10-fach Steckdosenleiste für das Homestudio

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dann erkläre mir wieso es in studioumgebung bei geringen lasten und niedrigen strömen ein problem sein sollte mehrere mehrfachdosen zu verketten?

denn das scheint ja VDE zu verbieten....

gefällt dir der begriff "realitätsfern" besser?

VDE vorschriften sind oftmals was für den DAU... das ist ja auch in ordnung so...
 
dann erkläre mir wieso es in studioumgebung bei geringen lasten und niedrigen strömen ein problem sein sollte mehrere mehrfachdosen zu verketten?...denn das scheint ja VDE zu verbieten....
Die VDE 0100 wurde nicht allein für Studioumgebungen gemacht, sie gilt aber eben auch dort (< 1000 V). Im übrigen wirst Du doch sicher schon mal was von Übergangswiderständen gehört haben.
VDE vorschriften sind oftmals was für den DAU...
Mag sein. Aber eben nicht nur das. Die VDE 0100 hat, z.B. neben unserem Ordre Public (BGB) wie neben Unfallverhütungsvorschriften (UVV der BG) etc. gesetzesähnlichen Charakter. Aus gutem Grund. Ich möchte zu gerne wissen, wieviel Häuser wegen der Deiner Auffassung nach "für die Tonne-Vorschriften" gottseidank nicht abgebrannt sind.

EDIT 1 FYI: http://www.vde.com/de/Institut/News/Seiten/Steckdosen.aspx In Baumärkten etc. wurden z.T. 3er-Leisten mit 3 x 0.75 mm² für einsfuffzich verhökert, an die die Omma ihren Heizlüfter angeschlossen hat :rolleyes:.

EDIT 2 Schau Dir mal an, was es so an Mehrfachleisten im Handel zu kaufen gibt (man glaubt es nicht) -> http://www.vis.bayern.de/technik/pr...elektrowaren/tischsteckdosen_unfallgefahr.htm (Stand: Mai 2008)

EDIT 3 Auch ganz aufschlußreich: http://www.baua.de/nn_57610/de/Gera...t/Marktueberwachung/pdf/Leitfaden-Adapter.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Sticks, lass dir meine Kekse schmecken :)

@ Ede:
Das kann meinetwegen deine Haltung sein und du kannst durchaus recht haben, dass einzelne Regelungen überzogen sind und für den Hausgebrauch von kompetenten Personen mit einem gewissen Augenmaß ausgelegt werden können, um es mal ganz vorsichtig zu sagen.

Leute, die sich nicht auskennen, solltest du mit deinen Aussagen aber bitte nicht dazu anstiften, diese (oder womöglich noch andere) Vorschriften zu missachten, in den meisten Fällen hat sich jemand was dabei gedacht!

Gruß
Oli
 
dann erkläre mir wieso es in studioumgebung bei geringen lasten und niedrigen strömen ein problem sein sollte mehrere mehrfachdosen zu verketten?

Falsch!!!

Es geht hier nicht um den Normalfall, sondern um den Kurzschlussfall. Nehmen wir ein 1 Watt Radio. Das läuft auch an einem Klingeldraht oder über ein Flachbandkabel einwandfrei, solange es läuft. Aber angenommen, da fällt jetzt was schweres metallisches auf die Anschlussschnur und macht einen dezenten Kurzen:

Die nächste Sicherung ist der (evtl. sogar C-) Automat im Sicherungskasten. Und der weis nicht, ober er Omi's Heizlüfter, den Einschaltstrom einer Kreissäge oder einen kurzgeschlossenen Klingeldraht dran hat. Fazit: Der Innenwiderstand dieser Verkettung ist zu hoch (evtl. >1Ohm) um die 200A für die magnetische Auslösung des Automaten zu erreichen. Der Rest ist dann ein dezenter Zimmerbrand.

Es ist egal, was man an Steckdosenleisten dranhängt! Alles was vor der internen Gerätesicherung ist, also Anschlussschnur etc. muss immer in der Lage sein selbst im ungünstigsten Fall einen C-Automaten in die magn. Auslösung zu schicken!

Fallbeispiel: 10x Steckdosenleisten 1,5m 0,75qmm in Reihe.
Übergangswiderstand: 10 x 2 x 10 mOhm = 200 mOhm
Leitungswiderstand: 10 x 1,5m x 2 x (50E6 S/m*0,75qmm)^-1 = 0,8 Ohm
Leitung in der Wand: 30m x 2 x (50E6 S/m*1,5qmm)^-1 = 0,8 Ohm
-> Widerstand = 1,8 Ohm -> Kurzschlussstrom (günstigster Fall, 300V peak) 166 A

All das war jetzt sehr optimistisch gerechnet, normalerweise sieht das ganz anders aus. Und trotzdem ist man schon da und der Automat löst evtl. nicht aus. Egal, ob der Kurzschluss jetzt im Heizlüfter oder Radiowecker steckt.

Für Kupfer hab ich jetzt mal 50*10^6 S/m genommen, denn die 59*10^6 S/m hat nur sehr reines Kupfer.

@ Sticks:

Das schlimme an diesen Varistoren ist nicht, das sie nach einer Zeit nichts mehr tun, sondern das sie
a) altern (durch Spannungsspitzen, Zeit ...)
b) Im Blitzfall extrem heiß werden

Der Haken ist, das der, wenn er altert früher auslöst, nicht später. Also ist das einen tickende Zeitbombe, die altert, dadurch mehr Wärme produziert, dadurch schneller altert, dadurch... und irgendwann einige hundert Grad hat und sich durch das billige Plastik schmilzt. Da hat man sich den Zimmerbrand nach Blitzschlag (mit Monaten Delay) gleich mit gekauft. So eine Dose muss immer eine Erkennung und sandgefüllte (Funkenlöschung) Sicherungen dabei haben, plus noch mal einen EMV Filter, der dafür sorgt, dass der Blitz im Varistor landet, nicht im Gerät. Und der Varistor in Sand gebettet gegen Brandgefahr.
Die Tests, die das Ding in Prüflaboren bestehen muss, die sind lachhaft. (War selber mal bei einem EMV-Test dabei)

Deswegen macht ein Varistor nur dann Sinn, wenn man
1. Den Blitzschlag erkennt und man danach die Steckdosenleiste einschickt um den Varistor zu tauschen
2. Den Varistor feuerfest einbaut
3. Einen guten EMV Filter mit drin hat
4. Sicherungen drin hat (sandgefüllt)

Und das kostet und gibt's bei Apsa. Die billigen Blitzschutzdinger kommen mir nicht ins Haus!

Edit: Schreibfehler
 
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danke carl, wirklich gute Infos!

Allerdings durchschau ich noch nicht, warum ein Automat bei 166 A nicht auslösen sollte...

Und 300V ~ sqrt(2)*230V oder wo kommt das her?

Außerdem zeigt deine Rechnung für mich, dass die Anzahl der Steckdosen (entsprechend Übergangswiderstände) weniger "schlimm" ist als die lange Leitungslänge. Ich kann allerdings auch nicht sagen, auf welche Größe eine leicht angerostete (o.ä.) Verbindung kommt. Hast du da noch Infos?

Gruß
Oli
 
danke carl, wirklich gute Infos!

Allerdings durchschau ich noch nicht, warum ein Automat bei 166 A nicht auslösen sollte...

Und 300V ~ sqrt(2)*230V oder wo kommt das her?

Außerdem zeigt deine Rechnung für mich, dass die Anzahl der Steckdosen (entsprechend Übergangswiderstände) weniger "schlimm" ist als die lange Leitungslänge. Ich kann allerdings auch nicht sagen, auf welche Größe eine leicht angerostete (o.ä.) Verbindung kommt. Hast du da noch Infos?

Gruß
Oli

a) ja, 300V ~ sqrt(2)*230V

b) die 166 A sind der worst case Abschaltstrom der magn. Abschaltung eines C-Automaten http://de.wikipedia.org/w/index.php...ösekennlinie.svg&filetimestamp=20081204201932
D. h. ein C-Automat schaltet bei 166A sicher sofort ab. Die thermische Abschaltung löst, wie man sieht, erst nach 1-10 Sekunden aus. Und wenn man überlegt, das ca. 2 Ohm mal 100A so 20kW sind, dann ist das auf 5m Leitung genug Leistung um schneller als in 5 sec. Schaden anzurichten! Vor allem:

c) Man sieht, das mehr Leistung auf der Leitung abfällt als an einem nagel-neuen Kontakt. Aber:
1. Kontakte oxidieren. Witzigerweise haben Leistungsrelais oft einen Mindeststrom spezifiziert der sicherstellt, das die Kontakte sich vom Oxid 'freibrennen', sonst kann ein Relaiskontakt auch man irgendwann 100 Ohm haben, wenn der nie Last drauf hatte!!! Man verwendet für die Kontakte lieber Materialien, die oxidieren, als welche die verschweißen. Also die 10 mOhm sind für eine neue Steckdosenleiste. Aber das wird mehr, weil der Anpressdruck abnimmt (ausleiern) und gleichzeitig die Kontakte oxidieren...
2. Die Leitung verteilt die Leistung gleichmäßig auf 5m und hat viel Luft drum herum. Insofern sind 1-5 W/m kein großes Problem, solang die Kabeltrommel abgewickelt ist!!! Aber ein Kontakt hat 2x2mm² und soll jetzt auf einmal die gleiche Leistung abkönnen ohne warm zu werden. Tja, und da schlagen dann mehrere Effekte zu. Einerseits hat Metall bei höherer Temperatur einen höheren Widerstand. Dann oxidiert es schneller, bei 500°C ist Kupfer in Sekunden schwarz und es wird weicher und der Anpressdruck lässt nach (auch, weil es sich genau am Kontakt ausdehnt und sich wegbiegt). Alle Effekte machen es effektiv noch schlimmer. Und schon qualmt der Kontakt, während die Leitung mehr Leistung locker weg steckt.

Grüße,

Carl
 
...du kannst durchaus recht haben, dass einzelne Regelungen überzogen sind und für den Hausgebrauch von kompetenten Personen mit einem gewissen Augenmaß ausgelegt werden können, um es mal ganz vorsichtig zu sagen.

Leute, die sich nicht auskennen, solltest du mit deinen Aussagen aber bitte nicht dazu anstiften, diese (oder womöglich noch andere) Vorschriften zu missachten, in den meisten Fällen hat sich jemand was dabei gedacht!

:great:

Bzw.: In vielen Fällen ist leider erstmal was passiert, und danach wird die Vorschrift verfasst.
 
:great:

Bzw.: In vielen Fällen ist leider erstmal was passiert, und danach wird die Vorschrift verfasst.

Exakt!

btw: ich hab mal was verbaut und mit Feinsicherungen abgesichert. Leider hatte ich einen Fehler drin, und B-Automaten wurden kurzgeschlossen über eine 2A Feinsicherung.
Man sollte meinen, die 2A Sicherung löst aus und alles ist gut, aber so leicht war es dann noch nicht: In der Feinsicherung, weil sie nicht sandgefüllt war, hat sich ein Lichtbogen gebildet und bis dann die Sicherungsautomaten nach wenigen Sekunden ausgelöst haben (der Lichtbogen hatte wohl genau etwas zu wenig Leistung für die magn. Auslösung), hat es den kompletten Halter der Feinsicherung verschmolzen und der hat richtig als Fontaine schwarzes Plastik ins Gehäuse gesprüht.
Seit dem denke ich etwas anders über Vorschriften, obwohl das ja eigentlich noch alles richtig und zugelassen war...
 
Danke, Carl, dass du das ganze noch auf verständliche "Beine" gestellt hast.
Oli
 
warum nimmst du nicht eine 6er und hängst noch eine andere 6er ran..?

/E dann müsste auch nur die "erste Steckdosenleiste" eine Sicherung haben, oder?
 
warum nimmst du nicht eine 6er und hängst noch eine andere 6er ran..?

/E dann müsste auch nur die "erste Steckdosenleiste" eine Sicherung haben, oder?
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Bitte bewertet konstruktive Beiträge
Dann bewerte ich jetzt mal nicht...
Lies dir doch die letzten Seiten mal durch
Oli
 
[Schimpfwörter]
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[/Schimpfwörter]

Heute im Internet Funkschalter gekriegt, sofort ausprobiert. DOCH!

Ein FS an der linken, einen an der rechten (Beide auf einen Kanal geht nicht...), einen FS am Computer und je einen an meinen zwei Lampen. Eingesteckt...zuerst war alles gut, nix geraucht oder in die Luft geflogen... :D
Doch beim Einschalten die grosse Enttäuschung. Box Links liess sich einschalten, der Schalter der rechten hatte dann aber keinen Bock mehr zu reagieren und macht enur kurz Strom, bis er wieder auf "Aus" ging. Nach mehreren Versuchen war auch die Box ein. Dann Licht ein, geht, zweites Licht -> ZACK! erste Licht fällt aus. FS rausgesteckt, wieder rein. Dann gings wieder. Boxen nochmal ausgemacht. Licht ein, gingen beide. Dann Boxen probiert, wieder so wie vorhin, nicht viel passiert. Doch dann auf einmal gleich ein grosse Spektakel: Box Links geht ein, und zieht zuerst mal unter einem hörbaren SUUUUB die Membran ca 1 cm nach innen. Dann die Andre Box probiert. Ging ein. Dann aus Spass nochmal Licht aus und ein. Und nun die rechte Box beim einschalten des Lichts: ein hörbares *klick* Licht aus *klick* Licht an *klick*. Jetzt läuft vorerst wieder beim alten, bis ihr mich aufgklärt habt ob das an den Spannungsspitzen liegt oder warum oder wie weshalbm und was man(n) dagegen machen kann.

Master
 
Ach, ich find Funksteckdosen toll....

Stell dir vor, deine Freundin weckt dich liebevoll mit den Worten 'Ich brauch mal deine Elektronikernase...'

DSC01150.jpg

OK, in dem Fall war das ein Funkdimmer (aus einem Set mit 2x Dimmer, 2x Schalter von Aldi), und das war genau 1 Woche nach Ablauf der 2-jährigen Garantie passiert.
Dran hing eine 20W Glühbirne einer Salzkristalllampe, und die Glühbirne war völlig in Ordnung...
Sicherung war hinterher auch noch drin, das Ding hatte sich gottseidank selber aus dem Verkehr gezogen ohne weiter Hitze zu produzieren, denn es wurde erst nach 5 min. entdeckt. Aber der Gestank war nicht ohne...
 
Lecker :D Kannst du mir vielleicht sagen was bei mir los ist?
 
Lecker :D Kannst du mir vielleicht sagen was bei mir los ist?

a) Wenn dir morgen dein Nachbar berichtet, sein Garagentor spielt verrückt, das weist du wer deine Box wieder ausschaltet.;)
b) Chinaware wird nicht nur billiger, sondern auch immer schlechter...:mad:
c) Von WLAN über Bluetooth bis Funksteckdosen und Mikrowellen streiten sich ca. 10 Funkstandards über einen kleinen Funkfrequenzbereich, den man früher als nicht brauchbar erklärt hat und daher freigegeben... (eben weil Wasser auf der Frequenz absorbiert, siehe Mikrowelle).:gruebel:
 

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