Alberti Bass - zu schwer für Anfänger?

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jumapari
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Hallo zusammen,

2-3 Tage nach dem Kauf des Klaviers im Januar gelang es mir bereits Scarborough Fair aus Alfreds Klavierschule für Erwachsene zu spielen. Die Linke hat spielt hierbei gebrochene Akkorde nach dem Schema d-f-a (Dm) und c-e-g (C-Dur) im 3/4 Takt.

Nun nach täglichem Üben, spürbaren Fortschritten und 2-3 Monate später bin ich dabei Killing me Softly aus Piano Piano Bd.1 (leicht) zu lernen. Hier spielt die linke Hand wiederum gebrochene Akkorde, diesmal allerdings nach dem Alberti Bass Prinzip also d-a-f-a (Dm) h-g-f-g (G7).

Wieso ist es hier so ungleich schwieriger????? Vor allem die linke und rechte Hand zusammen zubekommen? Ich kann die linke Hand Begleitung mittlerweile bei Temp 140 spielen (normal sind bei dem Stück 90-100). Wenn ich dann mit Rechts einsteige, ist es sofort vorbei.

Hat jemand einen Übertipp? Oder bin ich einfach hoffnungslos untalentiert? :-(

Danke!!
 
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Das Stichwort heißt Unterarmrotation. Das ist die Bewegung, die man macht, wenn man beim Auto den Zündschlüssel umdreht oder eine Tür auf bzw. abschließt. Sie unterteilt sich in Pronation und Supination.

Wenn Du Deine Arme im Sitzen auf die Oberschenkel legst und die Handflächen nach unten zeigen, dann ist das Pronation. Wenn die Handflächen nach oben zeigen, ist das Supination.

Albertibässe:
  • Kleiner Finger: Supination
  • Daumen: Pronation
  • Mittelfinger: Supination
  • Daumen: Pronation
  • etc.
Dadurch entsteht ein leichtes, drehendes Schwingen des Unterarms um seine eigene Achse. Am Anfang kann man diese Bewegung sehr groß machen (übertreiben). Je besser man das beherrscht (nach ein paar Wochen!!!), desto kleiner und ökonmischer wird sie.

Ich kann die linke Hand Begleitung mittlerweile bei Temp 140 spielen (normal sind bei dem Stück 90-100). Wenn ich dann mit Rechts einsteige, ist es sofort vorbei.

Hat jemand einen Übertipp?
Übe langsam! Wenn Du das schneller übst, als Du es fehlerfrei spielen kannst, ist das reine Zeitverschwendung. Das Tempo kommt irgendwann von selber, man kann das nicht forcieren. Wenn Du es langsam nicht kannst, geht es schnell auch nicht. Dann gibt es tempomäßig irgendwo eine Grenze. Bleibe unter dieser Grenze und spiele immer fehlerfrei. Ansonsten übst Du eben Fehler, und genau darin besteht die Zeitverschwendung.

Beherzige das, was in diesem Beitrag geschrieben wurde: https://www.musiker-board.de/threads/wissenschaftliche-erkenntnisse-über-und-für-das-Üben.600804/page-2#post-7377194
Meiner Meinung nach einer der besten Beiträge im Board zum Thema Üben seit langem.

Viele Grüße,
McCoy
 
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HI McCoy,

ja, diese Erkenntnisse sind sehr spannend. Vor allem die Tatsache dass sich Fehler eben auch einprägen kann ich nur bestätigen (auch wenn ich von selbst wohl nicht so bald auf die Idee gekommen wäre meine Übegewohnheiten zu ändern.)

Was mich aber zur meiner Frage veranlasst hat ist der scheinbar simple Unterschied zwischen einer 3/4 Takt Begleitung mit Viertelnoten und dem Fingersatz 1 3 5 und dem Alberti Bass mit Achtelnoten im 4/4 Takt. Der Unterschied besteht in einer Note mehr pro Pattern und dem geänderten Fingersatz z.b. 5-1-3-1

Es ist trotz des kleinen Unterschiedes aber ungleich schwerer und wird wohl auch Wochen dauern. Das hätte ich nicht für möglich gehalten.
 
Hi jumapari,

zufälligerweise habe ich "Killing me softly" gerade gelernt - also genau dieselbe Version, aus dem Piano Piano Buch. Ich spiele seit 5 Monaten und das ist nicht mein erstes Stück mit Alberti Bass, aber das am schwierigsten zu spielende. (Liegt meiner Ansicht nach daran, dass die Melodie so lang gezogen ist, dass man es wirklich flott spielen muss um es zum klingen zu bringen). Ich habe es zwischen 2 Klavierstunden geübt und mein Lehrer meinte sofort, ich soll es mit Pedal spielen.
Mir passiert es gerade bei diesem Stück, dass linke und rechte Hand nicht mehr ganz synchron sind, wenn ich zu sehr aufs Tempo drücke. Mein Lehrer plädiert sowieso immer für langsamer spielen ; )
Daher würde ich dir auch dazu raten. Oder ein anderes Stück wählen und dieses einstweilen auf Eis legen? (Werde ich machen - auch wenn es für meinen Lehrer okay ist - und mir später nochmal vorknöpfen).

Ein hoffnungsloser Fall bist du ganz sicher nicht! Mein Lehrer war erstaunt, dass ich es geschafft habe in einer Woche "Yesterday" zu lernen (das war aber weit entfernt von flüssig! Dazu habe ich nochmal 2 Wochen gebraucht, glaube ich).

Apropos kleiner Unterschied - ja, das macht aber viel aus! Im Heumann Buch bin ich erstmals mit Alberti Bass konfrontiert worden und, ey, das war sooo leicht im Vergleich zu den Stücken in "Piano Piano" ; )

Lg
Sabine
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Edit: Habe mir die Beschreibung von McCoy zur Unterarmrotation erst jetzt durchgelesen und kann dem nur zustimmen. Mach ich, hat sich wohl zufällig so ergeben und ich habe es irgendwann bemerkt und dann auch übertrieben (spiele manchmal nur so mit Anschlag rum).
Probiere es aus! Lohnt sich!
 
Von Piano Piano gibt es ja unterschiedliche Fassungen (leicht, mittelschwer, ...?).
Welche verwendet ihr?
Und Heumann hat auch mehr als einen Liederband heraus gebracht .
 
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Von Piano Piano natürlich die leicht arrangierte Version.
Und von Heumann verwende ich "Klavierspielen mein schönstes Hobby" (hab ja ohne Lehrer begonnen und daher ist meine Wahl auf dieses Buch gefallen).
 

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