Wert - Martin D18 -

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Hallo zusammen,
da in diversen englisch sprachigen Foren Wertangaben zu diesem Martin Modell, aus den frühen bis Mitte der 70iger Jahre überaus niedrig liegen, jedoch beim deutschen eBay und Co. im 1000€ bis 1500€ Bereich liegen, wollte ich mich einmal erkunden ob es jemanden gibt, der sich mit diesem Modell näher auskennt. Spezifisch auf diese Jahre gerichtet (1974/75). Wenn ja, kann eine Kaufempfehlung gegeben werden ? Oder lieber die Finger davon lassen ?
 
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Die D18 waren Brot-und-Butter-Gitarren, damals in den 1970ern preislich low-end. Jedenfalls für Martin. Da die Fertigungsqualität in jener Zeit (nicht nur) bei Martin ordentlich schwankte, muss man sich das konkrete Instrument ansehen. Nach 40 Jahren wird man sicher keine großen Überraschungen mehr erleben, falls das Instrument nicht in eine andere Klimazone kommt.

Was den Handelswert angeht, so besitzen 1970er Martins gelegentlich auch ein dubioses Vintätsch-Flair, mit dem versucht wird, den Preis nach oben zu treiben. Man muss aber auch sehen, dass ein USD damals ca. 2,5 DM Wert war. Allerdings ist Martin eine typische US-Marke, so wie Framus eine typisch deutsche Marke war. Viele der Instrumente sind einfach als Gitarren ge- bzw. verbraucht worden. Nicht als Objekte der Sammlerbegierde.
 
Schlimme Jahre fuer Martin. Die Werzeuge waren runter, die Schablonen schlabberig, erkennbar an den deutlich verrundeten Kopfplatten und runden "Kanten" an dem Steg.
Die D18 waren zwar auster, aber ansonsten halt "Martin", nur ganz ohne Bling.
Ich wuerde hier sehr vorsichtig sein. Halswinkel, Bebundung, Sattel, Bund- und Oktavreinheit sind genauestens zu ueberpruefen.
Die US D18 haben ja die lebenslange Garantie, da sind solche Probleme auf Garantie behoben worden, hier in Europa ist nix mit Garantie.
Normal sage ich nach der Ueberpruefung "Thanks, but no thanks", weil Zustand und Preisvorsstellung nicht zusammen passen.
 
Die US D18 haben ja die lebenslange Garantie, da sind solche Probleme auf Garantie behoben worden, hier in Europa ist nix mit Garantie.
Ist eine sog. lebenslange Garantie bei Martin denn übertragbar?
Normalerweise gilt so was eh nur für den auf der Garantiekarte eingetragenen Erstbestitzer und nicht für Zeit- oder Drittbesitzer.
 
Stimmt.
Aber viele Martins bleiben deswegen auch beim Erstbesitz und viele Schaeden werden auch schnell behoben - jedenfalls in USA. Hier ist das ganz was Andreas...
 
OK, verstehe ...
Ich wollte nur vermeiden, dass jemand, wo auch immer, darauf reinfällt, wenn ihm ein Instrument mit "lifetime warranty" abgeboten wird.
Ich kenne nämlich keinen Hersteller, wo so was übertragbar wäre.
 
Martin bietet hier genau gar keine Garantie an. Die Garantie liegt beim Importeur und der bietet die gesetzliche Gewährleistung. Soll heissen 6 Monate. Danach ist es erstmal am Kunden nachzuweisen, dass der Fehler schon vorher bestand. Thomann hat immerhin 3 Jahre. Was auch egal ist. Wenn bei einer im Originalbesetz befindlichen Martin nach 30 Jahren ein Neck Reset faellig ist, dann ist das in den USA ein Fall fuer die "Lifetime Warranty". Hier ist es dann - es sei denn es ist ein sehr gut erhaltenes Instrument D35 aufwärts - eher ein Fall fuer die Tonne, denn die Gesamtkosten von mindestens 600 Euro allein für den Neck Reset plus anfallenden anderen Arbeiten machen bei einer D15 oder D16 kaum Sinn. Und bei einem Neck Reset wird der Importeur sagen, dass das Verschleiss sei. In den USA hingegen... Ich habe mich deswegen schon hinreichend mit CFM und dem hiesigen Importeur gezofft, aber da passiert nix. Wir sind halt Verlierer in dem Spiel...
 
Gut, aber wir reden jetzt doch eh über Gebrauchtkauf, da ist selbst in USA die lebenslange Garantie hinfällig.
Es ist dort nur wahrscheinlicher, dass die Garantie in den vergangen 30 Jahre irgendwann zum Einsatz kam, falls es sich um ein Montags-Modell gehandelt hatte.


Bei den vom TE genannten 1000-1500€ sind wir sowieso schon in einem Bereich, wo ich von eBay und Flohmärkten Abstand nehmen würde.
So ein teures Instrument kaufe ich nicht mehr ungesehen, zumindest nicht ohne Rückgaberecht wie bei Neukauf.
eBay-Verkäufer schließen das ja meistens aus, das ist bei solchen Preisen happig.

Kommt auch darauf an, was die Intention des Kaufes ist. :nix:
Wenn es eine alte Martin sein muss, dann muss es halt eine alte Martin sein.
Aber es ist sich nicht unmöglich für 1000-1500€ eine ähnlich gut klingende Dread neu zu bekommen.
 
Vielen Dank an alle die mit Rat und Tat zur Seite standen ! :)
Bewahrt mich wohlmöglich vor einem fatalen Fehlkauf !
 
Ehrlich?
In der Preisklasse wuerde ich mir lieber was neues kaufen oder bauen lassen, als was altes mit den damit verbundenen Zipperlein anzulachen.
Das ist auch keine "historische" Gitarre - wird es auch nie - sondern eine gebrauchte Gitarre und da ist es mir hinreichend egal, ob das Martin, Yamaha oder Harley Danny ist.
 
Es wäre vielleicht was anderes, hätte er ein Angebot vorliegen, wo er die Gitarre selber begutachten kann.
Dann könnte er fragen, was ein Martin-Fan maximal ausgeben würde, oder welche Mängel zum Preis X bei so einer alten Gitarre akzeptabel sind etc.
Darüber lässt sich diskutieren - auch wenn dann höchst unterschiedliche Meinungen rauskommen. :tongue:

Aber für 1000-1500€ einen eBay-Privat-Kauf einer 30 Jahre alten Gitarre, wo dann i.d.R. bei Nichtgefallen eine Rückgabe verwehrt wird?
Das find ich persönlich viel zu riskant.
 
Vor allem, wenn ich fuer dasselbe Geld eine neue Martin D16 bekomme, was die bessere Gitarre sein duerfte. Mit Garantie.
Wenn das eine "historische" Martin gewesen waere ... aber so?
 
Vor allem, wenn ich fuer dasselbe Geld eine neue Martin D16 bekomme, was die bessere Gitarre sein duerfte. Mit Garantie.
Wenn das eine "historische" Martin gewesen waere ... aber so?

... aber der neuen D16 fehlt doch das 70er Flair und das Ikonographische der D18 ... (und ganz schnell weg...)
 
... aber der neuen D16 fehlt doch das 70er Flair und das Ikonographische der D18 ... (und ganz schnell weg...)

Darauf kann ich scheiBen. Entweder ist das ein Anlageobjekt, dann gehoert das nicht hier hin, sondern in "Capital" oder die "Financial Times" oder es ist ein Musikinstrument, dann sind "Flair" und "Ikonographie" Worte die nicht in direktem Kontext mit meiner Brieftasche stehen.
Aber natürlich ist es jedem unbenommen, Aufpreise für "Flair" und "Ikonographie" zu bezahlen und dabei kurzfristig fällig werdende Investitionen zum Zustandserhalt und/oder Abstriche bei der Bespielbarkeit in Kauf zu nehmen. Das ist dann so, wie bei den "Dschobbr"-Motorradfahrern, die auf ihren abenteuerlich aussehenden und unbequem zu fahrenden Geräten unsicher über die Strassen hier hoppeln, dank der kleinen Benzintanks dann auch jede zweite Tanke ansteuern muessen und vom schweineteuren 200'er Hinterreifen auch nur die mittleren 50 (wenn's hoch kommt) nutzen, aber dann was plappern von "Steil" und "Wintätsch", "Flär" und "Eikonick".
 
Ich glaub rw hat das nicht so ernst gemeint. ;)
Entweder ist das ein Anlageobjekt, dann gehoert das nicht hier hin, sondern in "Capital" oder die "Financial Times" oder es ist ein Musikinstrument, dann sind "Flair" und "Ikonographie" Worte die nicht in direktem Kontext mit meiner Brieftasche stehen.
Wenn der absolute Martin-Ultra die Gitarre begutachten konnte und das Ding gut klingt und wenig Mägel ausweist, dann soll er von mir aus >1000€ dafür auf den Tisch legen, wenn er so viel Wert auf die Optik legt.
Da gibt es sicher verrücktere Sachen.

Aber nicht bei eBay >1000€ riskieren um dann festzustellen, dass das Instrument, das er mangels Rückgaberecht behalten muss, nur dafür geeigent ist, um an die Wand zu hängen.
Da kehrt sich der Markenfanatismus in unbedachtes Risiko.
 
Wenn die D18 tatsächlich in sehr gutem Zustand sein sollte, also der Halswinkel OK, Bracing fest, Griffbrett in gutem Zustand, noch "Fleisch" auf den Bünden... Okay.

Aber erfahrungsgemäß wird sowas dann eher weniger verkauft. Verkauft wird an 30+ Jahre alten Gitaren vor allem das, was jetzt "gerade noch so geht", oder was, nachdem es dann nicht mehr ging, billig verpfuscht repariert wurde. Sowas wie abgehobelte Stege kommt da oft vor.
Aber dann nimmt man dann gern "Flär" und ähnliches. Klar, weil "Flär" ist was unverbindliches, ein verbindlich guter Zustand hingegen....

Oder es wird dann - bestenfalls nach einer habwegs brauchbaren Reparatur - "Wintäsch" und soll die Reparaturkosten plus Zuschlag wieder 'reinholen. So wird dann aus einem verbastelten "SpoGoMiKeA" VW Golf I ein "zeitgenössisch individualisierter" Neoklassiker.
 
Okay, ich komme von meiner Seifenkiste auch wieder 'runter....
 
:zu:
Der TE hat glaub auch kein Interesse mehr an so einem Kauf, kann aber gerne auf Wunsch wieder öffnen.
 
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