Eure persönlichen No Gos beim Drummen (live)

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Ich fand diesen Thread bei den Gitarristen eigentlich recht lustig und vielleicht kann ja der ein oder andere auch noch was für sich mitnehmen :)

Also, was sind bei Schlagzeugern eure persönlichen No Gos auf der Bühne? Egal, ob ihr das jetzt von selber live spielen kennt oder einfach nur als Zuschauer auf Konzerten.

Bei mir wäre das vor allem:

- Soundbrei am Schlagzeug (ganze Band natürlich noch schlimmer). Bassdrum - gerade bei Doublebass - nicht sauber heraushörbar. Und ganz schlimm ist ein Soundbrei bei Toms, wenn diese nicht differenziert herausgehört werden können

- Seltsam gestimmte Snare. Insbesondere regen mich hier diese Snares auf, die tief gestimmt sind und bei denen dann auch noch der Snareteppich halb lose dran hängt. Mag zu einer bestimmten Art von Musik sogar gut dazu passen. Für mich klingt das aber immer nach Mülltonne. Eine Snare muss nicht zwingend funky "cracken" und sollte natürlich in jedem Fall zur Musik passen (Metal generell und Rock: gerne fett und bauchig, Deathmetal: auch mal schön knackig bei den Blasts, Funk und Soul: schön knackig, Jazz: auch mal gerne etwas washy), aber einen halbwegs definierten Schlag sollte man schon heraushören.

- Kein erkennbarer Beat: wenn man alle 2 Bars den Takt wechselt und der Zuhörer sich überhaupt nicht auf die Musik einstellen kann. Terry Bozzio nenne ich da gerne überspitzt als Beispiel oder als gesamte Band auch mal die andorranische Band Persefone. Hier wird pber 7-10 Minuten mehr oder weniger nie das gleiche wiederholt. Du bekommst als Zuhörer überhaupt keinen Zugang zur Musik. Nicht falsch verstehen: ich respektiere Terry Bozzio sehr und er hat auch sehr gute Songs im Repertoire. Aber bei vielem denke ich mir oft: nicht mal ich als Drummer finde das so richtig geil. Gavin Harrison hat mal so schön gesagt, dass das wichtigste für einen Drummer ist, dass die Zuschauer sich dazu bewegen oder dazu tanzen können. Das ist ja bei Porcupine Tree auch nie so leicht. Aber Gavin H. tüftelt wohl nach eigener Aussage so lange an den Beats, dass sie trotz Komplexität doch noch tanzbar sind. Und mir ist ein Drummer lieber, der mir einen vielleicht eher einfach Beat so richtig groovig in den Hintern schiebt, als einer, der zwar technisch 100 Stufen besser ist, dessen Spiel aber nur aus irgendwelchem technischen Gefrickel besteht.

- Und wo wir schon beim Thema Terry Bozzio sind: übertrieben große Ballerburgen: klar, wenn es passt, dann können da auch gerne mal 4 oder 5 Toms dran sein und 8 Becken hängen. Aber für mich nur, wenn es Sinn macht. Sprich: wenn der Drummer die Sachen auch nutzt. Wenn das ganze Equipment da dran hängt, damit es wichtig und gut ausschaut, das Becken oder die Tom aber ein einziges Mal im Song angespielt wird und nicht mal sonderlich wichtig für den Song ist, dann kann man das bitte auch weglassen. Weniger ist da manchmal auch einfach mehr

- Betrifft vor allem Metal mit Blastbeats: ich hasse es, wenn der Drummer die Blasts und schnelle Doublebass-Passagen unsauber spielt. Entweder du bist vorbereitet und kannst das aus dem FF spielen oder du lässt es. Es gibt nichts Peinlicheres, als etwas auf der Bühne unsauber hinzurotzen. Ich liebe Despised Icon und vor allem Alex Pelletier. Ein Tier! Aber manchmal denke ich mir auch hier: spielt lieber ein ultra fettes und tightes 30-40-Minuten-Set, als 1,5h und nach ner Stunde geht Alex die Luft aus und alles ist nur noch hingewurschtelt.

- Zu viel Sticktricks: auch hier ist weniger mehr! Wenn ein Drummer plötzlich aus dem Nichts mit einem coolen Trick kommt, der an der Stelle einfach nur nice ausschaut, dann finde ich das genial. Bestes Beispiel war mal Chris Adler von LoG: der hat quasi keine Tricks gemacht, aber am Ende von (ich glaube) "Walk with me in Hell" gab es einen abschließenden Fullstroke auf der Snare, bei dem er den Stick locker 4m in die Luft katapultiert und wieder gefangen hat. Das hat einfach gepasst und war toll. Und dann gibt es da wieder diese Drummer, die alle paar Sekunden immer wieder den gleichen Wirbel oder Backtoss machen. Das wird dann so inflationär verwendet, dass du dich irgendwann nur noch langweilst...

- Wurde in dem Gitarristen-Thread auch genannt und passt generell immer ganz gut: sich über andere Bands lustig machen, die gerade spielen. Fehler passieren, jede Band hat auch mal ein oder zwei Lückenfüller-Lieder, nicht jede Band besteht nur aus Rampensäuen wie vielleicht gerade die Band, die hinter der Band schon mit den Hufen scharrt. Und so brutal ist die Konkurrenz dann auch nicht, dass man sie heruntermachen muss, um sich selber eine bessere Ausgangslage zu verschaffen.

Habt ihr auch no gos?
 
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- Vor allem Live: ein schlechter Monitor. Nix schlimmeres als im Song nur zu erahnen wo man ist, weil man sich und die anderen nicht (gut) hört.

- Rumgefrickel und Fills an Stellen, wo es nicht passt. Da ist manchmal weniger mehr. Lieber ein solider, straighter Beat als ein Durcheinander ohne Sinn und Ziel.

- Snaresound: Ist halt immer Geschmackssache. Es gibt aber Negativbeispiele, die einfach grauslig sind. Ich sage nur St. Anger.
 
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  • bei Jams: keine eigenen sticks dabei haben und dann die, die da sind, zerschroten
  • generell: nicht songdienlich spielen (gilt eigentlich für alle Instrumente, aber für Bass und drums finde ich in besonderem Maße)
  • zwischen den stücken: irgendwas spielen, ausprobieren, rumnerven: soundcheck und gut, alles andere ist von übel
 
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Mir fällt auch noch was ein (ist eher allgemein, kann sich aber auch auf Drummer beziehen): wenn der Sänger unabgesprochen ein Drumsolo ankündigt. Natürlich auch generell Solos, die nicht abgesprochen sind.
Klar gibt es Drummer, die können da einfach improvisieren und anderen gefällt es vielleicht sogar, wenn sie plötzlich zeigen können, was sie drauf haben. Dennoch kann sowas auch tierisch peinlich enden und auch zu Unmut in der Band führen.
 
  • Wenn der drummer unabgesprochen das Solo eines anderen Bandmitglieds begleitet
  • Wenn das Solo des drummers unabgesprochen von einem anderen Bandmitglied begleitet wird
  • Drum-solos, wenn diese rein auf das Zurschaustellen der technischen Fähigkeiten abzielen
 
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Im Vorfeld 5 Bier gegen Lampenfieber.
 
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eher 5 Bier für jede Extremität ... damit die auch synchron laufen ... :eek:
 
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Hi,
für mich ist es ein NoGo wenn der Drummer nicht ständig mit seinen Augen (und Ohren) bei seinen Mitmusikern ist und verfolgt, was auf der Bühne abgeht.
 
...wenn ein Drummer für den Soundcheck länger braucht, als die restliche Band zusammen. :ugly:
 
Wurde so ähnlich schon gesagt: nicht songdienlich spielen! Für mich das schlimmste „no go“! Wenn vor lauter Drummerkunst die Musik verschlimmbessert wird und sich kein Groove entwickelt - Katastrophe! Oder so nen Mist spielen, dass der Charakter des Songs total flöten geht.
Passiert leider viel zu oft ... :facepalm1:
 
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Mein persönliches NoGos:

  • Ungestimmtes Schlagzeug,
  • Spielen auf fremdem Becken, Fumas, Snares und seit dem letzten Gig: Hockern.
  • Show-Gehabe beim spielen
  • "kalt" auf die Bühne gehen
  • langärmlige Oberteile (es ist mir bei einem Hemd einmal ein Stick im Arm hängen geblieben - will ich nicht nochmal haben)
Ich finde aber auch noch die wichtigen Dinge, die unbedingt sein müssen, interessant:
  • Meine "Auftrittsschuhe" - ich habe tatsächlich ein Paar Cucks, die ich seit Jahren nur bei Auftritten anziehe. Wenn die nicht mehr sind, hab ich ein Problem ;)
  • Spaß beim Spielen
  • Kommunikation auf der Bühne
 
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@Drummerle: klar, die Schuhe! Hab selber solche Treter, ohne die nichts geht. :D
 
Kommunikation auf der Bühne

Sau wichtig!
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut man ein improvisiertes Ende für einen Song finden kann, wenn man sich anschaut und mit den Augen oder Gesten kommuniziert. Wenn nur jeder stumpf vor sich hinspielt, dann kann man sowas definitiv nicht machen :D

Und auch hinsichtlich "Stick hängen bleiben": ist mir letzten in der Probe bei den Kabeln der In Ears passiert, die ich vorne herunterhängen hatte (wobei Gavon H. das ja auch immer so hat :redface:). Hatte Rim-Clicks gespielt und wollte den Stick schnell wenden. Hab ich mich so drin verheddert, dass ich mir den rechten Hörer rausgezogen hab und mir der Stick runtergefallen ist :p
 
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Und auch hinsichtlich "Stick hängen bleiben":

Ist mir vor Jahren mal beim Einzählen (live) passiert, hab mir selbst den Stick aus der rechten Hand geschlagen.(jaja..schon gut) :D
Da das Set komplett aufmikrofoniert war, hat er dem Publikum ein hübsches wenn auch kurzes Drumsolo dargeboten...incl. Gelächter der anderen und dummen Gesicht von mir :D

No go:
  • in extreme Länge gezogene, nicht enden wollende und nicht abgesprochene Gitarren-Soli von so manchen Profilneurotikern
  • saudumme Sprüche am Mikro um die Pause zum nächsten Song zu überbrücken

und speziell für uns Drummer:
  • vergessene Stimmschlüssel und Panzerband (Gehrband)
 
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...wenn ein Drummer für den Soundcheck länger braucht, als die restliche Band zusammen. :ugly:

Ist das nicht immer so?

Ansonsten:
Schneller werden,
langsamer werden
und ganz besonders
Schlagzeugsolo spielen

.. obwohl, irgendwann muss man sich ja mal was zu trinken holen oder wegbringen.
;)
 
saudumme Sprüche am Mikro um die Pause zum nächsten Song zu überbrücken

Zu was Gaffa-Tape nicht alles nützlich sein kann. :D:evil:

Man kann es sogar als stylischen Modeartikel benutzen. Guckst du:

 
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Das macht aber ganz schön Aua beim Ausziehen bzw. abwickeln :eek:
 
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