Ich hatte mir die DVD auch am Sonntag gekauft, auch weil ich an der Samplitude SE 9 Version interessiert war. Obwohl ich im Laden kurz reingeschaut hatte und schon gesehen hatte, dass zum Mixing nur die beiden letzten Kapitel drauf waren, habe ich mich dann doch zum Kauf durchgerungen.
Zuhause gleich angeschaut: Mann, war das 'ne Enttäuschung! Zwei Stunden stehen da zwei Hansel im Riesenaufnahmeraum und labern nur rum.
- Wie schon oben angemerkt, ist das mit dem "kleinen Budget" glatt gelogen: mindestens 12 Mikrofone (gleichzeitig, da kaum Overdubbing), darunter einige von Neumann und ein Digitalmischpult und eine Aufnahmeraum in einer Größe und Ausstattung, wie ihn wohl kaum eine normale Band zur Verfügung haben wird.
- Eigentlich besteht die ganze DVD nur aus dem Zeigen, wie man die verschiedenen Instrumente mikrofoniert. Dabei brauchen sie für das Schlagzeug fast ein Drittel der Gesamtlaufzeit der DVD, da bleibt dann für den Rest naturgemäß nicht mehr besonders viel Zeit übrig.
- Es wird kaum erklärt, warum sich für ein bestimmtes Mikrofon entschieden wird und welche Charakteristika die Alternativen haben.
- Beim Soundcheck wird nicht erklärt, was denn da am Mixer geregelt wird. Es wird nur öfters behaupte, das "kaum EQ" verwendet wird. Was regeln die dann da? Wenn's nur Gain ist, dann kann man das doch mal erwähnen/erklären.
- Über die Aufstellung der einzelnen Instrumente und Amps im Aufnahmeraum werden nur wenige Wort verloren. Bei der gezeigten "Live"-Aufnahmetechnik ist das ja wohl einigermaßen wichtig. Warum die Instrumente im gezeigten Beispiel so aufgestellt wurden, wird nicht erklärt.
- Wenn mal Screenshots aus Samplitude eingeblendet werden, um die Mixereinstellungen zu zeigen, sind diese viel zu klein, zu kurz und ohne jegliche Markierungen, so dass man überhaupt nicht sieht, worauf sich die Sprecher gerade beziehen.
- Wie schon gesagt, ist der Teil übers Mixing SEHR rudimentär. Irgendwann präsentieren sie einfach einen Mix-Down, der irgendwie erstellt wurde und der Herr Toninjeniör erklärt nur, dass er "nur ganz wenig EQ" verwendet hat, dazu wieder ein 3-Sekunden Screenshot. Wie die einzelnen Level der Instrumente geregelt wurden und über die Verteilung im Panorama wird NICHTS erzählt. Immerhin kann man sich den Mix mit Hilfe der beigelegten Samplitude Projektdatei näher anschauen/-hören.
Ich könnte noch einige Zeit weitermachen und Kritikpunkte aufzählen, z.B. ist die Vortragsweise der Präsentatoren auch nicht besonders flott, nur Edo Zanki bringt ab und zu mal einen netten Spruch.
Fazit: gestern wieder zuück gebracht und statt dessen die neue KEYS-Ausgabe mit Samplitude SE 10 gekauft.
Chris