4/4 oder 7/8?

G
Gitaroist
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.11.17
Registriert
14.11.17
Beiträge
3
Kekse
0
Hallo zusammen!

Ich habe kürzlich eine Konzertgitarre erworben, die mir vor dem Kauf mit 4/4 Mensur beschrieben wurde. Meine Nachmessungen haben aber folgendes ergeben:

Mensur = 63 cm
Korpuslänge = 46,1 cm
Gitarrenlänge = 96,3 cm

Handelt es sich bei der Gitarre um ein 7/8 oder ein 4/4-Modell?

Ich bin Gitarren-Neuling und kenne mich leider (noch) nicht so gut aus...
Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
Eigenschaft
 
Hallo im Forum!
Was ist es überhaupt für eine Gitarre? Modell?

Die meisten Beschreibungen sagen, dass bei einer 4/4 die Mensur zw. 63 u. 65 cm liegt und bei 7/8 zw. 62 und 63 cm.
Ich zweifle aber, dass es ein Gesetz oder eine verbindliche Richtlinie für solche Angaben gibt.
Wie auch immer, du hast eine große 7/8 oder eine kleine 4/4, wenn es punktgenau 63,0 cm wären.
So was ist dann Auslegungssache ...

Aber egal, wichtig ist, dass du gut mit der Gitarre klar kommst. :)
Neben der Mensur ist auch wichtig, wie breit der Hals ist etc.
Für dich als Anfänger ist eine nicht ganz so lange Mensur auch nicht von Nachteil, wobei es dann bezogen auf die Bünde nur im mm geht.
 
@GEH: Danke für deine Antwort. Also die Gitarre ist gebraucht, etwa 50 Jahre alt aber sehr gut erhalten. Marke/Modell sind nicht bekannt, nur der Herstellungsort, eine Meisterwerkstätte in Bubenreuth. Auf einer Leiste unten am Schallloch steht lediglich eine "5".
Spielt bei der Zuordnung 4/4 od. 7/8 nicht auch der Korpus eine Rolle? Bei allen 4/4 Gitarren, die ich mir im Netz angesehen habe, ist der Korpus mindestens 2-3 Zentimeter länger. Die Sattelbreite beträgt übrigens 50 mm.
Die Abmessungen sind mir deshalb so wichtig, da ich die Empfehlungen der EGTA kenne, und demnach eine 65 cm Mensur mit 4/4 Korpus brauche.
 
D.h. die Gitarre wurde ca. 1967 gebaut und die EGTA wurde 1985 gegründet. :tongue:

Das sind Vorgaben eines Verbandes und ich weiß nicht, ob das überhaupt einen Hersteller was schert. :nix:
Ein Verband von Flamenco-Lehrern in Spanien hat sicher wieder andere Vorstellungen.

Meine Meinung:
Wenn die Verkäufer die Gitarren nach Mensurlänge sinnvoll unter 4/4, 7/8 etc. einordnen, dann ist das OK.
Im Detail muss der Käufer nach seinen persönlichen Vorlieben entscheiden.
Deine Gitarre ist nicht schlecht oder oder ungeeignet, wenn sie "eher" eine 7/8 ist.
Wenn du nicht gerade ein Riese mit Torwarthänden bist, dann spricht auch nichts dagegen, die Gitarre zu spielen.
Ansonsten frag einen etwas erfahreneren Gitarristen, was er von Klang und Spielbarkeit hält.
 
@GEH: "Vorgaben" hört sich so an, als ob diese willkürlich wären. In die Empfehlungen der EGTA sind wissenschaftliche Ergebnisse von Ekard Lind eingeflossen, der immerhin mehrere Jahrzente an Hochschulen gelehrt hat. In seiner Studie steht vor allem der Spielkomfort des Gitarristen im Vordergrund.
Ich wollte eigentlich nur wissen, ob eine Gitarre aufgrund ihrer Abmessungen eindeutig den Gitarrengrößen 4/4 resp. 7/8 zugeordnet werden kann.
 
Die EGTA gibt Empfehlungen. Der Spieler/die Spielerin kann sich daran orientieren....und das ist auch gut so.

Aber: passen muss es! Frage deshalb: passt die Gitarre oder passt sie nicht?

4/4 Gitarren haben eine Mensurlänge von 64-66 cm. Dann gibt es noch unterschiedliche Zargentiefe und Gesamtmaße des Korpus-je nachdem, welches Formideal der Gitarrenbauer anstrebt.
Bei 62-63cm Mensur würd ich eher von einer 7/8 Gitarre ausgehen, wenn denn entsprechend die Maße vom Korpus und Zargen angepaßt sind.
In der Regel nimmt man dann etwas stärkere Saiten, weil die Mensur ja kürzer ist.
Wenn die Gitarre sich ansonsten gut spielen lässt und gut klingt, why not nehmen? ;-)
 
"Vorgaben" hört sich so an, als ob diese willkürlich wären. In die Empfehlungen der EGTA sind wissenschaftliche Ergebnisse von Ekard Lind eingeflossen, der immerhin mehrere Jahrzente an Hochschulen gelehrt hat. In seiner Studie steht vor allem der Spielkomfort des Gitarristen im Vordergrund.

Natürlich sind diese Vorgaben "willkürlich". Es sind auf Erfahrungen basierte Empfehlungen, die, meiner Meinung nach, teilweise sehr verwaschen sind und viele verschiedene individuelle Merkmale vernachlässigen, gleichzeitig aber versuchen so etwas wie einen allgemeinen Durchschnitt darzustellen.
Das geht schon da los, wo sie die Mensurlänge an eine Körpergröße koppeln wollen.. Da hängen noch so viele andere Faktoren mit dran und erst die Gesamtheit hat mMn irgendeine Aussagekraft.

Ist nur meine persönliche Meinung, aber ich hab mich da schon öfter dran gestoßen und empfinde diese "Vorgaben" als eher erzwungene Verwissenschaftlichung mit sehr weichen Grenzen, die letztlich nicht viel aussagt.

Diese Vorgaben, die sie machen sind ja nicht verbindlich. Kein Gitarrenbauer ist daran gehalten diese Nomenklatur einzuhalten, oder Gitarren nach den Vorgaben zu bauen. Das Einzige, wo diese Angaben verbindlich sind, ist ihr eigener Gitarrenbauwettbewerb, wo sie dann sagen, dass "Abweichungen bis maximal 10% toleriert werden".. wenn man dann in die Tabelle guckt, bedeuten 10% eigentlich immer, dass man da im Bereich des nächst-größeren oder -kleineren Modells liegt..

Um also zu deiner Frage zu kommen:
Die Begriffe "4/4" und "7/8" sind schon nicht eindeutig definiert (auch wenn die EGTA das ein wenig suggeriert), daher kann man deine Gitarre nur schwerlich einer solchen Kategorie zuordnen.
Ich besitze eine Gitarre (gekauft als "7/8" Gitarre) mit 64,5cm Mensur (das wäre also 4/4 laut EGTA), 46cm Korpuslänge (das wäre 3/4) und 32,5cm Korpusbreite (das wäre 1/2)..
Den Gitarrenbauer von nebenan interessiert es nicht, was da irgendein Verein an Zahlen in Tabellen schreibt. Der will seine Gitarren verkaufen und baut die so, wie er denkt, dass sie passen und benennt sie dann hinterher so, wie er denkt, dass er sie am besten verkaufen kann.
Und die Verkäufer im Laden gehen ähnlich vor..

Und aus mehr als zehnjähriger Erfahrung als Gitarrenlehrer kann ich dir sagen, dass du als erwachsener Anfänger am Anfang sowieso mit einer Menge anderer Dinge deutlich mehr Probleme haben wirst, als mit der Größe deiner Gitarre.
Es ist ja nicht so, dass da da im ersten Jahr irgendwelche Spreizgriffe über 6 Bünde greifen wirst, wo dann wirklich mal der eine oder andere fehlende Millimeter ins Spiel kommt.

Also leg dich da nicht so sehr auf irgendwelche Zahlentabellen fest, sondern nimm das Ding in die Hand, ganz egal, was draufsteht. Je mehr du spielst, desto mehr wirst du deine individuellen Vorlieben kennenlernen, und wenn du dann merkst, dass du irgendwo mit deiner Gitarre an bestimmte physikalische Grenzen triffst, dann kannst du gezielt nach einer neuen schauen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben