[AMP] - Engl Fireball

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Timbale
Timbale
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Hallöchen Gemeinde,

da hier im Forum oft über den Fireball diskutiert wird, er so gut wie immer in Threads wie "Der perfekte Metal Amp?" vorkommt und ich selbst damals, vor dem Kauf, nach einem Review gesucht hatte, habe ich mich nun entschlossen Nicht-Fireball Besitzern einen kleinen Einblick über den Amp zu verschaffen.(was ein Kafka-Satz)

Ich selbst entschied mich vor rund 7 Monaten zuerst für den Engl Screamer, der mir aber im Nachhinein ein bischen zu lasch in der Zerre war. Nachdem ich beide Amps nochmal im Laden verglich schaffte ich mir den Fireball guten Gewissens an.
Sowas wie Anfangseuphorie kommt bei mir selten auf, da ich generell sehr skeptisch
bin :D, doch ich habe heut wie vor sieben Monaten noch ziemlich die gleiche Ansicht vom Fireball: ein puristischer, gut klingender und lohnenswerter (Nicht nur-)Metal-Amp für den Otto Normalverbraucher.

Spielen tu ich ihn gerade mit einer Yamaha RGX 820z (Seymour Duncan SH1/SH4)


Ich fange wohl erstmal mit den teschnischen Aspekten an:


- 2 Kanäle mit jeweils einem eigenem Masterregler
- regelbarer Effekt-Loop
- 3-Band EQ mit zusätzlichem Presence Regler
- 1 Brigt und 1 Depth Schalter (zu diesen später mehr)
- laut Hersteller 60 Watt, was aber nicht stimmt wie mir OneStone bewies...

Zitat von OneStone:
Zu der Leistung vom Fireball: Wer den Ausgangsübertrager gesehen hat (=> TubeampGuts Thread, Posts von mir suchen) der weiß, dass da keine 60W durchgehen. Außerdem bekommt man die 60W aus 2x 6L6GC auch garned raus. Gemessen habe ich 35W bei 1kHz, wenn man die Frequenz runterdreht, dann ist es noch weniger...

MfG OneStone

Der Amp is trotz "nur" 35 Watt sehr laut! Glaube kaum das jemand sagen könnte er ist mir zu leise, ich zumindest nicht.

Zitat von OneStone:
Abgesehen davon ist das irrelevant, weil das Ding einfach eines ist: LAUT. Ob das 35W oder 100W sind, das ist absolut egal, weil nicht die Leistung die Lautstärke macht sondern das Spektrum. Und wenn das bei Drop A reicht, dann reichts bei humanen Stimmungen auch...

Ich selbst spiele maximal mit Drop D bis C und kann euch nichts direktes über das Verhalten des Amps bei extremen Stimmungen sagen.

Der Bright Schalter und der Depth schalter heben einmal die Höhen (Bright) und einmal die Bässe (Depth) an.

Aus dem Handbuch:
Bright
Bewirkt eine Anhebung im oberen Hochtonbereich in der Vorstufe, die Wirkung nimmt mit zunehmender Reglerstellung des Gainreglers ab....für "crispy" Sounds. Auch zu wenig Höhen bei Humbucking-Tonabnehmern können hiermit ausgeglichen werden

Depth
Bewirkt eine Anhebung des Bass-Pegels in der Vorstufe

Der Depth Schalter vermatscht den Sound bei hohen Gain Einstellungen, jedoch dickt er den Sound an und bringt den nötigen Punch falls man mit wenig Gain spielt, und hat somit auch einen wirklich Cleanen ersten Kanal durch die geringen Gain-Einstellungen.

Der FX-Loop funktioniert einwandfrei, kann ich nicht mehr zu sagen.

Erwähnen sollte ich vielleicht das der Amp sich wirklich nicht mir Aktiven Tonabnehmern verträgt. Rückkopplungen, rauschen und einen wirklich bescheidenen Sound hatte ich zB. mit dem EMG 81.

...nun zum Sound

Wir immer, schwierig zu beschreiben, werde es aber so gut wie möglich versuchen.

Ich denke viele von euch haben ihn schon gehört oder angespielt. Der Amp bietet einen richtig ordentlich Druck durch den sehr stark ausgeprägten Tieffrequenzbereich. Wie die meißten Metal Amps is auch der Fireball eher mittig ausgelegt. (Ich spiele ihn über eine 1x12" Box mit einem Eminence V12 (V30-Kopie)

Der erste Kanal fängt ab ca. 12 Uhr Gain an zu crunchen. Kein AC/DC Style, eher ein warmer chilliger Blues Sound. Mit den Richtigen EQ-Einstellungen oder gar einem EQ vor dem Amp und einer passenden Gitarre muss ich mich vor keinem Peavey Classic verstecken. Warm, tight und wirklich singend.
Mit ein bischen weniger Gain und den Bright Schalter dazugeschaltet, kommt dann mehr Biss und Agressivität in die Sache. Da läuft Highway to Hell überzeugend über die Lautsprecher.
KOMPLETT Clean bekommt man den Amp ohne EQ nicht. Selbst bei sehr niedrigen Gain Einstellungen fängt er bei härterem Anschlag an zu Verzerren. Der erste Kanal liefert durchweg einen sehr warmen Sound, keine Sterilität, und hat einen sehr bluesigen Charackter. Zum Zupfen oder Akkorde trällern super geeignet, romantik pur :D! Wobei manns nicht übertreiben sollte, ein Fender ist er nicht.

Der 2. Kanal interessiert die Mehrheit wohl eher :cool:

Dieser liefert schon ganz früh das volle Brett, 1/4 beim Gainregler, eine Les Paul mit Hummis und Enter Sandman oder Orion hören sich sehr authentisch an. Um so mehr Gain man reindreht desto eher nähern wir uns dem modernen Metal Sound à la AILD oder All that Remains, wobei ich nie mehr als die häflte des Gains benutze. Darüber hinaus wirds matschig und bleibt nicht tight. Das macht aber garnichts, da niemand so viel Gain benötigt. Ich selbst habe den Gainregler bei knapp unter 1/3 und schalte den Depth Schalter dazu. Sehr viel Punch, tight und definiert. Errinert an Heaven Shall Burn. Der 2. Kanal ist nicht unbedingt für Effekte geeignet. Ich habe ein Zoom G7.1tu im Loop. Wenn ich ein bischen Hall oder Reverb dazuschalten will, frisst die Zerre den Effekt praktisch auf. So hörts sich auch an. Der 2. Kanal ist nicht für klasische Leadsounds à la Eddi van Halen geeignet.
Da eher der erste, der super mit Effekten zusammenarbeitet und Bodenverzerrer und co einwandfrei akzeptiert. Mit einem Bad Monkey und 1/2 Gain im ersten Kanal bekommt schon einen sehr klasischen Rocksound hin, der Leadgeschäfte gut abdeckt. Der 2. ist dazu da wofür er gemacht wurde: Metal. Im vergleich mit einem 6505 erschien er mir damals definierter, der eher kratzige Peavey bietet fast schon einen Kontrast zum Fireball, mit seiner "smoothen" Zerre. Im allgemeinen ist die Zerre des Fireballs "anders", in hinsicht auf sehr viele Amps. Mir würde keiner einfallen der dem Fireball ähnlich klingt.
Um sich ein wirkliches Bild über den 2. Kanal zu machen muss man in anspielen.

Das wars erstmal von mir. :great:
Sollte mir noch was essentielles einfallen werde ich es Posten. Für fragen stehe ich zur Verfügung.
Hier noch ein Link mit verschiedenen Soundsamples: klick

mfG
Timbale:great:
 
Eigenschaft
 
Cooles Review!
 
dankeschön, freue mich über weitere Meinungen (gerne Kritiken)

mfG

Timbale
 
Tolles Review!

Ich mag den Fireball nicht so, weil man die Kanäle nicht unabhängig von einander regeln kann.
Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt. Vom Sound her find ich ihn toll, aber das mit den Kanälen stört mich selbst schon etwas.

Ich hab auch noch was zum anhören, weil ich hab den amp im Studio gespielt. Einfach in der Signatur auf die Band klicken. An die Einstellungen kann ich mich leider nicht mehr erinnern.
 
dank dir alex,

ja die Flexibilität kann Kritikpunkt sein, wenn man viele verschiedene Sounds benötigt. Ich selbst komme klar damit und habe es dewegen nicht ins Review mit reingenommen, da ich sonst meine eigenen Bedürfnisse als Messlatte benutzt hätte.

mfG

Timbale
 
Ich mag das Gerät sehr, der eher "mittige Sound" kann aber auch falsch verstanden werden.
Je nach Box hört sich der SOund gravierend anders an.
Ich habe zum Beispiel einen ENGL Fireball und habe grad vor kurzem erst einen 100% durchsetzungsfähigen Sound gefunden (eben bei den Mitten), der tiefe Bereich böllert außerordentlich, aber man sollte aufpassen, wenn man EMG 81 an der Bridge hat... Da kann der Ton sehr schnell sehr kratzig werden.
Mit entsprechenden Einstellungen hat man auch gut das Feedback Problem des Amps im Griff, wer das nicht hinbekommt, holt sich halt ein Noise Gate o.ä.
 
Natürlich, die Box bringt ja das Resultat. Gevoiced ist der Amp auf jeden fall auf den Celetions V30 Speaker, welcher mittig klingt.

mfG
Timbale
 
Ich selbst spiele maximal mit Drop D bis C und kann euch nichts direktes über das Verhalten des Amps bei extremen Stimmungen sagen.

Gutes Review :)great:), nur zwei Dinge will Ich kurz hinzufügen:
1. Er kommt auch mit extremen Stimmungen klar. Selbst bei Probelautstärke (Volume ca. 12 Uhr) hat er bei mir bei Drop A nicht angefangen zu matschen/unsauber zu klingen.

2. Man kriegt ihn clean, wenn man einfach das Volume Poti an der Gitarre runterdreht (eigentlich kein Geheimnis), oder nach Möglichkeit auf Single Coils umschaltet (so mache ich das). Ich war selbst überrascht, wie gut der Clean Kanal für so einen High-Gain Amp mit nur einer Klangregelung doch klingt.

Was mir aber sehr aufgefallen ist, ist das der FX-Loop sich mit digitalen Multis nicht so gut verträgt. Seriell wird der Loop nie, auch nicht komplett auf wet gestellt und durch die Latenz eines digitalen Multis kann es zu sehr unschönen Klängen kommen, wenn sich etwas überlagert. Ich denke das sollte man erwähnen.
 
Erwähnen sollte ich vielleicht das der Amp sich wirklich nicht mir Aktiven Tonabnehmern verträgt. Rückkopplungen, rauschen und einen wirklich bescheidenen Sound hatte ich zB. mit dem EMG 81.

Kann ich nicht bestätigen! Ich lese zwar hier im Board Meinungen, die deiner Ähneln, aber mit den richtigen Einstellungen sind der Fireball und der 81er ein absolutes Dream-Team. Wie gut es einem dann gefällt, sollte jeder selbst herausfinden, ich find die Kombination haut ordentlich rein.

KOMPLETT Clean bekommt man den Amp ohne EQ nicht.

Wie schon vorher gepostet, einfach am Volume-Poti drehen und wenn man nicht zu fest ein die Saiten haut, dann kriegt man auch bei Proberaumlautstärke mit relativ outputstarken PU's (ich kenn nur den 81er am Neck, k.a. wie es sich mit anderen verhält) einen schönen Cleansound hin. Akkorde schrammeln ist wie gesagt nichts, aber für so Clean-Parts ala Fade to Black, One, etc. klingt der Fireball ziemlich amtlich.

Edit: 500. Post
Darf ich mit jetzt was wünschen? :D
 
hey,

danke für die Beiträge Jungs. An den Volumepoti hatte ich garnicht gedacht, da ich in schlichtweg extrem selten benutze.
Setze ihn eigentlich nur zu Effektspielereien ein. Andere Potis an meinen Gitarren (Tone) löte ich zb. ganz aus dem Signalweg. Lasse nur die Knöpfe als Dekor an den Gitarren hängen :) (nehmen Signal weg....benutze sie nicht). Aber gut zu wissen.

Mit dem 81er hatte ich schlichtweg keine guten Ergebnisse (gingen vielen anderen Fireball-Usern auch so).

Was mir aber sehr aufgefallen ist, ist das der FX-Loop sich mit digitalen Multis nicht so gut verträgt. Seriell wird der Loop nie, auch nicht komplett auf wet gestellt und durch die Latenz eines digitalen Multis kann es zu sehr unschönen Klängen kommen, wenn sich etwas überlagert. Ich denke das sollte man erwähnen.

Kann ich nach vielen Stunden am Zoom Gt7.1tu bestätigen. Werde mir wohl Einzeltreter für den 2. Kanal besorgen müssen. :)

mfG
Timbale

PS: Ich dachte der Flaschengeist kommt erst ab 1000 Posts? :eek:
 
Geiles Review! Ich bin zwar nicht Freund des Fireballs, aber das ist jedem seine Eigene Meinung.
Hast du sehr schön dargestellt.

P.s: Was fürn Flaschengeist? Klärt mich bitte auf :D
 
[...]

Der erste Kanal fängt ab ca. 12 Uhr Gain an zu crunchen. Kein AC/DC Style, eher ein warmer chilliger Blues Sound. Mit den Richtigen EQ-Einstellungen oder gar einem EQ vor dem Amp und einer passenden Gitarre muss ich mich vor keinem Peavey Classic verstecken. Warm, tight und wirklich singend. [...]


Schönes Review im Allgemeinen, doch diesen von dir erwähnte "chilligen Bluessound" kann ich nach meinem Geschmack leider in keinster Weise bestätigen - auch nicht mit EQ vorm Amp. Ich finde der hat immer etwas unterschwellig steril/kaltes... überhaupt nichts lebendig-schillernd-röhriges, was ein Crunchsound m.E. können/haben sollte. Genau das ist seit jeher mein Kritikpunkt an diesem Amp und der Grund warum er hier momenten nur aufm Kleiderschrank steht und nicht auf der Box. Sowohl Clean als auch mit ordentlich Zerre ist das Ding allerdings echt klasse, wenn auch nichts desto trotz Geschmacksache.

Schönen Gruß
 
hey,

steril? Ich weis nicht... als steril (sehr negativ) konnte ich bisher (in höheren Preissegmenten) nur den Peavey 6505 bezeichnen. Der Fireball ist kein Fender, doch war ein entscheidendes Kaufkriterium der, meiner Meinung nach, wirklich "chillig" ;) warme Sound. Als Steril würde ich ihn nicht bezeichnen. Liegt natürlich im Auge des Betrachters was er unter warm etc. versteht doch als "schillernd" würde ich ihn auch nicht bezeichnen (1.Kanal natürlich). Wenn du auf der Box einen Bogner oder Diezel stehn hast könnte man es nachvollziehen, den z.B. ein VH4 spielt (CLEAN!!!) in einer anderen Liga als der Fireball.
Danke für deine Meinung

mfG
 
Ich denke diesen Link sollte man bei einem Review des Fireballs nicht vorenthalten, da er doch mMn relativ gut wiedergibt, wie der Amp klingt und das er mehr als nur "in die Fresse" kann:

http://www.youtube.com/watch?v=ZF4Q5f3qzuE

Die Aufnahme ist vielleicht nicht die allerbeste, aber zumindest in Ordnung um den Amp etwas besser zu beschreiben.
 
danke, Frostbalken!
 
Ich hab mich endlich zu der Entscheidung durchringen können meinen Fireball zu verkaufen...

Falls jemand Interesse hat: Ebay-link
 

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