Gitarre einer Liveaufnahme nachmischen

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Servus zusammen,

Ich weiss nicht, ob das das richtige Forum ist, aber es geht mir ja hier eigentlich nur um Gitarren. Wenn nicht, bitte schieben.

Wir hatten gestern nen Kneipengig und da ich den mal aufnehmen wollte nahm ich mein Zoom H4n mit.
Leider war nirgends in der Signalkette mehr Platz zum einbringen. (Info: Wir haben alle über die PA gespielt, also Schlagzeug vermikrofoniert und Amps auch alle.)

Ich hab es dann einfach an einen höher gelegenen Ort gebracht, sprich, auf nen Dachbalken in 2,50 m Höhe und einfach aufnehmen lassen.
Zu meiner Verwunderung klingt es noch ganz ordentlich (Für sone Aufnahme ;)). Ich muss auch sagen, der Sound der vorne aus der PA kam war gut gemischt und alles, man hörte die beiden Gitarren klar und deutlich.
Leider ist das jetzt auf der Aufnahme nicht mehr der Fall, sprich, man hört alles recht gut, nur sind die Gitarren alle recht leise.
1. Wie kommt das, wenn der Sound vorne raus doch recht gut war. (Das gerät lag ca. 6-7 m von den Speakern weg und zeigte direkt drauf)
2. Kann ich da irgendwo nachträglich mit nem meinem Magix Samplitude o.Ä. etwas "nach-EQen"? Hat da jemand Tipps? Hab es grade selbst probiert, aber mit mischen etc. kenne ich mich leider (noch) nicht aus.

Danke schonmal :great:
 
Eigenschaft
 
Normalerweise gilt:

Was an Material auf ner Aufnahme da ist, kannst du wegnehmen (bis auf Effekte und/oder Hall/Echo)
Was nicht da ist, ist nicht da.

Klar, du kannst probieren irgendwo zwischen 500Hz und 1,5kHz die Gitarren zu suchen. Schön hoher Q-Wert und dann mit nem Boost von 4-5db die Fequenzen durchfahren. Probleme?
- andere Insrtumente werden schlagartig schlechter hörbar
- es kann extrem unnatürlich klingen
 
Hallo ShelbyMustangGT,

die beste Hilfe wirst Du vermutlich von den Tonmenschen bekommen, deshalb habe ich Deinen Thread mal zu uns in die Recording-Ecke geholt.

Banjp
 
Wenn Du nur die Stereosumme hast bleibt Dir wenig anderes übrig, als die prägnanten Frequenzbänder der Gitten raus zu suchen und die zu betonen oder halt die anderen Instrumente in Ihren Frequenzbändern ab zu senken. Aber einen Drehregler für "Lautstäke der Gitten im Stereomix" gibts leider noch nicht.

Grüße
Nerezza
 
zur 1. Frage - möglicherweise hat das Zoom an einer Stelle gestanden, wo sich durch Reflexionen und Überlagerungen einige Frequenzen ausgelöscht haben. Das müsste dann aber alles in diesem Frequenzbereich betreffen, also den Bereich finden und per EQ etwas anheben, mehr wird nicht gehen.
 
Hi Shelby
1. Wie kommt das, wenn der Sound vorne raus doch recht gut war. (Das gerät lag ca. 6-7 m von den Speakern weg und zeigte direkt drauf)
2. Kann ich da irgendwo nachträglich mit nem meinem Magix Samplitude o.Ä. etwas "nach-EQen"? Hat da jemand Tipps? Hab es grade selbst probiert, aber mit mischen etc. kenne ich mich leider (noch) nicht aus.

zu 1. Das Phänomen kenn ich ;) ich glaube jeder Musiker/Techniker kenn das.
Das liegt mMn an 2 Dingen: 1. Wir sind Live einfach einen anderen Sound gewohnt als auf einer Aufnahme.
Live ist Bass und BD sehr wichtig, auch sollte der Gesang laut im Vordergrund stehen. Jedoch mal erlich wie oft passiert es, das man ihn nicht versteht? :D
Auf einer Aufnahme ist "nicht verständnis des SängersIn" ein nogo, bzw. sehr ungewöhnlich. Bass ist meist eher leiser und dafür gewinnen die typischen "mitten-instrumete" an Bedeutung. Das sind Gitarre/synthies, Streicher, sonstige Orchesterinstrumente welche so typisch im Violinschlüssel/ev. auch Bratschenschüsselbereich liegen.
Das entspricht unserer Erwartung/Erfahrung. Das liegt ua. auch am 2. Punkt.
Wenn etwas leiser ist, klingt es automatisch mittiger. Deshalb fällt bei lauter Musik der Bass einfach mehr auf, weil wir davon mehr hören. Link
Weiters kommt dazu, dass gerne ziemlich laut gemischt wird, im Hohenfrequenzbereich spühren wir viel schneller das es weh tut (zumindest viele), daher ist es nahelieged bei den Bässen weiter zu machen um noch mehr an lautstärke raus zu holen. Dies gilt datrülich nicht für alle Mischer, aber es kann vorkommen.
Das alles führt zu unerwarteten Ergebnissen wenn mans später in anderer Lautstärke anhört.

zu deiner 2ten Frage:
Außer Eq wirst du vermutlich nicht viel machen können. Ev. kann man mit richtig eigestelltem Kompressor noch ein wenig die Peaks vom Drumset absenken -> die Gitarren werden im Verhältnis lauter, aber viel wird dieser "Trick" nicht bringen, wenn überhaupt wirklich hörbar.
Mit Eq so um 1kHz rum pusten bringt mal sicher Gitarren und Gesang etwas nach Vorne. Allzu schmalbandig würd ichs nicht machen, sonst beginnts unnatürlich zu klingen Q <= 1 würd ich sagen (hängt aber stark vom Plugin/Algorythmus ab).

Lg Jakob
 
Wenn es ein Kneipengig war und die Gitarren mit Mikros abgenommen wurden, dann haben die Zuhörer ja auch noch die Gitarren-Amps direkt gehört. Und Gitarristen sind nicht immer dafür bekannt ausserordentlich leise zu spielen. :rolleyes: Dann hat der Mensch am Mischpult wahrschneinlich wenig davon in die PA gedreht.

Gitarren-Lautsprecher sind ziemlich stark in eine Richtung strahlend. Das wird am Dachbalken einfach nicht angekommen sein...
 
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Hey,

Danke erstmal für die Antworten.

Also der Sound vorne raus war gut, ich bin ja selbst Gitarrist und lege Wert darauf gehört zu werden ;-)

Ich werd es jetzt einfach mal mit euren Tipps versuchen ein. Ich such mir die Mitten raus und schau was mit Kompressor und Filter so machbar ist. Schöne Fummelarbeit :D

Grüße,

Simon
 
Bei sowas muss man eben extrem aufpassen das die Aufnahme nicht völlig unnatürlich klingt, ich hatte das selbe Problem auch mal bei einem Test den ich im Proberaum mit relativ gutem recording Setup gemacht hatte.
Der Test sah vor einmal die gesammte Summer aufzunehmen und dann jedes Instrument einzeln auf einen Kanal.

Die Gitarre und den Gesang in der Stereosumme finde, fand ich extrem belastend und habe ich dann auch gar nicht weiter verfolgt. Mit dem Eq spielen hat ein wenig was gebracht.

gruß Viktor
 

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