100 Songs - einfach machen aber wie

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Ich habe seit Jahresanfang ein Problem. Ich spiele seitdem in einer 2. Band mit ca. 40-50 Stücken und merke das ich häufig Akkordfolgen, Solis und Ablaufe vergesse. Ich muss leider sagen ich bin ein recht vergesslicher Mensch. Natürlich kann man vom Blatt ablesen aber 1. möchte ich lieber ins Publikum schauen und 2. finde ich die Stellen nicht so schnell wenn es grade hakt. Ich habe mir nun vorgenommen mehr zu üben aber es fehlt die richtige Strategie.

Alles einfach nur auswendig zu lernen (Ständiges Wiederholen) erscheint keine echte Lösung zu sein - vergesse ich zu schnell wieder. Ich bin nun auf der Suche nach Techniken, die auf unterschiedlichen Songs übertragbar sind. Habt ihr ein paar Tipps (kann keine Noten).
 
Eigenschaft
 
Naja wenns dir nur um dei abläufe geht da ist das beste was du machen kannst dir diese songs immer und immer wieder anzuhören bist du im kopf weißt was als nächstes kommt. Das ist ne ganz gute lösung. Ich persönlich hab allerdings nicht so das problem mit dem merken.

Lg
max
 
Ich denke was die reinen Abläufe betrifft hast du recht. Besonders schwierig wird es wenn in beiden Bands der gleiche Song mit unterschiedl. Abläufen und Tonarten gespielt wird - das ist zum Haare raufen.

Ich habe schon häufiger bei erfahrenen Gitarristen bewundert, wie sie über "Fehler" hinwegspielen ohne das es auffällt bzw. improvisieren. Teilweise obwohl sie den Song gar nicht kennen. Das würde ich auch z.B. gerne lernen.
 
Also mein Vater spielt teils auch in einer "Band", die im Reportoire um die 100 Stücke haben. In dem Sinne lernen tut er kein einziges und Proben gibt es auch keine. Er meint das durch Erfahrung und gutem Gehör sich der Rest erschließt. Als ich ihn mal vertreten musste, konnte ich das nur leider nicht ganz so locker angehen.... :redface:
 
Ist dein Vater in wirklichkeit vielleicht ein Roboter?
Wie will man denn sowas machen?

Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden?
 
Wie will man denn sowas machen?

Wie er bereits schrieb: mit sehr viel Erfahrung.
Man muss den Song lediglich komplett im Ohr haben und 1-2 Akkorde des Songs wissen, dann klappt sowas schon.
Mit einem guten relativen Gehör kann man Akkordfolgen, solang man die Tonart (oder z.B. auch nur den Anfangsakkord) weiß, nach Gehör direkt nachspielen, ohne jemals explizit rausgehört zu haben.
Aber wie gesagt: Erfahrung ;)
 
Wie er bereits schrieb: mit sehr viel Erfahrung.
Man muss den Song lediglich komplett im Ohr haben und 1-2 Akkorde des Songs wissen, dann klappt sowas schon.
Mit einem guten relativen Gehör kann man Akkordfolgen, solang man die Tonart (oder z.B. auch nur den Anfangsakkord) weiß, nach Gehör direkt nachspielen, ohne jemals explizit rausgehört zu haben.
Aber wie gesagt: Erfahrung ;)

Und was ist mit dem Strummingmuster, plötzlichen brakes, Soloparts von Mitmusiker, Soloparts von einem selbst....usw...
Mein Gitarrenlehrer ist meiner Meinung nach schon professionell, hat Gitarre soweit ich weiß auch studiert, spielt schon seit Jahren und das mehrere Stunden am Tag und selbst der muss sein Zeug Proben.
 
Ich denke, dass das fast ein bisschen überbewertet wird. Mir ging es so, in einer Band mit 40 Songs im Repertoire, dass ich auch jeden einzelnen auswendig spielen konnte, die Tonart wusste immer irgendeiner noch ;). Wir haben jeden Song vor der Aufführung so geprobt, dass er im Proberaum sicher durchlief, dabei wurden die Songs so oft gespielt und gehört, dass man sich einfach daran gewöhnt, das mag wohl die angesprochene Erfahrung sein. Das klappt ganz gut. Auch jetzt, nachdem ich drei viertel der Songs fast ein Jahr lang nicht gespielt habe, weiß ich immernoch, wie sie gehen. Die meisten dieser Stücke sind ja auch recht simpel gehalten.
 
Und was ist mit dem Strummingmuster, plötzlichen brakes, Soloparts von Mitmusiker, Soloparts von einem selbst....usw...
Das habe ich bereits im ersten Satz beschrieben: Den Song sollte man zumindest im Ohr haben, dann kommen auch die Breaks nicht mehr so plötzlich ;). Die meisten anderen Dinge die du beschreibst sind, zumindest bei Standard Pop und Rocksongs eher kein Problem. Solos kann man auch improvisieren.
Ich zumindest rede von Songs, die auf den üblichen Kadenzen aufbauen, ohne größeren Schnick-Schnack.
Mein Gitarrenlehrer ist meiner Meinung nach schon professionell, hat Gitarre soweit ich weiß auch studiert, spielt schon seit Jahren und das mehrere Stunden am Tag und selbst der muss sein Zeug Proben.
Es kommt halt auch darauf an, was man spielt und vorallem wichtig: wie akkurat man einen Song nachspielen will.
 
Sicher gibt es "Naturtalente" die sich ein Instrument nehmen (das sie vielleicht noch nie gespielt haben) und binnen kürzester Zeit einfach nach Gehör einen Song nachspielen. Kenne ich auch einen (gruß an Ralfi). Aber als "einfacher" Mensch nutzen mir solche Hinweise wenig. Leider gehöre ich auch noch zu denen, die schnell wieder vergessen. Die Frage ist kann ich mit gewissen Übungstrategien trotzdem so viele Songs draufbehalten.
Ich erinnere mich z.B. an Menschen, die sich große Zahlenreihen merken in dem sie Zahlen mit Bildern und Geschichten verbinden oder so ähnlich. Solche Tricks gibt es ja vielleicht auch bei (Tanz-) Musikern ??

Vielleicht kann ich ja auch mein Gehör trainieren, immer die richtigen Akkorde zu finden, wenn ich die Grundtonart weiß. Aber wie mache ich das genau?
 
Moinsen,

das Problem liegt meiner Erfahrung nach an der Art des Übens und dann natürlich auch am Interesse am Song. In einer Rockband mit begrenztem Programm und Bock an den Songs wird das einzelne Lied weit intensiver geprobt als z.B. in einer Coverband, die sich fürs Wochenende unbedingt noch schnell den aktuellen Hit von Bon Jovi draufschaffen muß. Dabei kann sich der Ablauf es Liedes nicht im Gedächtnis festigen. Das ist wie bei Prüfungsvorbereitungen, das Wissen wird in kurzer Zeit erlernt, ist für die Prüfung abrufbereit und 4 Wochen später wieder fast komplett vergessen.

Cya

Gnurpsel
 
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir handgeschriebene Leadsheet's aneignest und damit übst? Mir hilft es ungemein, wenn ich etwas schon mal aufgeschrieben habe. Da fällt das Erinnern gleich viel leichter. Ansonsten hilft es auch ungemein, wenn man das, was man spielen will auch wirklich gern hat und es einem wichtig ist (Der Song selber, NICHT dass er jetzt dargeboten werden soll).
Ich kann, wenn ich gut drauf bin, relativ schnell Melodien von Tabs spielen, wenn ich den Rythmus höre. Das klappt immer. Aber sobald ich den Song an und für sich nicht wirklich mag, vergess ich das Zeug wieder, sobald die Gitarre zwei Stunden im Ständer steht. Ist so und wird bei mir auch immer so bleiben, denke ich...


Und was ist mit dem Strummingmuster, plötzlichen brakes, Soloparts von Mitmusiker, Soloparts von einem selbst....usw...
Mein Gitarrenlehrer ist meiner Meinung nach schon professionell, hat Gitarre soweit ich weiß auch studiert, spielt schon seit Jahren und das mehrere Stunden am Tag und selbst der muss sein Zeug Proben.

Natürlich fallen solche "Schnörkel" dann schlichtweg weg. Sowas muss man halt wirklich zusammen üben und man muss eingespielt sein. Da nützt einem auch 100 Jahre Erfahrung nichts. Aber in der Regel geht es bei sowas ja nicht um perfekte Darbietung und Akribie, sondern um ein rundes Gesamtergebnis. Wenn der Gesang und der Rhythmus passt, stört sich keine Sau an Unfeinheiten und Hilfskonstruktionen...

Ich bin zum Beispiel totaler Toten Hosen Fan. Ich habe wegen denen eigentlich mal angefangen, E-Gitarre zu spielen und weiß, wie die spielen. Ich kann mir das Akkordbuch nehmen und damit dann so ziemlich jedes Lied mitspielen, einfach, weil ich ungefähr weiß, wie die gitarrentechnisch so ticken. Und weil ich eben den Song im Ohr habe. Perfekt ist das Ganze dann natürlich bei weitem nicht und ne Menge Verbesserungsbedarf besteht da immer, ABER live, für einmal spielen, kein Problem :)
 
Mein Gitarrenlehrer ist meiner Meinung nach schon professionell, hat Gitarre soweit ich weiß auch studiert, spielt schon seit Jahren und das mehrere Stunden am Tag und selbst der muss sein Zeug Proben.

Alle müssen ihr Zeug proben, wenn's gut werden soll. Frag mal professionelle Klassikmusiker oder Opernsänger, wie akribisch die neue Aufgaben angehen ... Die verbringen ihr Leben damit. Warum also sollte es dann ausgerechnet jenen, bei denen es nicht zum Profi-Künstler reicht, leichter fallen?

Klar es gibt es immer Leute, die schneller lernen, besser behalten und gedanklich schneller sind als man selbst. Das hat man oder hat es nicht. Bei mir selbst dauern "Abspeichervorgänge" bis zum Automatismus auch ziemlich lange. Sich drüber ärgern nützt nix. Man muss sich akzeptieren wie man ist, geduldig und nett zu sich sein.

Auch lernt und behält man bestimmte Stücke mehr oder weniger gut. Ich habe ca. 100 Titel im Repertoire, davon sind ca. 20 "Pappenheimer", wo's mit dem Automatismus ("spiel ich im Schlaf ...") aus diversen Gründen hapert. Die muss man im Auge haben und zuhause immer mal wieder durchspielen vor der Probe, vor dem Gig (sofern auf der Playlist).

Faustregel nach dem Pareto-Prinzip: Für ca. 80% Deiner Stücke brauchst Du 20% Zeit. ca. 20% Stücke brauchen hingegen 80% Deiner Zeit. Wenn Du das in der Übungspraxis konsequent berücksichtigst, bist Du auf der sicheren Seite.

Natürlich gibt's auch immer mal wieder "Mogelmöglichkeiten". Z.B. wenn in einem Stück die Gitarre Beiwerk ist, weil Keyboard und Gesang die Nummer dominieren, kann man den Rhythmus vereinfachen oder oder die harmonische Begleitung zur Not auf Singlenotes geschickt reduzieren. Faustregeln dafür gibt's allerdings nicht. Das braucht viel Erfahrung, eine offenes Ohr und Gespür dafür, was man bei einem bestimmten Titel tun oder lassen kann. Und sollte nicht als Notlösung zur Gewohnheit werden.
 
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Ansonsten hilft es auch ungemein, wenn man das, was man spielen will auch wirklich gern hat und es einem wichtig ist
Die Musikstücke sind weitestgehend festgelegt. Daran kann ich wenig ändern.
Faustregel nach dem Pareto-Prinzip: Für ca. 80% Deiner Stücke brauchst Du 20% Zeit. ca. 20% Stücke brauchen hingegen 80% Deiner Zeit.
Wenn ich mal etwas ändern könnte würde ich versuchen eben diese "Zeitfresser" loszuwerden. Leider sind das häufig die Stücke die man gern hat aber noch lieber habe ich es ehrlichgesagt, wenn ich den Angstschweiß beim Auftritt reduzieren kann.
Leider merke ich aber das Lieder immer wieder zu spielen ab einer gewissen Menge nicht mehr soviel bringt. Die verfügbare Übungszeit/ Stück wird einfach geringer. Ich frage mich daher ob es noch andere Übungsstrategien gibt. Man hört viel von Gehörbildung oder Gitarrenfitnessübungen, Harmonielehre. Vielleicht hat jemand mit diesen Übungsmethoden gute Erfahrungen gemacht..
 
Ich habe mal in einem Lehrbuch wo's nur darum geht wie man Gitarre lernt gelesen, dass man etwas 7 mal wiederholen soll. Dies sei die perfekte Dosis für das Gehirn.
Macht man weniger scheint es dem Gehirn unwichtig zu sein und es vergisst es wieder. Macht man es öfters gibt es etwas wie Datenstau und das Gehirn kann nichts mehr aufnehmen.
Nach 7 mal sollte man also mindestens eine kurze pause machen. 2 Minuten reichen manchmal schon.
Abläufe kann man sicher gut lernen mit hören. Ich nehme an du kennst mehr als 100 Lieder die du nur hörst und ihre Abläufe genau kennst.
 
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Hmmm...

ein neues Lick bzw. Teile davon 7 mal üben und dann 2 min Ruhe?

Danke für den Tip,das teste ich am Wochenende:)
 
Alle müssen ihr Zeug proben, wenn's gut werden soll. Frag mal professionelle Klassikmusiker oder Opernsänger, wie akribisch die neue Aufgaben angehen ... Die verbringen ihr Leben damit. Warum also sollte es dann ausgerechnet jenen, bei denen es nicht zum Profi-Künstler reicht, leichter fallen?

Ich war jetzt nicht enttäuscht das mein Lehrer üben muss.
Das war von mir eher als Beispiel gedacht weil mir die Aussagen von "jimmypage_Rocks" und "Mr Polfus" so vorkamen als wenn sie meinten, das manche Leute eben nicht üben müssten. ...sorry aber ich komm da nich von los :)
 
... weil mir die Aussagen von "jimmypage_Rocks" und "Mr Polfus" so vorkamen als wenn sie meinten, das manche Leute eben nicht üben müssten...

Wie sagt mein Dad so gerne... "Wer übt kann nichts..." ;) Und das ist natürlich auch nicht ernst gemeint, spiegelt vielleicht aber ein wenig wieder, wieviel erfahrene Leute mit Routine "ausgleichen"... Gewisse Dinge sitzen da einfach... Wenn man sich x Jahre mit Blues beschäftigt, sind einem die üblichen Spielarten (Kadenzen etc.) geläufig und in diesem Rahmen kann man sich dann auch bewegen... ein geschultes Ohr hilft da sicher auch ungemein...

Aber sicher gehört klappern da auch zum Handwerk und man sollte nicht alles so wortwörtlich nehmen... Wer sagt schon, das er sich den Ar... abarbeiten musste, um sich etwas draufzuschaffen... wie gesagt... "wer übt kann nichts" ;)
 
Aus einer Ray Charles Doku, die ich gestern gesehen habe.

Ray Charles wurde gefragt, wie er sich al Blinder anhand von nummerierten Anzügen in seinem Kleiderschrank merken kann, welcher Anzug nun wie aussieht etc. - er meinte was nach dem Motto: "Ich habe 2.000 Klavierpartituren für alle möglichen Stücke inkl. Jazz und Klassik im Kopf, da fallen so ein paar Anzüge nicht ins gewicht...". Sprich: üben, üben, üben!
 
Ich habe mal in einem Lehrbuch wo's nur darum geht wie man Gitarre lernt gelesen, dass man etwas 7 mal wiederholen soll. Dies sei die perfekte Dosis für das Gehirn.
Das ist doch schon mal was - besonders interessant wenn man mal wieder einen neuen Song(-part) angehen will.
Ich habe mir mal "Rock Guitar Secrets" gegriffen. Da sind auch Übungsbeispiele drin z.B. 10 min Pentatonik und andere Skalen, 10 min Arpeggios, 15 min Blattspiel, 15 min Improvisation usw.
Aber ich habe das Gefühl, das ist doch eher was für den "Musikstudenten". Ich würde gerne ein paar Übungsmethoden speziell für die Bedürfnisse eines Feierabend Tanz- oder Covermusikgitarristen erfahren. Und diese Leute schreiben i.d.R. keine Bücher (außer "Fleisch ist mein Gemüse") sondern sind höchstwahrscheinlich am ehesten hier zu finden.
Hier sind doch sicherlich Gitarristen mit z.T. jahrzehntelanger Erfahrung mit Covermusik. Wie würdet ihr für euch (oder für jemand anderes) einen "Trainings(übungs)plan für die Gitarre" erstellen ?
 

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