Morgen!
Bin nun wieder zu Haus, in Graz hat sich die Snare ein Bekannter angesehn und ist ziemlich angetan. Wir haben mit verschiedenen Stimmungen experimentiert und ich bin echt zufrieden.
Wie klingt die Snare? Interessant wäre auch mal ein A/B Vergleich zu einer Snare mit gleichem Aufbau, aber herkömmlicher Hardware. Lohnt sich also der Konstruktive Aufwand klanglich. (Optisch find ich es sehr genial)
Durch die Bank hat sie immer einen schön hölzernen Grundton (das hat die Fassbauweise so ansich) mit ordentlich Bauch sowie einer sensiblen Teppichansprache . In höheren Stimmungen entwickelt sie angenehme Obertöne ohne trocken oder irgendwie aufdringlich zu wirken. Schwer zu beschreiben.. ich steh voll drauf, Kollege ist auch begeisert! Soundfiles folgen
Von den Maßen her eher eine Side Snare, dem Material und der Bauart nach dürfte sie sich trotzdem durchsetzen.
Ich denke, sie hat auf jedenfall Potential sich durchzusetzen. Sie ist zwar auf der kleineren Seite, bringt aber odentlich Volumen mit.
Wie Stimmstabil ist das System, hält es einen ganzen Gig durch?
Auch bei hohen Stimmungen? Längen sich die Seile mit der Zeit?
Die Snare lag rund 1 1/2 Tage in mittlerer Stimmung bei mir und wurde gelegentlich angespielt. Nennenswerte Schwankungen gab es in der Zeit nicht. Da das Fell neu war musste es kurz nach Beginn mal etwas nachgestimmt werden, das ist bei meinen herkömmlichen Snares allerdings auch der Fall. Heut am frühren Nachmittag wurde sie auf eine höhere Stimmung gebracht, gespielt und ist seither in dieser verblieben.
Durch die "Takelage" sollte sich ja von der Theorie her sehr einfach eine gleichmäßige Stimmung des Fells herstellen lassen, ist das wirklich so oder braucht es viel Tuning / Feintuning an den Stimmschrauben. Wie wirkt sich das mit der Zeit auf die Spannreifen aus?
Wie sieht der Stimmvorgang generell aus?
Da das Seil an den Führungsböckchen nicht irgendwie auf Rollen gelagert ist, sind die Stimmschrauben weit unabhängier als man denkt. Der Seilwinkel zwischen Stimmschraube und Böckchen ist recht steil und so entsteht auch Reibung welche das Seil nicht so einfach hin und herrutschen lässt. Bei geringer Spannung werden Spannungsunterschiede ausgeglichen. Sobald ein tiefer Grundton erreicht ist, lässt sich die Geschichte einfach über Kreuz stimmen wie jede gewöhnliche Snare. Der Spannreifen wird wie die Stimmschrauben nur auf Zug beansprucht und wie gewohnt belastet. Allgemein würde ich sagen, dass das Stimmverhalten sehr nahe an einer herkömmlichen Snare liegt.
Welche Zeit benötigt ein Fellwechsel?
Geht das überhaupt ohne Ausbildung als Seiler oder Schiffsvertäuer?
Fellwechsel geht inkl. Stimmen in 10-15min. Ich geh hier vor wie gewöhnlich. Ich löse alle Stimmschrauben gleichmäßig. Wenn die Spannung soweit weg ist, dreh ich die Stimmschrauben nach und nach von Hand aus dem Gewinde und Leg die Hülse samt dem durchlaufenden Seil von Oben betrachtet nach Außen richtung Tisch/Boden in einem Kreis auf. Das mach ich einmal rundherum mit allen Schrauben, die Rersoseite bleibt natürlich gespannt. Dann kommt der Spannreifen runter, ein neues Fell drauf und ich dreh die Stimmschrauben von Hand wieder in die Hülsen und beginne sie gleichmäsig an zu ziehen. Ich hoff, man kann es sich soweit vorstellen.
Ich werd zu der Sache dämnächst vermutlich ein Kleines Video machen.
Wie anfällig sind die Schnüre gegen Verschieben, wenn man mal mit dem Bein dagegen kommt.
Oder lässt sich das sogar als Soundoption hernehmen, indem man während des Spielsden Zug mit dem Bein erhöht?
Wie lange halten die Schnüre?
Die Snare ist in natura weitaus weniger filigran, als sie auf den Fotos eventuell wirken mag. Die Seile sind so straff gespannt, dass sie sich beim draufklopfen beinahe metallisch anhören und Resonanz mit dem Kessel entwickeln. Durch händischen Druck ist nichts zu beeinflussen. Da allgemein die Angst aufkam, das Seil könnte vom Böckchen abspringen, hab ich ein Bild angehängt. Die Snare lässt sich problemlos am Seil anheben und zur Not auch tragen, ohne dass irgendwas passieren könnt.
Bei genauem Nachdenken fällt einem bestimmt noch die ein oder andere Frage ein....
Immer her damit!
Gerade bei so abgefahrenen Neuerungen wäre vllt ein kurzes Video nicht schlecht.
Dann kriegt man einen besseren Eindruck wie sich das ganze verhält.
Da hast du recht, ein Video folgt auf jeden Fall!
Optisch ist die Snare schon mal top.
Besten Dank!
Das wären jetzt auch so meine Bedenken. Eine Snare benötigt ja normalerweise recht hohe Fellspannungen (vor allem das Reso). Die Schnüre sind ja nicht allzu dick. Da hätte ich schon Angst, dass das bei einem Gig mal nachgeben könnte.
Das Seil ist ein Ableger von Dyneema. Wer eventuell was mit Segeln oder Hängegleitern zu tun hat, kennt das Material vermutlich. Aus technischer Sicht ist das Seil gleich bzw. höher belastbar als ein Stahlseil, unempfindlich gegen Feuchtigkeit sowie Temperatur, denht sich um <1% und ist speziell für hohe Beanspruchungen ausgelegt. Ist ein echt cooles Zeug, ich seh da soweit keine Gefahr
Sollte mal jemand auf einen Flugplatz sein, betrachtet mal die Flächenabspannung von Sportflugzeugen und wie filigran die sind, selbst dünne Angelschnüre halten schon verdammt viel aus.
Kommt halt auf die Schnüre an. "Maurerschnürre" z.B. sind schon sehr haltbar bezüglich der Zugfestigkeit, Längen sich aber je nach Qualität relativ stark. Ebenso gibt es Schnüre mit einem Metallkern oder auch Schnüre aus dem Fallschirmsport, die sollten einiges aushalten. Problematischer sehe ich da die Umlenkung im Bereich der Spannschrauben, weil hier durchaus die Gefahr eines Durchscheuerns gegeben ist.
..Siehe oben..
Auf Grund des Seilmaterials und da an den Hülsen der Spannschrauben keine scharfen Kanten sind, hab ich da keine Bedenken. Bei einem Grat oder scharfen Kanten hast du da natürlich vollkommen Recht!
Ich hoff, das hilft erstmal weiter..
Ich freu mich riesig über Euer großes Interesse, bitte einfach weiter Fragen
Viele Grüße
Dennis