Tipps beim Beibringen

[Teen spirit]

Hallo, ich bin neu im Forum, also entschuldigt mich, wenn ich irgendwas irgendwo falsch Poste .
Naja zurück zu meinem Problem, ich bin seit 9 Jahren Schlagzeuger (die ersten 6 Jahre war ich in der Musikschule) und spiele nicht unbedingt schlecht. Nun ist jemand zu mir gekommen und meinte 'Weiße mich in die Kunst des Schlagzeugens ein'. ich hab es mir ganz locker Vorgestellt, nur fällt mir immer mehr und mehr auf, dass mir das spielen nicht das unterrichten beigebracht wurde und ich kann ihm einfach nicht das Gefühl was man halt mit der Zeit bekommt nicht vermitteln. So für den Anfang läufts jetzt eigentlich ganz gut, er kriegt schon einiges auf die Reihe (naja, mit wenig Taktgefühl, aber daran arbeiten wir) und ich wollte mal Fragen habt ihr vielleicht mal Tipps für mich, wie ich ihm am besten das Schlagzeugen vermitteln kann und wie er schnell Rhytmusgefühl entwickelt?
Danke im Vorraus

 

[drumtheater736]

hi,

schlagzeug spielen können ist das eine, es jemand beizubringen das andere. damit sich ein drummer verwirklichen kann ist ein gute technik das a&o. zur technik zähle ich hand und fusstechniken, unabhängigkeit und koordination. timing takt-und rhythverständnis noten zähle ich zur theoretischen ausbildung.

schwierig ist es den unterricht interessant zu gestalten ohne den schüler zu überfordern. man sollte nicht von einem thema zu schnell ins nächste wechseln. lieber versuchen ein thema mit mehreren übungen durchzuziehen bis der schüler so sicher ist dass man das nächste thema beginnen kann.wenn der schüler noch mit dem einen thema zu kämpfen hat bring es nichts
ins nächste thema zu gehen. er muss sich dann schon auf 2 dinge konzentrieren und wird vllt schon überfordert.
wichtig ist auch der pädagogische teil. jeder schüler ist anders von der diziplin persönlichkeit und aufnahmeverögen dazu kommt noch das unterschiedliche talent.
das muss man auch immer mit einbeziehen. der schüler hat dann spass, wenn er merkt, dass es bei dem unterricht nur um ihn geht. man muss auf den schüler eingehen,auch mal fragen beantworten die jetzt nicht zum thema gehören.
dadurch fühlt er sich auch ernstgenommen und genau das ist die basis für vernünftigen unterricht.

schau mal bei stickcontrol, die seite ist extra für lehrer gemacht vllt findest du da sachen und kannst dir dann einen unterrichtsplan erstellen.

lg

DT

 

[GieselaBSE]

Dieses Buch ist zum Einstieg auch nicht schlecht:
http://www.amazon.de/Fundamentale-Konzepte-f%C3%BCr-Schlagzeuger-Drummerbibel/dp/3897751038/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1357188681&sr=8-6

Da sind keinerlei Noten drin, aber viele Denkansätze, die dich bestimmt weiterbringen, bzw. deinen Schüler
Dieses Buch kann ich eh uneingeschränkt für jeden ambitionierten Trommler empfehlen

 

[metaljuenger]

Hallo Teen spirit. Dazu gibt es schon einige interessante Threads hier im Sub (teilweise schon etwas älter, das tut aber ja keinen Abbruch):

https://www.musiker-board.de/plauderecke-drums/130905-schlagzeugunterricht-geben-womit-anfangen.html
https://www.musiker-board.de/plauderecke-drums/355999-unterricht-drum-unterricht-geben.html
https://www.musiker-board.de/plauderecke-drums/258401-unterricht-fuer-anfaenger.html (finde ich einen sehr guten Thread zum Thema)
https://www.musiker-board.de/plaude...richt-geben-tips-zur-unterrichtsstruktur.html

Kannst dich da ja mal etwas einlesen

 

[Teen spirit]

Danke Leute ich werde mir die Tipps mal zu herzen Nehmen .
Aber eine Frage habe ich noch, wann sollte man mit welchem Thema anfangen/weitermachen?

 

[slim g]

Nen allgemeingültigen Fahrplan gibts da definitiv nicht.
Da wird jeder was anderes zu erzählen.

Wenn man als Schlagzeuge relativ breit aufgestellt sein will, kommt man allerdings um manches nicht drum herum.

Mal stichpunktartig, was man zum Beispiel so alles abarbeiten könnte:

- erste Readingübungen (Taktarten, Dynamik, binär/ ternär)
- Motorik (z.B. durch open/closed Roll, Flams, Drags)
- erste Pop/ Rock- Grooves
- Analyse von Songabläufen ("Roadmaps" notieren)
- erste Einblicke in afrobrasilianische und afrokubanische Stilistiken
- Jazzbasics (auch Besenspiel)
- Grundlagen Percussion
- ...

...es gibt also genug Gebiete, die man behandeln kann.
"Beiläufig" werden natürlich technische Aspekte immer wieder beobachtet, ggf. korrigiert.

Wenn dein Schüler sich allerdings (soll´s ja geben) nur für ein Thema/ einen Stil interessiert, wird natürlich alles dementsprechend etwas spezifischer strukturiert werden müssen.

 

[SuperSaurfang]

hi,

schlagzeug spielen können ist das eine, es jemand beizubringen das andere. damit sich ein drummer verwirklichen kann ist ein gute technik das a&o. zur technik zähle ich hand und fusstechniken, unabhängigkeit und koordination.

damit würd ich als lehrer anfangen, wenn du deinem padawan keine richtige hand und fusstechniken, unabhängigkeit und koordination beibringt, wird er in ein paar frustierst sein das er nicht richtig spielen kann, so wie ich.
ich bekomm albträume wenn an meinen schlagzeug unterricht zurück denke, weil das wurd bei mir nur am rand behandelt was nur die spitze ist.
wie gesat würd als lehrer damit anfangen, was im zitat steht.

 

[slim g]

Stimmt auf jeden Fall, dass man auf technische Aspekte von Anfang an ein Auge haben sollte.
Aber auch das sollte man nicht so isoliert sondern im musikalischen Kontext betrachten.

Bis sich ne solide Technik entwickelt hat, das dauert so oder so Jahre. Da kann man schlecht sagen, dass man erst wenn die Technik stimmt zu anderen Sachen übergeht.
Aber das ist ja nix anderes als bei anderen Instrumenten auch.

Spielen lernt man nunmal durchs spielen.
Kontrolle und Feedback sind aber natürlich GERADE am Anfang das A&O. Keine Frage.

 

[drumtheater736]

Hi,

erst dir technik und dann der rest, so ist das auch nicht gemeint. da würden einem die schüler schnellerweglaufen als man gucken kann. aber ich stehe auf dem standpunkt, natürlich auch durch meinen weg beeinflußt, man sollte die sache eher step by step angehen. wenn der schüler sich noch auf die technik konzentrieren muss und ich mit ihm schon 1/8 pattern machen womöglich noch mit zählen und noten das ganze mit metronom, damit ist der schüler doch überfordert in meinen augen.

für mich müssen hände und füsse schon so funktionieren, dass sie wenigsten in der lage sind normale somgtempos flüssig zu spielen. sagen wir mal so 100- 150/170 bpm. wenn der schüler das schon kann, dann kann man wieder step by step weitergehen.

sicher sollte man dabei nie vergessen dass es um musik geht. aber ich denke auch da ist die technik die wurzel der kereativität. die jungs die uns als drummer begeistern wie simon phillips, garvin harrison, jojo minemann und donati usw. könnten ohne ihre technik nie so kreativ spielen. natürlich ist das die absolute oberklasse aber wollen die meisten nicht alle dahin

lg

DT

lg

DT

 

[slim g]

Klar. Da widersprech ja überhaupt nicht im mindesten.
Die Großen die du da zum Beispiel genannt hast werden jedoch auch nicht müde in jedem 2. Interview zu betonen, dass auch sie noch permanent an ihrer Technik feilen.

Ein ewiger Kampf also.
Und alles baut auf allem auf. :-D

 

[Teen spirit]

Ja, lange ists her, aber ich wollte mich mal bedanken, läuft alles Super, mit Noten gehts sogar besser als bei mir damals