An die Bass-Pedal-Erfahrenen: eine, anderthalb oder zwei Oktaven?

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bjoerngiesler
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Hallo zusammen,

leider besteht unsere Band derzeit nur noch aus Keyboard (ich), Schlagzeug und Gesang. Ich habe jetzt beschlossen, mir ein MIDI-Basspedal zu bauen, um soundtechnisch ein bißchen aufrüsten zu können. Meine Anforderungen sind folgende:
  • Auf dem Teil möchte ich Bass spielen, aber auch gelegentlich mal eine 1-2stimmige Synthifläche legen, Samples triggern o.ä.
  • Da ich neben Keyboard auch noch "echt" Bass spiele, möchte ich das Teil sowohl unters Keyboard als auch frei auf die Bühne stellen können, damit ich es auch verwenden kann, wenn ich am Bass unterwegs bin.
  • Ich habe einen Behringer FCB-1010-Fußcontroller, der soll obendrauf. Damit ist erstens eine Mindestbreite von 70cm gegeben. Zweitens eliminiert das alle am Markt existierenden Basspedale (Elka, Ketron, Studiologic), denn diese haben obendrauf keine Ablagefläche. Die Roland-Baßpedale haben zwar obendrauf Fußtaster, was mein FCB unnötig machen könnte, sind aber indiskutabel teuer. Den FCB-1010 nicht auf, sondern neben das Baßpedal zu stellen, scheidet aus Platzgründen aus. Also baue ich mir ein Pedal selbst.
Hier liegt schon ein Set aus zwei 1-Oktaven-Baßpedalen und der MBP25-Elektronik von Doepfer, bereit zum Bau. Ursprünglich hatte ich vor, ein 2-Oktaven-Pedal zu bauen. Wenn schon, denn schon.

Allein: Jetzt wo der Kram hier liegt, stelle ich fest, was für ein Monster so ein 2-Oktaven-Pedal ist. Wir reden von mindestens 1,10m Breite, unter meinen Keyboardständer paßt das schon mal nicht. Auch frei auf die Bühne stellen ist damit schwierig, wir spielen öfter in sehr beengten Situationen... es hat also definitiv Nachteile. Ich habe jetzt folgende Optionen:

  1. Ich baue ein einoktaviges Pedal; bei 70cm Breite paßt noch ein Fußschweller und zwei Taster für Oktave hoch / Oktave runter fest eingebaut daneben.
  2. Ich nutze die vollen 70cm Breite mit Tasten aus; das würde ein Pedal von C0 bis G1 ergeben, also anderthalb Oktaven, dann muß ich halt das zweite Pedal in der Mitte durchsägen. Das geht, erfordert etwas Lötarbeit, mit fest eingebautem Fußschweller und Tastern ist dann aber Essig.
  3. Ich baue ein zweioktaviges Monsterpedal und kaufe mir einen neuen Keyboardständer... Grummel. Dafür paßt dann oben aufs Pedal neben den FCB-1010 noch der besprochene Schweller und die Taster.

Da ich bisher noch nie das Vergnügen mit einem Baßpedal hatte, dachte ich mir jetzt, ich frag Euch mal. Ist nach Eurer Spielerfahrung eine zweite Oktave so wichtig / nützlich, daß sie die restlichen Nachteile aufwiegt? Der Moog Taurus hat ja auch nur eine Oktave...

Würde mich über allen Input freuen!
 
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Hallo Björn,

wenn Du kein klassisches Pedalspiel gewöhnt bist (Pfeifenorgel), dann wirst Du Dich wohl auch mit den Stummelpedalen anfreunden können. Sei froh: die sind um einiges leichter und kleiner als ein Vollpedal! ;)

Davon abgesehen: frühre hatten die Heimorgeln nur 13 Stummel, d. h. eine Oktave, die Hammond M3 sogar nur 12.
Das reicht, um jeden der möglichen 12 Grundtöne zu spielen - das war's aber auch schon.

Mir persönlich ist das aber zu wenig, weil schon einfachste Baßlinien nicht oder nur mit Sprüngen gespielt werden können.
Zwei Oktaven sind tatsächlich sehr breit (bei einem Stummel-Pedal von der linken Kante bis zur rechten Kante sind das ca. 93 cm - wohlgemerkt ohne überstehenden Kasten).
Das ist tatsächlich sehr breit für die meisten Keyboardständer und unhandlich sind sie auch.

Ich habe festgestellt, daß ich mit einem Bereich von C bis F zurechtkommen könnte, alles, was oberhalb liegt, ist mit dem linken Fuß recht unkomfortabel zu erreichen.

Auf jeden Fall mußt Du einen Kompromiß zwischen benötigter Stell-/Transportfläche und Spielbarkeit finden, mit dem Du gut zurecht kommst.
Ein weiteres Problem ist die Position des Pedals - normalerweise ist man gewohnt, über dem D zu sitzen, und wenn Du das Pedal unter dem Ständer weit genug nach links schieben kannst, würde es aus Symmetriegründen auch nach rechts reichen, sozusagen passen dann zwei volle Oktaven auch drunter...
Scherenständer sind schwierig, weil durch die X-Beine auch noch zusätzlicher Platz verloren geht (Bauhöhe).

Auf jeden Fall würde ich Dir von nur einer Oktave abraten, in der Praxis hat sich ein Umfang von ca. 1,5 Oktaven nicht umsonst etabliert.
Sägen mußt Du bei der Doepfer-Lösung sowieso, denn das mittlere C wäre ja sonst doppelt (der Bausatz besteht doch aus zwei 13er-Pedalen, oder?).

Viele Grüße
Torsten

Edit: das wären die Breiten (ohne Kasten-Überstand) von Stummelpedalen verschiedenen Umfangs.
Bei Hammonds (Vollpedal 25 Tasten) sitzt das Expression-Pedal zwischen e und f, das würde auch für einen Pedalumfang von mindestens C-f sprechen, wenn man den Schweller auch auf den Kasten setzen möchte.

Anzahl TastenTonumfangBreite
13C-c47 cm
17C-e60 cm
18C-f66 cm
20C-g73 cm
25C-c'92 cm
 
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Torsten, vielen Dank für Deinen Kommentar! Das hilft mir ein großes Stück weiter. Ja, mit der Säge muß ich ohnehin ran, um eins der Cs abzusägen. Na gut, dann sieht es so aus, als würde ich das zweite Pedal auch noch in der Mitte durchmachen und ein C-g-Pedal bauen.

Mein Keyboardständer ist ein Z-Stand, der erlaubt gerade genug Platz für ein C-g-Pedal, aber die Bauhöhe ist kein Problem, solange ich der Querstrebe nicht zu nah auf die Pelle rücke. Einen Schweller bekomme ich dann nicht mehr seitlich daneben. Aber ich stelle ja den FCB-1010 obendrauf, der hat zwei Schweller, ist also kein Beinbruch.
 
Mein Keyboardständer ist ein Z-Stand, der erlaubt gerade genug Platz für ein C-g-Pedal, aber die Bauhöhe ist kein Problem, solange ich der Querstrebe nicht zu nah auf die Pelle rücke. Einen Schweller bekomme ich dann nicht mehr seitlich daneben. Aber ich stelle ja den FCB-1010 obendrauf, der hat zwei Schweller, ist also kein Beinbruch.

Hallo Björn,

das ist doch wunderbar, und der Schweller ist ja bei allen Orgeln mit Pedal > 13 Tasten nicht neben dem Pedal, sondern darüber. Ich weiß natürlich, daß es hier nicht um Heimorgeln geht, ;) aber man tut gut daran, sich aus ergonomischen Gründen an deren Positionierung und Andordnung zu halten, das kommt ja nicht von ungefähr.
Wenn ich mich nicht allzusehr verrechnet habe, dann würde eine solche C-g-Pedal plus Behringer FCB-1010 ungefähr so aussehen:

attachment.php


Die Fotomontage besteht aus einem entsprechend verlängerten Fatar MP-117-Pedal und dem FCB-1010. Wie gesagt, die Größenverhältnisse müßten ungefähr so hinkommen und der rechte (Haupt-)Schweller liegt zwischen e und f, der linke daneben - genauso macht es auch Yamaha bei den Doppelschweller-Pedalen.

Wo ich noch ein wenig Bedenken habe, ist, daß das Pedal zwar unter den Ständer paßt, aber nicht weit genug nach links verschoben werden kann... Ziel ist Sitzposition über dem d.

Viele Grüße
Torsten

pedal-20.JPG
 
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Ja, genauso plane ich das!

Ich habe meinen kurzfristigen Plan allerdings etwas umstrukturiert. Weil ich demnächst umziehe und daher temporär keine vernünftige Werkstatt habe, bin ich erstmal bei einem 1-Oktaven-Pedal geblieben, habe aus ein paar Fichtenbrettern ein Gehäuse mit Ablage fürs FCB-1010 gebaut (den Anblick möchte ich hier niemandem zumuten) und übe zunächst mit dem. Zersägen, Kontakte nachlöten und ein schickes Gehäuse mit Nußbaumseiten oder so mach ich dann im Juni nach dem Umzug. Das Gute daran ist, daß ich knapp zwei Monate die Chance habe, zu prüfen, ob ich mit einem 1-Oktaven-Keyboard auskomme :)

Die Sitzposition über dem d ist leider (zumindest bei meinem Keyboardständer) weder mit einem 13- noch mit dem geplanten 20-Tasten-Stummelpedal umsetzbar. Das finde ich aber auch nicht schlimm. Ich verstehe die Ergonomie -- auch für Orgel wird die Anfängerliteratur meist in C sein, und mit dem rechten Fuß überm d liegt das c gerade so, daß die Position des linken Beins am rechten Knie gut zu orten ist. Aber unsere Songs sind selten in C, hilft mir also nichts. Dann ist es auch egal, wie das Ding liegt... :rolleyes:
 
Die Sitzposition über dem d ist leider (zumindest bei meinem Keyboardständer) weder mit einem 13- noch mit dem geplanten 20-Tasten-Stummelpedal umsetzbar. Das finde ich aber auch nicht schlimm. Ich verstehe die Ergonomie -- auch für Orgel wird die Anfängerliteratur meist in C sein, und mit dem rechten Fuß überm d liegt das c gerade so, daß die Position des linken Beins am rechten Knie gut zu orten ist. Aber unsere Songs sind selten in C, hilft mir also nichts. Dann ist es auch egal, wie das Ding liegt... :rolleyes:

Äh, ja...
Es geht aber nicht unbedingt darum, "zur jeweiligen Tonart passend" zu sitzen, sondern durch eine quasi genormte Pedalpositionierung allgemein die Orientierung zu erleichtern und die Erreichbarkeit eines möglichst großen Tonumfangs zu optimieren.
Bedenke außerdem, daß Du das Ding blind spielst und im Laufe der Zeit automatisierte/verinnerlichte Bewegungen ablaufen. Es erhöht die "Treffsicherheit" ungemein, wenn das Pedal eine einheitliche Position hat.
Wenn's halt nicht geht und Du keine anderen Instrumente spielst, wirst Du wohl mit dem "Rechtsruck" zurecht kommen müssen.

Du mußt aber auch zugeben, daß es unbequem ist, sich einerseits bei höheren Tönen nach rechts verrenken zu müssen und andererseits das tiefste Pedal viel weiter links stehen könnte und immer noch sehr bequem erreichbar wäre.

Viele Grüße
Torsten
 

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