur aus der Theorie kenne, bitte ich ggf um Verifizierung durch Elektronik-Fachkräfte. Beide Maßnahmen werden vermutlich keine drastischen Folgen haben, aber zumindest eine spürbare Veränderung bringen.

Ein Powersoak funktioniert nach meiner Erfahrung ganz gut, wenn man den Amp am Sweet-Spot hat und dann mit dem PS nur relativ geringfügig Lautstärke rausnimmt, um sie an das Umfeld anzupassen. Also: auch mit Power-Soak den Amp nur auf 3 aufziehen und dann 6 db wegnehmen kann ohne großen Klangverlust funktionieren.

Letzlich ist aber dieses Rack ( 120 Watt an 4-Ohm-Box ) spezifisch auf brutalste Lautstärke ausgelegt. Wenn man dann feststellt, daß Lautstärke nicht die Lösung, sondern das Problem ist, ist es das falsche Setup. Wobei ich nachvollziehen kann, daß das hier:
da ich ihn ja schon im Besitz hab und er auf meinem Bein tattoowiert ist....
einer sachlichen Betrachtug des Problems im Wege steht.

btw: hast Du eigentlich die Markenrechte geklärt, bervor du das gemacht hast? :D
 
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Hi!

Also erstmal - ich find´Power-Soaks auch juut, aber bei einem 120-Watt-Amp mit Master-Volume scheint mir das auch nicht die richtige Lösung zu sein ;)

Dagegen ist Lost Lover´s Idee mit dem Ziehen der beiden Röhren sehr gut!
Das sollte dir tatsächlich ermöglichen den Amp das ersehnte bisschen weiter aufzudrehen!

Du kannst eine Röhre des Inneren und eine des äusseren Päärchens ziehen.
Und ja - die Impedanz ändert sich dann! Ich hab´aber vergessen in welche Richtung ;)


cheers - 68.
 
Naja, irgendwer muss ja der neue Endorser sein, nachdem Eduard von der Halle nicht mehr an Bord ist. ;)

Ansonsten stimme ich Dir zu: Einen 120 W Verstärker voll aufzureißen, um die sagenumwobene Endstufenzerre herauszuholen ist alle Male nicht richtig. Ich spiele zwar nur mit 25 W, allerdings kommen die aus einer Class A/B Schaltung, wie sie auch bei den besagten 100 W und 120 W Geräten verwendet wird. Diese Schaltung ist eben nicht für eine eigene Verzerrung gedacht im Gegensatz zur Class A Schaltung, die alle möglichen Verstärker, die für Endstufenzerre bekannt sind, hatten.
Außerdem bestand ja der Witz der Masterreglermodelle darin, dass man eine Verzerrung bei wesentlich geringeren Lautstärken hinbekommen konnte. Damit ist auch der charakteristische Sound eines jeden modernen Modells, also 6505, JCM2000, Rectifier usw., mehr durch die Vorstufe bestimmt.
Dein Anwendungsbeispiel, den Verstärker mit x Watt an seinen "sweet spot" zu führen und dann mit dem Power Soak an die Situation anzupassen, ist trotzdem gut; so handhabe ich auch. Mit 25 W habe ich sogar das Gück, dass dafür fast jedes Gerät hinlangt, aber Du sagtest schon richtig, dass die Auswahl über 100 W etwas eng und vor allem teuer wird.

Zum Röhrenziehen: Einige Hersteller, z.B. Mesa, weisen da auch gezielt drauf hin (siehe Bedienungsanleitun der alten Dual Rectifier oder Mark IV), vergessen allerdings die Impedanzanpassung. Mit dem Ohm'schen Gesetz R = U / I und der Definition der Leistung P = U * I kommst Du durch Umformung und Einsetzen zu R = U² / P. Wenn Du also durch Röhrenziehen die Leistung halbierst, wird sich der Widerstand verdoppeln. Das bedeutet: An die 4 Ohm Buchse am Verstärker schließt Du einen 8 Ohm Lautsprecher an. An eine 8 Ohm Buchse schließt Du einen 16 Ohm Lautsprecher an.
 
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Beim Sinn oder Unsinn von Powersoaks sollte man sich darüber im Klaren sein, was man erreichen möchte. Bei Amps die von sich aus auf High Gain getrimmt sind bzw. das leisten sollen, machen diese Leistungsvernichter Imo wenig Sinn. Echte Endstufen Zerre klingt oft nicht unbedingt förderlich, sondern matschig oder kratzig. Anders ist das bei Amps, die von sich aus kaum zum Verzerren zu bekommen sind bzw. wenn moderater Overdrive bzw. "Semi clean" auf der Agenda stehen. Im ersteren Fall ist es so überhaupt erst möglich, Rock Sounds aus diesen Kisten zu bekommen. Selbst bei noch fast cleanem Sound ist es hilfreich, die Endstufe im Leistungsbereich zu bewegen, wo die Leistungsspitzen über die Leistungsfähigkeit hinaus gehen, sprich Kompression einsetzt. Der Ampel klingt dann weicher und musikalischer. So ist zumindest meine Erfahrung.
In Gegensatz steht dazu auch, wenn man das, was durch hohe Lautstärke beim Gehör passiert bei geringerer Lautstärke erreichen möchte. Mit der Lautstärke treten Höhen und Bässe mehr in den Vordergrund. Also leise und insbesondere für sich alleine eher den Sound scoopen (weniger Mitten, mehr Höhen und Bässe). Ein Powersoak hilft in diesem Fall über nicht. Statt dessen kommen dann die Warnungen, dass Powersoaks Höhen klauen....
 
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Schließe mich Vielem was gesagt wurde bzgl. Sinn und Unsinn von Leistungsreduzuierern aus eigener Erfahrung an.

Habe längere Zeit mit einem SPL Reducer und Rivera Rockcrusher (im High End-Bereich) versucht, dem heiligen Gral der Endstufensättigung bei niedriger Laustärke zu thrönen :D

Und ich habe es nicht zufriedenstellend hinbekommen. Mein größtes Problem waren zeitbasierte Effekte (Reverb, Delay). Das mit einem Leistungsreduzierer gedimmte Gitarrensignal hat den Delay- Reverb-Klang dermaßen bröselig (mit fällt kein beseres Wort ein) klingen lassen, dass ich es habe zum Schluß sein lassen.

Meines Erachtens ist die Zeit der Verstärker, die den Sound maßgeblich auch über die Endstufe beeinflußen (z.B. Marshall Plexi) eher vorbei. Es gibt viele gute, neue Amps, die mit einer guten Vorstufe und Mastervolumen klasse Sound auf niedriger Lautstärle ermöglichen.


Grüße aus Franken - wolbai.
 
Ich hab die Hot Plate und verwende sie um einfach den SweetSpot meines Üs bzw. Twin Jets so runter zu schrauben, dass man damit im Proberaum noch arbeiten kann, ohne kotzen zu müssen oder Schwindelanfälle zu bekommen. Heißt bei 13 Uhr Master und Preamp-Volume nach 14 Uhr ist das schweinelaut, aber mit 12db Verringerung ist das so O.K. wir sprechen hier nicht von Endstufenzerre. Viele moderne Amps brauchen das gar nicht, weil der meiste Sound über die Vorstufe geht, wie das beim 6505 ist, weiß ich nicht. Beim Bogner ist das teilweise gravierend, da die Endstufe auch ihren Sound mit beiträgt.

Dann kommt noch der Speaker. Ich spiel selbst V30 und das Teil braucht Lautstärke. Für meine Bedürfnisse ist das gut abgestimmt und so wie ich es fahre. Auf ner Bühne könnte ich aber damit so nicht spielen, wenns direkt abgenommen wird.

Quintessenz: Für Bühne ist meines Erachtens bei einem modernen 120 Watt Bolliden und selbst 50 Watter zu überdimensioniert. Denn der V30 muss auch noch gefüttert werden, das nächste Problem. Dann braucht man nen Neodym, neue Box evtl und dann ist es immer noch nicht wie vorher... Will man aber seinen Sound fahren zu 99,99% heißt die Lösung Kemper. Ich bin momentan auch am schauen was ich machen soll, aber so wie du das erklärst wäre es das Beste das Teil zu profilen, richtig professionell auch im Studio und richtig laut. Kein großartiges Rumgequatsche mit dem FOH, kein großartiger Soundcheck, Kemper aufstellen und gut Und im Proberaum kannst du immer noch deine Röhre spielen.
 
Klares "Go" für den TAD Silencer, für live ein klasse Teil, man kann bei Amps ohne Master den gewünschten Zerr Grad einstellen und dann ggf. die Lautstärke auf der Bühne wieder anpassen. Und nicht vergessen, man ist flexibler, wenn man auch mal lauter werden muss, z.B. Der Fender Deluxe Reverb kommt evtl. Mal an die Grenze wenn ohne PA von der Bühne die Lautstärke kommen muss. Der hat einen regelbaren line-level output, d.h. einfach eine lineare Endstufe vom Silencer angesteuert und eine zusätzliche Box dran, fertig, für kleines Geld und klingt richtig gut, da die Endstufe ja das Speaker Signal kriegt, aber auf den richtigen Pegel angepasst.
 
Günstig und richtig gut!
bei nem 6505 wo niemand Endstufenzerre erwartet würde ich nicht auf einen Powersoak gehen.

Das EHX Signal pad in den wichtig! Effektweg an letzte Position. Dann wirkt es wie ein zusätzliches fein einstellbares Mastervolumen.

So bekomm ich sogar meinen Hagen perfekt selbst mit 2x12er und V30ern auf Mietwohntaugliche Lautstärke ohne Klangeinbußen. Vorher war er etwas heikel auf die Lautstärke zu justieren, respektive musste ich die Channelvolumes sehr weit zurücknehmen.

Von subjektiven Klangeinbußen und Psychoakkustik mal abgesehen. :)

Subjektiv klingt mein Hagen natürlich geiler wenn er richtig Luft bewegt, aber der Zerrsound ist auf Zimmerlautstärke mit Signal Pad keinen deut schlechter.

btw. Vor dem Amp wirkt das Teil wie ein Gitarrenlautstärkepoti.

Super, kleiner, passiver Zauberkasten.

Nicht mein Video, hat mich aber neben einem Tipp von riffhard angefixt das Teil für 39€ einfach mal zu testen. :)
 
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