Vorliebe vs Anerzogenheit

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Feltham
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Hallo miteinander,

mal ein übergeordnetes Thema. Kann man auf das Musizieren im allgemeinen projizieren.

Ich bin eigentlich, vom Herz her, ein Blueser. Das war auch der Grund, warum ich vor Jahren mit dem Harpspielen anfing.

Heute ertappe ich mich allerdings häufig dabei, dass ich beim Üben des Blues auf der Harp ganz unvermittelt ins Lager der alpenländischen Volksmusik abdrifte. Das läuft dann wie geschmiert und ich finde auch großen Gefallen daran.

Nun frage ich mich: Woher kommt das?
Ich liebe den Blues und übe ihn seit langem fleißig. Und dann dieser absolut ungeplante Schwenk ins Lager der Volksmusik während des Übens - verstandesmäßig nicht nachvollziehbar.

Haben wir Menschen eine durch kindliche Hörerfahrung eingeimpfte musikalische Veranlagung, wenn nicht gar eine genetisch vorbestimmte musikalische Ausrichtung?
 
Eigenschaft
 
Hm, ich bin Gitarrist, aber das hier ist ja eher Allgemein.
Ich spiel auh gern Blues/Bluesrock, meine Eltern haben so etwas nie gehört, ich kam erst darauf, als ich Gitarre schon etwas länger angefangen hab. Dann hab ich eine Zeit lang total strikt unverzerrt brav gesielt, jetzt nehm ich aus meinem Verstärker auch mal den Highgainkanal und anderes und spiel teilw. auch was hardrockiges.
Ich denke das ist einfach weiterentwicklung und Interesse
 
Hm, ich bin Gitarrist, aber das hier ist ja eher Allgemein.
Ich spiel auh gern Blues/Bluesrock, meine Eltern haben so etwas nie gehört, ich kam erst darauf, als ich Gitarre schon etwas länger angefangen hab. Dann hab ich eine Zeit lang total strikt unverzerrt brav gesielt, jetzt nehm ich aus meinem Verstärker auch mal den Highgainkanal und anderes und spiel teilw. auch was hardrockiges.
Ich denke das ist einfach weiterentwicklung und Interesse
Interessant bei der wäre dann, was haben dein Eltern gehört? Haben die überhaupt aktiv musik gehört? Du lernst das später ja genauso wie früher, es geht letztendlich nur um den input den du bekommst.

Ein passendes Beispiel wäre vll die Tatsache wie wir ''fremdländische'' Musik die auch vom Tonvorat anders aufgebaut ist hören. Oft klingt das für uns einfach nicht ganz richtig. (mann muss sich erst damit beschäftigen um es zu verstehne und auch erst dann wird es erst interessant).
Oder ein anderes beispiel komplexe ''progressive'' musik ODER als extrem-beispiel ''12 ton Musik''.
Wenn ich jemandem der kein Instrument spielt und ausser den deutschen Charts keine Musik hört sowas zeige, überfordert ihn das i.d.r. - das heißt für ihn dann auch oft das die Musik schlichtweg nicht ertragbar ist.
So wie ich z.b. von dem neusten chart lied sitzte - die basedrum 1-2-3-4- durchhaut und Sänger ''XY'' den selben einzeiler immer und immer wieder wiederhollt - und einfach nur gelangweilt bin. (als extrem beispiel, so lieder gibts öfter...)
So sitzt derjenige dann davor und denkt sich ''was ist das bitte?''

Gut ok, bei 12 Ton Musik sitzen auch die meisten Musiker davor und schreien ''bullshit'' - das system ist trotzdem interessant, und ich frage mich wohl was passiert wenn ich meinem Sohn die ersten 4 Jahre jeden abend 12 ton musik vorspiele!?

Denke schon das ''erziehung'' bzw die hörgewohnheiten der Eltern sicherlich mitreinspielen, wenn die Eltern den hörgewohnheiten haben/hatten.
Viele menschen hören ja quasi garkeine Musik (unfassbar für uns oder?).


Mein dad hat früher immer Deep Purple / Genesis / Pink Floyd und sowas gehört.
Das war und ist bis heute immernoch die Musikrichtung die ich am besten spielen kann, und das obwohl ich in anderen stilen wesentlich mehr Zeit investiert habe.

Das für die Musikaliche entwicklung die Musik die du hörst klar relevant ist dürfte jedem bewusst sein. Ich denke sogar das diese fast noch wichtiger ist als was ich letztendlich übe.
(ich übe ja quasi wenn ich höre)

Würde daraus also schließen das ich, nachdem ich die Gitarre als Instrument halbwegs gelernt hatte, von naturaus bevorzugt harmonien oder rythmen aus bereichen spiele die mein Gehirn absolut verinnerlicht hat. U.a. dinge die ich Jahrelang gehört habe, weil sie mein vater gehört hat, völlig unabhängig davon ob mir die Musik heute total zusagt oder nicht. Ich hab aufjedenfall als 4 Jähriger nie gesagt ''bäh macht die musik aus ist ja unerträglich''.

Wenn ich daher davon ausgehe das mein Gehirn durch jahrelanges hören bestimmter musikstücke / musikrichtungen quasi von alleine den zusammenhang bildet - was auch sinn macht, und ich deswegen in diesen Musikrichtungen absolut frei und sogar unbewusst das richtige spiele - dann weiß ich doch woran es liegt.

Insofern denke ich ist das, wie du sagst, ''genetisch'' bedingt ist. Beziehungsweiße in meinem Gehirn so früh gelernt und gespeichert wurde.

Eigentlich interessantes Thema, wobei das doch offensichtlich ist wenn man sich auch wissenschaftliche Arbeiten zum Thema ''Musik und Kinder'' (meist zum thema intelligenz) anschauht. Wundern würde mich das überhaupt nicht.

Lg
Max
 
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Das für die Musikaliche entwicklung die Musik die du hörst klar relevant ist dürfte jedem bewusst sein. Ich denke sogar das diese fast noch wichtiger ist als was ich letztendlich übe.
(ich übe ja quasi wenn ich höre)

Würde daraus also schließen das ich, nachdem ich die Gitarre als Instrument halbwegs gelernt hatte, von naturaus bevorzugt harmonien oder rythmen aus bereichen spiele die mein Gehirn absolut verinnerlicht hat. U.a. dinge die ich Jahrelang gehört habe, weil sie mein vater gehört hat, völlig unabhängig davon ob mir die Musik heute total zusagt oder nicht. Ich hab aufjedenfall als 4 Jähriger nie gesagt ''bäh macht die musik aus ist ja unerträglich''.


Das ist es Max! Melodien und Harmonien, welche du in deinem Elternhaus, quasi wie die Muttermilch, ganz ungezwungen aufgesogen hast, haben sich in dein Langzeit-Gedächtnis eingebrannt. Die kriegst du nie wieder los.
 
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