Akkordbildung, welche Akkorde sind das?

  • Ersteller movemberpal
  • Erstellt am
movemberpal
movemberpal
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.01.18
Registriert
20.02.12
Beiträge
52
Kekse
0
Hey,

spiele derzeit ein Stück in der Tonart A, in welchem zwei Akkorde vorkommen, die ich nicht zuordnen kann.

#I: Fis, Cis, Fis, Cis, E, Gis

Ist für mich ein Cis-Dur mit ner Quarte. Wie nennt man den Akkord?


#II: E, H, E, A, E, Gis

Meine Erachtens das gleiche Prinzip: E-Dur mit ner Quarte.



Wäre super, wenn ihr mir helfen würdet!
 
Eigenschaft
 
hi,

Nr.1:
Quarte von F# wäre B (deutsch H), den hast du aber nicht. Wenn deine Töne richtig sind, ist der Akkord eh unvollständig, F# C# ist nur Quint ohne Terz, auf der Gitarre nennt man so was (mit dem etwas albernen Namen) Powerchord. Darüber E und G# sind die Töne 7 und 9.
Macht also F# (no 3rd) 7/9 oder kürzer F#9 (no 3rd), es gibt die Regel dass höhere Optionen die tieferen automatisch einschließen. Wird aber oft nicht beachtet, daher nicht gut sich auf diese Regel zu verlassen^^.
- Ich würd den Namen nicht nehmen, s.u.

Nr.2
Quart stimmt hier. Ohne das G# oben wär es ein E sus4. Mit Durterz drüber sehr unüblich, klingt auch ganz strange (aber schön) - müsste man E add4 oder E add11 nennen. Aber wie gesagt ist das unüblich, die Harmonielehre hat für Durakkorde die Option 4 oder 11 nicht vorgesehen.

Eine bessere Erklärung für die beiden Akkorde würde sich aus dem Zusammenhang ergeben. Zum Beispiel ist jetzt schon - ohne den Rest des Stücks zu kennen - auffällig, wie die hohen Töne E und G# stehen bleiben während der starke Unterbau (2x Quint F# C#) einen Ganzton absackt.
Von daher vielleicht die Bezeichnungen
E/F# und E (add11)
wählen, damit erkennbar ist, dass oben ein Akkord stehen bleibt - wenn auch nicht 100% korrekt, ein Ton fehlt. Gefällt mir aber besser, ich find gut wenn man am Akkordsymbol herauslesen kann was in der Musik passiert. Statt wild mit Zahlen um sich zu schmeißen^^.
 
Den ersten würde ich INTERPRETIEREN (!) als F#m7/9, sprich als VI von A-Dur. Wenn die Tonika als maj7 gevoiced ist, kann man sich diesen Akkord gut als VI vorstellen. Doch wie Michun schon schrieb, fehlt in diesem Akkord die Terz, weswegen meine Deutung nur eine von vielen Möglichkeiten ist. Eine andere wäre, ihn als Amaj7 (add 6) zu betrachten. Aber das ist reine Spekulation ... dazu müßte man mehr über das Stück wissen.

Den zweiten interpretiere ich als schlecht gevoicten E7sus-Akkord, weil der Ton D dafür im Akkord fehlt. Trotzdem erweckt der Akkord den Eindruck, sowas sein zu wollen. Zumal das hinzufügen der Terz ganz oben als "Farbkleckser" bei sus-Akkorden durchaus vorkommen kann und soll, auch wenn das der tradierten Meinung, in Sus-Akkorden hätte eine Terz nichts verloren, widerspricht ... aber es ist eben EINE (sehr schöne) Voicing-Möglichkeit.

LG - Thomas
 
Hi,


es ist kaum zu übersehen, dass es sich hier um Gitarren-Akkorde handeln dürfte.

Und da fällt mir etwas sehr Interessantes auf.

Kann es sein, dass die Akkorde (vor allem der zweite Akkord) leicht arpeggiert gespielt werden müssen. Das ist schließlich gängige Praxis auf der Gitarre.

Und daraus würde sich nun Folgendes ergeben:

Wenn der zweite Akkord von unten (tief) nach oben (hoch) arpeggiert wird, dann handelt es sich nicht um eine reinrassige Harmonie, sondern um einen "quasi-melodischen-Verlauf". Oder auch Harmonie und Melodie in einem. Zuerst kommt der Vorhalt (A) an vierter Stelle des Arpeggios, dann kommt zum Schluss (sechster und letzter Akkord-/Arpeggio-Ton) die Auflösung in die Terz (G#). Und dies in einem sehr kleinen aber feinem zeitlichen Nacheinander.
Das wäre ein echter Geniestreich des Komponisten. Oder total bescheuert???


Grüße, Floralangriff
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben