Kylwalda
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Aaalso, hier ist sie mal, wie sie von zwei Kleinigkeiten abgesehen angeliefert wurde. Der Kinnhalter wurde von mir auf matt geschliffen und oben am Sattel habe ich seitlich mit der Ziehklinge das Griffbrett etwas schmaler gezogen. Zuvor war´s so, wie´s sich gehört. Nur für mich ist´s so angenehmer und Herr Josef wird damit schon einverstanden sein. Ist ja ein Verschleißteil.
Inzwischen habe ich meinen vorherigen Kinnhalter angebracht, den ich bereits für mich bequemer geschnitten hatte, und schließlich im Außenschwung an die Rundung der 7/8 angepasst habe.
...und nein, Bild und Regal hängen in Wirklichkeit nicht schief!
Schon schön, was sich unter so manchem Kunststoffübezug als Holz befindet.
....ein liebevoll gemachtes Zertifikat gibt´s auch dazu....
Nachdem ich sie bei der Google-Bilderstöberei gesehen hatte, weitere Recherchen zur Werkstatt von Simon Josef: http://www.jonacoviolins.ro/
Alles sehr sympathisch. Auf der Seite finden sich so einige Schönheiten.
Die in diversen, -vor allem englischsprachigen- Foren vielen positiven Klangbeschreibungen zu den "Jonaco-Geigen", die schonmal in meine Richtung gingen, taten ein Weiteres. Die Schnittmenge der Beschreibungen war ungefähr "warmer kräftiger Klang". So hoffte ich, daß vielleicht auch diese 7/8 aus dieser Werkstatt klanglich ein bisschen was kann. Klar, nicht so viel natürlich, wie die 4/4, aber ich wollt´s "riskieren".
Der Kontakt mit Herrn Baricz vom Violin-Musicstore, http://www.violin-musicstore.de/ auf deren Webseite die Geige sich befand, verlief sehr freundlich und entgegenkommend. Er bot mir an, mir Live-Fotos von der Geige zuzuschicken, da ich noch Fragen hatte. Würde ich in der Nähe von Mainz wohnen, wo sich das Ladengeschäft befindet, hätte ich sie im Laden angespielt, und mir dabei mal, um einen Vergleich innerhalb der "Jonaco-Geigen" zu haben, auch die 4/4 Größen dieser Werkstatt angehört. Andererseits hatte das Kennenlernen der Geige daheim auch den Vorteil, ihren Klang in den akustischen Verhältnissen zu hören, in denen ich sie ja die meiste Zeit spiele.
Angeliefert am 21.12.2017.Trotz kalter Anreise noch fast gestimmt, brauchte ich nur wenig nachziehen. Wirbel sehr schön gängig und gut haltend, angespielt und… WOW! Ansprache vom Allerfeinsten, der Bogen ist kaum auf den Saiten und sauber kommt -besonders bei der E-Saite auffallend - ganz leise schon ein richtig schön "singender" Ton. Bei mehr Druck werden die Höhen trotzdem nicht aufdringlich, eher lieblich (vielleicht was Du Stollenfiddler mit goldig meintest?) und ein tatsächlich schön ausgewogenes Klangbild. So ausgewogen, dass ich ganz am Anfang -übertrieben formuliert- etwas die Orientierung beim Spielen verlor, da diese von suamor im Nachbar-Thread ("E-Saite") beschriebenen Brüche in den Saitenübergängen für mich offenbar irgendwie Orientierungs-Marker waren, was ich aber in diesem Moment erst merkte. Da kommen eventuell auch wohl die Evah-Pirazzi-Gold-Saiten zum Tragen.
Was die Klangfülle, den mir wichtigsten Punkt, betrifft, bringt sie sogar mehr mit als meine letzte 4/4. Zwar ist sie etwas leiser, aber Fülle hat sie mehr. Das mit der geringeren Lautstärke finde ich für mich persönlich eher angenehm, könnte allerdings mit dem Pianisten (Flügel in Wohnzimmer) zusammen vielleicht (?) problematisch werden. Andererseits: notfalls Micro und mein Fender. Der steht wegen der Sessions eh meist dort bei den Nachbarn.
Einziger Wermutstropfen, und das war auch ne Umstellung: Sie ist nicht so warm in den Tiefen, wie die 4/4 Geige, die ich das vergangene Jahr über gespielt habe. Aber gut, die war/ist auch extrem warm in den Tiefen, und - tja, halt ne 4/4. Dafür ist die widerum nicht so "warm", wie die 7/8 in den Höhen. Ich denke nicht, dass irgendeine 7/8 eine Allround-Wärme liefern könnte, und Kompromisse, das ist klar, muss ich da halt schließen, wenn ich irgendwie mal weiterkommen will. Und da es der einzige Punkt ist, der (eventuell) nicht erfüllbar ist, dafür alles Andere aber umso mehr, war ziemlich schnell klar, dass ich sie vollen Herzens behalten möchte. Die Basis stimmt, und weitere Nachpassungen an mein favorisiertes Klangempfinden können so nach und nach durch den Geigenbauer und Probieren verschiedener Saiten(sätze) geschehen.
Und heute – inzwischen wieder einige spielintensive Tage später- stelle ich fest, daß ich sie anders höre. Sei es, dass ich mich auf sie einstelle, sei es, dass ein Einspielvorgang stattgefunden hat. Warum auch immer, vielleicht einfach ein guter Tag, ich vermisse klanglich augenblicklich eigentlich überhaupt nichts. Im Gegenteil, sie berührt mich so, daß ich´s schon "hinterm Brustbein kleckern" gemerkt hab.
Die 7/8 Größe ist bei meiner Körpergröße von 1,58 m und zudem unstimmigem Oberarm-Unterarmverhältnis genau das Richtige für mich. So fühlt es sich für den linken Arm passend an, für den rechten übrigens auch, und auch die Schulter dankt es, dass ich den Arm nicht mehr so "ausstrecken" muss. Vibrato muss ich jetzt nicht mehr im paradoxen Spannungsfeld zwischen angestrengt strecken, dehnen, biegen und gleichzeitig entspannt lockern bewerkstelligen. Als Rheuma-Kandidatin ist mit ihr, so denke ich, außerdem mein Zeitfenster, noch spielen zu können, vergrößert. Ich kann schon jetzt nicht mehr verstehen, daß ich mich sooo lange mit der 4/4 Größe abgeplagt habe.
Alles in allem, finde ich, habe ich für 1.390,- Euro (Ladenpreis, nicht Ebay!) ein echtes Schätzchen bekommen. Und Dank Herrn Baricz´ Versorgung mit Live-Fotos und dem offenen und verbindlichen Service ein Kauf, der somit auch kein nur "kalter Internet-Einkauf" war.
Euch meinen Dank für Eure Ermunterung! Ich hätte es sonst eventuell noch weitere Jahre "in Erwägung gezogen". Ich bin verblüfft von mir selbst, es so gemacht zu habe. Aber ich hatte bei der Google-Bilderschmökerei nunmal DIE entdeckt, dann die weiteren Recherchen… .
Allen einen guten Start ins neue Jahr!
Inzwischen habe ich meinen vorherigen Kinnhalter angebracht, den ich bereits für mich bequemer geschnitten hatte, und schließlich im Außenschwung an die Rundung der 7/8 angepasst habe.
...und nein, Bild und Regal hängen in Wirklichkeit nicht schief!
Schon schön, was sich unter so manchem Kunststoffübezug als Holz befindet.
....ein liebevoll gemachtes Zertifikat gibt´s auch dazu....
Nachdem ich sie bei der Google-Bilderstöberei gesehen hatte, weitere Recherchen zur Werkstatt von Simon Josef: http://www.jonacoviolins.ro/
Alles sehr sympathisch. Auf der Seite finden sich so einige Schönheiten.
Die in diversen, -vor allem englischsprachigen- Foren vielen positiven Klangbeschreibungen zu den "Jonaco-Geigen", die schonmal in meine Richtung gingen, taten ein Weiteres. Die Schnittmenge der Beschreibungen war ungefähr "warmer kräftiger Klang". So hoffte ich, daß vielleicht auch diese 7/8 aus dieser Werkstatt klanglich ein bisschen was kann. Klar, nicht so viel natürlich, wie die 4/4, aber ich wollt´s "riskieren".
Der Kontakt mit Herrn Baricz vom Violin-Musicstore, http://www.violin-musicstore.de/ auf deren Webseite die Geige sich befand, verlief sehr freundlich und entgegenkommend. Er bot mir an, mir Live-Fotos von der Geige zuzuschicken, da ich noch Fragen hatte. Würde ich in der Nähe von Mainz wohnen, wo sich das Ladengeschäft befindet, hätte ich sie im Laden angespielt, und mir dabei mal, um einen Vergleich innerhalb der "Jonaco-Geigen" zu haben, auch die 4/4 Größen dieser Werkstatt angehört. Andererseits hatte das Kennenlernen der Geige daheim auch den Vorteil, ihren Klang in den akustischen Verhältnissen zu hören, in denen ich sie ja die meiste Zeit spiele.
Angeliefert am 21.12.2017.Trotz kalter Anreise noch fast gestimmt, brauchte ich nur wenig nachziehen. Wirbel sehr schön gängig und gut haltend, angespielt und… WOW! Ansprache vom Allerfeinsten, der Bogen ist kaum auf den Saiten und sauber kommt -besonders bei der E-Saite auffallend - ganz leise schon ein richtig schön "singender" Ton. Bei mehr Druck werden die Höhen trotzdem nicht aufdringlich, eher lieblich (vielleicht was Du Stollenfiddler mit goldig meintest?) und ein tatsächlich schön ausgewogenes Klangbild. So ausgewogen, dass ich ganz am Anfang -übertrieben formuliert- etwas die Orientierung beim Spielen verlor, da diese von suamor im Nachbar-Thread ("E-Saite") beschriebenen Brüche in den Saitenübergängen für mich offenbar irgendwie Orientierungs-Marker waren, was ich aber in diesem Moment erst merkte. Da kommen eventuell auch wohl die Evah-Pirazzi-Gold-Saiten zum Tragen.
Was die Klangfülle, den mir wichtigsten Punkt, betrifft, bringt sie sogar mehr mit als meine letzte 4/4. Zwar ist sie etwas leiser, aber Fülle hat sie mehr. Das mit der geringeren Lautstärke finde ich für mich persönlich eher angenehm, könnte allerdings mit dem Pianisten (Flügel in Wohnzimmer) zusammen vielleicht (?) problematisch werden. Andererseits: notfalls Micro und mein Fender. Der steht wegen der Sessions eh meist dort bei den Nachbarn.
Einziger Wermutstropfen, und das war auch ne Umstellung: Sie ist nicht so warm in den Tiefen, wie die 4/4 Geige, die ich das vergangene Jahr über gespielt habe. Aber gut, die war/ist auch extrem warm in den Tiefen, und - tja, halt ne 4/4. Dafür ist die widerum nicht so "warm", wie die 7/8 in den Höhen. Ich denke nicht, dass irgendeine 7/8 eine Allround-Wärme liefern könnte, und Kompromisse, das ist klar, muss ich da halt schließen, wenn ich irgendwie mal weiterkommen will. Und da es der einzige Punkt ist, der (eventuell) nicht erfüllbar ist, dafür alles Andere aber umso mehr, war ziemlich schnell klar, dass ich sie vollen Herzens behalten möchte. Die Basis stimmt, und weitere Nachpassungen an mein favorisiertes Klangempfinden können so nach und nach durch den Geigenbauer und Probieren verschiedener Saiten(sätze) geschehen.
Und heute – inzwischen wieder einige spielintensive Tage später- stelle ich fest, daß ich sie anders höre. Sei es, dass ich mich auf sie einstelle, sei es, dass ein Einspielvorgang stattgefunden hat. Warum auch immer, vielleicht einfach ein guter Tag, ich vermisse klanglich augenblicklich eigentlich überhaupt nichts. Im Gegenteil, sie berührt mich so, daß ich´s schon "hinterm Brustbein kleckern" gemerkt hab.
Die 7/8 Größe ist bei meiner Körpergröße von 1,58 m und zudem unstimmigem Oberarm-Unterarmverhältnis genau das Richtige für mich. So fühlt es sich für den linken Arm passend an, für den rechten übrigens auch, und auch die Schulter dankt es, dass ich den Arm nicht mehr so "ausstrecken" muss. Vibrato muss ich jetzt nicht mehr im paradoxen Spannungsfeld zwischen angestrengt strecken, dehnen, biegen und gleichzeitig entspannt lockern bewerkstelligen. Als Rheuma-Kandidatin ist mit ihr, so denke ich, außerdem mein Zeitfenster, noch spielen zu können, vergrößert. Ich kann schon jetzt nicht mehr verstehen, daß ich mich sooo lange mit der 4/4 Größe abgeplagt habe.
Alles in allem, finde ich, habe ich für 1.390,- Euro (Ladenpreis, nicht Ebay!) ein echtes Schätzchen bekommen. Und Dank Herrn Baricz´ Versorgung mit Live-Fotos und dem offenen und verbindlichen Service ein Kauf, der somit auch kein nur "kalter Internet-Einkauf" war.
Euch meinen Dank für Eure Ermunterung! Ich hätte es sonst eventuell noch weitere Jahre "in Erwägung gezogen". Ich bin verblüfft von mir selbst, es so gemacht zu habe. Aber ich hatte bei der Google-Bilderschmökerei nunmal DIE entdeckt, dann die weiteren Recherchen… .
Allen einen guten Start ins neue Jahr!