2 Notationsfragen zu Bach - PRELUDE BWV 1007

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Hey leute :)

ich bin relativ neu in dem "klassischen Bereich" der Gitarre und somit auch im Lesen von Noten :redface:

Zu dem angehängten Beispiel habe ich 2 Notationsfragen, die ihr mir hoffentlich beantworten könnt ;)

1. Was bedeuten die Zeichen (manchmal auch mit ner Klammer/Haltebogen (oder wie man das nennt^^)) die beispielsweise über Takt 8, 22, 25, 37, etc stehen??
Ich hab die Vermutung, dass wenn da z.B. CII steht, man in der zweite Oktave spielen muss...berichtigt mich bitte wenns falsch ist..(was ich irgendwie vermute :redface:)

2. Die eingekreisten Zahlen wie in Takt 33 ff (und auch schon vorher)?? Bezeichnen die die Saite auf der ich spielen muss??

Dann hab ich nur noch eine generelle Frage - würdet ihr das Stüch mit Fingern oder mit Plektrum spielen (denn es gibt ja schon Stellen, wo es auch einer Saite etwas schneller wird^^)

So das waren meine Fragen - ich hoffe sie waren verständlich :)

in diesem Sinne - danke schonmal für alle Antworten :great:

~greez~
 
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  • bach_prelude_bwv1007.pdf
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hi,
also einscannen wäre natürlich optimal! oder gibt es die noten irgendwo im internet?

EDIT: ah da ist der anhang.

1. das C II bedeutet: barrée am 2ten bund. ein barrée über 5 saiten, also mit dem zeigefinger auf H und über den ganzen 8ten takt. die geraden striche markieren einfach nur, wie lange du dein barrée liegen lassen sollst (und haben keinen speziellen namen, glaube ich).

2. eingekreiste zahlen bezeichnen die saite, richtig. :great: der gerade strich hinter der eingekreisten note heißt, dass du mit diesem finger (in takt 33 zB der mittelinger links) auf der 2ten saite hochführen sollst. du spielst dann in der höheren lagen (V-VII) weiter. (ich würde mir römisch immer die lage.. also da wo der erste finger ist.. hinschreiben, in der du gerade bist. bei bach etwas schwierig weil er oft wechselt, aber mir hat es immer geholfen ;))
für das angesprochene hochführen ist eigentlich üblicher, dass man einen strich von note zu note macht..

ich würde das stück auf jeden fall mit den fingern spielen. es ist klassische musik, also konzertgitarre und "fingerpicking".
(im original zwar eine cellosuite, aber das arrangement ist doch für konzertgitarre gedacht)

bitte einfach nochmal nachhaken wenn ich was nur unzureichend beantworten konnte :great:

georg
 
Zuletzt bearbeitet:
SUPER!! DANKE!! :great: :great: *bewert*

Da stellt sich mir nur spontan noch eine weitere Frage:

Das erste mal in Takt 22 - Da steht das C II - also Barree über den 2. bund. Und dann steht da 4/6...hab jetz schon ne weile überlegt was das heißen könnte...komm aber nioch drauf :redface:

hilfe wäre wiederum sehr nett^^

~greez~
 
oh danke :redface:
ich denke, dass das "4/6" dort bedeutet, dass du den barrée über 4 von 6 saiten machen sollst, damit du den barrée nicht unnötig groß machst und echt nur e, a, cis, (und fis, was du nicht brauchst) im barrée hast.

E: ich spiel's gerade durch.. das mit den 4 von 6 saiten macht auch nicht uneingeschränkt sinn.

dass du den dritten im bass auf dem g liegen lassen sollst ist doch totaler stuss..... dann staucht man die hand so ineinander und muss sie gleich dann strecken um mit dem kleinen finger das e im 5ten bund, 2te saite zu greifen :screwy:
ich würde die stelle komplett anders spielen. (ab takt 20 schon)

es kann hier wirklich (je nach hand, bei meiner auf jeden fall) viel mehr sinn machen, denn barrée über die ganzen 6 saiten zu haben, weil die hand dann in viel besserer position ist für e, gis und hohes a.
ich würd's wie gesagt anders spielen.
ich versuch mal kurz meinen fingersatz zu notieren.
E: ich häng ihn gleich an. moment.
 
Zuletzt bearbeitet:
hier mal die idee, wie ich es vlt eher spielen würde. nur einfach mal so als idee. muss natürlich für deine finger passen ;)

das gis in takt 20 immer nach dem spielen aufheben und die hand leicht drehen.
den barrée über 6 saiten, damit die hand parallel zum griffbrett steht und sich die 3 noten nach oben schön rund greifen lassen.
 

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    fingersatz20-22.JPG
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[HWOS] g30rG;3504255 schrieb:
das gis in takt 20 immer nach dem spielen aufheben

Ich glaube, DAS will er grade vermeiden.
Macht auch irgendwie Sinn die Basstöne liegenzulassen.
Wäre ich der Arrangeur, hätte ich das deutlicher gemacht und vllt zwei Stimmen benutzt.
Er ist da auch blöderweise nicht konsequent..
Ich würde z.B. schon in Talt 9 dazu tendieren das H im Bass liegenzulassen und die beiden A's mit dem 3. Finger zu greifen.
Ebenso unverständlich ist mir Takt 20, wo er zunächst den Basston schön liegen lässt, aber bei der Wiederholung nen andern Fingersatz benutzt. Totaler Unfug.. Entweder ganz oder gar nicht. Takt 22, dass mit den 4/6 als 4 von 6 Saiten gedeutet würd ich auch so sehen, auch wenn mir das nicht geläufig ist, dass man das so aufschreibt. Ich find die Barrèschreibweise mit dem C eh zum ******, ein Hoch für Leute die Striche in die Noten ziehen.
Spielen würd ich Takt 22 folgendermaßen: mit dem zweiten Finger das G, Barrè im zweiten Bund und der Rest bleibt so wie er ist. Liegenlassen vom Zeigefinger mMn! mindestens die erste Vierergruppe, am besten bis zur Fermate.
Und ich würd einige Fingersätze umschreiben..
 
Ich glaube, DAS will er grade vermeiden.
Macht auch irgendwie Sinn die Basstöne liegenzulassen.
sagen wir mal so:
mein lehrer würde mich total anpflaumen, wenn ich auf die idee käme, die bässe liegen zu lassen.
das stück ist für cello geschrieben und umarrangiert für konzertgitarre. die bässe bleiben beim cello ja auch nicht liegen.
so wie es da notiert ist, wird jede note genau 1/16 lang gespielt und das gilt auch für die bässe.

sicher kann man es auf der konzertgitarre anders spielen, weil man die möglichkeit hat. segovia hat das zB so gemacht, allerdings finde ich bach von segovia fragwürdig bis grauenhaft. (alles andere ist genial, aber bei bach gehören meiner meinung nach keine übermäßigen verzierungen oder gehaltene bässe etc rein)

Wäre ich der Arrangeur, hätte ich das deutlicher gemacht und vllt zwei Stimmen benutzt.
sicher,.. man kann es machen.. ob das bachs idee wäre? ich denke man sollte viel mehr wert auf die präsentation und das herausstellen der oberstimme (in takt 1 also das fis) legen, als auf den bass. den verstehe ich hier nämlich nicht als unterlage sondern schlicht als beginn der wellenbewegung.

Takt 22, dass mit den 4/6 als 4 von 6 Saiten gedeutet würd ich auch so sehen, auch wenn mir das nicht geläufig ist, dass man das so aufschreibt. Ich find die Barrèschreibweise mit dem C eh zum ******, ein Hoch für Leute die Striche in die Noten ziehen.
:great::great::great: jap!!!

Spielen würd ich Takt 22 folgendermaßen: mit dem zweiten Finger das G, Barrè im zweiten Bund und der Rest bleibt so wie er ist.
[entweder ich hab was nicht richtig verstanden, oder:]
die letzte note in takt 21 macht dir da nen strich durch die rechnung. von cis nach g springen mit dem 2ten finger ist nicht gut. zumal da bei deiner interpretation der dritte noch stehen müsste und du also in einem sprung 2 finger korrekt tauschen musst. kann man sicher machen.. optimal ist was anderes.

Und ich würd einige Fingersätze umschreiben..
ich wie gesagt auch. es ist schwierig das per internet zu besprechen. die eigenen finger und die des anderen vor sich zu haben würde das anpassen des fingersatzes sehr erleichtern.

fingersatz und ein stückweit auch interpretation sind imho nichts anderes als anpassungen an den spieler :)
 
[HWOS] g30rG;3504418 schrieb:
sagen wir mal so:
mein lehrer würde mich total anpflaumen, wenn ich auf die idee käme, die bässe liegen zu lassen.
das stück ist für cello geschrieben und umarrangiert für konzertgitarre. die bässe bleiben beim cello ja auch nicht liegen.
so wie es da notiert ist, wird jede note genau 1/16 lang gespielt und das gilt auch für die bässe.
Bist du dann auch so konsequent und dämpfst in den ersten 5 Takten die leere D Saite nach dem Anschlagen wieder ab?


[HWOS] g30rG;3504418 schrieb:
[entweder ich hab was nicht richtig verstanden, oder:]
die letzte note in takt 21 macht dir da nen strich durch die rechnung. von cis nach g springen mit dem 2ten finger ist nicht gut. zumal da bei deiner interpretation der dritte noch stehen müsste und du also in einem sprung 2 finger korrekt tauschen musst. kann man sicher machen.. optimal ist was anderes.
Ja du hast recht.
Ich komm da aber schon anders an ;-)
Ab der zweiten Hälfte von Takt 19 nehm ich nen andern Fingersatz und hab dann ab Takt 20 schon nen Barrè liegen, den ich dann einfach liegen lassen kann.
 
Bist du dann auch so konsequent und dämpfst in den ersten 5 Takten die leere D Saite nach dem Anschlagen wieder ab?
ich hab das stück nie gespielt (ich spiele bach generell nur wenn man mich zwingt), aber ich würde da natürlich den daumen sofort wieder aufsetzen und abdämpfen. (es macht viele stücke unglaublich schwer, wenn man auch bei leersaiten im bass, die note genau so lange spielt, wie es notiert ist... stücke in Am oder A, wo sowas oft vorkommt können dadurch ganz schön "salzig" [ihr wisst was ich meine] werden :evil: :D:D)

Ja du hast recht.
Ich komm da aber schon anders an ;-)
Ab der zweiten Hälfte von Takt 19 nehm ich nen andern Fingersatz und hab dann ab Takt 20 schon nen Barrè liegen, den ich dann einfach liegen lassen kann.
alles klar :great:

E: @ unter mir: jap, mir gefallen solche diskussionen und themen auch immer gut. man kann auch aus so kleinen oder scheinbar einfachen stellen immer wieder viel lernen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow okay..ging ja eine gute Unterhaltung los ;)

Prinzipiell wollte ich ja auf die Bedeutung der Zeichen über/unter der Notenlinien hin - das wurde mir beantwortet :great:

Wegen den Fingersätzen - genau bei dieser Stelle im Takt 21 hatte ich ebenfalls meine Bedenken...und habe jetzt also durch eure kleine Diskussion die Bestätigung bekommen, dass die angegebenen Fingersätze wohl doch "nur eine Richtlinie" und kein MUSS sind. ;)
Danke dafür!

Was Stücke von Bach angeht: damuss ich auch [HWOS] g30rG zustimmen - auch wenn ich noch relativ neu in dem Gefilde bin, muss ich sagen, dass mir andere Stück auch mehr liegen...ich habe das Stück halt jetzt als Bsp genommen, weil da alles vorkam, wozu ich Fragen hatte ;)

Also danke nochmals für die rege Beteiligung!

~greez~
 
Für mich eines der spannendsten Themen der letzten Tage.
Es gibt so wenige Themen mit klassischer Musik, ich freu mich über jedes ;-)

Und das waren wirklich Fragen die sehr ungewöhnlich waren. Das mit den 4/6 war mir nicht geläufig, und so lernt man ja immer wieder was.
Auch die völlig andere Herangehensweise von Georg ist für mich interessant. Ich hätte es wie erwähnt einfach anders gespielt. Wenn ich am Wochenende mal Zeit hab, probier ich Georgs Ideen vllt mal aus. Interessante andere Sichtweise, die sicherlich meinen Horizont erweitert.
 

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