Akkordeon am PC aufnehmen

[Elanor09]

Hallo!

Ich suche eine Möglichkeit, ein Akkordeon und eventuell getrennt davon eine Gitarre oder Gesang am PC aufzunehmen. Die Aufnahme ist nur für private Zwecke bestimmt und soll in meinem Zimmer gemacht werden. Bisher habe ich immer meine (sechs Jahre alte) Digitalkamera genommen, möchte jetzt aber gerne etwas, das bessere Qualität liefert.

Obwohl ich schon einiges zum Thema Mikrophone und Recording gelesen habe, ist mir immer noch nicht klar, wie man es in dieser Situation am besten machen würde. Beispielsweise werden für Akkordeon meistens Kleinmembran-Kondensatormikrophone empfohlen, "allround-Instrumentenmikrophone" sind hingegen meist dynamisch. Und für ein Kondensatormikrophon bräuchte ich mindestens noch einen Pre-Amp, für ein dynamisches hingegen nicht ... ? Und wie kann ich das Signal dann am PC einlesen?

Das meiste, was ich bisher gelesen habe, war leider schon mindestens vier Jahre alt, weshalb sich mir sofort die Frage stellt ob es noch aktuell ist, grade bei Empfehlungen für Mikrophone, aber auch in Bezug auf Software, Kabel, Stecker & Steckplätze usw.

Und wieviel Sinn macht es eurer Meinung nach, sich in einem Geschäft beraten zu lassen und verschiedene Mikrophone auszuprobieren (falls das überhaupt möglich ist)? Denn die Mitarbeiter dort werden vermutlich auch eher selten mit dieser Fragestellung konfrontiert werden, oder?

Ich weiß, das sind viele Fragen, aber ich bin auch einigermaßen verwirrt, und freue mich daher über jeden Hinweis, gerne auch auf andere Threads oder externe Seiten.

Schon im Voraus vielen Dank,
Elanor09

 

[saitentsauber]

Wie es "am besten" ist, lässt sich nur nach einem Blick in den Geldbeutel beantworten. Grundsätzlich musst Du Dir klarmachen, dass Deine Instrumente und die Stimme analoge Signale liefern, die mit einem Mikrofon abgenommen werden können, aber dabei noch nicht digitalisiert werden - was der PC voraussetzt, denn der mag nur Digitales.
Der erste Weg führt über USB-Mikrophone. Die geben ein digitales Signal aus, das über USB in den Rechner eingespeist werden kann. Ähnliches gilt für tragbare Aufnahmegeräte, die meist noch ein Speichermedium haben.
Der (derzeit) übliche Weg ist aber arbeitsteilig. Dabei übernimmt das Mikrophon die Wandlung der Schallwellen in ein elektrisches Signal und ein sogenanntes Interface dessen Wandlung in ein digitales. Das Interface kann sowohl eine Karte als auch ein USB- (oder seltener Firewire-)Gerät sein (ich gehe dabei von einem der gängigen Rechnermodelle, also nicht Smartphone oder so aus).
Das wäre dann eine Art Basisausführung; sie kann noch durch einen Mikrophonverstärker oder ein zweites Mikrophon (für die Stereoabnahme) ergänzt werden. Auch könnte es sinnvoll sein, für die unterschiedlichen Schallquellen, d.h. Instrumente, unterschiedliche Mikrophone zu verwenden - womit wir wieder beim Geldbeutel wären.
Zu bedenken ist noch, dass Kondensatormikrophone i.d.R. über eine sogenannte Phantomspeisung mit Strom versorgt werden müssen. Oft bietet das Interface diese Möglichkeit, sonst muss ein entsprechendes Gerät (das ausnahmsweise nicht viel kostet...) dazukommen.
Schließlich stellt sich noch die Frage, was Du mit den digitalen Signalen im PC machst. Da gibt es ein paar DAW-Gratisprogramme, die für den Hausgebrauch durchaus ausreichen. Oft werden Interfaces auch mit einer (abgespeckten) Version eines kommerziellen Programms ausgeliefert. Ansonsten ist auch in diesem Bereich der Himmel (sprich: der Kontostand) die Grenze.
Ich habe bewusst nichts zur Frage der Mikrofone geschrieben, weil die Beantwortung zu sehr vom finanziellen Rahmen abhängt. Damit bist Du am Zug!

 

[Astronautenkost]

Eine günstige Möglichkeit brauchbare Aufnahmen zu machen, wären zwei MXL-Kleinmmebrankondenstaormikros . Die sind fürs Akkoredon sehr tauglich. Auch für die Gitarre. Mit einem Popschutz kannst Du die auch für Gesang nehmen, bevor Du dann irgendwann auf ein Großmembrakondensatormikro wie das AT 2035 aufrüstest. Dazu braucht Du ein Interface, das die Mikrofone mit Phantomstrom versorgt, deren Signale vorverstärkt und wandelt. Ein günstiger Einstieg wäre ein kleines Focusrite, solange Du es nicht mit einer E-Gitarre direkt bedienst. Das wäre brauchbares, vernünftiges Einstiegsequipment.

 

[Elanor09]

Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten!

Den preislichen Rahmen hatte ich bei etwa 100€ für das Mikrophon angesetzt, plus zusätzliches Equipment. Wobei auch 150€ fürs Mikro nicht das Problem wären, wenn es wirklich einen Unterschied macht. Allerdings bin ich Student, und Musik ist nur ein Hobby, und wird es auch bleiben, von daher muss ich wirklich nicht nach den Sternen greifen. Stereoaufnahmen wären mir z.B. nicht so wichtig.

Am PC möchte ich die Aufnahmen natürlich anhören und speichern können , und verschiedene Tonspuren überlagern (um aus einzeln eingespielten Stimmen ein mehrstimmiges Stück zu machen). Bisher habe ich dazu immer Audacity verwendet, und bin damit auch sehr gut zurecht gekommen.

 

[KlausG]

Stereoaufnahmen wären mir z.B. nicht so wichtig.

du kannst ja erst mal mit einem MXL 603S anfangen und bei Bedarf später aufstocken. Meist steigen ja mit der Zeit die Ansprüche. Bei den 2 Mikrofonen geht es auch nicht unbedingt um Stereo, sondern darum das Akkordeon möglichst naturgetreu aufzunehmen. Wenn du nach "Akkordeon Mikrofonierung" googelst, findest du dazu auch jede Menge Anregungen.

Und noch ein Anmerkung zu Audacity. Es ist zwar leicht zu bedienen man stösst aber recht schnell an die Grenzen. Deshalb empfehle ich dir dich früher oder später nach einer anderen DAW ausschau zu halten. Cubase LE (5 oder 6) bekommst du z.Bsp. schon für ca. 15,-- Euro in einem Sonderheft der Zeitschrift Keys. Wobei du in der älteren Version, also in der 5er, mehr Audiospuren erzeugen kannst als in der 6er Version. Die 6er Version ist wiederum günstiger wenn du auf Cubase Elements updaten willst.


Gruß
Klaus

 

[.s]

Vielleicht reicht hier auch schon "Studio One 2 Free" - kostenlos, wenig Funktionen, aber für das, was ich hier lese, völlig ausreichend.

 

[saitentsauber]

Vielleicht reicht hier auch schon "Studio One 2 Free"

Ich glaube, hier hat sich eine "2" eingeschlichen, die da nichts verloren hat - oder sollte etwa ein Skript....
(vielleicht ist "Version 2" gemeint?!)

 

[.s]

Es ist Version 2 gemeint, weil Version 1 keine Free Version hat. Beworben wird sie tatsächlich ohne 2.
Studio One v2 Free. So