Alte Höfner-Schlaggitarre, fehlende Brücke/Steg

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mixolydian
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Hallo, habe von einem Jugendlichen eine Konzertgitarre zur Überprüfung bekommen.

Die Saiten liegen auf dem Hals auf, schwingen nicht. Die Brücke kenne ich nicht, es scheint, als fehlt ein Teil zwischen Brücke und Korpus, damit die Saiten höher liegen und nicht mehr auf den Bundstäbchen aufliegen.

Weiß jemand worum es sich hierbei handelt, und ob/wie ich die Gitarre spielbar machen kann?

20230510_201737.jpg

20230510_201729.jpg

20230510_201809.jpg
 
Ohne dieses Modell genauer zu kennen: Die Bruecke fehlt komplett. Das was da ist, ist lediglich der Saitenhalter.
 
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Ich kenne diese Gitarre nicht, aber
Schaut mir eigentlich nicht nach Konzertgitarre aus.Schau mal ob ein Halstab existiert. Meiner Meinung fehlt eine verstellbare Brücke die man unter die Saiten klemmt.
 
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Was wir hier sehen ist lediglich der Trapez-Saitenhalter, der nebenbei bemerkt eigentlich für leichte Stahlsaiten bestimmt ist.

Der frei positionierbare Steg fehlt völlig. Diesen kann man aber nachkaufen.

*
 
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Hi, du brauchst sowas in der Richtung.
Klick
aber vorher messen was du genau für Abstände brauchst.
 
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Hallo @mixolydian

Das dürfte eine Höfner 522 aus den 70ern sein.
Diese "Wandergitarren" hatten üblicherweise Stahl- und keine Nylonsaiten. :opa:

An Deiner Gitarre fehlt der Steg:

Screenshot 2023-05-11 125857.jpg


Den kann man günstig wieder nachkaufen, z.B. hier.
Allerdings sollte den Steg jemand platzieren, der sich ein wenig mit der Materie auskennt, da es nicht egal ist, wo er auf der Decke steht. ;)

Nachtrag:
Wie @Bassturmator schon geschrieben hat, sollten die Stahlsaiten keinen starken Zug haben, da die Gitarre keinen Stahlstab im Hals verbaut hat. "Normale" Saiten für Steelstrings würden der Gitarre Schaden zufügen.
Hier haben sich die "Bergfee" - Saiten von Optima bewährt:

1767_0001.jpg



LG, Anderl
 
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Hi, du brauchst sowas in der Richtung.
Klick
aber vorher messen was du genau für Abstände brauchst.
Vorsicht ... der im Link gezeigte ist für Jazzgitarre in Archtop-Bauweise (gewölbte Decke).

Der benötigte Steg sieht so ähnlich aus, ist aber ein einfacher Aufstellsteg für flache Decke. Er ist typisch für Wandergitarren und sonstige Stahlsaiten-Akustikgitarren der Zeit, und verschiebbar um ihn an die jeweils richtige Position für die Intonation bringen zu können.
 
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habe von einem Jugendlichen eine Konzertgitarre zur Überprüfung bekommen.
..die passenden Antworten stehe ja schon alle oben ... was ich mich ja frage: wie kommt der Jugendliche darauf, jemanden, der offenbar überhaupt keinen Schimmer von Gitarren hat, ein Instrument zur "Überprüfung" in die Hand zu drücken?? :D
 
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... was ich mich ja frage: wie ...
Genau das hat mich auch beschäftigt....
Die Selbsterkenntnis "habe keinen Dunst" und hier zu fragen ist aber eine angemessene Reaktion - besser als rumwurschteln.
 
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Hier haben sich die "Bergfee" - Saiten von Optima bewährt:

Ja, das ist ein guter Tip.

Ich würde aber empfehlen die Statik der Gitarre erst mal überprüfen zu lasssen bevor man in Ersatzteile investiert. Diese Modelle weisen recht oft Schäden auf die einen höheren Reparaturaufwand bedeuten.

*
 
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Der Haupt-Knackpunkt bei diesen alten Gitarren ist nach meiner Erfahrung neben Rissen und losen Verleimungen vor allem die Saitenlage. Sehr oft ist der Hals so nach vorne verzogen, dass die Saitenlage jenseits von gut und böse ist, und die Gitarre nicht mehr normal zu spielen ist. Als Laie und ohne Steg ist das aber schlecht feststellbar, da würde ich mal zum Gitarrendoc gehen, wenn die Gitarre ansonsten einen - altesgemäß - guten Eindruck macht.
 
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Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!

Wie DerAnderl schreibt, sieht es nach einer Höfner 522 aus.

Mit den Infos sind beim genaueren Hinschauen leichte Abdrücke und "Markierungen" auf der Decke zu sehen, wo der Steg mal gesessen haben muss.

Die Kosten für Steg, Saiten und Porto dürften etwa bei 35 bis 40 Euro liegen. Wobei die Statik fraglich ist, was ich ja nicht prüfen kann. Firma Marleaux ist mit Auto noch gut erreichbar, die das vermutlich gegen eine Gebühr prüfen können.

Lohnt sich eine Reparatur der Gitarre oder waren diese Höfner eher "billig"?

Der Jugendliche hat kein großes Budget, hatte aber gesagt sich auch eine andere Gitarre kaufen zu wollen. ...Meine Idee war diese Gitarre für wenig Geld herzurichten, damit sie für das Erlernen der Grundlagen ausreicht.

Wegen der Saitenlage würde ich jetzt mal etwas unter die Saiten legen, was in etwa die Höhe eines Stegs hat. Wenn die Ssitenlage zu hoch ist, hat sich weiterer Aufwand erledigt.
 
Dieser Typ war damals nicht der schlechteste und recht beliebt. Wenn die Gitarre strukturell in Ordnung ist, und vor allem die Saitenlage in einem normalen Bereich, kann man schon noch Freude mit haben - ich spiele selber gern auch so alte Ladies. Aber grad für einen Anfänger ist die Saitenlage für besonders wichtig. Nicht nur weil die Gitarre bei zu hoher Saitenlage falsch intoniert und man sich womöglich auch noch an den falschen Klang gewöhnt, sondern vor allem auch weil das Greifen sonst erst mal schmerzhafte Schwerstarbeit ist (Fingerkraft und Hornhaut an den Fingerkuppen bauen sich erst allmählich auf), und einem den Spaß am Lernen schnell austreibt ...
 
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Die Saitenlage ist nur ein Parameter der Bespielbarkeit. Ist wichtig, aber viele Instrumente lassen sich in der I. Lage auch ordentlich bespielen, wenn's sonst stimmt (Mensur, Saitenzug [hängt damit zusammen], ...)
 
Ich finde es nicht das schlechteste, wenn ein Anfänger nicht auch noch eine ungünstige Ausgangsposition hat die zu zusätzlichem Kraftaufwand und Schmerzen führt, sondern ein vernünftig bespielbares Instrument ;)
 
Lohnt sich eine Reparatur der Gitarre oder waren diese Höfner eher "billig"?
"Billig" war (und ist) die Höfner sicher nicht. Allerdings ist der Klang einer solchen Wandergitarre eher speziell und nicht wirklich zeitgemäß.
Für Menschen wie mich, die auf einer Höfner-Gitarre ihre ersten Akkorde gelernt haben, weckt ein solches Instrument nostalgische Gefühle. Daher könnte es sein, dass sie (in gut restauriertem Zustand) auf dem Markt vielleicht 150 - 200€ erzielen könnte.
Ich finde aber, dass man sie unbedingt wieder herrichten sollte!

Einem Anfänger würde ich sie aber nicht empfehlen.
Gerade wenn man mit dem Erlernen eines Instruments beginnt, möchte man dem Sound der "Vorbilder" möglichst nahe kommen. Ansonsten fehlt schnell die Motivation und man verliert die Lust. Wenn die Alternative aber "gar nicht spielen" ist, dann go for it! :great:

LG, Anderl
 
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Für Menschen wie mich, die auf einer Höfner-Gitarre ihre ersten Akkorde gelernt haben, weckt ein solches Instrument nostalgische Gefühle. Daher könnte es sein, dass sie (in gut restauriertem Zustand) auf dem Markt vielleicht 150 - 200€ erzielen könnte.

Mir geht es da ja gefühlsmäßig ähnlich und ich denke auch immer diese Instrumente retten zu müssen.

Ich habe aber auch schon ein paar davon restauriert und weiß deswegen wieviele Überraschungen es dabei gibt die man vorher nicht bedacht hat. Wie will man eine lose Beleistung zuverlässig erkennen bei einem nicht besaiteten Instrument???

Egal ob man für 500,- € oder für 1000,- € Arbeitszeit in ein solches Instrument investiert, bleibt der Marktwert doch bei unter 200,- €.

Für diese 200,- € bekommt man aber insbesondere gebraucht eine recht gute asiatische Gitarre mit der der jugendliche wesentlich mehr Spaß haben wird.

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Ich hab das schon gelegentlich gemacht, ordentlich Zeit und Geld in so eine alte Dame investiert ...
Wirtschaftlich betrachtet hast du sicher recht, bei einem evtl. Verkauf später wird sowas normalerweise nicht honoriert.
Aber der ideelle Wert war mir wichtiger, sie waren es MIR wert.

Aber das trifft für den vorliegenden Fall wahrscheinlich nicht zu (oder es ist vielleicht die Gitarre vom Opa? ;) )
Da wäre zum Lernen eine der preiswerten (im positiven Sinn) Chinesinnen vielleicht doch besser.
 
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Habe vorhin erfahren, dass die Gitarre früher von der Mutter des Jugendlichen gespielt wurde. Auch wird erwogen eine neue Western zu kaufen. Ich werde also die bislang bekannten Daten erstmal weitergeben.

Ich bin auch kein Freund davon Anfänger auf schlechten Instrumenten lernen zu lassen, zumal es ja seit vielen Jahren taugliches Equipment für relativ wenig Geld gibt, wenn man bereit ist in Teilbereichen Abstriche zu machen.

Vielen, vielen Dank, ihr habt mir sehr weitergeholfen.
 
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