Akkordeonübungen zum Download

  • Ersteller derhaderlump
  • Erstellt am
Das was uns Klangbutter hier präsentiert ist schon sehr sehr speziell, und lässt sich mit allgemein gehaltenen Übungen sicherlich nicht abdecken.
Die Figuren die ich verwendet haben kommen in Ausschnitten schon immer wieder in Stücken vor, alle wahrscheinlich nicht. Die Intension der Übungen sind aber Ausbildung und Training der Motorik.
oder auch das schnelle Erkennen der Noten und deren Umsetzung auf das Instrument.
Wenn in der Schauspielausbildung der Satz: "Fischers Fritz fischt frische Fische, fünf fichtene Fässer voll" geübt wird, wird der Schüler sicher nicht damit rechnen, diesen Satz einmal auf der Bühne zu benutzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das was uns Klangbutter hier präsentiert ist schon sehr sehr speziell
ja klar, wir sollten das Thema mal wieder auf die Füße stellen. Der Titel der Sammlung ist "Schnelle Finger auf der Quetschn" und hat sicher keinen Anspruch in Richtung Jazz oder Zeitgenössisches.

Dennoch abschließend(?) ein paar Punkte:

Diese Übungswelt spielt sich ausschließlich im diatonischen Raum ab. Leiterfremde Töne erscheinen - wenn überhaupt - nur als Durchgangs(Ü51)- oder Wechselnoten(Ü196).
Molltonarten kommen kaum vor, 3 x e, 1 x f.
Es gibt in diesen knapp 200 Stücken nicht eine einzige Modulation. Nicht einmal über die Doppeldominant. Oder in eine Paralleltonart. Ein Stück(Ü196) hat einen Part in der Dominanttonart, aber auch diese wird nicht über Modulation erreicht. Das ist ermüdend.
Die Übungen sind ausschließlich einstimmig. Die Musik, auf die diese Übungen verm. abzielen, lebt jedoch großenteils von der Mehrstimmigkeit. Es sei ein Beispiel aus dem Forum erlaubt: um den "Böhmischen Traum" so unvergleichlich zu spielen wie hier Klangbutter , tragen diese Übungen nichts bei.

Wie @derhaderlump ja beschreibt, sollen die Übungen nur als Ergänzung zu anderem Material dienen. Nimmt man die Vorrede zu den Übungsstücken jedoch ernst, bleibt für anderes nicht viel Zeit.

Aber ich denke da an Leute die noch nicht so gut sind. Dazu zähle ich auch mich, der erst vor 3 Jahren auf Knopf umgestiegen ist. Ich bin jetzt irgendwo bei Übung 60. Und stelle fest, dass ich die bei Erstkontakt (ich nenne das mal so) bereits sehr viel schneller spielen kann, als bei den ersten Übungen, und das obwohl der Tonumfang bereits zugenommen hat).
findest du das erstaunlich? Nach drei Jahren?

Für mich bleibt der Eindruck der Beliebigkeit. Ich sähe für mich keinen Anlass, nach der Nummer 1 noch die Nummern 2 bis 10 zu üben. Vielleicht kann ich mich auch nur nicht mehr in die Anfängersituation versetzen ...

ich wünsche dir, dass deine Arbeit Früchte trägt, jedenfalls für dich ...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Natürlich wird man besser, wenn man regelmäßig und zielgerichtet spielt.
Der TE hat die Motivation, diese Übungen zu spielen, weil er sie sich selbst ausgedacht hat und überzeugt ist, dass es ihn voranbringt. Also für ihn alles ok.
(obwohl ich auch denke, dass es nach drei Jahren täglichen Übens nicht verwunderlich ist, dass Knopf halbwegs geht ... )

Natürlich kann jeder gern probieren, ob er mit der Sammlung weiterkommt. Ich bin nur ziemlich sicher, dass wie klangtaucher schreibt, die Motivation sehr schnell weg ist, weil die Stückchen sehr beliebig sind, kein musikalisches Erfolgserlebnis bieten und unnötig kompliziert sind.

Die Musik, auf die diese Übungen verm. abzielen, lebt jedoch großenteils ...
Genau das ist für mich auch der Punkt.
Es gibt x verschiedene Arten von Musik, die man auf dem Akkordeon machen kann. Die Übungen sollten also sinnvollerweise auch auf die jeweilige Zielrichtung zugeschnitten sein.

Die Intension der Übungen sind aber Ausbildung und Training der Motorik.
oder auch das schnelle Erkennen der Noten und deren Umsetzung auf das Instrument.

Das ist eben sehr allgemein und kann mit jeder beliebigen Übung trainiert werden. Jedes Stück enthält "Motorik", Noten, die erkannt werden müssen und deren Umsetzung.

Wann ist bei Dir legato/staccato dran? Zweier, Dreiergruppen? Tonartenwechsel/Modulationen? Mehrstimmiges, Akkordspiel? Verzierungen? Arpeggien?

Also würde ich jedem raten, "richtige" Stücke zu spielen - da ist nämlich alles drin, was man braucht - und wenn nötig Übungen zu machen, die helfen, die Musik zu machen, die man machen will. Aber die Hauptsache ist eben die die Musik - die oft genannte "Technik" ist nur Mittel dazu.

Gern können wir auch ein paar Beispiele machen mit Stücken aus Deiner Richtung. Dann kann ich vielleicht besser erklären, was ich meine.
 
Danke dass Du Dir einen Kopf machst!

Zu der Diskussion hier „fällt mir nichts mehr ein“.
Aber zu Deiner zweistimmigen Übung …
Frage und zwar rein informativ, ohne Ironie und andere Untertöne ( falls Du sie beantworten möchtest)
Bist Du Beidhänder? Könntest Du dann z.B den Schneewalzer mit umgekehrtem Akkordeon spielen?
Mein Gitarren-Prof spielte mir aus dem Stand aus Jux mein 2stimmiges Renaissancestück mit vertauschten Händen vor, also den Hals auf der falschen Seite. Ich hätte damals schon mit Gitarre aufgehören sollen.
 
. . . und dabei ein Veilchen eingefangen?
1691336257299.png
 
Wann ist bei Dir legato/staccato dran? Zweier, Dreiergruppen? Tonartenwechsel/Modulationen? Mehrstimmiges, Akkordspiel? Verzierungen? Arpeggien?
Das ist m.E Sache der Akkordeonschule. Die Übungen können und sollen diese nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

die oft genannte "Technik" ist nur Mittel dazu.
Die Technik ist immer Mittel zum Zweck. Das ist klar. Aber ohne gute Technik wird der Rest der Musik auch nicht klappen, oder halt nur sehr Mangelhaft. Ich habe da leider schon sehr viel gehört.
 
Aber ohne gute Technik wird der Rest der Musik auch nicht klappen
Ist ja logisch.
Aber Technik beinhaltet eben nicht nur einstimmiges Spiel in 178 Übungen.

Technik bedeutet für mich, dass ich das, was ich ausdrücken will, mechanisch am Instrument umsetzen kann. Und da gehört für mich genauso legato, staccato, Akkorde, Mehrstimmigkeit usw dazu.
Wenn Du das anders siehst, ist das völlig i.O. Du hast ja auch nicht den Anspruch, eine komplette Technikschule zu verfassen. Also viel Erfolg weiterhin damit.
 
Kurze Bemerkung hierzu aus der Welt der Bewegungen.

Wenn ich allgemein Fähigkeiten verbessern will, dann mache ich das so, dass ich komplett OHNE Anwendungskontext die zu verbessernden Körperfunktionen bearbeite. Und zwar unter erschwerten Bedingungen. Ansonsten entsteht kein Impuls zur veränderung im Körper. Zum Beispiel brauche ich hier mehr Entspannung, dort mehr Kräftigung, oder eine bestimmte Art der Koordination, Haltung, Atmung, etc... Das wäre sozusagen die absolute Basis, die ja auch mitwachsen muss eigentlich.

Erst dann käme bei mir die weitere Erarbeitung an konkreten Anwendungen, also in der Musik beispielsweise am Instrument und dort am konkreten Stück.
Wenn durch Basisarbeit eine eindeutige Verbesserung in der Anwendung spürbar ist, dann weiß ich, dass die richtige Baustelle bearbeitet wurde und komme dann konkret weiter als ohne diese Basis.
Beim Singen ist das relativ offensichtlich, dass Atmung, Beweglichkeit, Haltung, An- Entspannung in speziellen Bereichen zum essentiellen Basisprogramm gehört, ohne die das permanente ausschließliche Üben von Gesangspassagen nicht signifikant verbesserungsfähig ist.

Nur so als Anregung

Grüßle
 
Ich verstehe es nicht und deshalb auch an Dich die Frage.

Wenn Du ein Koordinationsproblem beim Treffen von einem Akkord in der linken Hand hast, insbesondere wenn Du gleichzeitig Bellow shakst,

Dann helfen welche Basics?

Ich würde sagen, dass nicht einmal allgemein für Bellowshake Liegestütze helfen. Erst recht nicht beim Koordinieren von Sprüngen derweil.

Ist nicht böse gemeint, aber ich verstehe nicht welche Basics das bei diesem Fall sein sollen.

Und warum tastest Du Dich beim Herausfinden, welche Basics sinnvoll sind, von außen heran anstatt direkt vom Problem eine Basicübung zu schaffen?


Wenn durch Basisarbeit eine eindeutige Verbesserung in der Anwendung spürbar ist, dann weiß ich, dass die richtige Baustelle bearbeitet wurde
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde sagen, dass nucht einmal allgemein für Bellowshake Liegestütze helfen. Erst recht nicht beim Koordinieren von Sprüngen derweil.
Liegestütze nicht aber eine ausgeglichene, vielseitig bzw. in allen Richtungen belastbare Muskulatur bzw. Halteapparat ist schon eine gute Grundlage. Das verhindert bzw. minimiert unnötige Anspannungen die zu Problemen beim Greifen und koordinieren führen können. Das sage ich nicht als Experte für irgendwas, sondern als jemand der ständig im Alltag und auch beim musizieren eingeschränkte Körperfunktione kompensieren muß.
Ich kann gelegentliche Probleme beim musizieren durch Gymnastische Grundlagenübungen zumindest verringern bzw. die Spielttechnik verbessern. Nochmal anders ausgedrückt Sitzprobleme können sich in den Händen bemerkbar machen. Da helfen dann gezielte Spielübungen eher nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und Du meinst nicht, dass die Spielhaltung während des Spiels kontrollierbar und trainierbar ist?
Beim Spielen merkst Du doch am besten, wo es klemmt. Zumindest die Diagnose geht doch eigentlich nur so?
 
Ich verstehe es nicht und deshalb auch an Dich die Frage.

Wenn Du ein Koordinationsproblem beim Treffen von einem Akkord in der linken Hand hast, insbesondere wenn Du gleichzeitig Bellow shakst,

Dann helfen welche Basics?

Ich würde sagen, dass nucht einmal allgemein für Bellowshake Liegestütze helfen. Erst recht nicht beim Koordinieren von Sprüngen derweil.

Ist nicht böse gemeint, aber
Ich verstehe nicht welche Basics das bei diesem Fall sein sollen.

Und warum tastest Du Dich beim Herausfinden, welche Basics sinnvoll sind, von außen heran anstatt direkt vom Problem eine Basicübung zu schaffen?
Wir sind OT. ggf machen wir bei Gelegenheit ein neues Thema auf. Und auch ggf kann ich dazu auch Videos machen, weil ich eh grad aktiv bin. (Sind halt Ferien, also sporadisch ...)

Ich fange mal hinten an: Warum "von außen"
Dazu muss ich sehr allgemein sprechen, um es vlt zu verdeutlichen.

Wenn ein Läufer z.B. anhand von Analysen bemerkt, dass er rechts- links unterschiedliche Schrittlängen hat, dann nützt es weniger an der Lauftechnik ständig rumzutrainieren als der Ursache für diese Ungleichheit auf den Grund zu gehen. Das Könnte z.B. ein Beckenschiefstand sein oder eine Verdrehung im Rumpf oder eine Skoliose, also ein strukturelles "Problem".
Außer solche Dinge zu erkennen braucht man nun Wissen, woher das wiederum kommt und löst die Sache durch Behandlungen, Übungen, um diesen - immer gegenwärtigen- "Fehler" zu beheben. Dieses Beheben hat mit Laufen überhaupt nichts zu tun. Ist dann z.B. der Beckenschiefstand ausgeglichen, fühlt sich das Laufen anders an, dann ist Zeit dazu, mit dieser nun gleichen Beckenstellung überhaupt noch effektiv laufen zu können und nicht doch wieder - weil das Nervensystem es gewohnt ist- einseitig zu laufen, was ja eine Verminderung der Leistungsfähig von Anfang das Thema war.

Anderes Problem: Ich bin bei einer Ausweichbewegung zu langsam ... zehntausendmal geübt ... immer noch im Verhältnis zu langsam. Eine Analyse ergibt, dass der Probant eine ungünstige Gewichtsverlagerung in den Füßen hat, was entscheidende Milisekunden kostet, um zu starten. Abhilfe wäre eine generell andere Gewichtsverlagerung des Probanden mit allem was da noch dranhängt an strukturellen Themen und auch der motorischen Ansteuerung von Bewegungen generell.

Liegestütze sind eine Kräftigungsübung, die auf zig verschiedene Arten ausgeführt werden kann, je nachdem, was man genau kräftigen möchte (Rumpfanteile, Trizeps, Brust, etc ... ) Sie sind keine Basic per se, allein schon, weil sie so ausgedrückt kein Ziel haben.

Jetzt zum Bellowshake mit Griffen links:

- erstens müsste man genau abgrenzen, wo genau die Hürde liegt: Ist es mehr bei Zug oder Druck; ist sowohl BS als auch der Griff an sich unrund und wenn ja, was genau blockiert; ist das Problem nur in einer bestimmten Position (z.B. hohe Tiefe Lage beim Manual);
- dann müsste man sich den Bewegungsablauf anschauen und den Probanten auch ohne Instument beäugen, ob strukturelle Auffälligkeiten vorhanden sind
- rein spekulative Ursachen: Balgbewegung wird zu "peripher" ausgeführt, also zu viel "Handbewusstsein" und ggf leichte unbewusste Beteiligung der Hand dabei-> Lösung: Isolierung von der Muskulatur, die bei der Balgführung im Rumpf liegt von der Muskulatur, die außen liegt
- oder Fingerbewegungen sind zu sehr gekoppelt mit Handgelenksbewegungen, das kann man mit einem kleinen allgemeinen Test ohne Kontext rausfinden und auch grundsätzlich üben, später dann auf die Situation mit Instrument übertragen, die die gewohnte Ansteuerung sehr wahrscheinlich doch wieder triggern wird.
- Abhilfe könnte eine, wenn auch nur leichte veränderte Positionierung des Instruments bewirken, was neue Winkel verursacht und die Chance gibt, Motorik neu anzusteuern oder im besten Fall eine spontane generelle Entspannung mit sich bringt. Das wiederum hilft bei jeder Koordination und wäre die mit Abstand einfachste Lösung oder Erleichterung.

Hatte neulich ich eine Pianistin als Klientin, bei der eine Hauptauffälligkeit die vorgerückten Schultern (u.a.) sind.
Ich bat sie, auch wenn das gar nicht Hauptgrund für unsere Sessions war aber die Schultern sich einfach nicht verändern wollten, eine Runde bei mir zu spielen.
Prompt stellte sich heraus, dass sie generell beim Sitzen "zu lange Arme" machte auf Kosten des Brustkorbs und dazu einseitig dasaß (völlig unbewust) Nach Korrektur war klar, dass der Stuhl 5 cm näher ran musste und die Arme sich unabhängiger vom Rumpf bewegen sollten.
Sowas zu bearbeiten hat nichts mit Etüden oder Stellen im Stück zu tun.

Ich stimme aber voll zu, dass man, auch wenn man an den Basics arbeitet, dies immer regelmäßig mit der realen Anwendung abgleichen muss, da man sich auch situativ unterschiedlich bewegt. Passt die "gute Struktur" nach eine Weile nicht zu dem am Instrument Gewohnten, dann hat es keinen Zweck, völlig umzulernen, dann braucht es Kompromisse ggf.

Das meine ich mit Basics, mal grob ausgedrückt.
Klar spielt dann noch Stand, Atmung etc mit rein, weil das ja unmittelbare Auswirkung der Basics (also der Körperstruktur und der Ansteuerung) ist.

Und Du meinst nicht, dass die Spielhaltung während des Spiels kontrollierbar und trainierbar ist?
Beim Spielen merkst Du doch am besten, wo es klemmt. Zumindest die Diagnose geht doch eigentlich nur so?
Das Ding ist, dass die Spielhaltung nicht nur die Spiel-Haltung ist. Man kann das nicht trennen. Ein verkürzter Kapuzenmuskel ist immer da. Ebenso wie ein Holhkreuz, ein Rundrücken oder ein Schultersyndrom.
Das muss überhaupt nicht stark ausgeprägt sein und an sich nicht groß störend. Aber die Lösung, nur bei EINER speziellen Tätigkeit den ganzen Körper umzuprogrammieren oder umzuformen ist nicht realistisch. Beim Tanzen schon eher, Kampfkunst schon eher, weil da viele verschiedene Bewegungen vom Körper gefordert und angestoßen werden. Aber einen sitzenden Musiker in seiner Art sich zu bewegen durch eben dieses sitzende Musizieren in dem entsprechend engen Bewegungskontext führt jedenfalls nicht zu Verbesserungen, die genereller Natur sind.

Was nicht heißt, dass man dennoch mit größeren strukturellen Schwächen hoch virtuos spielen lernen kann!! Der Körper kann unfassbar viel kompensieren und sich extremst spezialisieren. Manchmal geht es sogar nicht anders, weil eben zur Virtuosität SEHR viel Zeit unter suboptimalen Bewegungsbedingungen erfordert.

(Es würde ja auch keiner sagen, durch profimäßiges täglich 10-stündiges PC-Zocken verbessert sich der Körper, wenn er sich nur schön gerade dabei hinsetzt - überspitzt gesagt :D lach

Aber der Virtuose wäre ja keiner, wenn er sich das nicht über lange Zeit so reingepfiffen hätte (?)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du magst aus medizinischer Sicht recht haben. Du redest aber auch von Körper-Umprogrammierung.

Klar, wenn die Hand zb. eine gewisse Spannweite nicht hat, weil irgendwas verkürzt ist, dann kann man die Hand am Tisch dehnen, oder wie Schumann mit Stricken, oder man klemmt die Finger an eine Taste und zieht bis der Finger von der Taste absplatattert.

Ich denke halt, dass in dem Moment wenn man es an der Taste übt, genau die Haltung eingenommen wird, die bearbeitet werden muss, nicht allgemein in eine ungefähre Richtung gezogen wird. Eigentlich ist das ein viel größerer Aufwand, weil dann wie Du schreibst generell etwas geändert werden muss.

Ich hatte auch nicht gedacht, dass es hier um Beckenschiefstände geht, die mit dem Laufen nichts zu tun haben. Oder übersetzt, einen Finger, den man nicht gerade oder krumm bekommt. Das ist doch nicht das, was in technisch - musikalischen Übungen wie Tonleitern oder Haderlumps Sequenzen geübt werden soll. Das ist schon in gewisser Weise Körpertherapie.

Deinem Absatz mit dem Bellowshake stimme ich vollkommen zu, weil er direkt das BS im Blick behält, Instrument umpositionieren, Haltung verändern ... usw. aber eben am Instrument. Man tastet sich quasi spielend ans Problem heran und experimentiert bis das Übel erfühlt worden ist.
Genauso meine ich das.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich glaube es gibt hier kein entweder - oder. Sondern die Zugänge können sich gut ergänzen.

Wenn ich im Alltag dazu neige, zB den Nacken und die Schultern oder die Handgelenke anzuspannen, Probleme mit meiner Körperhaltung oder entspannter Atmung habe, werde ich das auch beim Akkordeon spielen machen. Und das wird sich negativ auf mein Akkordeonspiel auswirken.
Und dann macht es Sinn, daran zu arbeiten, mit und ohne Akkordeon, auch für schon sehr fortgeschrittene Spieler:innen.

Ich finde, dass etwa Claudio Jacomucci das in “Mastering Accordion Technique” immer wieder gut nachvollziehbar und ausführlich beschreibt, für mich jedenfalls waren seine Hinweise zu Anatomie, Bewegungsabläufen und bewusster Körper-Anspannung und Entspannung sehr hilfreich.

Und so hatte ich auch Malinecks Hinweise verstanden. Nämlich dass es für die Veränderung solcher körperlichen Blockaden oder falscher, “einprogrammierter” Bewegungsmuster manchmal auch sinnvoll sein kann, das Akkordeon mal wegzulegen, und mit körperlichen und mentalen Übungen ohne Instrument gezielt daran zu arbeiten. Was sich dann wieder positiv aufs Spielen auswirken kann.

Aber wie gesagt, kein entweder - oder, sondern beides. Wichtig, denke ich, ist es, egal ob beim Üben mit oder ohne Instrument immer wieder in den Körper hinein zu horchen, auf die eigenen Haltungs- und Bewegungsmuster oder die eigene Atmung zu achten und immer entspannt und offen zu bleiben. Und das Akkordeon jedenfalls zumindest kurz wegzulegen, sobald man sich verspannt.
Und jedenfalls bei der Arbeit an Techniken am Akkordeon nicht den Spaß und die Freude am Musikmachen vergessen, und daher nicht denken, "ich übe", sondern immer denken "ich spiele", wie es zB auch Galliano in seinem Lehrbuch in den einleitenden Tipps empfiehlt.

Aber damit sind wir tatsächlich schon sehr OT, das sollte in einem eigenen Faden weiter diskutiert werden, wenn Interesse besteht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja. Selbstverständlich.

Ich dachte nur es geht um Übungen wie Heinz Hox's Kompendium oder Haderlumps Sammlung.
 
Du magst aus medizinischer Sicht recht haben. Du redest aber auch von Körper-Umprogrammierung.

Medizinisch meinte ich eigentlich gar nicht mal. Dann kommen wir in den Bereich Musikergesundheit, was ja wieder eine ganz andere Hausnummer ist. Obwohl Körpereigenschaften/Struktur/Bewegung aus dem Gesundheitsgedanken nicht abzutrennen ist, wird es halt oft getan, solange keine Beschwerden vorliegen, die im Fall des Musikers sich gravierend einschränkend im ganzen Leben hineinsteigern kann.

Mir geht es tatsächlich rein um das "Tuning" des Körpers, um das, was er tun will, leichter, besser, effizienter zu schaffen. und das auf lange Sicht. Ein neuer Faden hierzu wäre eher was für einen übergeordneten Bereich dieses Forums, falls es da nicht schon entsprechende Themen gibt.

Es ist ja auch völlig individuell, was der Einzelne erreichen will. Der eine hat Ehrgeiz, fluffige BS zu spielen, der andere will endlich keinen Geierhals beim Tanzen haben, wegen der Optik (was beim Akkordeonspielen ja erstmal nicht stört, solange kein Bandscheibenvorfall droht aufgrund des Instrumentengewichts - was ich leider sehr traurig bei älteren Spielern mitbekam). Der dritte will seinen Bürojob halbwegs heil überstehen, der vierte will schneller laufen etc.
Aber alles betrifft am Ende, bzw. als erste Basis den Zustand des Körpers.

Wieder zum Akkordeon: Da stimme ich Dir 100% zu, dass viele (nicht alle) diesbezüglichen Auffälligkeiten spätestens dann bemerkt werden, wenn es darum geht, anspruchsvoll zu spielen und dann plötzlich Grenzen auftauchen, wo etwas nicht geht. Diese dann zu erkennen ist Sache des Akkordeonspezialisten.
Diese anzugehen könnte durch zusätzliche Körperarbeit an den Basics die Mühe des Fachlehrers deutlich erleichtern. So drücke ich es mal aus.
(Eigenes Beispiel aus dem Hobbybereich Akkordeon: Ich hatte während meiner Körperausbildung komplett ein Jahr kein Akko gespielt, war einfach grad nicht im Fokus. Anschließend war ich aufgrund der Körperarbeit etwas größer geworden, breiter in den Schultern, etc etc- ich konnte erst mal gar nichts mehr finden am Instrument, weil es für den "neuen Körper" ganz falsch positioniert war. Ich brauchte neue Riemen, neue Einstellungen und dann war mein Spielen auf einen Schlag wesentlich flüssiger. Stellen, die ich zuvor krampfig erlebte, waren total easy auf einmal. Also das bisher geübte ging kurz gefasst leichter von der Hand und im Resultat konnte ich mehr rausholen, ohne auch nur einmal was spezielles geübt zu haben. Selbstverständlich war die Musik als solches nicht gewachsen - lach- aber die Handhabung machte es leichter, sich nun an Neues zu wagen. Damals hatte ich halt keinen Lehrer ...)

Tatsächlich ist es so, dass beim bestimmten Instrumenten der Part der Körperarbeit einfach komplett fehlt. Dazu zähle ich leider das Akkordeon und soweit ich das mitbekommen habe, auch die Pianospieler. Ganz anders erlebte ich bei meiner Tochter den Violinenunterricht. Da ging es zu 50% um das Stehen, das Atmen, das Loslassen, die richtige Spannung etc.

Zurück zu Etüden:
Mal abgesehen von dem speziellen Download von Haderlump, der ja schon ausreichend kommentiert wurde, fehlt mir bei all diesen Etüden etwas wesentliches.

Es sind in der Regel bloß Noten mit kleinen Anweisungen, wie schnell, welche Artikulation und wie oft zu spielen. Ey, da kann man eigentlich gleich Stücke nehmen und aus Schlüsselstellen Variationen basteln.
Das ist ungefähr so, als würde man als Gesangsübung einfach Texte mit Melodie vorgelegt bekommen und dann: ja mach mal!
oder bei sportlichen Übungen Abbildungen von einzelnen Positionen.

Was da fehlt, ist (für mich!) die Substanz, also das WIE. Wie komme ich von Note/Position a nach b? Wo startet die Bewegung, welche Visualisierung hilft, in welchen Körperbereich gilt es, hinein zu fühlen. Gerade beim Akkordeon ist die Bewegungsführung wegen der notwendigen Balgführung und der nicht sonderlich ergonomischen Konstruktion recht komplex und lädt zu ungünstigen Kompensationen regelrecht ein.
Zug und Druck kommen z b aus der Hand statt aus dem Rumpf. Rechts wird die Schulter mal zu sehr festgehalten, mal zu lasch gehandhabt. etc. Wenn das mal konditioniert ist, wie beim Zähneputzen oder Essen, dann ist das extrem schwer zu verändern, weil es ja auch ein generelles Bewegungsmuster ist und nicht bloß am Instrument.

Ich schau mal, ob es hier solche Themen gibt. Bei Interesse können wir ja umswitchen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... mehr und mehr wird kann ich nachvollziehen, warum ich mich vom Akkordeon entfremde.
Und nicht mehr spiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Malinek: "Das wie"
Das Heft ist keine Schule. Es kann und will keinen Lehrer ersetzen, schon alleine weil die Beobachtung des Lehrers fehlt. Es ist wie viele andere Übungshefte eine Sammlung von Übungen.
Ich habe die Hefte in meinem Musikerumfeld verteilt, und eigntlich nach mittlerweilen einem Monat fast nur positive Rückmeldungen bekommen.
Übrigens: Das erste Heft dieser Art, hatte ich für Klarinette geschrieben. Ein Forumsteilnehmer hat das Heft seiner Dozentin gezeigt, seit dem bestellt die Dame bei mir egelmäßig "Nachschub". Einmal schrieb sie mir in einem Mail :"Es ist das erste mal, dass meine Studenten gerne Etüden spielen".

Und noch was: Wenn ich mir Etüdenhefte allgemein ansehe, wie Cerny für Klavier, Kröpsch für die Klarinette, Kreuzer für die Geiger, ..... Da findet man kaum Hinweise wie man das optimal ausführt. Das ist Sache des Lehrers, und wenn man Autodidakt ist muss man das halt selbst heraus finden.

Gruß Fritz
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben