Alte Framus Texan nicht oktavrein - normal?!

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Andy3
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Hallo,
ich hab eine alte Framus Texan 5/196L von 1970. Sie ist gut erhalten. Allerdings macht sie mir ein wenig Kopfschmerzen. Auf gezogen habe ich einen 10er Bronze Saitensatz.
Das Problem ist, dass sie nur in den ersten Bünden wirklich gut klingt. Sobald ich Akkorde in den höheren Bünden spiele, klingen sie fürchterlich schief. Die Oktavreinheit ist absolut nicht gegeben.


Hab dann mal die Mensur gemessen bzw. vom Sattel bis zum 12. Bund und das mal 2 genommen. Daraus folgt eine Mensur von 627mm. Auf das Maß müsste man jetzt noch die Kompensation draufrechnen und würde die Länge der freischwingendnen Saite erhalten.
Messe ich nun bei der Framus die Länge der freischwingendnen Saite (also Mitte vom Sattel zur Mitte Stegeinlage) erhalte ich z.B. fürs hohe e = 623,5mm und fürs tiefe E = 626mm.
Beide Maße sind sogar kleiner als die Mensur. Von der Kompensation ganz zu schweigen. Außerdem hat die Stegeinlage auch nur eine geringe schräglage. Fast wie bei einer Konzertgitarre.
Ich frag mich ernsthaft, was sich die Leute von Framus damals dabei gedacht haben? Waren die Stahlsaiten damals anders? Vielleicht hatte Herr Müller, der die Gitarre getestet hat, auch was mit den Ohren.


Zum Test habe ich mal Nylonsaiten aufgezogen, damit ist sie immerhin oktavrein. Aber Nylonsaiten sind nunmal keine Stahlsaiten. Und es ist ja eine Westerngitarre!
Wäre ganz schön hier mal ein paar Antworten zu kriegen, welche Stahlsaiten ich da aufziehen kann.
Über Antworten von Gitarrenbauern würde ich mich natürlich auch sehr freuen. Würde nämlich gern verstehen, was die Jungs sich da gedacht haben.


In diesem Sinne, frohes neues noch!
 
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Hallo,
10er halte ich ganz einfach nicht für geeignet; du solltest es mit einem 12-53er Satz probieren.
Die 10er sind eher für E-Gitarren angesagt; Bei Akustischen liegt die vom Werk eingestellte Oktavreinheit meistens bei 11 oder 12er Saiten.

was helfen würde das Problem einzukreisen: Ist der Ton im 12. Bund zu hoch oder zu tief? Ist das bei allen Saiten so?
 
Grundsätzlich sind die Instrumente zu der Zeit (leider) häufig etwas generös montiert gewesen, und dass eine Steelstring höher als im 5. Bund gespielt wird, zumal mit 012ern und fetter (013er sind "medium", immer daran denken), war ja fast undenkbar;-)

Unabhängig davon: Denk an den Pythagoras - die freischwingende leere Saite ist die Hypothenuse, die ist geometisch kürzer als die Summe der Katheten (Sattel bis XII / XII bis Stegeinlage). Ich habe jetzt allerdings keine meiner Instrumente durchgemessen, um da mal die Differenzen zu prüfen.
 
Damals war man "generöser"... ich habe ganze Serien von Martins gesehen, die waren um 30 cent "schief" in der Oktave...
Hat keiner gemerkt, weil man eh nur in den Positionen I-III gepielt hat.
 
Denk an den Pythagoras - die freischwingende leere Saite ist die Hypothenuse, die ist geometisch kürzer als die Summe der Katheten (Sattel bis XII / XII bis Stegeinlage)..

Deshalb braucht man ja die Kompensation am Steg, die dann eben auch von der Dicke der Saiten abhängig ist. (OT: Mit Pythagoras hat das übrigens nichts zu tun, es entsteht ja kein rechtwinkliges Dreieck, der Mathematiker nennt das schlichtweg die Dreiecksungleichung;))

Gruß

Toni
 
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... jupp, die Ungleichung ist richtig, nicht die Quadrate über..., gelobe Besserung.

Die kompensierten Stege gab es zu den Texan-Zeiten noch gar nicht (bzw. waren nciht verbreitet), das kam erst in den 1980ern auf.
 
also die Oktaven sind um 30 bis 40 cent zu hoch. Komischerweise passt die D-Saite aber :)
Anscheinend wurden wohl früher wirklich nur die erste paar Bünde gespielt. Die anderen Bünde sind dann nur zur Zierde...

Was haltet ihr davon, wenn ich Stahlsaiten für Konzertgitarren draufmache? Da gibt es extra spezielle.

Ich habe mit einem Fret-calculator mal die Abstände der Bünde überprüft. Sie stimme sogar sehr genau. An der Fetigung kann es nicht gelegen haben.
Zumal die Brücke um mehr als 5mm nach hinten müsste, um eine ordentliche Kompensation zu erreichen. Wieso haben die das damals nicht gemacht?

Muss doch hier Leute geben die auch so eine Framus haben.
 
Martin hatte zeitweise 12 mm falsche Stegpositionen. Andere waren auch nicht besser.
Wenn sich keiner beschwert fällt's nicht auf. Wenn's nicht auffällt, beschwert sich keiner...
 
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Das war in den fruehen 70'ern und koinzidiert mit den immer mehrt verrundeten Kopfplatten. Die originalen Werkzeuge waren ausgeleiert und Martin hat damals versucht zu "diversifizieren". Man hat von Schlagzeugen bis Rennautos (Speedway Racetrack Nazareth war um's Eck) so ziemlich alles probiert, bis man dann sich voll auf Gitarren konzentriert hat und den Maschinenpark erneuert hat...
Die Plazierungen waren halt mehr oder weniger "zufällig". Oft richtig genug, oft genug richtig falsch, aber halt meisten auch richtig richtig.
Die meisten der damals "verbrochenen" Gitarren sollten mittlerweile aber schon einen Neck Reset hinter sich haben und da repariert derGitarrenbauer die verbrochene Stegposition gleich mit. Bei Gitarren mit derlebenslangen Martin-Garantie hat man das schon immer "stillschweigend" repariert.
 
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Danke, ich hatte Martins in größerer Menge erst ab der zweiten Hälfte der 70er in den Fingern.
 
Ich habe eine Framus DIX 12 aus der Zeit, die ist absolut perfekt verarbeitet. Ich vermute mal die zu dünnen Saiten als Verursacher des Problems. Hast Du eventuell einen Billigsatz aufgezogen?
 
Ich besitze etwa ein Dutzend Framus-Gitarren aus dieser Periode. Alle absolut bundrein - trotz der 010erSaiten;)
( darunter: Texan, DIX12, Amateur)
Also meine Antwort auf den Thread-Titel: nein, ist nicht normal:)
 
Hallo,
ich hab eine alte Framus Texan 5/196L von 1970. Sie ist gut erhalten. Allerdings macht sie mir ein wenig Kopfschmerzen. Auf gezogen habe ich einen 10er Bronze Saitensatz.
Das Problem ist, dass sie nur in den ersten Bünden wirklich gut klingt. Sobald ich Akkorde in den höheren Bünden spiele, klingen sie fürchterlich schief. Die Oktavreinheit ist absolut nicht gegeben.


Hab dann mal die Mensur gemessen bzw. vom Sattel bis zum 12. Bund und das mal 2 genommen. Daraus folgt eine Mensur von 627mm. Auf das Maß müsste man jetzt noch die Kompensation draufrechnen und würde die Länge der freischwingendnen Saite erhalten.
Messe ich nun bei der Framus die Länge der freischwingendnen Saite (also Mitte vom Sattel zur Mitte Stegeinlage) erhalte ich z.B. fürs hohe e = 623,5mm und fürs tiefe E = 626mm.
Beide Maße sind sogar kleiner als die Mensur. Von der Kompensation ganz zu schweigen. Außerdem hat die Stegeinlage auch nur eine geringe schräglage. Fast wie bei einer Konzertgitarre.
Ich frag mich ernsthaft, was sich die Leute von Framus damals dabei gedacht haben? Waren die Stahlsaiten damals anders? Vielleicht hatte Herr Müller, der die Gitarre getestet hat, auch was mit den Ohren.


Zum Test habe ich mal Nylonsaiten aufgezogen, damit ist sie immerhin oktavrein. Aber Nylonsaiten sind nunmal keine Stahlsaiten. Und es ist ja eine Westerngitarre!
Wäre ganz schön hier mal ein paar Antworten zu kriegen, welche Stahlsaiten ich da aufziehen kann.
Über Antworten von Gitarrenbauern würde ich mich natürlich auch sehr freuen. Würde nämlich gern verstehen, was die Jungs sich da gedacht haben.


In diesem Sinne, frohes neues noch!

Has it lost the zerofret ? ( nullbund )
You have meassured from nut to 12.fret . I think it should be from 0.fret to 12. fret.. If someone has done changes around sattel/zerofret that could explain the troubles You have.
 
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Zur Ausgangsfrage: Modelle in der Qualität einer Framus Texan waren im neuen Zustand durchaus oktavrein, zumindest im Normalfall. Selbstverständlich gab es von Framus und auch anderen deutschen Herstellern sehr einfach gehaltene Modelle, die tatsächlich nur für einfache Begleitungen bis zum 5. Bund konzipiert waren, die kleinen, recht preisgünstigen Anfänger- Wander- und Campingmodelle.

Ich stelle fest, dass mit jedem Jahr die Wahrscheinlichkeit geringer wird, eine alte Gitarre aus deutscher Produktion zu finden, die sich noch tadellos bespielen lässt. Da gehört sicherlich eine Menge Glück, Zeitaufwand und Geld dazu.
Die Stahlsaiten für Konzertgitarre werden dich auch einer relativ großen Steelstring nicht glücklich machen, die bringen einfach nicht das nötige Klangvolumen. Unter einer 11er würde ich da nichts versuchen.
 
Zur Ausgangsfrage: Modelle in der Qualität einer Framus Texan waren im neuen Zustand durchaus oktavrein, zumindest im Normalfall. Selbstverständlich gab es von Framus und auch anderen deutschen Herstellern sehr einfach gehaltene Modelle, die tatsächlich nur für einfache Begleitungen bis zum 5. Bund konzipiert waren, die kleinen, recht preisgünstigen Anfänger- Wander- und Campingmodelle.

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Stimmt natürlich...aber gerade diese einfachen" Klampfen" haben aufgesetzte Brücken, mit etwas Geschick und Geduld bringt man auch die dazu, bundrein zu sein;)

macht aber auch nicht viel Sinn, die Saitenlagen sind meist ziemlich übel und der Klang ist ab etwa dem 7. Bund ohnehin fast "tot":D
 

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