AlexGT's Bauprojekte - Thema LP-Style

Die dicken Schraubzwingen haben theoretisch einen Pressdruck bis zu 500kg pro Zwinge. Die kleinen aus Holz etwa 60kg. Wieso reicht das nicht? Ich habe mir mal ausgerechnet, dass man so auf 1,5t insgesamt bei der Deckenverleihung kommen muss. Bei Knochenleim muss angeblich bei weitem nicht so viel Druck ausgeübt werden, um eine gute Verbindung herzustellen. Ich habe aber bedenken, dass man bei der Deckenverleihung nicht so schnell arbeiten kann.

Hast Du denken, dass meine Verleihung nicht hält?

Den einfachen Trussrod verbaue ich ausschließlich aus historischen Gründen. Ich glaube da auch nicht an klangliche Unterschiede.
 
Die dicken Schraubzwingen haben theoretisch einen Pressdruck bis zu 500kg pro Zwinge. Die kleinen aus Holz etwa 60kg. Wieso reicht das nicht? Ich habe mir mal ausgerechnet, dass man so auf 1,5t insgesamt bei der Deckenverleihung kommen muss. Bei Knochenleim muss angeblich bei weitem nicht so viel Druck ausgeübt werden, um eine gute Verbindung herzustellen. Ich habe aber bedenken, dass man bei der Deckenverleihung nicht so schnell arbeiten kann.

Hast Du denken, dass meine Verleihung nicht hält?

Den einfachen Trussrod verbaue ich ausschließlich aus historischen Gründen. Ich glaube da auch nicht an klangliche Unterschiede.

Smartin hat damals zitiert aus den Angaben der Leimhersteller, welcher Druck pro Zentimeter² ausgeübt werden muss. Die kaum zu lesenden Angaben auf meinem alten Druckzylinder
führten zu den Diskussionen. Bis ich nachfagte, und erfuhr, das der Druck wesentlich höher war, als ich zu lesen geglaubt hatte. Inzwischen ist der ersetzt. Ich hoffe, Smartin liest mit, und kann Dir genauere Angaben machen. Ich glaube aber, Deine Verleimung wird halten...
 
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Die dicken Schraubzwingen haben theoretisch einen Pressdruck bis zu 500kg pro Zwinge. Die kleinen aus Holz etwa 60kg. Wieso reicht das nicht? Ich habe mir mal ausgerechnet, dass man so auf 1,5t insgesamt bei der Deckenverleihung kommen muss. Bei Knochenleim muss angeblich bei weitem nicht so viel Druck ausgeübt werden, um eine gute Verbindung herzustellen. Ich habe aber bedenken, dass man bei der Deckenverleihung nicht so schnell arbeiten kann.

Hast Du denken, dass meine Verleihung nicht hält?

Den einfachen Trussrod verbaue ich ausschließlich aus historischen Gründen. Ich glaube da auch nicht an klangliche Unterschiede.

Sollte der Druck nicht reichen.....wir haben im Presswerk Servo-Pressen mit 5000to:D

Spass beiseite. Wenn Decke und Body halbwegs plan sind sollte der Druck locker reichen. Wichtig wäre den Druck nicht punktuell, sondern flächig verteilen....das hast Du mit den Zwingen ja gemacht.
Wenn zwei Flächen plan aufliegen, ist es doch eigentlich uppe ob ich da jetzt mit 200 oder 500to drücke...sie liegen auf.

Sorry....ich bin Metaller und kein Gitarrenbauer.....aber das mit dem Anpressdruck verstehe ich nicht so recht...:redface:
 
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Ich eile, ich eile.... oh weh, jetzt muss ich erstmal lesen, worum es geht :D

Also wenn der Pressdruck stimmt, ist es bei Decken eigentlich egal welchen Kleber Du nimmst. Ich habe auch schon Press-Verklebungen mit Epoxid gemacht, was man ja eigentlich nicht machen soll - bei grobporigem Holz wie Wenge oder Esche ist das aber genial gut, weil er WIRKLICH komplett Transparent wird - nicht so schmutzig grau wie Weißleim.

Im Allgemeinen hier mal mein Info-Thread zu Klebstoffen: https://www.musiker-board.de/threads/klebstoffe-im-instrumentenbau.493546/

Zu Tidebond habe ich jetzt spontan keinen nötigen Pressdruck parat, aber Ponal Express als klassischer Weißleim braucht mind. 0,2 N/mm² für flächige Anwendungen. Eine Gitarrendecke ist grob bei 300x500mm, also 150000mm². Das erfordert einen Flächenpressdruck von 30.000N oder einfacher 30KN. 30KN entsprich in etwa 3 Tonnen MINIMUM. Jede Presse die ihr verwendet muss also mind. 3 Tonnen aufbrigngen. (Murle dachte damals er hätte 1,5to, weshalb es zu Diskussionen kam - mit brutaler Ehrlichkeit hatte ich ihm damals gesagt, dass das leider Mumpitz ist. Tatsächlich hatte er irgendwas über 10, wenn ich mich recht entsinne :D)

Was die Hersteller bei Schraubzwingen angeben, enspricht leider nicht der Realität. Ich habe mal ein paar mit Lastmesszellen getestet und die Ergebnisse waren eher enttäuschen. Was die Hersteller auf die Dinger schreiben entspricht einer Berechnung über die Gewindesteigung oder des Exzenterhebels (oder was auch immer für ein Klemmmechanismus gewählt wurde). Tatsächlich ist man in der Realität gut bedient, wenn man von der Hälfte der Angabe ausgeht. Die meisten hatten so ca. 60%, eine sehr teure hatte 78% und eine ganz billige kam auf lediglich 30% der Angabe, weil sich alles an ihr auseinanderdrückte. Holzzwingen hielten sich übrigens mit gut 90% noch am Besten an ihre Angabe.

Leider ist das allerdings keine wirklich verwertbare Aussage, weil ich nur 8 Zwingen getestet habe.

Mit dem Wissen kann sich jetzt aber jeder grob selbst ausrechnen, wieviel Zwingen er von welcher Bauart und Größe braucht.


Die große Anzahl an Holzpressen bei dem Projekt hier wird den nötigen Flächenpressdruck wohl nicht erreicht haben.... :(
Aber zur Beruhigung... Tidebond ist noch ganz gut fehlerverzeihend und kann auch Spalte überbrücken. Die Decke wird dir also nicht abfallen und durch den harten Aushärtgrad von Tidebond wird sich das auch nicht deutlich auf den Klang ausüben. Aber ich sage gleich, dass das hätte schief gehen können. Mit reinem Knochenleim bestünde gar das Risiko, dass sich das auf lange Sicht in löst und mit PU-Leim hättest Du ein dämpfendes Material zwischen den Platten.

Anpressdruck ist also nicht zu unterschätzen und man sollte sich informieren wieviel der verwendete Kleber benötigt und wieviel Zwingen welcher Art dafür gebraucht werden.


Wer sich auf Epoxidverklebungen stützt braucht sich über Anpressdruck übrigens absolut keine Gedanken zu machen. Epoxid braucht keinen Anpressdruck - das Einzige was nötig ist, ist eine Verpressung der Randzone, damit es keine sichtbare Fuge gibt. Bei Deck-Lackierungen ist aber selbst das irrelevant.
Das ist ein Grund warum ich sehr viel mit Epoxid arbeite.
Ich klebe damit inzwischen auch Teile, die man üblicherweise "lösbar" haben möchte (also Hälse und Griffbretter). Ich möchte einfach nicht erleben, dass diese Stellen nicht halten. Konsequenz daraus ist natürlich, dass ich Hälse meiner Gitarren ausfräsen muss, wenn es doch mal zu einem Schaden kommt. Allerdings habe ich mich inzwischen so darauf vorbereitet, dass es nur einen kleinen Schnitt gibt, der weder gereinigt, noch getrocknet werden muss und hinterher auch wieder reparierbar ist.

Als Anfänger würde ich Dir daher auch dazu raten den Hals später mit Epoxid einzukleben. Das muss nur fixiert, aber nicht verpresst werden.
 
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Hmm...ich komm da nicht ganz mit. Body ist plan...Decke ist plan. Jetzt streiche ich Leim und presse beide Teile zusammen. Ob ich da jetzt mit 200kg oder 5to drücke, was macht das denn für einen Unterschied?
Wenn zwischen beiden Teilen kein Luftspalt mehr ist...dann bringt es doch nichts da 5to drauf zu geben. Selbst wenn die Decke leicht uneben...konvex oder konkav ist.....das ziehe ich mit der Anzahl von Zwingen doch locker auf Grund.
 
@smartin
Besten Dank für Deine Ausführungen:great:

Ich hatte auch das Gefühl, dass die kleinen Zwingen eigentlich zu schwach sind. Gefühlsmäßig sollte die Verleimung aber halten. Beim nächsten mal aber dann mit mehr Power. Die großen Graugusszwingen von Bessey sollten eigentlich ganz gut sein. Ansonsten gibt es ja auch noch diese C-Zwingen, die deutlich mehr Druck aufbauen. Werden dann beim nächsten mal einfach mehr größere Zwingen verwenden.

Die Aussage bezüglich dem Knochenleim wundert mich aber. Ich bin davon ausgegangen, dass da bei weitem nicht so viel Druck benötigt wird. Viele verwenden da ausschließlich diese Holzzwingen.
 
Die Aussage bezüglich dem Knochenleim wundert mich aber. Ich bin davon ausgegangen, dass da bei weitem nicht so viel Druck benötigt wird. Viele verwenden da ausschließlich diese Holzzwingen.

Meine Aussage kam vielleicht falsch rüber... ich meine, dass es ein Problem wäre sich bei dieser Art von Leim nicht an den nötigen Pressdruck zu halten. Der kann auch geringer sein.
Doof ist nur, dass es bei Knochenleim auf die Mischung an kommt und damit keine verlässliche Aussage über den nötigen Pressdruck drin ist.
Ich verabscheue das Zeug... das ist mir einfach zu wischi waschi, wenn ich nicht sicher sagen kann, was zu erwarten ist.


Ob ich da jetzt mit 200kg oder 5to drücke, was macht das denn für einen Unterschied?

Das heilige Datenblatt sagt aber... :D

Der Unterschied ist, dass KEIN LEIM mit Fuge verklebt werden darf. Klebstoffe können dafür gemacht sein - Leime sind es nicht. Erzeugst Du nicht den nötigen Anpressdruck, wird der Leim nicht ausreichend verdrängt und es kommt zur Fugenbildung.... und die schwächt Leimverbindungen enorm.
 
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Ah...alles klar...wie gesagt..ich arbeite mit Metall.
 
Korrektur: Formaldehyd-Leime können Fugen...daher gut für Pressspan. Ausnahmen gibts immer :D
 
Kann man eigentlich die Spannkraft der einzelnen Zwingen addieren?
 
Kann man eigentlich die Spannkraft der einzelnen Zwingen addieren?

Ja und nein... die Spannkraft an sich kann man nicht addieren, aber den Flächenpressdruck. Der nötige Druck steht ja immer im Verhältnis zur Fläche und die Pressfläche erhöht sich mit zunehmender Spannzangenanzahl ebenfalls. Mit Sicherheitsfaktor 50% kommt man dann gut hin.

Also 12 500KG-Zwingen schaffen die nötigen 3to problemlos - aber eigentlich sind es für die schöne Verteilung zu wenig. Dann nimmt man halt noch ein paar Kleine dazwischen.

Korrekterweise kann man ja nur die Fläche der Pressklötze an der Zwinge nehmen. Aber wir wollen mal nicht übertreiben und es gibt ja noch Sicherheitsspielraum bei der 50% annahme. Außerdem hat eine Zwinge auch einen "Wirkungskreis" um sich herum.
 
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Das ist jetzt eine Handelsübliche 400mm Zwinge. Ich habe das Teil richtig angeballert und liege da bei ca 5KN = ca. 500kg. Die 1.5to wird Alex mit seinen Zwingen also erreicht haben.
20160503_143203[1].jpg
 
Decke jetzt plan gefräst.

IMG_5241.JPG
 
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Zum Thema Leimdruck und Zwingen habe ich vor einiger Zeit einen interessanten Artikel bezüglich des Drucks für unterschiedliche Holzarten gelesen.

http://www.finewoodworking.com/item...ferent-woods-need-different-clamping-pressure

Ist in Englisch und mit pounds / squareinch... aber ich denke das wesentliche kann man rauslesen.

Edit: auf der zweiten Seite des Artikels gibt es auch schicke Angaben welcher Typ Zwinge welchen Druck entwickeln kann.
 
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Schau doch mal im Randbereich ob es eine sichtbare Fuge gibt. Nur aus Interesse. Das wäre nichts wirklich schlimmes.
 
Meinst Du mit Fuge eine sichtbare Verleimung oder einen schmalen Hohlraum?

Die Verleimung der Deckenhälften ist jedenfalls perfekt geworden. Hatte die erst rechtwinklig abgerichetet:

IMG_5149.JPG


Und dann verleimt:

IMG_5174.JPG

Bei der kleinen Fläche muss auch der Druck der drei Zwingen ausreichen.
 
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das is schonmal cool....das ist gar nicht so einfach :D

Ich meine ob Trennlinien zwischen Korpus und Decke zu sehen sind.
 

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