Alle Bluesklänge

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Für einen Gitarrenschüler habe ich als Improvisationshilfe und "Harmonie-Experience" so ein "Ding" gemacht, von dem ich denke, das es hier auch einige interessieren könnte:

In einem kleinen Musikstückchen wollte ich systematisch (und hoffentlich doch einigermaßen musikalisch) alle Klänge demonstrieren, die entstehen, wenn man mit den Tönen der Bluestonleiter über die drei Akkordstufen I7, IV7 und V7 spielt. :eek:

Jedem Ton habe ich eine wiedererkennbare Rhythmik gegeben und ihn vom jeweiligen Grundton der Akkordstufe angesprungen :cool:. Auf diese Weise kann man schön empfinden, wie die Töne über unterschiedlichen Akkorden ihre Bedeutung/ihren Klang verändern.

Verzichtet habe ich pro Akkordstufe jeweils auf die Töne, die lediglich einen bereits im betreffenden Akkord vorhandenen Ton wiederholen würden. Dafür habe ich die Erweiterungstöne der Bluestonleiter (2 bzw. 9 und 6 bzw. 13) mit einbezogen. :p

Daraus ergeben sich nun die folgenden spannungsreichen Klänge:

Melodieton aus E Blues add 9 & 13 >> resultierender Klang

g >> I7/#9
a >> I7/11
a# >> I7/b5
f# >> I7/9
c# >> I7/13

a# >> IV7/b9 :D
h >> IV7/9
d >> IV7/11
f# >> IV7/13

d >> V7/#9
e >> V7/11
g >> V7/b13
a# >> V7/maj7 :eek:
c# >> V7/9

Unser Spannungsempfinden eines Tones wird bekanntlich nicht nur durch den Bezug zur Begleitung, sondern ebenfalls durch den Bezug zu den vorangegangen Melodietönen begründet.

Deshalb musste ich dafür sorgen, dass zwischen den spannungsreichen Klängen der Zuhörer in die Lage versetzt wird, den kommenden Klang möglichst unvoreingenommen und nur im Bezug zum Akkord zu empfinden. So wie bei der Weinprobe zwischen den verschiedenen Jahrgängen ein Stück Weißbrot zur Neutralisierung gegessen wird, wollte ich also eine Art „harmonischen Reset" des Zuhörers erreichen. :)

Daher habe ich zwischen den Spannungsklängen jeweils drei Takte eingefügt, in denen eine ganz harmonische Phrase ganz klar zum Grundton führt und den Zuhörer wieder "erdet". Ob das wirklich funktioniert, müsst Ihr beurteilen; ich hab die Distanz verloren.

Diese Zwischenphrasen spielt ein Tenorsaxophon, die eigentlichen Spannungstöne auf den Stufen I und V eine Nylonsaitengitarre, auf Stufe IV eine Stahlsaitengitarre. Zwischen Stufe IV und V wechsele ich bluestypisch, aber stark verkürzt auf die I, bevor dann die V kommt. Schließlich geht der Rückweg von der V über die IV zur I. Das Stück erklingt in E blues.

Einfach diesen Link ankliggen:

http://count.primawebtools.de/dlcountx.php?encid=89929&id=2418342

Viel Spaß und gebt mal ein Feedback!

Gruuuß,
Heiner
 
Eigenschaft
 
Hallo Heiner

Sorry - aber ich kann damit gar nichts anfangen. :nix:

Blues systematisch darzustellen funktioniert nicht - dann ist es kein Blues mehr.
Bei der Improvisation geht es mehr um Feeling und um Ausdruck.

lg,NOMORE
 
Hallo Nomore!

Erstmal danke für Dein Feedback! Das braucht man doch...

Ist schon klar - das ist hier ja auch kein Musikstück zum "dran erfreun", sondern eine Aneinanderreihung von Lehrklängen - um eine Vorstellung davon zu bekommen, wann man bspw. in einer Improvisation welchen Ton mit welcher Wirkung wo einsetzen möchte. Und diese Vorstellung benötigt man, wenn man ein Feeling, eine Stimmung, ein Gefühl musikalisch ausdrücken möchte, denn sonst wird es nur ein Zufallsprodukt. Und damit langweilen einen ja nun genug Menschen auf Bühnen,,

Gruuuß
Heiner,
 
Aus einem anderen Forum weiß ich, das sich viele mit diesem Projekt überfordert fühlen - deshalb wurde dort der Wunsch geäußert, die Klänge mehr aufzuteilen - in Klanghäppchen, die man sich in Ruhe, und so oft man mag, separat anhören kann. Diesem Wunsch komme ich nun nach:

Jeder Klang separat + Erläuterungs-pdf:
http://count.primawebtools.de/dlcountx.php?encid=89929&id=2420943

Klänge in Stufen zusammengefasst + Erläuterungs-pdf:
http://count.primawebtools.de/dlcountx.php?encid=89929&id=2420944

Erläuterungs-pdf:
http://count.primawebtools.de/dlcountx.php?encid=89929&id=2420949

In der .pdf-Datei habe ich eine Zeile für die Vergabe von Spannungspunkten nach subjektivem Empfinden eingefügt - ich würde mich sehr freuen, wenn sich dabei viele beteiligen würden. Das Ergebnis wäre nämlich eine hochinteressante Momentaufnahme der Hörgewohnheiten in dieser Community!

Gruuuß,
Heiner
 
Unahhängig von der Theorie fehlt mir bei diesem "Stück" einfach eine Melodie, die es für mich als Blues erkennbar lassen würde. Klingt leider nach einer wahllos aneinandergereihten Ansammlung zusammengewürfelter Intervalle, und weder vom Rhythmus, noch von der Spielweise, noch von der Bassbegleitung her besonders "Bluesig".

Und: meiner Meinung nach für Blues ungefähr um den Faktor 100 zu komplex.

Wenn sich da jemand dran ergötzen kann, dann vielleicht die Jazzpolizei - ich als "Blueser" eher nicht...
 
Hallo Zauberer,

erstmal find ich es super, dass Du eine Antwort verfasst hast! Ich find es schon schwach, wie wenig Echo hier kommt. Um so mehr freue ich mich, dass Du geschrieben hast!

Schlagzeug und Bass sind in der Tat nicht bluesig, sondern ein etwas entarteter Reggae - glasklar erkannt! Dafür muss ich mich schon fast entschuldigen, aber ich hatte Bock drauf, grien grien

Andererseits - bei einigen Cajun-Stücken hat man durchaus solche verschleppten "Offbeat-Orgien", so dass es dann doch nicht ganz aus der Blues-Welt ist. Und ja - von Melodie würd ich hier auch nicht unbedingt sprechen wollen.

Aber "wahllos aneinandergereiht" oder gar " zusammengewürfelt"!! Das trifft die Sache doch nicht, GRRRR! Denn, wie Du gelesen hast, hörst Du hier all die Klänge, die Du als Blueser permanent verwendest - und deshalb doch auch wiedererkennen müßtest! - wobei Du vermutlich einige Optionen vermeidest oder nur als Durchgangstöne verwendest.

Also verstehe ich nicht, wie es zu komplex für Blues sein kann, wenn es doch lediglich die Klänge systematisch entfaltet, die in einem Blues vorkommen?
 
Also verstehe ich nicht, wie es zu komplex für Blues sein kann, wenn es doch lediglich die Klänge systematisch entfaltet, die in einem Blues vorkommen?

Da du ja Blues Harmonica unterrichtest versteh ICH nicht, das du komplexe Klänge systematisch als BLUES verkaufen willst.

Aber "wahllos aneinandergereiht" oder gar " zusammengewürfelt"!! Das trifft die Sache doch nicht, GRRRR! Denn, wie Du gelesen hast, hörst Du hier all die Klänge, die Du als Blueser permanent verwendest - und deshalb doch auch wiedererkennen müßtest! - wobei Du vermutlich einige Optionen vermeidest oder nur als Durchgangstöne verwendest.

Das wäre das selbe wenn ich ständig als Solo die Pentatonik rauf und runter spielen würde. Sind ja auch alle Töne Treffer - aber es klingt halt Sch..... !

Sorry - ich versteh nicht was du mit deinem System aufzeigen willst.:gruebel:

lg,NOMORE
 
Sorry - ich versteh nicht was du mit deinem System aufzeigen willst.:gruebel:
Nachdem ich das jetzt seit dem Erstellen des Themas mehrere Male gelesen hab, hab ichs glaub ich verstanden:
Wenn in der Begleitung E7 kommt, welcher Akkord ergibt sich im Zusammenspiel, wenn die Lead Gitarre akkordfremde Töne spielt: f#, g, a... etc. Richtig?

Dann stell sich mir allerdings sofort die Frage: Warum?
Korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber m.E.n macht das höchstens Sinn bei ausgearbeiteten komplexeren Sachen, wo sich der Akkord durch Gitarre, Bass, Keyboard und vllt 2. Gitarre ergibt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das funktioniert, da ich sowas noch nie - bewusst (!) - gehört habe. Mal abgesehen von zweistimmigen Gitarrenleads oder Riffs.
Ich erinnere dabei aber gerade daran, dass mein Gitarrenlehrer mir mal bei einem Stück ein C7 aufgeschrieben hat, weil die Gitarre C spielt, und der Gesangseinsatz einen Halbton tiefer ist.
Ansonsten: Ich finde es völlig ausreichend zu wissen, in welchem Intervall der gespielte Ton zum Grundton steht - und das ist eigentlich auch nicht nötig. Also das benennen zu können.

Zum Schluss noch ein kleines Zitat, das ich mal hier im Forum gelesen habe. Ich erinner mich nicht mehr an den genauen Wortlaut, aber es ging ungefähr so:

Mit den Theoretikern ist es wie mit den Shreddern: Beide denken es sei nötig!
 
Endlich passiert hier mal was!

Moin, Leute!

@ Nomore: "Komplex" fand der Zauberer dieses Projekt, aber nicht die Klänge. Die Klänge sind doch nicht "komplex". Du schreibst, wenn Du ständig die (Moll-) Pentatonik spielen würdest, wären alle Töne Treffer - was meinst Du mit "Treffer"?

Dass alle Töne "gleich" klingen? .
Dass alle Töne gleichermaßen zur Begleitung "passen"?

Falls Du das meinst, hör Dir an, was aus der kleinen Terz der Mollpentatonik wird, wenn Du sie über die verschiedenen Akkorde spielst: während sie sich in die Subdominante einfach einfügt, färbt sie die Tonika herrlich bluesig und wirkt über der Dominante sehr spannungsreich. Also "Treffer" trifft es nicht so ganz :)

Aber genau zur Verdeutlichung solcher Klangeindrücke dient ja diese Veranschaulichung. Selbstverständlich könntest Du auch selbst Deine Mollpentatonik zu den Akkorden spielen, aber für Lerner ist es ja meist hilfreich, sich auf eine Sache zur Zeit zu konzentrieren. Außerdem unterschätze nicht die verfremdende Wirkung des vorausgegangenen Melodietones / Klanges - man muss den schon energisch wieder aus dem Kopp bekommen, um den neuen unvoreingenommen zu empfinden. Dabei hilft hier halt das Sax-Lick.

@ Brian May: Ja, Du hast es verstanden - so halb. Denn das "Warum" gehört natürlich auch zum Verstehen dazu.

Also: welches Instrument die Akkordtöne spielt, bzw. wie die Akkordtöne ggf. auf verschiedene Instrumente verteilt sind, ist vernachlässigbar. Entscheidender ist, in welchen Abständen die Stimmen zu einander gesetzt sind. Aber grundsätzlich sollte die Akkord-Begleitung immer so dicht wie möglich unter der Melodie erklingen.

"Ich finde es völlig ausreichend zu wissen, in welchem Intervall der gespielte Ton zum Grundton steht - und das ist eigentlich auch nicht nötig. Also das benennen zu können."

Erstens geht es hier nicht um das Benennen, sondern darum, während der Improvisation möglichst vorausdenken zu können, wie meine Töne klingen werden. Ansonsten kann es schnell Gedaddel werden, was Du da ablieferst.

Zweitens reicht es natürlich nicht, den Abstand zum Grundton im Ohr zu haben, denn im Akkord klingen ja noch weitere Töne neben dem Grundton, die sich entscheidend auf den Klang des Melodietones auswirken!

Und nun noch zu Deinem Zitat: "Mit den Theoretikern ist es wie mit den Shreddern: Beide denken es sei nötig!"

Tja. Einerseits gilt dieses Projekt hier dem Veranschaulichen von Klängen und ist damit PRAXIS und keine Theorie. Das erkennt man schon daran, dass es in MP3-Form kommt ... :) Also voll am Thema vorbei.

Andererseits höre ich solche Dogmen gern als pauschale und ziemlich polemische Abwehr, wenn man sich mal ein bißchen konzentrieren müßte.

Man sollte sich und den anderen dann lieber eingestehen: ich bin zu faul dazu - oder meinetwegen: zu erschöpft :)

Schließlich ist das Zitat aber ohnehin eine Bankrotterklärung denkender Menschen, die es offenbar vorziehen, sich auf ihr Rückenmark zu reduzieren. Ok, etwas zu hart, aber das Zitat ist ja nun mal auch dämlich.

Gruuuß,
Heiner
 
Schön langsam beginne ich zu verstehen was du hier aufzeigen willst. Je mehr du deine Gedanken zu Papier bringst desto mehr Licht kommt am ende des Tunnels. :great:

Dass alle Töne gleichermaßen zur Begleitung "passen"?

Falls Du das meinst, hör Dir an, was aus der kleinen Terz der Mollpentatonik wird, wenn Du sie über die verschiedenen Akkorde spielst: während sie sich in die Subdominante einfach einfügt, färbt sie die Tonika herrlich bluesig und wirkt über der Dominante sehr spannungsreich. Also "Treffer" trifft es nicht so ganz :)

"Passen" - im Sinne von "mit den kann man nichts falsch machen" meine ich. Aaaaaber - natürlich geht es da um "Färbungen" od. "Reibung" - gezielt eingesetzt setzt natürlich harmonisches Wissen voraus. Ich persönlich hab massive Problem mit Harmonielehre, aber das liegt sicher auch daran das ich einfach zu faul bin mir diese Materie "vollständig" reinzuziehen.

lg,NOMORE
 
Erstens geht es hier nicht um das Benennen, sondern darum, während der Improvisation möglichst vorausdenken zu können, wie meine Töne klingen werden.
Wie die Töne klingen, kann man nicht auf Papier schreiben. Sobald du sagst, ich hab den Akkord X7/13, ist das für mich schon Theorie.

Tja. Einerseits gilt dieses Projekt hier dem Veranschaulichen von Klängen und ist damit PRAXIS und keine Theorie. Das erkennt man schon daran, dass es in MP3-Form kommt ... :) Also voll am Thema vorbei.[..]
Schließlich ist das Zitat aber ohnehin eine Bankrotterklärung denkender Menschen, die es offenbar vorziehen, sich auf ihr Rückenmark zu reduzieren. Ok, etwas zu hart, aber das Zitat ist ja nun mal auch dämlich.
Wie oben, entweder der Akkord passt, oder eben nicht, das kann ich hören. Wie der Akkord heißt, ist vollkommen scheißegal.
Das Zitat ist überhaupt nicht dämlich. Mann muss keine Akkorde benenen können, keine Skalen auswendig können oder sonstiges was mit Theorie zu tun hat. Wichtig ist einzig und allein dass man weiß, wie es klingt wenn Bund X auf Saite Y greife und ob/wie das zu der Begleitung passt. BB King wird Dir nicht sagen können, welchen genauen Akkord die Begleitung gerade spielt, und schon garnicht was daraus wird, wenn er noch nen Ton dazuspielt ;)

Vllt haben wir aber auch eine unterschiedliche Auffassung was Theorie angeht.
Und bevor Du jetzt glaubst, ich verwende besagtes Zitat als Abwehr, lass Dir gesagt sein dass ich mich selber viel mit Theorie auseinandersetze ;)

Ich wart mal ab, was da noch kommt, vllt wird das ja noch ganz interessant :)
 
@ Nomore: Ja, genau, es geht mir um gezieltes Einsetzen von Färbungen und Reibungen. Mein Stück soll nur helfen, die entsprechenden Klänge - erstmal ganz einfach nur auf drei Akkorde und eine simple Skala beschränkt - ins Ohr zu bekommen.

Für dieses harmonische Wissen benötigst Du nicht notwendigerweise irgendeine Harmonielehre, denn es ist ja Praxiswissen - also ganz sinnliche Anschauungen der Klänge - und die sollen die MP3s vermitteln.

Eine funktionstheoretische Harmonielehre für Blues und Jazz, die das theoretisch untermauern würde, gibt es bis heute ohnehin nicht, auch wenn es schön wäre, wenn sie mal jemand schriebe.

@ Brian May:

"Wie die Töne klingen, kann man nicht auf Papier schreiben"

Hallo? Deshalb gibt es die MP3s. Nochmal: es ist ne Praxisübung. Boioioing!

"Wichtig ist einzig und allein dass man weiß, wie es klingt wenn Bund X auf Saite Y greife und ob/wie das zu der Begleitung passt."

Hallo? Genau dafür ein Gefühl zu bekommen, darum geht es hier. Boioioing!

Darüber hinaus kann man auch sinnliche Eindrücke sprachlich oder auf andere Weise symbolisch ausdrücken, aber lassen wir das. Du hast Dich offenkundig festgebissen und willst das, was ich schreibe, gar nicht mehr verstehen. Halt doch einfach an Deinen Dogmen fest und werd fröhlich damit!

Gruuuß,
Heiner
 
Für dieses harmonische Wissen benötigst Du nicht notwendigerweise irgendeine Harmonielehre, denn es ist ja Praxiswissen - also ganz sinnliche Anschauungen der Klänge - und die sollen die MP3s vermitteln.

Na ja - Akkordaufbau,Stufen,Funktionen sind ja schon Grundlage dafür. ;)

Nur den mp3 zu lauschen erlaubt es mir dann im Anschluß nicht das ganze auch auszukosten.


Bitte noch eine kleine Bitte: Erspare dir bitte solche Redewendungen wie:
Hallo? ................ Boioioing!
Das klingt sehr nach Oberlehrer, und wir sind hier keine Kinder mehr ;) Danke !

lg,NOMORE
 
Ok, tut mir leid. Mich ärgert solche Ignoranz. Aber ich sollte schon bei der Sache bleiben, ähem :D
 
hhmmhm ich ich finde, haiiiner, du machst da zu viel wissenschaft drauss..

bzw...
ich frage mich was einem besser hilft:

Blues spielen wollen und deswegen auch blues hören und sich skalen und deren intervalle einprägen...

oder eben anhand von deinem system, bestimmte intervalle assoziieren...


ansonsten bin ich echt nicht besonders schlau aus der mp3 geworden....
warum machst dus nicht so:

spiele ganz normal in irgendeiner tonart blues, also 12 takte blabla...
darüber spielst du dann einfach eine Skala, phrasierst das ganze simpel, also als klangbeispiel halt,
zB dur-penta also 1,2,3,5,6
Im zweiten durchlauf alterierst du die skala... und so weiter zB 1,2,b3,5,6....

halt nur um die unterschiede klar zu machen....

das wäre dein system, aber etwas leichter zu begreifen und darum solls ja gehn, wa??!!
 
@haiiiner

Ich finde Dein Anliegen und die viele Mühe/Arbeit die Du dafür machst, durchaus anzuerkennen.

Allerdings scheint es mir doch zu sein, dass Deine für Dich wirksame Vorgehensweise sehr speziell ist. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich dem Blues speziell oder dem E-Gitarrespielen allgemein zu nähern. UNd eben auch auch unzählige Lehrbücher mit unterschiedlichen Herangehensweisen.

Bereits eine einzige Lehridee kann zu vielen Diskussionen führen. In eine Forum triffst Du zudem auf auf eine unübesehbare Schar von Leuten, die völlig unterschiedliche Ausgangsituationen haben.

Deine Grundidee, Töne und ihre Spannungsbeziehung zum Grundton wahrzunehmen, ist ja ebenfalls völlig richtig und vor allem "musikalisch". Das ist oft sogar sogar der bessere Weg als Skalentheorie. Nur ist es so, dass Du (und jeder andere, der was vermitteln willl) damit in einen Forum eine Masse von Leuten triffst, deren Spannbreite vom 1. Ton auf der Gitarre bis zur gewissen Erfahrung besteht.

Ich habe mir selber auch schon oft Gedanken gemacht, wie man hier bestimmte Spielthemen vermitteln kann. UNd habe es deswegen meist nicht (mehr) gemacht, weil solche Threads zu 80% immer darauf hinauslaufen und zerfasern, "was ein Grundton ist" und "wozu man eine Tonleiter gut ist".

... die Mengen an Anfragen von Leuten, wie man Blues spielt, aber auf Rückfrage nicht einen einenzigen Bluestitel nennen können, den sie mal gehört oder auf ihrem PC haben, mal ganz außen vor...

So'n Forum ist ein Haifischbecken. Gibst Du zu viel, meckern alle, die es nicht verstehen. Gibst Du zu wenig, meckern alle, die es eh schon (besser?) wissen.
 
@Hans: Du hast Recht. Der Nachteil im Forum ist, dass man das Lernerniveau und die Lernergeschichte überhaupt nicht einschätzen kann. Man weiß nicht einmal, warum kaum Reaktionen erfolgen - ist es Indifferenz, Unverständnis, Konsumhaltung, höfliches Schweigen... :D

Mir ist klar, dass ich mit diesem "Projektchen" mal etwas Unübliches und Eigenwilliges versucht habe, und das verfehlt sicher auch die Bedürfnisse vieler. Dennoch halte ich diese Sache nach wie vor eigentlich nur für eine Weiterentwicklung der Intevrallhörübungen - mit etwas mehr Praxisbezug. ;)

Ich lasse es jetzt aber bei dieser Initiative erstmal bewenden, weil Aufwand und Feedback in keinem Verhältnis stehen. An Nomore kann man sehen, dass sich der Sinn der Sache erschließt, wenn man in einen Dialog eintritt. :cool:

@ jazzcore: Selbstverständlich, solche Skalenübungen sind sinnvoll! M.E. aber anspruchsvoller als das, was ich hier vorschlage. Aber man kann ja das eine tun, ohne das andere zu lassen.

Die Skalenübung hat jedoch einen Nachteil oder besser: eine Eigenart, die man im Hinterkopf behalten muss: der innere Zusammenhang der Skala beeinflusst das Hörempfinden. Ich find es immer wieder verblüffend, was man - ganz unbewußt und nebenbei - an Dissonanzen zu ertragen geneigt ist, wenn die Skala/Melodie einem einleuchtet. Insofern lenkt eine Tonfolge auch von den eigentlichen Klängen ab. :p

Im Gespräch mit Lernern gibt es übrigens keine Probleme, die Übung verständlich zu machen - offenbar ist es auf diesem Wege hier im Forum auch schwierig.

Als Lerner habe ich selbst mir allerdings in diesem Forum schon sehr wichtige Informationen erfragt, die mir massiv weitergeholfen haben. :great:

Danke für Eure Beiträge und bis zum nächsten Mal :D

Gruuuß
Heiner
 
Ich versuch's nochmal: Als Theorie-Etude, Gehörbildungsansatz, Lehrstück usw. eignet sich dieser Ansatz wahrscheinlich durchaus. Aber dann gehört's eher in die Musiktheorie-Ecke, oder zu den Spieltechniken / Lehrmaterial...

Meine ganz persönliche Meinung: Blues lebt vom Feeling, vom "Herz", von einer (gerne simplen) Melodie, und nicht von hervorragend konstruierten Klangintervallen und Beispielen.

Hört Euch mal von R. L. Burnside "Goin' Down South" an - keine Akkordwechsel, simpelste Melodie, keine komplexen Harmonien, sicher auch kein Wissen, dass es sowas überhaupt gibt - genialster Blues mit totalem Gänsehaut-Effekt. EDIT: hier ein link http://www.youtube.com/watch?v=mk_XIPWtjzk

In meiner Welt braucht Blues eben keine Theorie. Oder etwas realistischer: klar, Theorie und Skalen und Harmonielehre hilft - so lange das Ziel ist, einen schönen gefühlvollen Blues auf die Beine zu stellen und eben nicht, auf hohem Jazz-Niveau rumzunudeln.

Also: toller Ansatz, tolle Idee, mir und vielen anderen hier sicher viel zu "hoch" - hat aber mit Blues außer dem Bluesschema nicht viel zu tun.
 
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Tja, dann frage ich mich jetzt, wie hoch darf denn das Niveau sein um nicht anderen Usern zu missfallen?
Ich glaube hier sollte mal klar gestellt werden, dies ist ein offenens Forum und wenn jemand wie Heiner so einen Artikel mit viel Mühe erstellt, sollte das, egal ob es gefällt oder nicht, erstmal positiv erwähnt werden. Hier anzuprangern das Niveau wäre zu hoch kann doch wohl wirklich nicht ernst gemeint sein. Wie hoch darf's denn sein, bitteschön? Wie hätten Sie es denn gerne? Nee, ich überlege mir dann auch manchmal, nach solchen Antworten, was ich hier denn eigentlich zu suchen habe.

Also Haiiiner, nun zur Sache.
Dein Ansatz ist lobenswert und liegt genau da, wo viele viel Probleme haben, nämlich im Umsetzen der Harmonisation von Bluenotes.

Wem das jetzt zu hoch ist, der soll bitte sofort aufhören weiter zu lesen. Ok?

Also, es geht prinzipiell um den Clash der entsteht zwischen der europäisch, klassisch geprägten Harmoniefortschreitung des Blues und der, wahrscheinlich einzigen genuinen Pitch collection die die Western Art Music (=Jazz) hervor gebracht hat, nämlich der Blues-Scale.
Z.B. hat die b7 im Tonischen und Subdominantischen keine Auswirkung auf die Funktion und die Chordprogression bleibt trotzdem europäisch.
Die Weiterentwicklung des Blues hat auch maßgeblich die harmonische Ausschmückung von explizit nicht-Blues-formigen Standards beeinflusst. Schon alleine dies rechtfertigt ein näheres Hinsehen und sich drum Kümmern.

Zum Technischen Vorgehen kannst Du gerne mal auch hier oder hier nachsehen.

Es wird langsam mühselig sich immer wieder die gleichen Argumentation in Contra "Bluesanalyse" anzuhören. Wer's nicht kann oder aber auch nicht braucht, soll doch einfach mal ruhig sein.


CIAO
CUDO
 
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